DE2313152C2 - Vorrichtung an Spulenrahmen zum Stillsetzen eines Wickelkörpers - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Spulenrahmen von Aufwickeln-aschinen zum Stillsetzen eines Wickelkörpers bei einer Unterbrechung oder Beendigung des Wickelvoi;;angs, bei der die Spulenhülse des Wickelkörpers zwischen zwei fliegend gelagerte Zentrierteller mittels einer eine Einspannkraft auf den einen Zentrierteller ausübenden Einspaonvornchtung eingespannt wird.

An Aufwickelmaschinen, beispielsweise Spulmaschinen oder dergleichen, besteht häufig die Notwendigkeit, bei einer Unterbrechung des Wickelvorganges oder Beendigung desselben die Drehbewegung des Wickelkörpers möglichst schnell zu beenden.

Hierzu sind zahlreiche Bremsvorrichtungen bekannt geworden, die als Backen- oder Scheibenbremsen ausgebildet, mit der Lagerung für die Hülsenaufnahme zusammenwirken.

Des weiteren können zur Übertragung des Bremsmomentes auf den Wickelkörper Spulenhülsen mit Ausnehmungen versehen sein, die in die entsprechend gestaltete Hülsenaufnahme eingreifen und dadurch eine formschlüssige Verbindung herstellen. Derart ausgebildete Spulenhülsen sind aber nicht universell verwendbar und bereiten beim Einsetzen in den Spulenrahmen Zentrierschwierigkeiten.

Es ist auch bekannt, die Hülsenaufnahme durch eine Sperrklinke augenblicklich stillzusetzen. Dies hat jedoch den Nachteil, daß sehr große Schlagbeanspruchungen auftreten, die einen schnellen Verschleiß aller Teile zur Folge haben, und es kann vorkommen, daß sich der Wickelkörper von der Spulenhülse löst, weil er durchrutscht Ein weiterer Nachteil aller bisher bekannt gewordenen Bremsvorrichtungen an Spulenrahmen ergibt sich aus den großen Abmessungen, die erforderlich sind, um die notwendigen Bremskräfte aufzubringen.

Durch die DE-OS 21 33 073 ist eine Haltevorrichtung für eine abzuspulende Rolle aus Folie oder Bandmaterial bekannt, bei der eine verstellbare Bremse verwendet wird, die aber weder schaltbar ist, noch die auf die Spulenhülse wirkende Einspannkraft verstärkt.

Durch die DE-AS 12 18 597 ist eine Regeleinrichtung für den Antrieb der Wickelwelle an Rollenschneid- und Umrollmaschinen bekannt, bei der der Antrieb der Rollentraghülse von einer Zentralwelle aus über axial wirkende Reibungskupplungen erfolgt Die mit der Ein-Spannkraft Ladentische Kupplungskraft bleibt hier unberührt. Geregelt wird die Drehzahl der Zentralwelle hinsichtlich eines voreingestellten Schlupfes der Kupplung. Das gilt sowohl für das Aufwickeln als auch für das Abwickeln.

ίο Beim Abwickeln dient die Kupplung der Verzögerung der Rolle mit dem Ziel, auch hierbei einen konstanten Schlupf einzuhalten. Eine Bremse zum Stillsetzen des Wickelkörpers ist hier nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorbeschnebenen Nachteile zu beseitigen und eine Vorrichtung an Spulenrahmen von Aufwickelmaschinen zum Stillsetzen des Wickelkörpers zu schaffen, die sich auf kleinstem Raum unterbringen läßt und ein zuverlässiges Stillsetzen ohne Durchrutschen auch größter Wickel-

körper in kürzester Zeit ermöglicht, ohne daß hierfür spezieüe Hülsen oderZemrierteiier erforderlich sind.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens einem der Zentrierteller eine die auf die Spulenhülse wirkende Einspannkraft verstärkende schaltbare Bremse zugeordnet ist Dabei ist es in weiterer Ausgestaltung der Erfindung von Vorteil, wenn die Bremse als eine mit einem Druckmedium beaufschlagbare Scheibenbremse ausgebildet ist Eine besondere platzsparende und wirkungsvolle Konstruktion, bei der die eigeleitete Bremskraft ohne Umwege direkt auf die Stirnseite einer eingespannten Hülse geleitet werden kann, ergibt sich bei einer Scheibenbremse gemäß der Erfindung, wenn die dem Einspannkegel gegenüberliegende Planfläche des Zentriertellers als Bremsscheibe und Anlagefläche für die Reibscheibe ausgebildet ist Wird der wirksame Reibdurchmesser für die Scheibenbremse etwas kleiner gewählt als der Einspanndurchmesser der Spulenhülse und wird der Reibwert der Scheibenbremse so gewählt, daß ^r etwKi kleiner ist als der Reibwert zwischen Spulenhülse und Zentrierteller, so kann zwischen Spulenhülse und Zentrierteller kein Schlupf entstehen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Eine Spulenhülse 1 mit ihrem Wickelkörper 2 ist zwischen Zentriertellern 3 und 4 eines an sich bekannten und hier nur mit Zentrierlagern 20 und 30 dargestellten Spulenrahmens eingespannt Der Zentrierteller 4 ist auf

so eine Achse 5 aufgepreßt und in einem Zylinderrollenlager 6 sowie einem Rillenkugellager 7 leicht drehbar gelagert Ein Außenring 8 des Zylinderrollenlagers 6 ist fest, ein Außenring 10 des Rillenkugellagers 7 dagegen verschiebbar in einer Lagerbuchse 9 angeordnet In der gezeichneten Stellung wird der Außenring 10 durch eine Druckfeder 11 über einem Stützring 12 gegen einen Distanzring 13 gedrückt Der Distanzring 13 sitzt fest in der Lagerbuchse 9 und stützt sich außerdem gegen den eingepreßten Außenring 8 des Zylinderrollenlagers 6

ab. Die Lagerbuchse 9 sitzt axial verschiebbar in einem Druckluftzylinder 14. Die Lagerbuchse 9 bildet dabei den Kolben und ist mit einem Dichtring 15 gegen die Zylinderwandung abgedichtet. Eine Druckfeder 16, die sich über einen Topf 17 gegen die Lagerbuchse 9 und einen Boden 18 des Druckluftzylinders 14 abstützt, sorgt für die normale Einspannung der Spulenhülse 1. Unter der Wirkung dieser Druckfeder 16 kann sich die Lagerbuchse 9 mit der Achse 5 und damit auch der Zentrier-

teller 4 so weit nach links verschieben, bis die Spulenhülse 1 zwischen dem Zentrierteller 3 und dem Zentrierteller 4 eingespannt ist Der Druckiuftzylinder 14 wird durch einen Sicherungsring 19, der sich in der Bohrung des zum Spulenrahmen gehörenden Zentrierlagers 20 s befindet, festgehalten. Fest verbunden mit der Lagerbuchse 9 ist auch ein Bremsring 21, der wiederum zur Befestigung einer Reibscheibe 22 dient Die Zuführung eines Druckmediums, beispielsweise Druckluft, erfolgt über einen Nippel 23.

Ist eine Spulenhülse 1 zwischen den beiden mit Einspannkegeln 26 ausgebildeten Zentriertellern 3 und 4 eingespannt, so ist zwischen dem Boden 18 des Druckluftzylinders 14 und der Lagerbuchse 9 ein vorbestimmbarer Abstand vorhanden. Die normale axiale Einspannkraft für die Spulenhülse 1 wird, wie bereits erwähnt, durch die Druckfeder 16 erzeugt Soll eine Spulenhülse 1 mit ihrem Wickelkörper labgebremst werden, so läßt sich mit bekannten Mitteln ein Ventil öffnen und das Druckmedium kann durch den Nippel 23 in einen Zylinderraum 24 einströmen. Der dadurch auf eine Fläche 25 der Lagerbuchse 5 wirkende Druck wiü diese nach Unks verschieben. Der Zentrierteller 4 kann sich mcht weiter nach Unks bewegen, da die eingespannte Spuknhülse 1 dies verhindert Dafür wird die Druckfeder 11 zusammengedrückt, so daß sich die Lagerbuchse 9 in Richtung auf den Zentrierteller 4 verschiebt Dabei verschiebt sich auch das Zylinderrollenlager 6, während das Rillenkugellager 7 seine Lage behält Zwischen der dem Distanzring 13 zugekehrten Stirnseite des Außenringes 10 des Rillenkugellagers 7 und dem Distanzring 13 entsteht jetzt ein sich vergrößernder Spalt Die Lagerbuchse 9 kann sich so weit verschieben, bis die Reibscheibe 22 an einer dem Einspannkegel 26 des Zentriertellers 4 gegenüberliegenden Anlagefläche 27 wirksam wird. Mittels einer Halterung 28, die auf einem Bolzen 29 sitzt, wird verhindert, daß sich der Bremsring 21 infolge der Wirkung des Reibmomentes dreht Der auf den Zentrierteller 4 einwirkende Druck der Reibscheibe 22 addiert sich jetzt zur ursprünglichen, durch die Druckfeder 16 erzeugten Einspannkraft und bewirkt auf diese Weise ein schnelles, schlupffreies Abbremsen des Wickelkörpers 2. Wird nach erfolgtem Stillstand von Wickelkörper 2 und Spulenhülse 1 der Bremsdruck weggenommen, so schiebt sich die Lagerbuchse 9 infolge der Wirkung der Druckfeder 11 wieder so weit zurück, bis der Außenring 10 des Rillenkugellagers 7 am Distanzring 13 zur Anlage kommt

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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Claims (3)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung an Spulenrahmen von Aufwickelmaschinen zum Stillsetzen eines Wickelkörpers bei einer Unterbrechung oder Beendigung des Wickelvorgangs, bei der die Spulenhülse des Wickelkörpers zwischen zwei fliegend gelagerte Zentrierteller mittels einer eine Einspannkraft auf den einen Zentnerteuer ausübenden Einspannvorrichtung eingespannt ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einem der Zentrierteller (4) eine die auf die Spulenhülse (I) wirkende Einspannkraft verstärkende, schaltbare Bremse zugeordnet ist

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse als eine mit einem Druckmedium beaufschlagbare Scheibenbremse ausgebildet ist

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine dem Einspannkegel (26) gegenüberliegende Fianfläche (27) des Zentrierteilers (4) als Bremsscheibe und Anlagefläche für eine Reibscheibe (22) dient