DE231192C

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Publication number: DE231192C
Application number: DENDAT231192D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 7Od. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. Februar 1909 ab.

Es sind Vorrichtungen bekannt, die dazu dienen, beim Schreiben den kleinen und den Goldfinger gegen den Handteller abzustützen und beide Finger in der richtigen Lage zu letzterem zu halten. Hierzu bilden diese Vorrichtungen beim Gebrauch eine unnachgiebige Spreize, die wohl ein zu weites Schließen oder Öffnen der Hand beim Schreiben verhindert und so zur Erzielung einer richtigen Hand-

to stellung beim Schreibunterricht beizutragen vermag, jedoch den Nachteil hat, daß sie infolge ihrer Starrheit und der dadurch bedingten steten Unbeweglichkeit der abgestützten Finger gegen den Handteller eine zu rasche Ermüdung der Hand herbeiführt.

Mit vorliegender Erfindung wird bezweckt, eine beim Arbeiten, insbesondere beim Schreiben und Zeichnen, einzelne Finger gegen den Handteller abstützende Vorrichtung zu schaffen, die sich verschiedenen Handgrößen und Fingerstellungen anpaßt und den abgestützten Fingern eine gewisse Beweglichkeit beläßt, ohne daß sie bei einer solchen Beweglichkeit ihre abstützende Wirkung unterbricht. Hierzu wird von der Handteller stütze und der Fingerstütze mindestens eine aus einem nachgiebigen Körper gebildet oder nachgiebig gelagert. Dabei können die beiden Stützen noch gegeneinander einstellbar sein, /um die Vorrichtungen in weniger Größen herstellen und vorrätig halten zu können.

In der Zeichnung ist eine solche Vorrichtung beispielsweise in drei der Länge nach einstellbaren Ausführungsformen je in einem Längsschnitt dargestellt.

Nach Fig. ι besteht die Vorrichtung im wesentlichen aus einer muldenförmigen Fingerstütze .45, einer plattenförmigen Handtellerstütze 30 und einer Verbindungshülse 20. Die Fingerstütze 45 ist gegen die Handtellerstütze 30 einstellbar in der Hülse 20 gelagert. Die Handtellerstütze 30 sitzt mit einem Kolben 34 längs verschiebbar in der Hülse 20 und wird durch eine Feder 32 in ihrer äußersten Stellung gehalten. Die Form sowohl der Finger- als auch der Handtellerstütze kann eine beliebig andere sein. Auch kann die Handtellerstütze pneumatisch in ihrer äußersten Stellung gehalten werden. Ferner kann umgekehrt die Handtellerstütze 30 verstellbar in der Verbindungshülse 20 sitzen und die Fingerstütze nachgiebig in ihrer äußersten Stellung verharren. ■ ■ ·

Beim Gebrauch legt man die Vorrichtung in die arbeitende Hand derart, daß die Fingerstütze 45 den kleinen oder den Goldfinger umgreift, während die Handtellerstütze 30 sich hinter dem Daumen gegen den Handteller legt und bei richtiger Handschließung etwas gegen die Fingerstütze 45 gedrückt wird. Die hierzu notwendige Länge'der Vorrichtung erzielt man durch mehr oder weniger tiefes Einschrauben der Fingerstütze in. die Verbindungshülse 20.

Bei der durch Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist eine ringförmige Fingerstütze 45 und eine selbst elastisch nachgiebige Handtellerstütze 30 vorgesehen. Diese sitzt gegen die Fingerstütze verstellbar auf einem röhrenförmigen Verbindungsstück 20 und besteht beispielsweise aus einem Preßluftball, dem Luft

durch das Verbindungsstück zugeführt oder aus dem Luft durch das letztere entlassen werden , kann. Hierzu ist das Verbindungsstück mit einem Klappenventil ο. dgl. versehen, das sich nach der Ringstütze 45 öffnet und für gewöhnlich durch eine Feder 49 verschlossen gehalten wird. Das Ventil kann dabei an einem Hebel 50 sitzen, der zum Öffnen des Ventils zurückgedrückt wird. Der Gummiball 30 kann in einer Fassung 48 sitzen und mit einem Schutznetz umgeben sein. Auch kann ein geschlossener BiJl mit beständiger Füllung Verwendung finden.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 sitzen beide Stützen 45 und 30 verschiebbar in einem hülsenförmigen Verbindungsstück 20 und werden durch eine gemeinsame Feder 49 in ihrer äußersten Stellung gehalten. Die Handteller-. stütze 30 besteht aus einer als Saugkörper wirkenden Gummikappe. Die Fingerstütze 45 ist auf die Verbindungshülse aufgeschraubt, so daß sie wieder gegen die Handtellerstütze verstellt werden kann. Gegebenenfalls kann auch die Handtellerstütze verstellbar aufgeschraubt sein. Die Fingerstütze kann auch so gestaltet sein, daß sie mehrere Finger hintergreift.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zum Stützen einzelner Finger der Hand gegen den Handteller beim Arbeiten, insbesondere beim Schreiben und Zeichnen, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Verbindungsstück (20) eine Handtellerstütze (30) und eine Fingerstütze (45) nachgiebig gegeneinander angeordnet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Handtellerstütze (30) und die Fingerstütze (45) gegeneinander verstellbar sind. .

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.