DE2316608B2 - Abstreifvorrichtung zum Abreinigen flüssigkeitsführender Flächen - Google Patents
Abstreifvorrichtung zum Abreinigen flüssigkeitsführender FlächenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abstreichvorrichtung zum Abstreifen einer Flüssigkeit von einer flüssigkeitsführenden
Fläche, insbesondere von Farbwerkswalzen einer Kleinoffsetmaschine, mit einer elastischen Abttreifrakel.
Es sind Abstreifvorrichtungen zum Reinigen der Flächen
an Walzen, beispielsweise aus den USA.-Patent- «chriften 29 70 541, 29 69 735 und 23 41020 bekannt.
Die Schwierigkeit bei diesen herkömmlichen Abstreifvorrichtungen besteht darin, daß keine von ihnen alle
Probleme im Zusammenhang mit dem schnellen Abstreifen einer Flüssigkeit, beispielsweise einer mit Lösungsmittel
vermischten oder verdünnten Druckfarbe von einer Walze eines Farbwerkes, löst.
In der USA.-Patentschrift 29 70 541 ist eine Abstreichvorrichtung
vorgeschlagen, die an einer unebenen Fläche nicht so eng anliegt, wie es für eine gründli- f>?
ehe Reinigung erforderlich wäre. Außerdem bringt die Abstreichvorrichtung an der relativ bewegten Fläche
eine Bremskraft auf, die den auf die Walze wirkenden Zug verstärkt und ebenfalls einen übermäßigen Verschleiß
an der Abstreichvorrichtung hervorruft.
Die in der USA.-Patentschrift 23 41 020 beschriebene und dargestellte Abstreichvorrichtung läßt unter der
Abstreifschneide die Ausbildung eines Flüssigkeitskeils zu, der beim Wegschwenken der Abstreichvorrichtung
an'der Walzenfläche verbleibt und somit eine vollständige Reinigung der Fläche verhindert.
Bei der USA.-Patentschrift 29 69 735 beschriebenen und dargestellten Abstreichvorrichtung treten ähnliche
Probleme auf.
Die DT-OS 16 36 322 zeigt eine Abstreifvorrichtung, die durch die geneigte Ausbildung der Abstreifschneide
der Abstreifrakel diesen Effekt vermeiden kann. Allerdings erscheint diese Abstreifrakel als nicht steif genug.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln eine wirtschaftlich herstellbare und bequem
betätigbare, ausreichend steife Abstreichrakel zu schaffen.
Die vorgeschlagene Abstreichrakel führt den wirkenden Zug auf ein Mindestmaß zurück, wobei sie die
abzunehmende Flüssigkeit durchdringt und bei unebener Fläche sich eng an die zu reinigende Fläche anlegt.
Mit der Abstreichvorrichtung ist eine gründliche und zuverlässige Abnahme der Flüssigkeit erzielbar, wobei
sie bis zu einem beträchtlichen Grad unempfindlich gegen eine vom Bedienungspersonal fehlerhaft vorgenommene
Einstellung der Viskosität der zu entfernenden Flüssigkeit ist.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand einer schematischen Zeichnung eines Ausführungsbeispiels
erläutert. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht einer Abstreichrakel zum Reinigen der Oberfläche einer Walze,
F i g. 2 eine Ansicht, in vergrößertem Maßstab, eines an der Fläche angreifenden Teils der in Fig.! dargestellten
Abstreichrakel und
Fig. 3 eine Vorderansicht, teilweise im Schnitt, der
in F i g. 1 dargestellten AbstreichraKel und Walze.
In F i g. 1 ist eine Abstreichvorrichtung 10 dargestellt,
die so betätigbar ist, daß ein an der Fläche 14 angreifender und in seiner Gesamtheit als Abstreifrakel
11 bezeichneter Teil in Eingriff mit einer Walze 12 bringbar ist.
Die Abstreifrakel 11 ist mit einer im wesentlichen dreieckigen Gestalt ausgeführt (F i g. 1 und 2) und weist
einen vorderen Schenkel 16 und einen hinteren Schenkel 18 auf, die in eine gemeinsame Spitze 19 zusammengeführt
sind und jeweils an ihren entsprechenden entgegengesetzten Enden einstückig ausgebildete und
zweckmäßig verankerte Füße 20 bzw. 21 besitzen. Die Schenkel 16, 18 sind von gekrümmter Gestalt. Bei der
Abstreifrakel 11 des dargestellten Beispiels sind die Schenkel 16, 18, die Spitze 19 und die Füße 20, 21 in
einem Stück ausgebildet. Die gekrümmte oder konvexe Gestalt wird durch Außenflächen 22 und 24 der Schenkel
16 bzw. 18 gebildet.
Zur Ausbildung einer Abstreifmaschine 25 ist die Außenfläche 22 des Schenkels 16 so geführt, daß diese
unterhalb der Spitze 19 die Außenfläche 24 des Schenkels 18 schneidet. Dementsprechend ergeben sich an
der Spitze 19 eine Abstreifkante 26 und eine Ablenkfläche 28 für die abgesteifte Flüssigkeit.
Unter der Annahme, daß die Viskosität der Flüssigkeit so gewählt ist, daß diese ohne weiteres fließfähig
ist, ist die Abstreifkante 26 selbstreinigend und alle abgenommenen Stoffe werden von der Abstreifkante 26
weggeleitet.
Im dargestellten Beispiel ist die Abstreifrakel Π an
einem Stützkörper 29 abgestützt, der zwei Nuten 30 und 31 aufweist. Diese Nuten 30, 31 sind so gestaltet,
daß sie den Fuß 20 bzw. 21 unverlierbar festhalten. Die Abstreifrakel 11 ist aus einem nachgiebigen Werkstoff,
beispielsweise aus Kautschuk, geformt, so daß nach der Verankerung der Füße 20, 21 an der Spitze 19 ein vorbestimmtes
Kräftegleichgewicht beibehalten ist.
Um die Abstreifrakel 11 in Richtung auf die Fläche 14 bewegen zu können, ist der Stützkörper 29 der Ab-Streifrakel
11 entsprechend F i g. 1 im Gegenuhrzeigersinn schwenkbar an zwei Schwenkzapfen 36 und 37 angeordnet.
Die Ablenkfläche 28 muß der Fläche 14 in der deren Bewegung entgegengesetzten Richtung gegenüberstehen.
Das heißt, bei ortsfester Abstreifrakel 11 und umlaufender Walze 12, daß die Ablenkfläche 28
gegen die Drehrichtung der Walze 12 gerichtet ist. Anfänglich bietet die Steifheit der beiden Schenkel 16 und
18 eine Abstützung der Abstreifschneide 25 nach Art einer Säule und bewirkt, daß die Abstreifkante 26 die
Flüssigkeitsschicht 15 durchdringt und an der Walzenoberfläche angreift. Gestalt und Werkfoff der Schenkel
sind so gewählt, daß die Durchdringung einer Flüssigkeitsschicht von vorbestimmter Viskosität möglich
ist.
In einer Ausführungsform liegt die Abstreifrakel 11
an der Fläche 14 so an, daß die Ablenkfläche 28 gegenüber der Senkrechten in der Abstreifstelle um einen
Winkel von etwa 15° geneigt ist. Der Fachmann wird jedoch auf Grund seiner Erfahrung und unter Benutzung
der dargelegten Lehre in der Lage sein, hiervon abweichende verschiedene Winkel festzulegen. Es
leuchtet ein, daß die Ablenkfläche 28 gegenüber der Walzenoberfläche so ausgerichtet sein muß, daß die
Abstreifkante 26 eng an der zu reinigenden Oberfläche anliegt und daß die abgeschabten Verunreinigungsstoffe
beim Zurückziehen der Abstreifvorrichtung 10 nicht in Keilform auf die Walzenoberfläche zurückübertragen
wt .den.
Es sei nun weiter das Kräftegleichgewicht in der Ab- to
Streifrakel 11 beschrieben. Beim ersten Andrücken der Abstreifrakel 11 an die Oberfläche und beim Auftreffen
auf die Flüssigkeitsschicht ist der vordere und der hinlere Schenkel 16 bzw. 18 einer Pressung unterworfen.
Da der Flüssigkeitsfilm oder die Flüssigkeitsschicht an der Walze 12 eine hydrodynamische Fläche darstellt,
ergibt sich zwischen der Abstreifrakel 11 und der Walze
12 ein verhältnismäßig kleiner Reibbeiwert. Weist die Flüssigkeitsschirht eine vorbestimmte Viskosität
auf, dann bewirken die Pressungs- und Biegekräfte in so
den Schenkein 16,18, daß die Abstreifkante 26 die Flüssigkeit 15 durchdringt und abzustreifen beginnt. Durcr.
Auswahl der physikalischen Eigenschaften des Abstreifers entsprechend dem beschriebenen Beispiel ist es
möglich, nur solche Flüssigkeiten 15 abzustreifen, deren Viskosität unter einem vorbestimmten Wert liegt.
In einer Ausführungsform soll nur mit Lösungsmittel vermischte Druckfarbe, nicht aber Druckfarbe allein
abgenommen werden. Es stellt sich heraus, daß die Abstreifschneide 25 nur die Schicht aus mit Lösungsmittel
vermischter Druckfarbe durchdringt, wenn der hintere Schenkel 18 mit größerer Querschnittsfläche ausgeführt
ist als der vordere Schenkel 16.
Die Bewegung der Abstreifrakelträger 35 ist se, begrenzbar,
daß die Abstreiferkante 26 gerade an die f>5 Walzenoberfläche 14 angedrückt isv. Somit könnte eine
von Druckfarbe hoher Viskosiiät gebildete Schicht 15 nicht durchdrungen werden, jedoch eine Schicht von
mit Lösungsmittel vermischter Druckfarbe.
Nach dem Beginn des Abstreifvorganges steht der hintere Schenkel 18 unter Druck und hält dadurch die
Abstreifkante 26 an die Fläche 14 angedrückt, während an dem vorderen Schenkel 16 Biegekräfte angreifen,
die sicherstellen, daß die Ablenkfläche 28 nicht zu stark weggezogen oder gebogen wird und dadurch die Abstreifwirkung
der Abstreifkante 26 aufgehoben wird. Dies ist auch wichtig, um die Abstreifschneide 25 in
gleichmäßiger Anlage an der abzustreifenden Fläche 14 zu halten und somit Rattern und Schwingungen der Abstreifrakel
11 zu vermeiden. Die Abstreifrakel 11 ist dadurch gegen Aufreißen oder Zerstörung bei hohen Reinigungsgeschwindigkeiten
geschützt.
Durch die Ausbildung des hinteren Schenkels 18 und dadurch, daß die Fläche 22 des vorderen Schenkels 16
die Fläche 24 des hinteren Schenkels unterhalb der Spitze 19 schneidet, sind die Abstreifkante 26 und die
Ablenkfläche 28 so abgestützt, daß die Abstreifkante 26 in einer vorbestimmten Ausrichtung gehalten ist und
sich nicht durchbiegen oder umklappen kann, was zu einer vollkommen unbefriedigenden Wirkung führen
würde.
Bei Anpassung der Abstreifrakel 11 an eine bewegte trockene Oberfläche jedoch überwindet die auftretende
Zugbeanspruchung die Widerstandskraft des vorderen Schenkels 16, so daß die Abstreifschneide 25 umgeschlagen
wird, wenn im Bereich der Arbeitsstelle die Reibung zu groß wird. Im Gegensatz zu einer hydrodynamischen
Fläche 14 ergibt sich aus dem Fehlen einer Flüssigkeit an der Oberfläche ein verhältnismäßig hoher
Reibbeiwert.
Der vordere Schenkel 16 kann, da er mit seinem Fuß 20 in der Nut 30 unverlierbar festgehalten ist, die auf
ihn von der Abstreifschneide 25 ausgeübte Zugbeanspruchung aushalten. Durch die Verankerung des Fußes
21 in der Nut 31 ist außerdem sichergestellt, daß der seitliche Abstand zwischen den Schenkeln 16 und
18 erhalten bleibt, um die vorteilhafte Dreiecks-Gestalt der Abstreifrakel 11 zu sichern.
In der bereits beschriebenen Ausführungsform beträgt
der Abstand zwischen den Füßen 20 und 21 etwa 6,35 mm, der Radius der Schenkelfläche 22 ist etwa
12,7 mm und der Radius der Schenkelfläche 24 beträgt etwa 17,4 mm.
Im gleichen Ausführungsbeispiel beträgt die Dicke des vorderen Schenkels, gemessen an einer mit 38 bezeichneten
Stelle, etwa 1,2 mm, die Dicke des hinteren Schenkels 18, gemessen an einer mit 39 bezeichneten
Stelle, etwa 2 mm, während die Ablenkfläche 28 etwa 0,8 mm mißt.
Wenngleich die beschriebene Ausführungsform auf das Reinigen oder Abstreifen von Walzen bezogen ist,
leuchtet es ;in, daß dies nur als Beispiel gewählt ist und daß das Abstreifen anderer bewegter Oberflächen, beispielsweise
an Riemen, in den Rahmen der Erfindung fällt. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen,
daß die Erfindung auf das Abstreifen anderer Flüssigkeiten als der im Ausführungsbeispiel beschriebenen,
mit Lösungsmittel vermischten Druckfarbe anwendbar ist, solange Ausbildung und Arbeitsweise des Abstreifers
die Durchdringung der Flüssigkeit gestatten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Abstreichvorrichtung zum Abstreifen einer Flüssigkeit von einer flüssigkeiisführenden Fläche,
insbesondere von Farbwerkswalzen einer Kleinoffsetdruckmaschine, mit einer elastischen Abstreifrakel,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abstreifrakel
(11) mit im wesentlichen dreieckigem Querschnitt hergestellt ist und so angeordnet ist,
daß eine Spitze (19) seines dreieckigen Querschnitts zur Abnahme der Flüssigkeit (15) an der Fläche (14)
angreift, daß die Abstreifrakel (11) an der Spitze (19) des Dreiecks eine Abstreifschneide (25) mit
einer Abstreifkante (26) und einer Ablenkfläche (28) π fur die abgenommene Flüssigkeit, außerdem je
einen, von der Spitze (19) ausgehenden einstückig ausgebildeten vorderen und hinteren Schenkel (16
bzw. 18) und einen von der Absireifschneide (25)
abgewand:en Stützkörper (29), an dem der vordere und der hint;re Schenkel (16 bzw. 18) abgestützt
sind, aufweist, wobei die Ablenkfläche (28) für die abgenommene Flüssigkeit von einer Außenfläche
(22) des vorderen Schenkels (16) gebildet ist, die eine Außenfläche (24) des hinteren Schenkels (18)
unterhalb der Spitze (19) schneidet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Stützkörper (29)
Schwenkzapfen (36, 37) verbunden sind, um die Abstreifkante (26) und die Fläche (14) in Eingriff zu
bringen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dit Querschnittsfläche des hinteren
Schenkels (18) gröber ist Is die des vorderen Schenkels (16), um bei Angriff und Anpressung der J5
Abstreifkante (26) an der zu reinigenden Fläche (14) die Abstreifschneide (25) in vorbestimmter Ausrichtung
zu halten.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Füße (20, 21) der
Schenkel (16 bzw. 18) im Stützkörper (29) fest gehalten sind, um beim Aneinanderpressen der zu -einigenden
Fläche (14) und der Abstreifkante (26) ein Umklappen der Abstreifkante (25) zu verhindern.
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