DE2315827A1 - Kunststofflatex - Google Patents
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Description
Me Erfindung betrifft einen wäßrigen Latex für Überzüge und
BoSchichtungen, worin die Harzteilchen aus einem Polymer
bestehen, das nur geringfügig opak ist; nach Aufbringen
trocknet der Latex zu einem zellenförmigen Film, der opak ist, da die Zellen des Films das Licht streuen.
Es ist bekannt, in einen wäßrigen Latex, der als Anstrich
oder Beschichtung verwendet werden soll, einen kleinen Anteil an organischem Lösungsmittel einzuarbeiten, das
normalerweise dazu dient, die Koaleszens der Polymerteilchen in dem abgelagerten Film zu verstärken. Dies kann zwar
<äie Ausbildung eines kontinuierlichen Films begünstigen, wenn man Harzteilchen mit hoher Glasübergangstemperatur verwendet,
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es trägt jedoch, nicht dazu bei, den, Film opafc zu machen.
Wan kann in den wäßrigen Latex auch einen Anteil an wasserunlöslichem organischem Lösungsmittel, wie Xylol,
einarbeiten, das dann von den Polymerteilchen absorbiert wird und sie zum Quellen bringt. Nach dem Aufbringen und
Trocknen zeigt ein solcher Latex manchmal eine .gewisse
Trübung, jedoch, ist dies von geringem Wert, da die Filme nicht ausreichend ^pak sind.
Es wurde nun ein Verfahren gefunden, das die Erzeugung
eines stark opaken zellenförmigen Filmes ermöglicht. Das Verfahren besteht darin, daß man Polymerteilchen in
dem Latex mit einem praktisch wasserunlöslichen primären organischen Lösungsmittel zum Quellen bringt und
dann ein sekundäres organisches Lösungsmittel zusetzt, das mindestens teilweise mit Wasser mischbar ist, so daß
es weitgehend in der wäßrigen Phase des Latex bleibt, und das eine niedrigere Verdampfungsgeschwindigkeit und
gleichzeitig eine geringere Fähigkeit zur Solvatisierung
der Harzteilchen des Latex aufweist als das primäre Lösungsmittel. Wenn die beiden Lösungsmittel während der .Filmbildung
verdampft werden, erhält man einen stark opaken zellenförmigen Film.
Für die Entstehung solcher opaker Filme könnten verschiedene
Theorien aufgestellt werden, Jedoch ist es ausreichend, daraufhinzuweisen, daß in den opaken Filmen die Harzphase
kontinuierlich ist, so daß diese Filme die gewünschte Zähigkeit, Festigkeit und Haftfähigkeit aufweisen.
Was die in dem wäßrigen^ontinuum des Latex verteilten PoIy-
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merteilchen betrifft, so ist deren chemische Natur von
zweitrangiger Bedeutung. In der Praxis, insbesondere wenn. man einen Film erhalten will, der an der Luft trocknet,
verwendet man vorzugsweise einen Latex mit Polymerteilchen, die eine niedrige Glasübergangstemperatur von weniger als
25°, vorzugsweise weniger als 00C haben. Man kann jedoch
auch Polymerteilchen mit höheren Glasübergangstemperaturen verwenden, insbesondere wenn der Film bei mäßiger Temperatur
gehärtet wird, um einen entsprechenden Zusammenhalt der Polymerteilchen innerhalb des Filmes zu erreichen.
Eomalerweise verwendet man auch ein Dispergiermittel,
damit die Polymerteilchen in dem wäßrigen Kontinuum des Latex stabil verteilt bleiben. Als Dispergiermittel dient
normalerweise ein oberflächenaktives Mittel, das vorzugsweise
wenigstens zum Teil nicht-ionisch ist. Diese oberflächenaktiven Mittel sind normalerweise anwesend als
Resultat der Latexherstellung durch Copolymerisation im wäßrigen Medium. Die nicht-ionischen oberflächenaktiven
Mittel sind nicht ausschlaggebend und es wurde gefunden, daß, insbesondere wenn das primäre organische Lösungsmittel
aromatisch ist, wie Xylol oder Toluol, anionische oberflächenaktive Mittel, wie Dodecylbenzolsulfonsäure
oder Hatriumlaurylsulfat besonders zweckmäßig sind. Übergroße
Anteile an oberflächenaktiven Mittel, insbesondere wenn dieses nicht-ionisch ist, können die Polymerteilchen
plastizieren und in unerwünschtem Grad aufweichen und sollten daher vermieden werden.
Wie noch näher erläutert werden wird, wählt man das primäre und das sekundäre Lösungsmittel im Hinblick auf "ihre Fähigkeit
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das Polymer der anwesenden Polymerteilchen zu solvatisieren und diese Fähigkeit ist natürlich verschieden, je
nachdem, welches Polymer gewählt x*ird. Obgleich also die
chemische Struktur derN Polymerteilchen nicht von . ausschlaggebender Bedeutung ist, muß man bei der Auswahl
des organischen Lösungsmittels doch die chemische Konstitution des Polymers berücksichtigen.
Vorzugsweise stellen die Polymerteilchen ein Copolymer
mit 20 Gew.-% Äthylen und 80 Gew.-% Vinylacetat dar, das
durch Copolymerisation in wäßriger Emulsion hergestellt ist. Man erhält daraus einen Latex mit,einem Gehalt von
mindestens 20 Gew.-% Polymerteilchen, worin das oberflächenaktive Mittel in einer Menge anwesend ist, die
unter der kritischen Mizellenkonzentration liegt, so daß innerhalb des vorgeformten latex ein anderes Monomer
polymerisiert werden kann, z.B. ein ungefähr gleicher Anteil an Styrol. Der auf diese Weise schließlich erhaltene
wäßrige Latex hat eine kontinuierliche Phase, in der Polymerteilchen mit niedriger Glasübergangstemperatur
(unter 25 C, vorzugsweise unter O0C) und Polymerteilchen von
hoher Glasübergangstemperatur (über 300C) aus der Polymerisation
des Styrols stabil dispergiert sind.
Andererseits müssen die Polymerteilchen nichtj wie oben
beschrieben, als einziger Latex hergestellt werden* Man
kann eben so gut verschiedene Latices verwenden, wie Polystyrol- oder Polymethylmethacrylat-Emulsionspolymere oder
Emulsionscopolymere, die Styrol, Methylmethacrylat u.dgl.
enthalten, zusammen mit beispielsweise 5 bis 25? % Äthylacrylat
.oder Butylmethacrylat oder anderen Monovinylestern. Wenn die
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angegebenen Homopolymeren verwendet werden, erwärmt man
normalerweise den Aufstrich, um die Bildung eines kontinuierlichen
Filmes zu unterstützen. Gemische aus einem Latex von Polymerteilchen mit niedriger Glasübergangstemperatur
und einem Latex von Polymerteilchen mit hoher Glasübergangstemperatur sind ebenfalls verwendungsfähig, wie z.B.
ein Gemisch aus 50 Teilen Polystyrollatex mit 50 Teilen
eines 20/80 Äthylen/Vinylacetat-Gopolymerlatex.
Was die Polymerteilchen und das primäre Lösungsmittel betrifft, so müssen lediglich die Polymerteilchen in dem
wäßrigen Medium stabil suspendiert sein und sie müssen ein mit Wasser nicht mischbares organisches Lösungsmittel
absorbieren können, das sie zum Quellen bringt. Selbstverständlich,
müssen dabei die größeren Teilchen weniger stark quellen als die kleinen. Vorzugsweise sollen die
unter der Einwirkung des mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittels
gequollenen Polymerteilchen eine mittlere Teilchengröße von mindestens etwa 0,5/um haben.
Unter dem Gesichtspunkt der gequollenen Polymerteilchen ist eine 5%igQ volumetrische Zunahme der Polymergröße im
allgemeinen ausreichend. Es hat sich in der Praxis gezeigt, daß bex'eits die geringe Menge von 5 Gew.-Teilen primäres
L ö.sungsmittel je 100 Teile Polymer ausreicht, um die
Polymerteilchen so weit zu quellen, daß beim Trocknen in · ausreichendem Maße Zellen gebildet werden. Vorzugsweise
verwendet man jedoch das primäre Lösungsmittel in einer größeren Anteilsmenge, z.B. mindestens etwa 15 Gew.-Teile und, wie
sich gezeigt hat, vorzugsweise 20 bis etwa 80 Gew.-Teile primäres Lösungsmittel je 100 Teile Polymer. Hierbei ist zu beachten,
daß es vom praktischen Standpunkt her wünschenswert er-
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scheint, möglichst nur soviel primäres Lösungsmittel
zu verwenden, als mit der Entwicklung des gewünschten Trübungsgrades vereinbar ist.
Das primäre Lösungsmittel sollte praktisch wasserunlöslich
sein, was bedeutet, daß mindestens die Hälfte des ursprünglich in der wäßrigen Phase anwesenden primären
Lösungsmittels daraus in die Polymerpartikel wandert, die dann quellen. Umgekehrt bleibt weniger als ^O % des
primären Lösungsmittels in der vräßrigen Phase. Wenn das
primäre Lösungsmittel von den Polymerteilchen absorbiert wird, führt dies notwendigerweise zum Quellen der Letzteren,
jedoch ist die Lösungsfähigkeit, die noch geduldet werden,
kann, begrenzt, denn, falls das primäre Lösungsmittel eine
zu hohe Lösungsfähigkeit für die Polymerpartikel hat, wird die Emulsion so instabil, daß die Gefahr einer Koagulation,
besteht. Die Vervrendung einer kleinen Menge an Divinylbenzol
oder Polyacrylat o.dgl. zur Vernetzung der Polyaerteilchen
ermöglicht die Verwendung einer größeren Menge an primärem Lösungsmittel- Auch die vorsichtige
Zugabe von Emulsionsstabilisator, während das Lösungsmittel zugegeben wird, verhilft dazu, eine unerwünschte Koagulation
zu verhindern. Aromatische Lösungsmittel,■wie Benzol, Xylol, Toluol, Äthylbensol u.dgl. sind Beispiele für primäre
Lösungsmittel, die zum Quellen sämtlicher in Frage kommender Polymerteilchen verwendet werden können. Mit'Wasser nicht
misehbare aliphatische Lösungsmittel, die von den Polä^merteiichen
entsprechend absorbiert werden, können ebenfalls als primäre Lösungsmittel verwendet werden; Beispiele sind
Butyl-Oarbitolacetat und Äthyi-Carbitolacetat (worin "Carbitol"
für Diäthylenglykol steht). Um den gewünschten Quellungsgrad
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der Pol;ymerteilchen zu erreichen, müssen mindestens
etwa 5 Qtevm-fo primäres Lösungsmittel absorbiert werden.
Bevorzugte primäre Lösungsmittel sind diejenigen, die weniger flüchtig sind als Wasser.
Als "besonderes Merkmal der Erfindung sei folgendes bemerkt: Verwendet, man eine geringe Menge aliphatisches
Lösungsmittel, das sich praktisch mit der wäßrigen-Phase des Latex nicht vermischt und einen Bruch dec Harzes
bewirkt, und verwendet man ein sekundäres organisches Lösungsmittel, das mindestens teilweise mit Wasser mischbar
ist, so daß es weitgehend in der wäßrigen Phase des Latex bleibt, und hat dieses sekundäre Lösungsmittel eine
niedrigere Verdampfungsgeschwindigkeit als das aliphatische
Lösungsmittel und eine geringe Fähigkeit zur Solvatisierung der· Harzteilchen des Latex, so verursacht das Verdampfen
des aliphatischen Lösungsmittels bei der Filinbildung
ein Springen des Films unter Auftreten von Mikrofrakturen und diese Letzteren werden durch Anwesenheit des sekundären
Lösungsmittels während des Verdampfens besser aufrechterhalten.
Bas Resultat ist eine stärkere Trübung, d.h. der Film ist stärker opak. Lösungsmittel, die zum Auftreten
von Sprüngen führen, sind bekannt und es handelt sich im allgemeinen um schlechte Lösungsmittel, gewöhnlich auf
Kohlenwasserstoff basis. *"
Was den Anteil an aliphatischen! Lösungsmittel betrifft,
so können etwa 1 bis 55 Teile aliphatisches Lösungsmittel
verwendet werden, solange die Polymerteilchen dieses vollständig absorbieren können. Praktisch hat es sich gezeigt,
daß eine so geringe Menge wie 3 Gew.-Teile aliphatisches Lösungsmittel ausreicht, um beim Trocknen eine deutli-
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ehe Bildung von MikroSprüngen zu erzeugen. Vorzugsweise
verwendet man Jedoch das aliphatische Lösungsmittel
in größeren Anteilsmengen, z»B, mindestens etwa 10 bis
' 25 Gew.-Teile je 100 Gew.-Teile Polymer. Vom praktischen
Standpunkt aus ist es wünschenswert, nur so viel organisches Lösungsmittel zu verwenden, daß sich eine möglichst
gute Trübung ergibt. Die Verwendung von aliphatischen Lösungsmitteln trägt dazu beis den Gesamtverbrauch an
Lösungsmitteln gering zu halten«
Das zu verwendende aliphatische Lösungsmittel darf sich mit Wasser nicht vermischen und muß.durch das Polymer
absorbiert werden. Dies bedeutet, daß praktisch das gesamte aliphatische Lösungsmittels das zu Anfang in der wäßrigen
Phase vorhanden ist, hieraus in die Polymerteilchen wandert und von diesen absorbiert wirdo Bleibt in der wäßrigen Phase
aliphatisches Lösungsmittel in wahrnehmbarer Menge zurück, so neigt dies dazu, sich abzuscheiden und man erhält
Schwierigkeiten« Das in den Polymerteilchen absorbierte aliphatische Lösungsmittel spaltet diese entweder unmittelbar
oder beim Trocknen. Aliphatische Lösungsmittel, die bei Kunstharzen ein Springen verursachen, sind an sich bekannt
und ebenso sind dem !Fachmann viele Kombinationen von Lösungsmittel und .Polymer bekannt, die zur Ausbildung von
Sprüngen führen. - -
So ist es beispielsweise bekannt, das Polystyrol„ PoIyvinyltoluol
und Polymethylmethacrylat in Anwesenheit von aliphatischen Lösungsmitteln zur Ausbildung von Mikrosprüngen
neigen, wobei die aliphatischen Lösungsmittel beispielsweise Leichtbenzin, Waphtha, Hexan, Butan, Kerosin,
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Octylalkohol u.dgl. sein können; sämtliche Polymerpärtikel, die eines dieser Lösungsmittel in merklichen
Anteilen enthalten, sind verwendungsfähig.
Heben dem aliphatischen Lösungsmittel allein kann auch ein anderes mit Wasser nicht mischbares organisches Lösungsmittel,
welches die Polymerpartikel zum Quellen bringt, verwendet werden, um die Fähigkeit des Polymers, das aliphatische
Lösungsmittel zu absorbieren, zu steigern. Beispiele sind Xylol, Toluol, Butyl-Carbitolacetat u.dgl. Das Quellmittel
wird vorzugsweise in geringer Menge verwendet und sein Anteil liegt unter 10 Teilen $e 100 Teile Polymer. So unterstützen
5 Teile Xylol $e 100 Teile Polymer die Absorption von
JO Teilen Leichtbenzin, etwas mehr als normalerweise geduldet
werden kann.
Abgesehen davon, daß die Lösungsmittel, die zur Ausbildung von MikroSprüngen oder zum Platzen der Polymerteilchen
führen, bekannt sind, kann die Frage, ob ein bestimmtes Lösungsmittel dieses bekannte Phänomen auslöst, leicht
dadurch entschieden werden, daß man einen trockenen Film des betreffenden Harzes damit anfeuchtet und die auftretende
Trübung unmittelbar beobachtet.
Das sekundäre organische Lösungsmittel stellt in dem hier in Frage kommenden Gemisch das eigentliche erfindungsgemäße
Merkmal dar. Ss muß zum ersten mindestens teilweise mit
Wasser mischbar sein, so daß sein Hauptanteil in der wäßrigen Phase zurückbleibt und nicht in die Polymerteilchen
wandert, bis der Latex aufgebracht und sein Wassergehalt weitgehend verdampft ist. Erfindungsgemäß bevorzugte sekundäre
Lösungsmittel sind z.B. Xthylenglykol, Diäthylenglykol, Propy-
— Ί0 —
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lenglykol, Butylenglykol und Polyäthylenglykol mit einem
Molekulargewicht von etwa 150 u.dgl.
Je 100 Gew.-Teile Polymerteilchen sollen mindestens 20 Gew.-Teile sekundäres Lösungsmittel anwesend sein.
Eine geringe Verbesserung wird schon mit 5 % sekundärem
Lösungsmittel- erreicht. Das bevorzugte Verhältnis von.
primärem zu sekundärem Lösungsmittel liegt im Bereich von 2:1 "bis 1:3". Am-besten haben sich 25 bis 50 Teile
primäres Lösungsmittel und 50 Teile sekundäres Lösungsmittel
^e 100 Teile Polymer bewährt. Wenn als primäres Lösungsmittel aliphatisch^ Kohlenwasserstoffe verwendet werden,
so verwendet man, wie bereits bemerkt, vorzugsweise
10 bis 25 Teile davon.
Das sekundäre Lösungsmittel soll mögliehst eine geringe
Fähigkeit zur Solvatisierung der Polymerteilchen haben,
so daß es weitgehend in der wäßrigen Phase des Latex
zurückbleibt.
Vorzugsweise verwendet man Leicht- oder Testbenzin in
Kombination mit Propylenglykol<= Diese Lösungsmittel sind
leicht erhältlich und haben eine verhältnismäßig geringe Toxizität und einen nur schwachen Gerucho Außerdem.
führen sie zu einer starken Trübung, wahrscheinlich weil
die beiden Lösungsmittel gemeinsam die durch das Benzin
bewirkte Bildung von. Sprüngen verstärken=. ¥ie Vergleichsversuche
mit Benzin ohne wasserlösliches Lösungsmittel bzw. mit Propyl englykol· als einziges Lösungsmittel ergaben.,..
führen diese beiden Stoffe allein zu keiner meßbaren ■
Trübung.
- ' 30S841/1iti' " - 11 - .
Es sei bemerkt, daß die Trübung oder "Opakifizierung",
die erfindungsgemäß erwünscht ist, nicht "unmittelbarauftritt, wenn der Latex abgelagert wird und einen
PiIm bildet. Vielmehr entwickelt sich die Trübung erst im Lauf der Zeit, wenn die primären und sekundären ·
Lösungsmittel aus dem Film verdampfen. Wenn der Film erwärmt wird, steigt die Verdampfungsgeschwindigkeit natürlich
mit" der Temperatur an, jedoch verwendet man vorzugsweise Systeme, die an der Luft trocknen. Die Zeit zur
Entwicklung der Trübung kann wesentlich schwanken, beträgt jedoch normalerweise mehrere Stunden. Bei einer illustrativen
Situation wird innerhalb etwa 2 1/2 Stunden ein Kontrastverhältnis von 0,55 erreicht, während eine
maximale Trübung bis zu einem Kontrastverhältnis von 0,93 etwa 2 Tage beansprucht. Sin Erwärmen zur Beschleunigung
der Eintrübung empfiehlt sich insbesondere,nachdem das Wasser als Teil der Filmbildung entfernt ist.
Zur Bestimmung des Kontrastverhältnisses wird der Latex über eine Fläche gezogen, die einen schwarzen und
einen weißen Bereich aufweist. Dann wird die Reflexion über den abgelagerten Überzug gemessen, zuerst
über dem weißen Unterlagenbereich und dann über dem schwarzen Bereich der Unterlage. Die Differenz zwischen
der Stärke der Reflexion stellt dann ein Kontrastverhältnis
dar, das den Grad der erreichten Eintrübung bestimmt. Wenn der Film vollständig klar ist, ist die
Reflexion über dem weißen Bereich sehr hoch, während sie über dem schwarzen vernachlässigbar ist, d.h. es besteht
ein Kontrastverhältnis von annähernd 0. Ist dagegen der abgelagerte Film in hohem Maß opak, so ist der Reflexions-
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grad über beiden Bereichen ungefähr gleich und eine perfekte Opakifizierung würde sich in einem Kontrastverhältnis
von 1,0 ausdrücken. Vom technischen Standpunkt ist ein Kontrastverhältnis von 0,88 oder höher
als ausreichend anzusehen» Erfindungsgemäß lassen sich jedoch Kontrastverhältnisse von 0,9 und höher immer
wieder erreichen. Das Kontrastverhältnis wird normaler- weise gemessen an einem trockenen Film, dessen Dicke
25 bis 42,5/um beträgt (im feuchten Zustand 150 /um).
-Das primäre Lösungsmittel kamauch dazu verxirendet werden,
lösliche Farbstoffe in die Polymerteilchen hineinzu- ·
ziehen, was eine praktische Methode zur Einführung von Farbeffekten bedeutet. Sein? geringe Anteile von gelösten
Farbstoffen ergeben Filme mit tiefen Farbtönen, so daß man mit Hilfe dieser Methode auf wirtschaftliche
Weise sehr attraktive Färbungen erhalten kann. So wurden beispielsweise 0?25 Teile eines handelsüblichen
blauen Farbstoffes (Azo-öil-Blue-Black) in 24,75 Teilen
Xylol gelöst, das anstelle von reinem Xylol zur Herstellung eines Filmes benutzt wurde und dieser war'dann
nicht nur opak, sondern ziemlich intensiv in einem
mittelblauen Ton eingefärbto In Anbetracht der sehr
geringen Menge Farbstoff war die Farbtiefe sehr beachtlich.
·
Gemäß einem anderen Merkmal der Erfindung fügt man der
wäßrigen Phase des Latex eine kleine Menge eines feinverteilten Feststoffes, z.B, eines mineralischen
Füllstoffes oder eines Pigmentes zu oder man mischt einen wasserlöslichen Stoff, z»Bo ein anorganisches Salz
ein, so daß in dem Film beim Trocknen Feststoffteilchen ausge-
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"bildet werden, was noch zu dem sonst erreichbaren Trübungs
grad beiträgt.
Der feinteilige Feststoff kann aus einem üblichen Pigment, wie Titandioxid, bestehen. Die Ausbildung einer
guten Opazität durch Pigmentierung verlangt normalerweise eine große Menge an Pigment, z.B. ein Verhältnis
von Pigment zu Binder von 1:1 oder höher. Erfindungsgemäß wird jedoch ein Verhältnis von Pigment zu Binder von
weniger als 0,4:1 und normalerweise von weniger als 0,2:1 ausgebildet. Als Binder fungiert die Harzkomponente
des Latex. Es können demnach auf 100 Teile Harz bis zu 40 Teile feinverteilter Feststoff zugegeben werden. Vorzugsweise
gibt man erfindungsgemäß jedoch nur 2 bis 15 Teile Feststoff je 100 Teile Harzbinder zu, was einem Verhältnis
von 0,02:1 bis 0,15:1 entspricht. Es zeigte sich, daß man schon mit 1 Teil feinverteiltem Feststoff auf
100 Teile Harz eine überraschende Erhöhung des Kontrastverhältnisses erreichen kann und bereits bei einer Beimischung
von 0,2 Teilen Feststoff je 100 Teile Binder ist eine deutliche Verbesserung zu beobachten.
Als feinverteilter Füllstoff ist Titandioxid bevorzugt, jedoch kann man den Trübungsgrad auch verbessern mit
Caleiumcarbonat oder Ton, was wirtschaftlich von Vorteil ist. Sehr feinverteilte Stoffe, wie kolloidale Kieselsäure,
sind besonders wirkungsvoll und können, wahrscheinlich aufgrund ihrer Feinheit, in sehr kleinen Anteilen verwendet
werden.
Andererseits muß man nicht unbedingt Pulver verwenden, da sich die Teilchen in situ bilden können, wenn das Wasser
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und die Lösungsmittel verdampfen. So sind z.B. Benzoesäure, gewöhnliches Kochsalz und Natriumsilikat lösliche
Stoffe, die aus der Lösung auskristallisieren und sich in den oben erwähnten Mengen als brauchbar zur
Verbesserung der Opazität erwiesen haben.
Erfindungsgemäß kann man auch in kleiner Menge einen
optischen Aufheller oder ein Fluoreszensmittel in den zellenförmigen Film einbauen, indem man den
Zusatz in dem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel löst, das dann.von den Polymerteilchen des Latex absorbiert
wird. Auf diese Weise wird Licht einschließlich ultravioletten .Strahlen, die durch den getrockneten
zellenförmigen Film gestreut werden,. durch den Aufheller
bzw. das Fluoreszensmittel absorbiert und diese strahlen dann sichtbares Licht aus, das je nach Wunsch
weiß oder gefärbt sein kann. Hierdurch wird der Glanz und die Brillianz der Färbung erhöht und zugleich wird die
Opazität des Films gesteigert.
Wird ein optischer Aufheller oder ein Fluoreszensmittel
verwendet, so ist es besser, wenn der Film nicht allzu
viel Pigment enthält* Das Pigment würde nämlich einen
Teil des ultravioletten Lichtes, das sonst den Aufheller
oder das Fluoreszensmittel erreichen würde, absorbieren und absorbiert außerdem einen Seil des von dem Aufheller
oder dem Fluoreszensmittel ausgestrahlten sichtbaren Lichtes, so daß die Anwesenheit von zuviel Pigment schädlich
sein kann.
Wenn der pigmentfreie Film ein Kontrastverhältnis von mehr
als 0,7» vorzugsweise von mehr als O5S hats so erzeugt der
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Aufheller "bzw. das Fluoreszensmittel einen intensiven
Glanz, der Aufmerksamkeit erregt und das ist bei Plakaten, Verkehrszeichen u.dgl., insbesondere im Freien,
sehr wünschenswert. Je mehr der Film allerdings transparent, wird, um so mehr läßt die Wirkung des Aufhellers bzw.
des Fluoreszensmittels nach, da ein großer Teil des Lichtes durch den'Film hindurchgeht, anstatt daß er
innerhalb des Filmes gestreut und schließlich von" den im Film enthaltenen Mitteln absorbiert wird.
Ähnlich wie man mit geringen Mengen an Farbstoffen sehr
tiefe Töne erhält, bewirken geringe Mengen an optischem Aufheller und/oder Fluoreszensmittel einen überraschenden
Anstieg des Glanzes und der Farbbrillianz* Der Effekt läßt sich insbesondere bei Tageslicht und am meisten
bei Sonnenbestrahlung beobachten, tritt aber auch bei Bestrahlung mit Ultraviolettlicht auf.
Optische Aufheller und Fluoreszensmittel sind entweder wasserlöslich oder löslich in Lösungsmitteln und
unlöslich in Wasser. Die letzteren sind von besserer Wirkung als die wasserlöslichen. Die in Lösungsmitteln löslichen
Substanzen sind schon von sich aus überlegen und außerdem werden sie im Inneren des polymeren Anteiles
des zellförmigen Filmes abgelagert, so daß sie besser vor Witterungseinflüssen geschützt sind, was bei
1Außenanstrichen, die hier von besonderem Interesse
sind, eine große Bedeutung hat. Aber auch für die Verwendung im Inneren von Gebäuden ist das Einarbeiten
eines Aufhellers oder eines Fluoreszensmittels von Vorteil, da die Anstriche dadurch dauerhafter und weniger
durch Feuchtigkeit beeinflußbar v/erden. Auch aus anderen
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Gründen, die hier nicht weiter ausgeführt werden sollen, eignen sich wasserlösliche Aufheller und Fluoreßzensmittel
im vorliegenden Fall tveniger gut. Es ist zu beobachten,
daß gewisse wasserlösliche Aufheller, die eine bedeutende .Fluoreszensfahigkeit aufweisen, in einer Konzentration,
die bei in Lösungsmitteln löslichen Aufhellern sehr wirksam ist, praktisch ohne Wirkung bleiben.
Die Mitverwendung von '.Farbstoffen hangt ab von der gex-ränschten
Färbung und die Auswahl eines optischen Aufhellers · (weiß) oder eines Fluoresaensmittels (gefärbt) hängt ab
von dem gewünschten optischen Effekt.. Als Anteilsverhältnis,
das an sich von sekundärer Bedeutung ist, kommen etwa 0,1 bis 2 % des Bindergewichtes besonders in Frage.
Es sei noch auf folgendes hingewiesen; Wenn der wäßrige
Latex gerührt wird, um die organischen Lösungsmittel einzuarbeiten, so findet offenbar eine teilweise
Agglomeration der gequollenen Polymerteilchen statt, so daß sich beim Ablagern des Latex als Film nach dem
Trocknen ein zellenförmiger Film bildet, dessen Zellen um ein Vielfaches größer sind als die Polymerteilchen in
dem Latex.
Die Beispiele erläutern die Erfindung näher, wobei «-
die Teile Gew.-Teile sind«
Bei sp i e 1 1_
1512 Teile eines Äthylen-Yinylacetat-Polymerlatex (s. Anmerkung
1) werden in einem 3-Liter-Kolben vermischt mit
304 Teilen destilliertem Wasser» Das Äthyleii-Vinylacetat-
309841/1089
- 17 -
Polymer enthält etwa 20 % Äthylen, 80 % Vinylacetat und eine Spur (0,15 %) Methacrylsäure. Der Latex hat
einen Feststoffgehalt von 52,8 % und die mittlere Teilchengröße
"beträgt 0,46/um (ermittelt durch Lichtstreuung).
Dann werden dem Latex 798 !eile Styrol zugefügt und 15 Minuten gerührt. Der Kolbeninhalt wird nun langsam
(innerhalb 45 Minuten) auf 65° erwärmt, worauf man
eine Lösung von 4s0 Teilen Kaliumpersulfat in 160 Teilen
destilliertem Wasser zugibt, um die Polymerisation einzuleiten. Die Temperatur wird weiter auf 65° gehalten und
man gibt dann innerhalb 1 1/2 Stunden eine Lösung von 26,6 Teilen liatriumsalz der Dodecylbenzolsulfonsäure in
488 Teilen destilliertem Wasser zu. Auf diese Weise wird der Latex eng an seinem Instabilitätspunkt gehalten, um
den Anteil an anionischem oberflächenaktivem Mittel in der Wasserphase gering zu halten. Man hält noch 3 1/2 Stunden
bei 65°0 und kühlt das Produkt dann auf 3O0G ab und
filtriert durch ein enges Sieb (Maschenweite 0,25 mm).
Anmerkung 1: Die Herstellung des Äthylen-Yinylacetat-Polymerlatex
erfolgt wie folgt: In ein Druckgefäß, das von der vorangehenden Charge noch 35 g Wasser enthält,
füllt man 2 500 g Wasser, 44 g Hydroxyäthylcellulose,
6,6 g Natriumbicarbonat, 154· S eines Äthylenoxidkondensates
mit Isooctylphenol (10 Mol Oxid je Mol Phenol) und 22 g Kaliumpersulfat ein. Man spült dann noch mit
Λ 252 g entgastem Wasser nach, schließt den Reaktor und
erwärmt unter Rühren. Bei 800O wird in das Gefäß Äthylen
"bis zu einem Druck von 56,2 kg/cm eingeleitet. Außerdem
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fügt man bei 800C Vinylacetat, das eine Spur, wasserfreier
Methacrylsäure enthält, langsam zu. Auf diese Weise
werden innerhalb 2 1/2 Stunden 3 513j4- g Vinylacetat
und 6,6 g Methacrylsäure zugegeben, wobei die Temperatur auf 800G und der Druck auf 56,2 atü gehalten werden. Dann
fügt man rasch 4,5 g Kaliumpersulfat in 220 g Wasser
zu und spült mit 160 g V/asser nach, wobei angenommen wird, daß 60 g Wasser in den Zuführungen hängen bleiben. Die
Temperatür.wird dann auf 85°0 erhöht und dabei 1 Stunde
gehalten, worauf man abkühlt und das Endprodukt
Es sei darauf hingewiesen, daß man laut Beispiel 1 einen
wäßrigen Latex erhält, der dispergierte Polymerteilchen enthält,.
Beim Aufbringen des Latex auf eine Unterlage und Trocknen an der Luft vereinigen sich diese Polyiaerteilchen
und bilden auf z.B. Metall, Papier, Glas usw. einen harten, zähen und fest haftenden zusammenhängenden
PiIm. Dieser Film, der kein Pigment enthält, ist durchsichtig
und hat bei einer Dicke von 42,5/Um im trockenen Zustand
ein Kontrastverhältnis von 0,15»
213 g cLes gemäß Beispiel 1 hergestellten Latex (100 g
Polymerfeststoffe) werden in einen Kolben eingebracht und bei Raumtemperatur unter Rühren 6 g des Ä'thylenoxid-Kondensates
mit Isooctylphenol (10 Mol Oxid je Mol Phenol),
gelöst in 50 g Propylenglykol, zugegeben« Dann fügt man
unter weiterem Rühren noch 35 S Xylol zu und rührt bei
Raumtemperatur noch 1 Stunde weiter, worauf das gesamte Xylol absorbiert ist, wie sich dadurch erweist, daß beim
' 369841/1-08? " -—"19-" .'
Stehenlassen keine Phasentrennung auftritt. Um die Lösung viskoser zu machen, fügt man 25 6 einer 2%igen
wäßrigen Lösung von Hydroxyäthylcellulose (mit möglichst
hoher Viskosität) zu und rührt 5 Minuten, um ein einheitliches
Gemisch zu erhalten.
Von dem so hergestellten Latex werden dann auf verschiedenen Unterlagen, Papier, Metall, Glas, Holz usw. Filme
abgelagert, die an der Luft getrocknet werden. Auf einem zur Hälfte sctwarzen und zur Hälfte weißen saturierten
Papier wurde ein im nassen Zustand 150 /Um dicker Film
abgelagert. Nach dem Trocknen an der Luft war der Film zunächst durchsichtig (Kontrastverhältnis etwa
0,15)· Hach 2 1/2 Stunden an der Luft stieg das Kontrastverhältnis
auf etwa 0,45. Einen Tag später betrug es
"bereits 0,90. Fügt man dem gemäß Beispiel 1 polymerisieren
Styrol 2 % Divinylbenzol zu, so beträgt das Kontrastverhältnis
nach einem Tag sogar 0,93.
Bei spiel 3
In 35 g Xylol wurden 0,4 g eines handelsüblichen optischen Aufhellers gelöst. Die Xylollösung wurde
dann zu einem Gemisch aus 50 S Propylenglykol und 5 S
einer 30%igen ITatriumlaurylsulfatlösung zugegeben. Dieses
Gemisch wurde dann innerhalb 1 Stunde unter Rühren bei 25 bis 30°C zu 213 S des wäßrigen Latex aus Beispiel 1
(mit einem Gehalt an 100 g Polymerfeststoffen) zugefügt. Das Kontrastverhältnis eines 150 yum (in nassem Zustand)
dicken Filmes ist 0,865» gemessen mit Hilfe eines Standard-Photovolt-Instrumentes, das keine merkbare Ultra-
- 20 309841/1089
violettkdmponente einschließt. Unter Standard-Fluoreszenslicht
oder bei Tageslicht ist der PiIm weiß und sehr,
hell und glänzend. Der Film strahlt gewissermaßen von innen heraus, was sich ohne weiteres feststellen läßt, wenn
man den Film parallel mit einem anderen Film von hohem Kontrastverhältnis anordnet, der jedoch diesen Glanz
nicht aufweist. ·
Bei s ρ i e 1 4
213 S des Latex aus Beispiel 1 (100 g Polymerfeststoffe)
werden in einea. Kolben eingebracht. Dann werden 6 g des
Äthylenoxidkondensates mit Isooctylphenol (10 Mol Oxid je
Mol Phenol),gelöst in 50 g Propylenglykol,mit 20 g
Benzin vermischt, so daß sich eine rohe Emulsion bildet, in die 0,;5 g fein gepulverte Hydroxyäthylcellialose eingerührt
werden. Die Aufschlämmimg wird dann unter Rühren bei Raumtemperatur dem Latex im. Kolben zugefügt. Zur
Erhöhung des pH-Wertes auf 7»4- wird dann eine'10%ige
wäßrige Hatriumbicarbonatlösung langsam unter Rühren zugegeben und noch eine Stunde weitergerührt. Am Ende
der Eührpeidode ist die Hydroxycellulose hydratisiert und
vermittelt dem Ganzen die gewünschte Viskosität; das gesamte Benzin ist absorbiert, aaß beim Stehen keine
Phasentrennung eintritt und daß sich beim Aufstreichen keine Ölteilchen abscheiden.
Der so vorbereitete Latex wird dann auf verschiedene Unterlagen, Papier, Metall, Glas, Holz, Kunststoff usw.
aufgebracht, so daß sich ein Film ablagert, der an der Luft trocknet. Auf eine zur Hälfte schwarze und zur
Hälfte weiße Testkarte wurde ein im nassen Zustand 150/um
dicker Film aufgebracht. Der an der Luft getrocknete Film
309841/1089 ■ ■ - 21 -
war anfänglich durchsichtig (Kontrastverhältnis etwa 0,15). Nach 20 Stunden Stehen an der Luft war das
Kontrastverhältnis auf etwa 0,92 angestiegen.
Beispiel 5
213 S des Latex nach Beispiel 1 (100 g Polymerfeststoffe)
werden in einen Kolben eingebracht. Dann werden 5 S Uatriumlaurylsulfat, vermischt mit 50 g Propylenglykol
und 35 S Xylol, zu dein Gemisch zugefügt. Das Gemisch wird
dann innerhalb 1 Stunde bei 25 bis 300O mit dem Latex
im Kolben verrührt. Dann wird der feinverteilte Stoff zugesetzt und das Gemisch weiter 25 Minuten gerührt,
worauf 25 g Hydroxyäthylcellulose (2%ige wäßrige Lösung)
zugegeben und das Kühren weitere 20 Minuten fortgesetzt wird.
Wenn als feinverteilter Stoff Titandioxid verwendet wird, so vrird dieses in Wasser mit Hilfe von oberflächenaktiven
Mitteln dispergiert, indem man 625 g Titandioxid (Rutil) in eine halbgefüllte Kugelmühle einbringt.
Getrennt davon werden dann 213 g Wasser vermischt mit 6,5 g Kaliumtripolyphosphat und 9 g des Äthylenoxidkondensates
mit Isooctylphenol (10 Mol Äthylenoxid je Mol Phenol). Gegebenenfalls kann dem Gemisch eine kleine
Menge an wasserlöslichem Entschäumungsinittel zugegeben werden, um das Schäumen zurückzuhalten, jedoch ist dies
nicht notwendig. Das Gemisch wird dann dem Titandioxid in der Kugelmühle zugefügt, die daraufhin 18 Stunden
in Gang gehalten wird, um eine Pigmentpaste zu erzeugen.
Das Einarbeiten des Titandioxides, wie oben in das Gemisch
des vorliegenden Beispieles in einer Menge von 1 g Titan-
309841/1089
dibxid je 100 g Binder erhöht das Kontrastverhältnis,
das ohne Pigment 0,82 beträgt, auf 0,85j eine beträchtliche
Verbesserung. Bei Zugabe von 5 S Titandioxid je 100 g
Binder erhöhte sich das Kontrastverhältnis von 0,31 auf
0,45, und mit 15 g Titandioxid auf der gleichen Basis
erhielt man zum Schluß ein Kontrastverhältnis von 0,92. Geringe Beimengungen von Titandioxid, die
an sich keine bedeutende Pigmentierung hervorrufen wurden,
erhöhen demnach schon in kurzer Zeit die Opazität und steigern diese schließlich in überraschendem
Grade. ■ · ■
PATENTANSPRÜCHE ϊ
309841/1089
Claims (1)
- PiiniANSPHÜOHE1) Wäßriger KunststoffLatex zur Ablagerung eines Filmes aus einem Harz von niedriger Opazität, der zu einem zellenförmigen PiIm von hoher Opazität trocknet, "bestehend aus einer wäßrigen kontinuierlichen Phase, worin Polymerteilchen aus einem in Lösungsmitteln löslichen Harz von niedriger Opazität stabil suspendiert sind, wobei die Polymerteilchen dadurch gequollen sind, daß sie ein primäres organisches Lösungsmittel absorbiert haben, das mit der wäßrigen Phase des Latex im wesentlichen nicht mischbar ist, und wobei der Latex in der wäßrigen Phase ein sekundäres, mit Wasser mischbares organisches Lösungsmittel enthält, das eine niedrigere Verdainpfurigsgeschwindigkeit und eine geringere Kapazität zur Solvatisierung des Polymers hat als das primäre Lösungsmittel, derart, daß, wenn der Latex abgelagert und getrocknet wird, beide Lösungsmittel verdampfen und einen 3?ilm hinterlassen, dessen Zellen die Opazität bewirken.2) Kunststofflatex nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das primäre und das sekundäre organische Lösungsmittel neweils in Mengen von mindestens 5 Gew·-309841/1089teilen je 100 Teile Polymer vorhanden sind.5) Kunststofflatex nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Polymerteilchen eine Glasübergangsteinperatur unterhalb 25°C aufweisen.4-) Kunststofflatex nach Anspruch 1, dadurch, gekennzeichnet , daß das primäre organische Lösungsmittel eine aromatische Verbindung ist.5) Kunststofflatex nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das sekundäre Lösungsmittel ein flüchtiges Glykol ist.6) Kunststofflatex nach Anspruch 2> dadurch gekennzeichnet , d.aß aas primäre Lösungsmittel in einem Gewicht sverhältiiis zu dem sekundären Lösungsmittel von 2:1 bis 1:J anwesend ist und daß das zweite Lösungsmittel Propylenglykol ist.7) Kunststofflatex nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß als Polymerteilchen Teilchen eines Polymers mit einer Glasübergangstemperatur unter 25°C im Gemisch mit Teilchen eines Polymers mit einer Glasübergangstemperatur über 300C vorhanden sind.8) Kunststofflatex nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß in dem mit Wasser nicht mischbaren organischen Lösungsmittel Farbstoffe gelöst sind, die in Lösungsmitteln löslich sind.309841/10899) Kunststofflatex nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das primäre organische Lösungsmittel ein aliphatisches organisches Lösungsmittel ist, das in einer Menge von mindestens 1 Gew.-Teil je 100 Teile Polymer vorhanden ist.10) Kunststofflatex nach Anspruch 9> dadurch' gekennzeichnet ,. daß das aliphatisch^ organische Lösungsmittel in einer Menge von etwa 3 "bis 35 Gew.-Teilen je 100 Teile Polymer anwesend ist.11) Kunststofflatex nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß das aliphatisch^ organische Lösungsmittel ein Kohlenwasserstoff ist und daß das sekundäre Lösungsmittel ein flüchtiges Glykol ist, das in einer Menge von mindestens 5 Gew.-Teilen je 100 Teile Polymer anwesend ist.12) Kunststofflatex nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß er zusätzlich einen feinverteilten Stoff enthält, der die Opazität des Filmes erhöht und im Latex in einer Menge von mindestens 0,2 bis zu 40 Gew.-Teilen je 100 Teile Harz enthalten ist.13) Kunststofflatex nach Anspruch 12, dadurch g e k e η η zeichnet , daß als feinverteilter Stoff ein Pigment anwesend ist.Kunststofflatex nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet , daß das primäre und das sekundäre organische Lösungsmittel jeweils in einer Menge von minde-- 4 309841/1089stens 5 Gew.-Teilen je 100 Teile Polymer anwesend sind und daß der feinverteilte Stoffe in einer Menge von 2 bis 15 Teilen je 100 Teile Harz anwesend ist.15) Kunststofflatex nach Anspruch. 1, dadurch gekennzeichnet , daß er zusätzlich, gelöst in dem primären organischen Lösungsmittel, einen optischen Aufheller oder ein iTuoreszensinittel enthält, das mit dem primären Lösungsmittel von den Polymerteilchen absorbiert wird, derart, daß nach dem Ablagern und Trocknen des Latex die Lösungsmittel verdampfen und einen JFilm ■ hinterlassen, der in Abwesenheit von Pigment ein Kontrastverhältnis von mindestens etwa 0,7sufweist und in welchem der optische Aufheller bζw. das Fluoreszensmittel enthalten ist.16) Kunststoff latex nach Anspruch 15 > dadurch g e k e η n - zeichnet , daß das primäre und das sekundäre organische Lösungsmittel jeweils in einer Menge von mindestens 5 Gew.-Teilen je 100 Teile Polymer vorhanden sind und daß er kein Pigment enthält.17) Kunststoff latex nach Anspruch 16, dadurch g ekennzeichnet , daß der optische Aufheller oder dss Pluoreszensmittel in einer Menge'von 0,1 bis 2 % des Gewichtes der Polymerteilchen anwesend ist.309841/1089
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