Anstrichmittel mit zwei miteinander nicht vermischbaren Phasen, sowie Verfahren zur Herstellung des Anstrichmittels Anstrichmittel, die im allgemeinen zweifarbig sind, zeichnen sich dadurch aus, d'ass beim Auftragen des Anstrichmittels auf eine Unterlage erreicht wer den kann, dass die verschiedenen Farben als scharf voneinander getrennte Flecke nebeneinanderliegen.
Die bisher bekannten Mehrfarben-Anstrichmittel haben u. a. den Nachteil, dass es nicht möglich ist, solche Anstrichmittel mit dem Pinsel oder ähnlichen von Hand zu bedienenden Auftraggeräten aufzu tragen, ohne d'ass die verschiedenen Farben inein- anderlaufen.
So ist ein Mehrfarben-Anstrichmittel bekannt, bestehend aus einer Grundphase, in die zwei oder mehrere auf übliche Weise gefertigte Ölfarben emul- giert sind, wobei die Grundphase die Aufgabe hat, die einzelnen, sich beim Emulgieren bildenden Tröpf chen der Ölfarben auseinanderzuhalten. Bei diesen bekannten Anstrichmitteln besteht die Grundphase aus einer wässerigen Kaseinlösung, der Alkohol oder Azeton oder beide Stoffe zugesetzt sind. Ein solches Mehrfarben-Anstrichmittel lässt sich jedoch nur im Tauch- oder Aufspritzverfahren auftragen.
Versucht man, ein solches Anstrichmittel mit dem Pinsel auf zutragen, so zerstechen die Pinselhaare die einzelnen ölfarbentröpfchen im Anstrichmittel, so dass die verschiedenfarbigen ölfarben ineinanderlaufen und sich das gewünschte Resultat mit mehreren vonein ander getrennten Farben nicht erzielen lässt. Ander seits ist das Auftragen von Anstrichmitteln durch Aufspritzen im Hause oft nicht verwendbar.
Dieses bekannte Mehrfarben-Anstrichmittel hat ferner den Nachteil, dass es wenig lagerbeständig ist, denn bei längerem Stehen sinken die ölfarbentröpfchen zu Boden, wobei sie bei erneutem Umrühren leicht zerplatzen. Es ist auch bekannt,
ein Mehrfarben-Anstrich- mittel durch Emulgieren oder Dispergieren zweier oder mehrerär konventioneller Anstrichmittel auf Ölfirnis- oder Kunststoffbasis im Wasser unter Zu satz eines kolloidalen Stabilisierungsmittels herzu stellen. Jedoch ist auch ein solches Mehrfarben- Anstrichmittel nicht zum Auftragen mit dem Pinsel geeignet, da die Haut der einzelnen Farbtropfen beim Berühren der Pinselhaare allzuleicht platzt.
Ent sprechende Anstriche können auch mit nur einer Farbe hergestellt werden. In diesem Fall lässt sich das Anstrichmittel ohne Schwierigkeiten mit dem Pinsel auftragen, da nicht die Gefahr 'besteht, dass sich zwei verschiedene Farben miteinander vernni- schen.
Ferner ist ein Zweifarben-Anstrichmittel bekannt, bestehend aus zwei verschiedenfarbigen Phasen, von denen die eine wässerig ist und die zweite Öl ent hält und zur Bildrung einer instabilen Emulsion in der ersten Phase aufemulgiert ist, wobei dieser Emul sion, vorzugsweise deren wässerigen Phase, Zellu- losefasern zugesetzt ist.
In einem solchen Anstrich mittel, das beim Auftragen eine Schicht ergibt, die wegen der Zellulosefasergehaltes sehr viel Ähnlich keit mit einer Tapete hat, schützen die Fasern die ölfarbentropfen gegen zu kräftige Berührung mit dem Pinsel, so d'ass sich dieses Anstrichmittel mit dem Pinsel auftragen lässt. Ein solches Anstrich mittel kann nur dort verwendet werden, wo ein tapetenähnlicher überzug gewünscht wird, und da die Emulsion instabil ist, ist dieses Anstrichmittel auch nicht lagerbeständig.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist, ein Mehr farben-Anstrichmittel anzugeben, das sich mit dem Pinsel auftragen lässt, das gleichzeitig lagerbeständig ist und das man sogar mit der Hand kräftig umrühren kann, ohne dass die im Anstrichmittel enthaltenen Farben auslaufen.
Der Neuerung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es möglich ist, die an sich bekannten sogenannten Kunststoffdispersionsanstrichmittel, die in gewissen Fällen eher eine Emulsion als eine Dispersion dar stellen, und die, wo sie im folgenden genannt werden, auch Latexdispersionsanstrichmittel auf der Grund lage synthetischer Kautschukstoffe umfassen, als Grundphase einer nahezu stabilen Emulsion zu ver wenden, deren andere Phase aus Farbpigmenten besteht, die einer Lösung aus einem unverseifbaren Bindemittel in einem aromatischen, aliphatischen oder cycloaliphatischen Kohlenwasserstoff-Lösemittel einverleibt sind,
und dabei eine so starke Schutz wirkung auf die Oberflächenhäute der einzelnen emulgierten Tropfen zu erreichen, dass diese Ober flächen höchstens dann von den Pinselhaaren zer stochen werden, wenn sie beim Auftragen auf die Unterlage fixiert worden sind.
Ein Kunststoffd'ispersionsanstrichmittel besteht aus einer Emulsion zumindest einer emulgierbaren polymeren Verbindung in einem wässerigen Mittel und enthält im allgemeinen zudem ein Emulgier- mittel sowie ein oder mehrere Pigmente, so dass es farbig ist.
In Übereinstimmung hiermit und mit Rücksicht darauf, dass das erfindungsgemässe An strichmittel in keiner Weise an vorhandene Kunst- stoffdispersionsanstrichmittel gebunden ist, ist das erfindungsgemässe Anstrichmittel dadurch gekenn zeichnet, dass es eine stabile Emulsion darstellt und folgende Phasen aufweist: a) eine wässerige, die eine emulgierbare polymere Verbindung enthält, und b) mindestens eine pigmentierte Lösung eines unver- seifbaren Bindemittels in einem Kohlenwasserstoff, vorzugsweise mineralisches oder vegetabilisches Ter pentin oder Benzin.
Ist ein Anstrichmittel mit zwei oder mehreren Farben erwünscht, kann es zweckmässig sein, dass in der wässerigen Phase, auf dieselbe Weise, wie es bei den 'bekannten Kunststoffdispersionsanstrichmit- teln der Fall ist, ein oder mehrere Pigmente disper- giert sind. Ein Mehrfarben-Anstrichmittel lässt sich beispielsweise - ob nun in der wässerigen Phase Pigmente dispergiert sind oder nicht - auch dadurch erzielen, dass das Anstrichmittel zwei oder mehr verschiedene, gefärbte, p bamentierte Lösungen auf weist.
Es ist zweckmässig, jedoch nicht unbedingt notwendig, dass diese das gleiche Bindemittel ent halten. Das Anstrichmittel kann auch zwei oder mehr verschiedene, polymere Verbindungen enthal ten, im wesentlichen je nachdem, auf welche Unter lage das Anstrichmittel aufgetragen werden soll.
Es hat sich als zweckmässig erwiesen, als in Kohlenwasserstoff-Lösemittel der genannten Art zu lösendes Bindemittel cyclisierten Kautschuk zu ver wenden, d. h. Rohgummi, der unter Druck und Hitze behandelt wird, wobei eine Cyclisierung der Polyiso- prenstruktur erfolgt. Cyclisierter Kautschuk verleiht den Emulsionstropfen sekundärer Phase eine be sonders hohe Oberflächenspannung und folglich die sen Tropfen eine besonders hohe Widerstandsfähig keit den Pinselhaaren gegenüber.
Auch viele verschiedene Arten emulgierbarer polymerer Verbindungen lassen sich in der wässeri gen Phase verwenden. Als am zweckmässigsten hat sich beispielsweise die Verwendung von auf Acryl säureester, z. B. Polyacrylsäureester oder Polymeth- acrylsäureester, basierten polymeren Verbindungen er wiesen, aber auch andere emulgierbare polymere Verbindungen lassen sich verwenden, z. B. auf Poly styrol, Polyvinylacetat und Polystyren-butadienlatex basierte.
Weiter kann es von Vorteil sein, dem Anstrich mittel eine Schutzkolloidlösung, z. B. eine wässerige Lösung eines Polyacrylsäuresalzes, wie Ammonium- oder Natrium-Polyacrylat, zuzusetzen, die die Stabili tät der Emulsion sichert. Als weitere Beispiele für die an sich grosse Anzahl verschiedener verwendbarer Schutzkolloide seien Methylzellulose, Carbomethyl- zellulose, Alginate und Tragant genannt.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Anstrichmittels der obenerwähnten Art. Die grösste Schwierigkeit bei der Fertigung eines solchen Anstrichmittels besteht in der Herstellung der fertigen Emulsion, denn die pigmentierte Lösung von unverseifbaren Bindemitteln in einem Kohlenwasser stoff-Lösemittel lässt sich weder in Wasser noch in der wässerigen Phase als ganzes auf eine solche Weise unmittelbar emulgieren, dass eine verwendbare Emul sion erzielt wird.
Diese Emulgierung wird dagegen dadurch möglich, dass eine erste Voremulsion be stehend aus der wässerigen, die emulgierbare poly mere Verbindung enthaltenden Phase, und eine zweite Voremulsion bestehend aus einer pigmentierten Lö sung von unverseifbaren Bindemitteln in Kohlen wasserstoff in einer kolloidalen Lösung von Schutz kolloid emulgiert, hergestellt wird, und dann die zweite Voremulsion in der ersten emulgiert wird.
Durch die Voremulgierung der pigmentierten Lösung in der Schutzkolloid'lösung wird eine instabile Emul sion erzielt. Die endgültige Emulsion hat sich dagegen als stabil erwiesen.
Die besten Ergebnisse werden gezeitigt, wenn die in der Regel pastaartige pigmentierte Lösung in der gleichen Menge Schutzkolloidlösung wie die Menge der Lösung voremulgiert wird, z. B. 80-120 Ge wichtsteile 0,5-2,5/ige wässerige Schutzkolloidlö- sung auf 100 Gewichtsteile pigmentierte Lösung.
Es sei jedoch bemerkt, dass an sich keine obere Grenze für die Menge der anzuwendenden Schutz kolloidlösung besteht, doch werden in der Praxis viel grössere Mengen als die genannten 120 Gewichts teile den Farbstoff der pigmentierten Lösung so stark verdünnen, dass er keinen praktischen Wert mehr hat.
Ein weiteres Problem, das sich bei der Her stellung des erfindungsgemässen Anstrichmittels er gibt, besteht darin, dass es sich gezeigt hat, dass die wässerige Phase eine gewisse Neigung hat, das Binde mittellösemittel aus der pigmentierten Lösung zu ziehen, wodurch die Tropfen dieser Lösung hart und das Anstrichmittel dann unanwendbar werden kann.
Diesem Mangel kann dadurch abgeholfen werden, dass in der wässerigen Phase, vorzugsweise vor der Emulgierung der zweiten Voremulsion darin, ein Kohlenwasserstoff - vorzugsweise der gleiche Koh lenwasserstoff wie der in der pigmentierten Lösung verwendete bzw. ein diesem nahverwandter Kohlen wasserstoff - aufemulgiert wird, und zwar in einer Menge von z. B. zwischen 2 und 60 GewA, vor zugsweise l0-15 GewA im Verhältnis zur Gesamt menge an Lösemittel für das unverseifbare Binde mittel.
Hierdurch erhält die wässerige Phase selbst so viel Lösemittel, dass die Gefahr, dass das Löse mittel aus den Tropfen der pigmentierten Lösung gezogen wird, vermieden wird. Die Emulgierung des Lösemittels in der wässerigen Phase vor dem Zu setzen der zweiten Voremulsion beseitigt ausserdem die Gefahr, dass der Kohlenwasserstoff in die Tropfen der pigmentierten Lösung eindringt und dadurch wirkungslos wird, so wie es der Fall wäre, wenn diese Kohlenwasserstoffmenge erst nach dem Ver mischen der zwei Voremulsionen zugesetzt würde.
Ferner hat es sich gezeigt, dass die Viskosität der pigmentierten Phase für die Bildung der end gültigen Emulsion sehr wesentlich ist. Um diese einigermassen mühelos herstellen zu können, kann es von Vorteil sein, die Viskosität der pigmentierten Lösung vor dem Emulgieren mit Schutzkolloid mit tels Kohlenwasserstoff für das unverseifbare Binde mittel auf eine Viskosität zwischen 40-200 Sek., gemessen am Stormer-Viskosimeter bei 20 C und 1000 g Last nach ASTM, Standard D. 562, vorzugs weise auf etwa 105 Sek. Stormer ASTM, ein zustellen.
Auch die Viskosität der wässerigen Phase spielt eine geisse, wenn auch kleinere Rolle. Es ist jedoch zweckmässig, die erste Voremulsion vor dem Emul- gieren mit der zweiten Voremulsion, z. B. durch Zu setzen von Wasser, auf eine Viskosität zwischen 10-90 Sek., gemessen am Stormer-Viskosimeter bei 20 C und 250 g Last nach ASTM Standard, D. 562, vorzugswiese auf etwa 45 Sek., einzustellen.
Das Emulgieren selbst wird zweckmässigerweise dadurch vorgenommen, dass die zweite Voremulsion unter vorsichtigem Umrühren in die erste Voremul- sion geschüttet wird, da es sich gezeigt hat, dass ein zu kräftiges Umrühren während dieser Emulgierung die gebildeten Tropfen von pigmentierter Lösung zu zerschlagen neigt.
<I>Beispiel 1</I> Weissschwarzes Zweifarben-Anstrichmittel Zur Herstellung eines weissen Kunststoffdisper- sionsanstrichmittels werden
EMI0003.0040
15,0 <SEP> Gewichtsteile <SEP> Wasser
<tb> 0,2 <SEP> <B><I>99</I></B> <SEP> Natriumhexametaphosphat
<tb> 0,5 <SEP> <B><I>31</I></B> <SEP> Borax
EMI0003.0041
1,5 <SEP> Gewichtsteile <SEP> 16%ige <SEP> wässerige <SEP> Ammonium acrylatlösung
<tb> 8,0 <SEP> <B>35</B> <SEP> Dolomit
<tb> 7,8 <SEP> <B>23</B> <SEP> Mikrotalk <SEP> und
<tb> 20,0 <SEP> <B>13</B> <SEP> Titandioxyd <SEP> Anatas vermischt, homogenisiert und 35 Gewichtsteile einer emulgierten polymeren Verbindung, z.
B. einer Poly- acrylsäureesteremulsion der im Handel unter dem Namen Acronal 14 D bekannten Art, zugesetzt. In der so gewonnenen Dispersion bzw. Emulsion werden schliesslich durch schnelles Umrühren 12 Gewichtsteile mineralisches Terpentin emulgiert.
Durch Zusetzen von Wasser wird dann die Viskosität der erzeugten Emulsion auf 45 Sekunden, gemessen am Stormer-Viskosimeter bei 20 C und 250g Last, eingestellt.
Ferner wird eine schwarze Farbpasta durch Ver reiben von
EMI0003.0048
15,0 <SEP> Gewichtsteilen <SEP> Eisenoxydschwarz
<tb> 43,0 <SEP> <B>23</B> <SEP> Dolomit <SEP> und
<tb> 42,0 <SEP> <B>93</B> <SEP> 60%ige <SEP> Lösung <SEP> von <SEP> cycli siertem <SEP> Kautschuk <SEP> in <SEP> minera lischem <SEP> Terpentin hergestellt. Die Viskosität dieser Pasta wird danach durch weiteres Zusetzen von mineralischem Terpentin oder Benzin auf eine Viskosität von 105 Sekunden, ge messen am Stormer-Viskosimeter bei 20 C und 1000 g Last, eingestellt.
30 Gewichtsteile dieser Pasta werden dann unter langsamem Umrühren in 27 Gewichtsteilen einer 1 % igen wässerigen Ammoniumpolyacrylat-Lösung emulgiert.
Man erhält eine unstabile Emulsion, die unter vorsichtigem Umrühren in 100 Gewichtsteile des genannten Kunststoffdispersionsanstrichmittels ge schüttet wird. Hierdurch erzielt man ein Zweifarben-Anstrich- mittel mit einer weissen wässerigen Phase und einer darin emulgierten schwarzen Lösungsphase, das sich als sehr lagerbeständig erwiesen hat. Das Anstrich mittel lässt sich sowohl in dünnen als auch in dicken Schichten mit dem Pinsel auftragen und ergibt selbst auf einer rauhen Unterlage, z.
B. einem Betonfuss boden, eine gleichmässige Oberfläche mit einer wei ssen Unterlage, auf welcher scharf getrennte schwarze Flächen verteilt sind in einem Muster, dessen Form im wesentlichen von der Pinselführung während des Anstreichens abhängt.
<I>Beispiel 11</I> Rotweisses Zweifarben-Anstrichmittel Zur Herstellung eines roten Kunststoffdisper- sionsanstrichmittels werden
EMI0003.0066
14,0 <SEP> Gewichtsteile <SEP> Wasser
<tb> 0,2 <SEP> <B><I>33</I></B> <SEP> Natriumhexametaphosphat
EMI0004.0001
2,0 <SEP> Gewichtsteile <SEP> 16%ige <SEP> wässerige <SEP> Ammonium polyacrylatlösung,
<tb> 18,8 <SEP> <B><I>13</I></B> <SEP> Mikrotalk <SEP> und
<tb> 21,0 <SEP> <B>51</B> <SEP> Eisenoxydrot gemischt und homogenisiert und 31 Gewichtsteile einer emulgierten polymeren Verbindung, z.
B. eine Polyacrylsäureemulsion der im Handel unter dem Namen Acronal 14 D bekannten Art, zugesetzt.
In die so gewonnene Emulsion werden unter kräf tigem Umrühren 8 Gewichtsteile mineralisches Ter pentin und 4 Gewichtsteile vegetabilisches Terpentin einemulgiert. Schliesslich wird die Viskosität der da durch erzielten Emulsion mittels Wasser auf 45 Se kunden, gemessen am Stormer-Viskosimeter bei 20 C und 250 g Last, eingestellt.
Ferner wird eine weisse Farbpasta durch Ver reiben von
EMI0004.0009
20,0 <SEP> Gewichtsteilen <SEP> Titandioxyd <SEP> Anatas
<tb> 25,0 <SEP> Schwerspat <SEP> und
<tb> 55,0 <SEP> 60%ige <SEP> Lösung <SEP> von <SEP> cyclisiertem
<tb> Kautschuk <SEP> in <SEP> mineralischem
<tb> Terpentin hergestellt. Die Viskosität der so gewonnenen Pasta wird mittels Terpentin auf 105 Sekunden, gemessen am Stormer-Viskosimeter bei 20 C und 1000g Last, eingestellt.
30 Gewichtsteile der Pasta werden dann unter langsamem Umrühren in 27 Gewichtsteile einer 1,5%igen Ammoniumpolyacrylatlösung emulgiert, wo nach die so gebildete instabile Emulsion unter lang saurem Umrühren in das genannte Kunststoffdisper- sionsanstrichmittel geschüttet und hierdurch in dieser emulgiert wird.
Das erzeugte Zweifarben-Anstrichmittel, das, wenn angestrichen, eine rote Unterlage mit weissen Flächen aufweist, hat im wesentlichen dieselben Eigenschaften wie das im Beispiel I erwähnte Mittel.
EMI0004.0020
<I>Beispiel <SEP> 1I1</I>
<tb> Rot <SEP> weisses <SEP> Zweifarben-Anstrichmittel
<tb> 15,0 <SEP> Gewichtsteile <SEP> Wasser
<tb> 0,2 <SEP> <B>39</B> <SEP> Natriumhexametaphosphat
<tb> 0,4 <SEP> <B>33</B> <SEP> Borax
<tb> 1,0 <SEP> <B>32</B> <SEP> 16%ige <SEP> Ammonium polyacrylatlösung
<tb> 10,5 <SEP> Dolomit
<tb> 7,8 <SEP> Mikrotalk <SEP> und
<tb> 18,0 <SEP> Eisenoxyd'rot werden gemischt und homogenisiert. Danach werden 35,0 Gewichtsteile einer emulgierten polymeren Ver bindung wie z.
B. eine auf Polymethaerylsäureester basierte Emulsion, z. B. die unter dem Namen Rhoplex AC 33 bekannte, zugesetzt. In die so gebildete Dispersion werden unter schnellem Um rühren 12 Gewichtsteile mineralisches Terpentin ein emulgiert. Man erhält ein rotes Kunststoffdisper- sionsanstrichmittel, dessen Viskosität mittels Wasser auf 45 Sekunden, gemessen am Stormer-Viskosi- meter bei 20 C und 250 g Last, eingestellt wird.
EMI0004.0031
Ferner <SEP> wird <SEP> eine <SEP> weisse <SEP> Farbpasta <SEP> aus
<tb> 20,0 <SEP> Gewichtsteilen <SEP> Titandioxyd <SEP> Anatas
<tb> 35,0 <SEP> <B>11</B> <SEP> Dolomit <SEP> und
<tb> 45,0 <SEP> <B>53</B> <SEP> 60%ige <SEP> Lösung <SEP> von <SEP> cyclisiertem
<tb> Kautschuk <SEP> in <SEP> mineralischem
<tb> Terpentin hergestellt. Die Viskosität dieser Pasta wird mittels Terpentin auf 105 Sekunden, gemessen am Stormer-Viskosi- meter bei 20 C und 1000 g Last, eingestellt.
30 Gewichtsteile der Farbpasta werden unter langsamem Umrühren in 27 Gewichtsteile einer 1%igen Ammoniumpolyacrylatlösung zur Bildung einer instabilen Emulsion emulgiert, die dann unter vorsichtigem Umrühren in 100 Gewichtsteile des erstgenannten Kunststoffdispersions-Anstrichmittels geschüttet und dadurch in dieses einemulgiert werden.
Das erzielte Zweifarben-Anstrichmittel, das wenn angestrichen, eine Unterlage mit weissen Flächen auf weist, hat dieselben Eigenschaften wie die in Bei spiel I und TI genannten.
EMI0004.0040
<I>Beispiel <SEP> IV</I>
<tb> Graugrünes <SEP> Zweifarben-Anstrichmittel
<tb> 15,0 <SEP> Gewichtsteile <SEP> Wasser
<tb> 0,2 <SEP> <B>33</B> <SEP> Natriumhexametaphosphat
<tb> 0,5 <SEP> <B>13</B> <SEP> Borax
<tb> 1,5 <SEP> <B>55</B> <SEP> 16%ige <SEP> wässerige <SEP> Ammonium acrylatlösung
<tb> 8,0 <SEP> <B>31</B> <SEP> Dolomit
<tb> 7,8 <SEP> <B>55</B> <SEP> Mikrotalk
<tb> 19,0 <SEP> <B><I>31</I></B> <SEP> Titandioxyd <SEP> Anatas <SEP> und
<tb> 1,0 <SEP> <B>31</B> <SEP> Eisenoxydschwarz werden gemischt und homogenisiert.
Danach werden 35,0 Gewichtsteile einer emulgierten polymeren Ver bindung, z. B. der unter dem Namen Acronal 14 D bekannten Polyacrylsäureemulsion, zugesetzt. In das so entstandene graue Kunststoffdispersionsanstrich- mittel werden unter schnellem Umrühren 12,0 Ge wichtsteile mineralisches Terpentin einemulgiert, wo nach die Viskosität mit Wasser auf 45 Sekunden, gemessen am Stormer-Viskosimeter bei 20 C und 250 g Last, eingestellt wird.
Eine grüne Farbpasta wird durch Verreiben von
EMI0004.0048
24,0 <SEP> Gewichtsteilen <SEP> Chromoxydhydratgrün
<tb> 26,0 <SEP> <B><I>53</I></B> <SEP> Dolomit <SEP> und
<tb> 50,0 <SEP> <B>33</B> <SEP> 60%ige <SEP> Lösung <SEP> von <SEP> cycli siertem <SEP> Kautschuk <SEP> in <SEP> minera lischem <SEP> Terpentin hergestellt. Die Viskosität dieser Pasta wird mittels Terpentin und/oder Benzin auf 105 Sekunden, ge messen am Stormer-Viskosimeter bei 20 C und 1000 g Last, eingestellt.
30 Gewichtsteile dieser Pasta werden durch lang sames Umrühren in 27 Gewichtsteile einer 1,5%igen Ammoniumpolyacrylatlösung zur Bildung einer in stabilen Emulsion emulgiert. Diese wird dann unter vorsichtigem Umrühren in 100 Gewichtsteile des genannten Kunststoffdispersionsanstrichmittels ge schüttet.
Die erzielte Emulsion bildet ein Anstrichmittel, das, wenn angestrichen, eine graue Unterlage mit grünen Flächen aufweist mit denselben Eigenschaften wie das in Beispiel I-III genannte Mittel.
EMI0005.0007
<I>Beispiel <SEP> V</I>
<tb> Weissschwarzes <SEP> Zweifarben-Anstrichmittel
<tb> 15,2 <SEP> Gewichtsteile <SEP> Wasser
<tb> 0,2 <SEP> <B>55</B> <SEP> 25%iges <SEP> Tamol <SEP> 731
<tb> 0,2 <SEP> <B>15</B> <SEP> Lecithin
<tb> 0,2 <SEP> Balab <SEP> bobble <SEP> breaker
<tb> 0,2 <SEP> Super <SEP> AD-IT
<tb> 5,0 <SEP> Glimmer
<tb> 5,0 <SEP> Mikrotalk <SEP> und
<tb> 20,0 <SEP> Titandioxyd <SEP> Anatas werden gemischt und homogenisiert in einem langsam rotierenden Homogenisator,
wonach unter Umrühren 40 Gewichtsteile einer 46%igen wässerigen Styren- butadienlatex-Emulsion zugesetzt werden. Man er hält eine Dispersion, in die unter kräftigem Umrühren 14 Gewichtsteile mineralisches Terpentin einemul- giert werden. In 100 Gewichtsteile der dadurch ent standenen weissen Emulsion werden danach 30 Ge wichtsteile der instabilen Voremulsion aus schwarzer Farbpasta und Ammoniumpolyacrylat nach Beispiel I emulgiert.
Man erhält ein Zweifarben-Anstrichmittel, das, wenn angestrichen, eine weisse Unterlage mit schwar zen Flächen aufweist und nahezu dieselben Eigen schaften wie die Anstrichmittel nach den vorher gehenden Beispielen besitzt.
<I>Beispiel</I> V1 Grau-grün-schwarzes Zweifarben-Anstrichmittel 50 Teile des nach Beispiel I hergestellten weiss schwarzen Zweifarben-Anstrichmittels werden unter langsamem Umrühren mit 50 Teilen des nach Bei spiel IV hergestellten graugrünen Zweifarben-An Strichmittels gemischt. Hierdurch entsteht ein Drei farben-Anstrichmittel mit einer hellgrauen wässerigen Phase, in der zwei verschiedenfarbige - eine schwarze und eine grüne - pigmentierte Lösungen aufemulgiert werden, deren Teile nebeneinanderliegen, jedoch ganz voneinander getrennt sind.
Sogar beim Auftragen mit dem Pinsel werden sich die Tropfen der beiden pigmentierten Lösungen voneinander getrennt halten, so dass ein Überzug mit grauer Unterlage mit von einander getrennten schwarzen und grünen Flächen in einem im wesentlich von der Art der Pinselführung während des Auftragens abhängigen Muster erzielt wird. Auch Anstrichmittel mit mehr als drei Farben lassen sich durch Mischen einer Anzahl im voraus hergestellten Zweifarbenanstrichmittel erzielen.
An und für sich ist es auch möglich, ein Anstrichmittel mit drei oder mehr Farben herzustellen, indem man in eine gemeinsame farbige oder klare wässerige Phase gleichzeitig mehrere verschiedene pigmentierte Lösungen mischt. Wenn dieses Mischen jedoch nicht mit sehr grosser Vorsicht vorgenommen wird, besteht die Gefahr, dass sich die verschiedenen pigmentierten Lösungen oder Teile davon zur Bildung von nicht beabsichtigten Mischfarben zusammenschlagen.
Die geringste Gefahr hierfür besteht, wenn in einem ver hältnismässig grossen Behälter mit der wässerigen Phase an in Abstand voneinanderliegenden Stellen verschiedene pigmentierte Lösungen in die wässerige Phase gemischt werden. In diesem Falle wird jede pigmentierte Lösung in zumindest etwas wässeriger Phase gemischt, ehe sie in die Nähe anderer pigmen tierter Lösungen gelangt, so dass sich die Gefahr eines Zusammenschlagens zweier verschieden gefärbter pigmentierter Lösungen wesentlich verringert. Am sichersten ist es indessen, wie bereits erwähnt, dafür zu sorgen, dass jede pigmentierte Lösung völlig in eine wässerige Phase gemischt worden ist, ehe sie anderen in wässerige Phasengemischte pigmentierte tierte Lösungen vermischt wird.
Auch erfindungsgemässe Anstrichmittel mit nur einer Farbe lassen sich nach der Erfindung erreichen, wenn eine wässerige Phase ohne Pigmentzusatz ver wendet wird. Ein solches Anstrichmittel ergibt beim Auftragen auf eine Unterlage einen durchsichtigen Überzug mit voneinander getrennten farbigen Flek- ken. Dieses Anstrichmittel kann in Frage kommen, wenn auf einer Farbunterlage andersfarbige Flecken erwünscht sind.