DE2313152A1 - Bremsvorrichtung an spulenrahmen - Google Patents

Description

W.Schlafhorst&Co. 15.3.1973

Manchengladboch Ob 19 Li/vdM.

BlwnwiiMro«-S4ra8· 143/145 2313152

Bremsvorrichtung an Spulenrahmen

Die Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung an Spulenrahmen von Aufwickelmaschinen, wobei eine Spulenhülse zwischen zwei fliegend gelagerte Zentrierteller eingespannt wird·

An Aufwickelmaschinen, beispielsweise Spulmaschinen oder dergleichen, besteht häufig die Notwendigkeit, bei einer Unterbrechung des Wickelvorganges oder Beendigung desselben die Drehbewegung des Wickelkörpers möglichst schnell zu beenden.

Hierzu sind zahlreiche Bremsvorrichtungen bekannt geworden, die als Backen- oder Scheibenbremsen ausgebildet, mit der Lagerung für die Hülsenaufnahme zusammenwirken.

Des weiteren können zur Übertragung des Bremsmomentes auf den Wickelkörper Spulenhülsen mit Ausnehmungen versehen sein, die in die entsprechend gestaltete Hülsenaufnahme . eingreifen und dadurch eine formschlüssige Verbindung

409838/0176

— 2 -- O8l9

herstellen. Derart ausgebildete Spulenhülsen sind aber nicht universell verwendbar und bereiten beim Einsetzen in den Spulenrahmen Zentrierschwierigkeiten.

Es ist auch bekannt, die Hülsenaufnahme durch eine Sperrklinke augenblicklich stillzusetzen. Dies hat jedoch den Nachteil, daß sehr große Schlagbeanspruchungen auftreten, die einen schnellen Verschleiß aller Teile zur Folge haben, und es kann vorkommen, daß sich der Wickelkörper von der Spulenhülse löst, weil er durchrutscht. Ein weiterer Nachteil aller bisher bekannt gewordenen Bremsvorrichtungen an Spulenrahmen ergibt sich aus den großen Abmessungen, die erforderlieh sind, um die notwendigen Bremskräfte aufzubringen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die vorbeschriebenen Nachteile zu beseitigen und eine Bremsvorrichtung an Spulenrahmen von Aufwickelmaschinen zu schaffen, die sich auf kleinstem Raum unterbringen läßt und ein zuverlässiges Stillsetzen ohne Durchrutschen auch größter Wickelkörper in kürzester Zeit ermöglicht, ohne daß hierfür spezielle Hülsen oder Zentrierteller erforderlich sind. . :

409838/0176

- 3 - 0819

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens einem der Zentrierteller eine die auf die Spulenhülse wirkende Einspannkraft verstärkende Bremse zugeordnet ist. Dabei ist es nach einem weiteren Merkmal der Erfindung von Vorteil, wenn die Bremse als eine mit einem Druckmedium beaufschlagte Scheibenbremse ausgebildet ist. Eine besonders platzsparende und wirkungsvolle Konstruktion, bei der die eingeleitete Bremskraft ohne Umwege direkt auf die Stirnseite einer eingespannten Hülse geleitet werden kann, ergibt sich bei einer Scheibenbremse gemäß der Erfindung, wenn die dem Einspannkegel gegenüberliegende Planfläche des Zentriertellers als Bremsscheibe und Anlagefläche für die Reibscheibe ausgebildet ist. Wird der wirksame Reibdurchmesser für die Scheibenbremse etwas kleiner gewählt als der Einspanndurch-nesser der Spulenhülse und wird der Reibwert der Scheibenbremse so gewählt, daß er etwas kleiner ist als der Reibwert zwischen Spulenhülse und Zentrierteller, so kann zwischen Spulenhülse und Zentrierteller kein Sehlupf entstehen»

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

409838/0176

- 4 - 08-19

Eine Spulenhülse 1 mit ihrem Wickelkörper 2 ist zwischen den Zentriertellern 3 und 4 eines an sich bekannten und hier nur mit den Zentrierlagern 20 und JO dargestellten Spulenrahmens eingespannt. Der Zentrierteller 4 ist auf eine Achse 5 aufgepreßt und in dem Zylinderrollenlager 6 sowie dem Rillenkugellager 7 leicht drehbar gelagert. Der Außenring 8 des Zylinderrollenlagers 6 ist fest, der Außenring 10 des Rillenkugellagers 7 dagegen verschiebbar in der Lagerbuchse 9 angeordnet. In der gezeichneten Stellung wird der Außenring 10 durch die Druckfeder 11 über den Stützring 12 gegen den Distanzring IJ gedrückt. Der Distanzring IJ sitzt fest in der Lagerbuchse 9 und stützt sich außerdem gegen den eingepreßten Außenring 8 des Zylinderrollenlagers 6 ab. Die Lagerbuchse 9 sitzt axial verschiebbar in dem Druckluftzylinder 14. Die Lagerbuchse 9 bildet dabei den Kolben und ist mit dem Dichtring 15 gegen die Zylinderwandung abgedichtet. Die Druckfeder 16, die sich über einen Topf 17 gegen die Lagerbuchse 9 und den Boden 18 des DruckluftZylinders l4 abstützt, sorgt für die normale Einspannung der Spulenhülse 1. Unter der Wirkung dieser Druckfeder 16 kann sich die Lagerbuchse 9 mit der Achse und damit auch der Zentrierteller 4 so weit nach links verschieben, bis die Spulenhülse !zwischen dem Zen-

409838/0176

- 5 - 0819

trierteller 3 und dem Zentrierteller 4 eingespannt ist. Der Druckluftzylinder 14 wird durch, den Sicherungsring 19* der sich in der Bohrung des zum Spulenrahmen gehörenden Zentrierlagers 20 befindet, festgehalten. Fest verbunden mit der Lagerbuchse 9 ist auch der Bremsring 21, der wiederum zur Befestigung der Reibscheibe 22 dient. Die Zuführung eines Druckmediums, beispielsweise Druckluft, erfolgt durch den Nippel 23·

Ist eine Spulenhülse 1 zwischen den beiden Zentriertellern 3 und 4 eingespannt, so ist zwischen dem Boden 18 des Druckluftzylinders 14 und der Lagerbuchse 9 ein vorbestimmbarer Abstand vorhanden. Die normale axiale Einspannkraft für die Spulenhülse 1 wird, wie bereits erwähnt, durch die Druckfeder 16 erzeugt. Soll eine Spulenhülse 1 mit ihrem Wickelkörper 2 abgebremst werden, so läßt sich mit bekannten Mitteln ein Ventil öffnen und das Druckmedium kann durch den Nippel 23 in den Zylinderraum 24 einströmen. Der dadurch auf die Fläche der Lagerbuchse 9 wirkende Druck will diese nach links verschieben. Der Zentrierteller 4 kann sich nicht weiter nach links bewegen, da die eingespannte Spulenhülse 1 dies verhindert. Dafür wird die Druckfeder 11 zusammengedrückt, so daß sich die Lagerbuchse in Richtung auf den Zentrierteller 4 verschiebt. Dabei verschiebt sich auch das Zylinderrollenlager 6, während das Rillenkugellager-? seine Lage behält. Zwischen der dem Distanzring 13 zugekehrten

409838/0176

- ό - οδΐ9

Stirnseite des Außenringes 10 vom Rillenkugellager 7 und dem Distanzring Ij5 entsteht jetzt ein sich vergrößernder Spalt. Die Lagerbuchse 9 kann sich so weit verschieben, bis die Reibscheibe 22 an der -dem Einspannkegel 26 des Zentriertellers K gegenüberliegenden Anlagefläche 27 wirksam wird. Durch die Halterung 28, die auf dem Bolzen 29 sitzt, wird verhindert, daß sich der Bremsring 21 infolge der Wirkung des Reibmomentes dreht. Der auf den Zentrierteller 4 einwirkende Druck der Reibscheibe 22 addiert sieh jetzt zur ursprünglichen, durch die Druckfeder 16 erzeugten Einspannkraft und bewirkt auf diese Weise ein schnelles,schlupffreies Abbremsen des Wickelkörpers. Wird nach erfolgtem Stillstand von Wikkelkörper und Spulenhülse der Bremsdruck weggenommen , so schiebt sich die Lagerbuchse 9 infolge der Wirkung der Druckfeder 11 wieder so weit zurück, bis der Außenring 10 des Rillenkugellagers ¹J am Distanzring 13 zur Anlage kommt.

409 8 38/0176

Claims (2)

15.5.1973

SfcoB. 143/145

Patentansprüche:

ί !.^Bremsvorrichtung an Spulenrahmen von Aufwickelmaschinen, wobei eine Spulenhülse zwischen zwei fliegend gelagerte Zentrierteller eingespannt wird, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einem der Zentrierteller (4) eine die auf die Spulenhülse (l) wirkende Einspannkraft verstärkende Bremse zugeordnet ist.

2. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse als eine mit einem Druckmedium beaufschlagte Scheibenbremse ausgebildet ist.

j5. Bremsvorrichtung nach Anspruch 1 "und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine dem Einspannkegel (26) gegenüberliegende Planfläehe (27) des Zentriertellers (4) als Bremsscheibe und Anlagefläche für die Reibscheibe (22) dient.

4Ü9838/0176

Leerseite