DE23155C - Neuerung in der Befestigung von Kleidungsstücken, Handschuhen, Schuhwerk u. dgl - Google Patents
Neuerung in der Befestigung von Kleidungsstücken, Handschuhen, Schuhwerk u. dglInfo
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A43—FOOTWEAR
- A43C—FASTENINGS OR ATTACHMENTS OF FOOTWEAR; LACES IN GENERAL
- A43C1/00—Shoe lacing fastenings
Landscapes
- Gloves (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE 3: Bekleidungsindustrie.
in CHEMNITZ.
Aufser den bekannten Befestigungsarten für Kleidungsstücke, Handschuhe, Schuhwerk u. s. w.
mittelst Knopfes und Knopflöcher oder Haken und Oesen ist wohl diejenige die verbreitetste,
welche durch Schnüren erzielt wird.
Hierbei wird in der Regel die Schnur an einem Ende der Befestigung durch zwei in den
Stoff des Kleidungsstückes eingelassene Oesen hindurchgezogen und werden sodann die Enden
der Schnur durch eingelassene oder festgenietete Oesen kreuzweise hindurchgesteckt, ■ wie bei
Corsets u. s. w., oder um vorstehende, offene Haken kreuzweise geschlungen, wie bei Schuhen
u. s. w. Die beiden Schnurenden werden dann gewöhnlich nach dem Anziehen derselben zu
einer Schleife vereinigt.
Entgegengesetzt zu dieser letzteren Befestigungsmethode
besteht die vorliegende Neuerung darin, dafs eine Schnur der Länge nach, also nicht doppelt wie oben, zur Anwendung kommt,
die an dem geschlossenen Ende des Schlitzes, der zusammengezogen werden soll, befestigt
wird und dann durch an den Stoffkanten wechselweise angebrachte, in eigenthümlicher
Weise befestigte, durchbohrte Kugeln oder Ringe hindurchgeht, um nach dem-Anziehen der einfachen
Schnur und dadurch bewirkten Zusammenziehen der Stoffkanten in einem Klemmverschlufs
festgeklemmt zu werden.
Es charakterisirt sich demnach der Unterschied zwischen dieser Befestigungsmethode und den
bisher bekannten dadurch:
i. dafs geschlossene Oesen zur Anwendung kommen, die nur an den Stoff angeklemmt
werden und seitwärts oder aufrecht vorstehen;
2. dafs die Durchbohrungen der Oesen durch das Zusammenziehen der mit ihnen ausgestatteten
Stoffkanten fast in eine gerade Linie zu liegen kommen, die ein bequemes, reibungsloses Hin-
und Herziehen der Schnur gestattet;
3. dafs es nur zweier Handgriffe bedarf, um selbst den längsten Handschuh auf schnelle
Weise zu schliefsen,' nämlich durch Anziehen der Schnur und Festklemmen derselben.
Hiergegen mufs bei den bisherigen Verschlufsarten:
1. die Schnur durch geschlossene, in den Stoff selbst eingelassene Oesen theils über, theils
unter dem Stoff durchgeführt werden, und
2. mufs bei offenen Haken oder in den Stoff eingelassenen Oesen die Schnur in kreuzweisen
Schlingen beim jedesmaligen Verschlufs durch jede einzelne Oese oder um jeden einzelnen
Haken geschlungen werden.
Die zu dieser neuen Befestigungsmethode angewendeten Details sind auf der beiliegenden
Zeichnung in den Fig. 1 und 2 dargestellt.
Fig. ι ist ein Doppelring, der eine Klammer bildet, die über das Ende eines Schlitzes, wie
z. B. desjenigen in Handschuhen, geschoben und durch Druck in dem Stoff befestigt wird;
die scharfen, nach innen gebogenen Ränder dieses Doppelringes greifen durch den Druck
fest in den Stoff ein, so dafs die Klammer nur schwer wieder zu lösen ist.
Auf diese Weise ist eine Oese gebildet, durch welche das eine Ende der Schnur gesteckt und
durch Schürzung eines Knotens hierin befestigt wird.
Fig. 2 zeigt die durchbohrten Kugeln oder perlenförmigen Ringe, die abwechselnd an den
Stoffkanten befestigt werden sollen. Diese Kugeln sind vor ihrer Befestigung in der Richtung
der Durchbohrung gespalten, und die sich gegenüberstehenden Spaltflächen sind gezahnt
oder gezackt; erfafst man diese Kugeln mittelst Zange, die zur Aufnahme und zum besseren Erfassen
der Kugel auf jeder Fläche eine Vertiefung hat, und schiebt man sodann die Stoffkante
in den Spalt der Perle oder Kugel hinein, so wird man durch Druck die Kugel schliefsen
und durch diesen Schlufs die Zähne der Spaltfläche so fest in den Stoff und in einander
pressen, dafs viel leichter der Stoff neben der Kugel zu zerreifsen ist, als dafs die Kugel
wieder von dem Stoffe loszulösen wäre.
Die Kugeln werden nun in der ganzen Länge des Schlitzes in abwechselnder Stellung und
Reihenfolge an den Stoff kanten befestigt; ihre Zahl richtet sich theils nach der Länge des
Schlitzes, theils nach dem Grade, in welchem man die Stdffkanten einander nähern will.
Das Hauptsächlichste dieser Oesen, Kugeln oder Ringe besteht darin, dafs sie geschlossen
sind und von der Stoffkante vorstehen. Es können die geschlossenen, von der Stoff kante
oder in deren1 Nähe vorstehenden Oesen in Form und Befestigungsweise modificirt werden;
es müssen nur diese beiden Eigenschaften, das Geschlossensein und das Vorstehen von dem
Stoffe zusammen zur Ausführung kommen.
Den letzten Theil der Befestigungsmechanismen bildet die in Fig. 3 dargestellte Klammer,
welche aus einer Platte besteht, die zum Annähen an eine der Stoffkanten mit zwei Löchern
versehen ist. Die Platte hat in der Mitte eine Nuth, in der ein Winkelhebel mit kurzem und
langem Schenkel drehbar befestigt ist; der lange Schenkel dient zum Umklappen, um dadurch
die in der Nuth liegende Schnur durch den kurzen Schenkel festzuklemmen.
In Fig. 4 sind diese Theile der neuen Befestigungsart
an einem langarmigen Handschuh angebracht dargestellt.
α ist die am Ende des Schlitzes befestigte Oese, aus einem Doppelring bestehend, Fig. 1.
b b b sind die in abwechselnder Stellung an den Schlitzkanten festgedrückten Kugeln oder Ringe,
Fig. 2. Ist der Handschuh von dünnem, feinem Stoff, so können die Kanten mit einem Bande
unterlegt sein, in das die Kugeln mit einer Spaltfläche eingreifen. Die Schnur c, welche
durch einen Knoten in der Oese festgehalten wird, ist abwechselnd durch die Kugeln b gesteckt
und läuft schliefslich durch die Nuth der Klammer d. Das Ende der Schnur kann durch
eine Quaste oder dergleichen verziert werden. Die Klammer d kann, wie auf der Zeichnung
angegeben, rechtwinklig zu dem schliefsenden Schlitz stehen oder auch parallel zu demselben
angebracht werden.
Es geht· aus der vorstehenden Beschreibung der Anordnung der Theile hervor, dafs, wenn
ein solcher Handschuh angezogen ist, man nur nöthig hat, die Schnur in dem freien Ende anzuziehen
und nach genügendem Zuge, durch welchen sich die Kanten einander genähert
haben, diese Schnur durch Umklappen des Winkelhebels in der Klemme d zu befestigen.
Anstatt das eine Ende der Schnur durch Oese α hindurchzustecken und die Schnur daselbst
durch Schürzung eines Knotens zu befestigen, kann die Schnur auch durch die Oese
nach auswärts treten und äufserlich durch Knoten oder Quaste gehalten werden, so dafs sie nach
beiden Richtungen hin gezogen werden kann, wie in Fig. 4 in punktirten Linien angegeben.
Dies bietet beim Ausziehen des Handschuhes den Vortheil, von oben und von unten lockere
Schnur in die Oesen hineinziehen zu können, wodurch der Verschlufs gelockert wird und der
Handschuh leicht ausgezogen werden kann.
Die Befestigungsart, die hier an einem Handschuh angebracht dargestellt ist, kann selbstverständlich
auch zu anderen Kleidungsstücken, Schuhwerk u. s. w. verwendet werden.
Sie bietet den grofsen Vortheil, dafs ihre Theile von Jedermann ohne Uebung befestigt
und wieder ergänzt werden können. Als weitere Vortheile sind namentlich auch anzuführen, dafs
das Anziehen der Schnur in einer Richtung genügt, um den Schlitz zu schliefsen, und dafs
das Umklappen des kleinen Hebels wiederum genügt, um diese Befestigung zu sichern. Die
Stellung der Kugeln oder Ringe ermöglicht das Anziehen der Schnur mit Leichtigkeit und ohne
alle Reibung.
Claims (4)
1. Der Verschlufs an Kleidungsstücken, Handschuhen, Schuhwerk u. s. w. mittelst einer
Reihe abwechselnd an den Schlitzkanten
.oder in deren Nähe angebrachter und von
diesen Kanten vorstehender, geschlossener Oesen, durch welche eine Schnur hindurchgeht,
mit welcher der Verschlufs durch Anziehen in der Richtung des Schlitzes erfolgt.
2. Die vorstehende, an oder neben der Stoffkante durch Anklemmen befestigte, durch
die durchbohrte Kugel oder Perle gebildete Oese b.
3. Die aus dem Doppelring hergestellte Oese a
und ihre Befestigung an dem Schlitzende durch Druck.
4. Die Combination der Theile α b d und der
Schnur c zu der beschriebenen Befestigungsart.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDKUCKEREI.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE23155C true DE23155C (de) |
Family
ID=299727
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT23155D Active DE23155C (de) | Neuerung in der Befestigung von Kleidungsstücken, Handschuhen, Schuhwerk u. dgl |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE23155C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2565795A1 (fr) * | 1984-06-14 | 1985-12-20 | Boulier Maurice | Chaussure a lacage rapide |
DE3920266A1 (de) * | 1989-06-21 | 1991-01-03 | Rolf Gethoefer | Schnuerung |
US5412849A (en) * | 1992-07-31 | 1995-05-09 | Yoshida Kogyo K.K. | Separable bottom end stop assembly |
-
0
- DE DENDAT23155D patent/DE23155C/de active Active
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2565795A1 (fr) * | 1984-06-14 | 1985-12-20 | Boulier Maurice | Chaussure a lacage rapide |
DE3920266A1 (de) * | 1989-06-21 | 1991-01-03 | Rolf Gethoefer | Schnuerung |
US5412849A (en) * | 1992-07-31 | 1995-05-09 | Yoshida Kogyo K.K. | Separable bottom end stop assembly |
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