DE55815C - Schnurhalter für Schnürschuhe, Gamaschen, Handschuhe und sonstige Kleidungsstücke - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 44: Kurzwaaren.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. August 1890 ab.

Dem Schnurhalter liegt der Gedanke zu Grunde, Schnurenden an Schnürschuhen, Gamaschen, Handschuhen und sonstigen Kleidungsstücken, welche mittelst Schnürung befestigt werden, durch Zusammenwirken zweier innerhalb einer Metallumrahmung befestigten Gummiplatten festzuhalten.

Der Schnurhalter, von welchem Fig. 1 den senkrechten Schnitt in bedeutend vergrößertem Mafsstabe, Fig. 2 in ungefähr natürlicher Gröfse zeigt, besteht aus zwei Metallplättchen α und α¹, Fig. 1 und 2, welche an ihrem Rande so umgebördelt sind, dafs sie je eine Gummiplatte b und b¹ umrahmen. Doch geschieht diese Umrahmung so, dafs die Gummiplatten, welche, wie Fig. 4 zeigt, an ihrem äufseren Rand verdünnt sind, in der Mitte über die Umbördelung etwas hervorragen, was aus Fig. ι und 2 deutlich erkennbar ist. Dadurch ergiebt sich am Knopfrande eine Vertiefung, welche einer Rinne am Umfange einer Rolle gleicht. Diese Rinne gestattet aber das Einführen einer Schnur zwischen die obere und untere Gummiplatte b und b^l.

Die obere und untere Hälfte des Schnurhalters werden durch einen Verbindungsstift c zusammengehalten. Dieser Stift, Fig. 5, ist an seinen beiden Enden splintartig getheilt, so dafs diese Splinte zwischen die Gummiplättchen b und b¹ und die Metallplatten α und a^] geprefst werden können, während der massive Kern des Stiftes die Achse des Schnurhalters bildet. An der unteren Metallplatte a * sind ferner zwei Oesen ο angebracht, durch welche der Schnurhalter in dem Leder oder sonstigen Stoff befestigt wird. Die Befestigung mittelst zweier Oesen verhindert eine Drehung des Knopfes um seine Achse, welche erfolgen könnte, wenn er nur durch eine Oese in seinem Mittelpunkt festgehalten würde.

Der so beschaffene Schnurhalter besteht, wie aus Fig. ι und 2 ersichtlich, aus zwei Hälften,, von denen jede für sich allein einem Knopf gleicht, sodafs man ihn als »Doppelknopf« bezeichnen könnte.

Ist der Schnurhalter durch die Oesen 0 an passender Stelle des Bekleidungsstückes befestigt, so wird das Schnurende m durch die Vertiefung am Knopfrand während einer einmaligen Umschlingung des Knopfes zwischen die beiden ganz nahe bei einander liegenden Gummiplatten b und b¹ eingezogen. Die Schnur m wird dann, wie Fig. 3 — der Querschnitt ρ des Knopfes — zeigt, in einem ganzen Kreise und nicht blos an einer einzigen kurzen Stelle durch den Druck der beiden elastischen Gummiplatten geklemmt und festgehalten. Die Klemmung der Schnur im ganzen Umkreise und mittelst Gummi vermindert die die Schnur verletzende Reibung an der Klemmstelle. Eine Lockerung oder Lösung der Schnur kann nur geschehen, wenn man das Schnurende erfafst. und in rückläufiger Bewegung aus den klemmenden Gummiplatten herauszieht; eine freiwillige Lösung ist ausgeschlossen.

Fig. 6 zeigt die Ansicht des ,Knopfes von oben nach vollzogener Einführung der Schnur.

Der Schnurhalter bewirkt, wie aus dem Bisherigen erhellt, das Festklemmen von Schnur-

Claims (1)

1. enden durch eine eigenartige Verbindung von Metall mit Gummi. Die Aufgabe, Schnurenden an mit Schnürung versehenen Kleidungsstücken ohne Binden rasch und sicher zu befestigen, wird durch den Schnurhalter gelöst. Dieses neue Mittel hat auch noch den Vortheil, dafs es ein Hängenbleiben und Zerreifsen von Kleidungsstücken, welche mit ihm in Berührung kommen, ausschliefst, da der Schnurhalter an seinem ganzen Umfange abgerundet ist.

   Patenτ-Anspruch:

   Ein Schnurhalter für Schnürschuhe, Gamaschen, Handschuhe und sonstige Kleidungsstücke, bestehend aus einem Knopf, bei welchem zwei Metallplättchen α und α¹ je eine Gummiplatte b und b^l umrahmen und durch einen Stift c so verbunden sind, dafs die Einführung einer Schnur m zwischen die klemmenden Gummiplatten b und b^l am ganzen Knopfumfange geschehen kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.