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Streckwerk für Spinnereimaschinen X)ie Erfindung betrifft ein Streckwerk
fjfr Spinnereimaschinen mit einem über Umlenkstellen in den und aus dem Bercich
der Streckfeldebene geführten Unterriemchen, wobei der ausgangsseitigen Umlenkstelle
in Faserlaufrichtung ein Lieferwelzenpaar folgt.
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Das aus spinntechnischen Gründen bestehende Bestreben, das Lieferwalzenpaar
nahe an der ausgangsseitigen Umlenkstelle des Unterriernchens anzuordnen, birgt
die Gefahr in sich, daß ein durch Verschmutzung oder bei Fedenbruch sich um die
untere Lieferwalze aufbauender Wickel schließl.ich in Berührung mit dem Unterriemchen
und dessen Umlenkstelle kommen und dort Baufstörungen und Beschädigungen verursachen
kann.
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Zu deren Vermeidung ist es bekannt (DT-OS 2 014 180), die Streckgutzufuhr
zum Streckwerk automatisch zu untcrbrechen,
wenn sich um die Liefer-Unterwalze
ein den Betrieb zu stören bc-'ginnonder Wickel aufgebaut hat. Das Einschalten der
dem Eingangswalzenpaar des Streckwerkes zugeordneten Unterbrecher-Vorrichtung erfolgt
dadurch, dnß der auf das Unterriemchen druck kende Wickel das Unterriemchen und
dessen Führungskäfig, der zugleich auch das Lager und die Führung ftir ein Oberriemchen
ist, um die von der Unterriemchenwalze gebildete Lagerstelle des Führungskäfigs
geringfügig schwenkt, wobei ein am Käfig angeordneter Riogelhaken die von ihm bis
dahin festgehaltene Unterbrecher-Vorrichtung zur Bealegv.ng in die Unterbrech-Stellung
freigibt. Diese Schwenk-Beweglichkeit des Führungskäfigs um die Unterriemchenwalze
ist durch seinen speziellen Aufbau möglich, der seine praktische Anwendung auf eine
bestimmte Maschinenbauart beschränkt und außerdem eine Anpassung des Trag- und Belastungsarmes
für die Oberwalzen an das im Führungskäfig lagernde Oberriemchen-Aggregat erforderlich
macht. Da der Führungskäfig zwischen seinen beiden Seitenwänden die beiden Riemchen
führt, ist deren Einlegen in ihre Führung nur möglich, wenn der aus einer Vielzahl
aneinander steckbarer Bauteile bestehende Führungakäfig auseinander genommen ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine ebenfalls gegen Beschädigungen
durch einen unerwünschten Wickelaufbau an der Liefer-Unterwalze geschützte Unterriemchenführung
zu schaffen, deren praktische Anwendung
jedoch keine Mpassungen
der Maschine und ihres Trag- und Belastungsarmes an sie erforderlich macht und die
zugleich auch das Einlegen des Unterrechens in seine Führung erleichtert.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgera'ß dadurch gelöst, daß bei einem Streckwerk
der anfangs genannten Art die ausgangaseitige Umlenkstelle für das Unterriemchcn
an einem Träger angeordnet ist, der um eine parallel zur Ricmchenebene verlaufende
Achse schwenkbar in der Riemchenfuhrung gelagert ist. Ein sich an der Liefer-Unterwalze
bildender Wickel kann dann, wenn er das Riemchen im Bereich seiner Umlenkstellc
berührt, das Riemchen und die Umlenkstelle durch entsprechendes Schwenken des Trägers
aus seinem Bewegungsbereich verdrängen, und die Führung als solche verbleibt unverändert
in ihrer maschinenfesten Halterung. Die Schwenkmöglichkeit der Umlenkstelle gegenüber
den anderen Teilen der Riemchenführung erlaubt es, das Riemchen in einfacherer und
leichterer Art und Weise als beim vorbekannten in sich starren Käfig in seine Führung
einzulegen und aus ihr herauszunehmen.
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Es ist zwar bekannt, bei Oberriemchenkäfigen die ausgangsseitige Riemchenumlenkwalze
an Streben zu lagern, die zum Spannen des Oberriemchens einstellbar, nämlich verschieblich
und dabei auch schwenkbar am Oberriemchenkäfig lagern (DT-PSn 525 806; 953 863;
1 005 416).
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Nach vorgenommen er Einstellung werden die Teile aber
durch
Verschraubungen bzw. durch einen besonderen Lenker starr aneinander festgelegt,
und beim Betrieb des Streckwerkes kann sich die Riemchenurnlenkwalze nicht aus der
ihr gegebenen Einstellage entfernen.
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Eine Anregung i Sinne der vorliegenden erfindung ist durch diese Schriften
also nicht gegeben.
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Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprechen genannt.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Hand zweier Beispiele näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, ein Streckwerk
im Bereich seiner Riemchen, in Betriebastellung; Fig. 2 die Unterriemchenführung
dieses Streckwerkes bei hochgeschwenkter ausgangsseitiger Riemchenumlenkstelle;
Fig. 3 in gleicher Darstellart wie in Fig. 1 ein zweites Beispiel einer Unterriemchenführung;
Fig. 4 die Unterriemchenführung nach Fig. 3 bei hochgeschwenkter ausgangsseitiger
Riemchenumlenkstelle.
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In den Fign. 1 und 3 ist mit 1 ein Trag- und Bclastungsarm bezeichnet,
der in an sich bekannter Weise schwenkbar an der Maschine gelagert ist und an Lenkern
eine Oberriemchenwalze 2 und eine Liefer-Oberwalze 3 trägt.
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Ein über die Walze 2 gelegtes Oberriemehen 4 wird gemäß Fig. 1 an
einer Kante eines Oberriemchenkafigs 5 und gemäß Fig. 3 an einer am nicht dargestellten
Oberriemchenkäfig lagernden Rolle 6 umgelenkt.
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Die Oberriemchenwalze 2 ist einer Unterriemchenwalze 7 zugeordnet,
die in einer Stanze 8 gelagert ist, in der auch eine Liefer-Unterwalze 9 lagert,
der die Liefer-Oberwalze 3 zugestellt ist.
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Im Beispiel nach den Fign. 1 und 2 wird ein über die Unterriemchenwalze
7 gelegtes Unterrieinchen 10 in einer allgemein mit 11 bezeichneten Riemchenführung
geleitet, deren wesentliches Teil eine in den Stanzen 8 lagernde schienenartige,
der Führung einer Mehrzahl von Unterriemchen dienende Unterriemehenbrücke 12 ist.
Deren ausgangsseitige, nahe der Liefer-Unterwalze 9 liegende Umlenkstelle 13 für
das Riemchen 10 ist an einem Träger 14 ausgebildet, der um eine parallel zur Riemchenebene
verlaufende Achse schwenkbar an der Unterriemchenbrucke 12 gelagert ist. Die Schwenklagerstelle
ist durch eine Pfanne 15 in der Brücke 12 und durch einen in sie eingreifenden und
sich in ihr abwälzenden Ansatz 16 am Träger 14 bestimmt, und eine am Träger 14 befestigte
Blattfeder 17, die eine Längsleiste der Brücke 12 klamderartig
übergreift,
hält die Teile 15 und 16 im Eingriff ineinander. Die Pfanne 15 ist zweckmäßigerweise
eine längs der Brücke 12 verlaufende Ausnehmung. Für den Durchgriff der der 17 enthält
die Vorderkante 18 oder Brücke 12 eine entsprechend breite Aussparung, wodurch eine
seitliche Verschiebung des Tragers 14 längs der Pfanne 15 verhindert ist. Die Vorderkante
18 untergreift den Träger 14 teilweise und bildet eine Abstützung fUr diesen, und
durch die Formgebung der Pfanne 15 und des Ansatzes 16 sowie durch die Art der-Halterung
mittels der Feder 17 ist erreicht, daß der Träger 14 in seiner in Fig. 1 dargestellten
Lage seine Grenzstellung bezüglich seiner Schwenkung entgegen dem Uhrzeigersinn
hat. Die Brücke 12 und der Träger 14 definieren dann die Laufebene für das Unterriemchen
10. Der Spannung des Riemchens 10 dient eine an der Brücke 12 befestigte Spannfeder
19.
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Ein sich aus Ablagerungen oder bei Fadenbruch an der Liefer-Unterwalze
9 aufbauender, in Fig. 2 dargestellter Wickel 20 wirkt bei seiner Berührung mit
dem Unterriemchen 10 im Bereich der Umlenkstelle 13 im Sinne des Uhrzeigers schwenkend
auf den Träger 14 ein. Die Schwenkbewegung um die Lagerstelle 15, 16 erfolgt entgegen
der Spannung des Unterriemchens 10 und auch entgegen dem auf ihm lastenden Oberriemchen
4, und durch diese Nachgiebigkeit der Umlenkstelle 13 sind sonst mögliche Beschadigungen
am Riemchen 10, an der Brücke 12 und an der Walze 9 verhindert.
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In Fig. 2 ist der Trager 14 in einer Schwenkstellung gezeigt, die
ihm nicht vom Wickel 20 sondern durch Schwenken von Hand gegeben ist. in diese Extremstellung
wird der Träger 14 dann gebracht, wenn ein Riemchen 10 in die Führung gelegt bzw.
aus ihr herauQgenommen werden soll, das bei dieser Lage der Teile leichter als bei
der Stellung der Teile nach Fig. 1 möglich ist. Auch eine Riemchentrücke mit fest
an ihr ausgebildeter ausgangnseitiger Riemchenumlenkkante entspricht den nach Fig.
1 herrschenden Gegebenheiten. Die dargestellte Schwenkmöglichkeit des die ausgangsseitige
Umlenkstelle 13 aufweisenden Tragers 14 hat also beim Auftreten von Wickelbildungen
an der Walze 9 und auch für das Einlegen und Herausnehmen des Riemchens 10 in die
bzw. aus der Führung deutliche Vorteile.
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Aus Fig. 1 ist ersichtlich, daß die durch die Lagert stelle 15, 16
gegebene Schwenkachse des Trägers 14 im Bereich zwischen der Streckfeldebene und
einer Linie angeordnet ist, die die Krümmungsmittelpunkte der das Riemchen 10 in
die und aus der Streckfeldebene lenkenden Stellen, nämlich der Walze 7 und der Umlenkkante
13, miteinander verbindet. Die dem elastischen Riemchen 10 innewohnende Spannkraft
übt also auf den Träger 14 ein Drehmoment entgegen dem Uhrzeigersinn aus und trachtet
demzufolge, ihn in der dargestellten Grundstellung zu halten. In der in Fig. 2 dargestellten
Lage der Teile verläuft die die Krümmungsmittelpunkte der Kante 13 und der Walze
7 verbindende
Linie dagegen andererseits der Achse der Lagerstelle
15, 16, so daß auch in diesem Falle das noch leicht gespannte Riemchen 10 das Bestreben
hat, den Träger 14 in der dargestellten Lage zu halten.
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Alle bisher geschilderten Besonderheiten treffen auch für das Beispiel
nach den Fign. 3 und 4 zu. Anstelle der mehreren Streckwerken gemeinsamen schienenartigen
Untorriemchenbrücke 12 gemäß dem vorbeschriebenen Beispiel hat hier jedes Streckwerk
eine eigene Brücke 21, und die zwischen zwei Stanzen 8 angeordneten Brücken haben
eine gemeinsame, in den Stanzen 8 lagernde Halteschiene 22, an der sie befestigt
sind. An beiderseits von der Brücke abgewinkelten Lappen 23 lagert, um eine Achse
24 schwenkbar, ein Träger 25, der seinerseits die Halterung für eine die ausgangsseitige
Umlenkstelle für das Unterriemchen 10 bildende Umlenkrolle 26 ist. Mit 29 ist eine
an der Brücke 21 festgelegte Spannfeder für das Riemchen 10 bezeichnet.
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In der in Fig. 3 dargestellten Betriebsstellung des Streckwerkes Stützt
sich der Träger 25 bei 27 an der Unterseite der Brücke 21 ab und nimmt seine Grenzstellung
im Sinne des Schwenkens entgegen der Uhrzeigerrichtung ein. Eine die Krümmungsmittelpunkte
von Umlenkrolle 26 und Walze 7 verbindende Linie verläuft unterhalb der Achse 24,
eo daß vom Riemchen 10 ein die Anlage bei 27 beizubehalten trachtendes Drehmoment
auf den Träger 25 ausgeübt wird.
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Ein sich an der I,iefer-Unterwalze 9 aufbauend er Wickel 20 kann dann,
wenn er in Berührung mit dem Unterriemchen 10 kommt, das Riemchen durch Schwenken
des Trägers 25 im Uhrzeigersinne verdrängen, wodurch Schilden in diesem Bereich
vermieden sind.
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Die Fig. 4 zeigt den manuell in seine andere Grenzstellung geschwenkte
Träger 25, und es ist zu erkennen, daß eine Verbindungslinie zwischen den Drehachsen
der Walzen 26 und 7 auch hier nun andererseits der Achse 24 verläuft und vom Riemchen
10 deshalb eine diese Schwenkstellung beizubehalten trachtende Stellkraft auf den
Träger 25 ausgeübt wird. Diese Grenzstellung ist dadurch bestimmt, daß bei 28 eine
Tragerkante in Auflage auf die Innenfläche des Riemchens 10 kommt.
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Die durch unerwünschte Wickel 20 veranlaßten Schwenkbewegungen der
Träger 14 und 25 aus ihren Grundstellungen (Fign. 1 und 3) heraus können zur Betätigung
elektrischer oder mechanischer Schalter ausgenützt werden, die den unnormalen Betriebszustand
anzeigende Mittel betätigen oder eine weitere Materialzufuhr für dieses Streckwerk
sperren.