DE2308637B2 - Verfahren zur Herstellung von langgestrecktem Gut, insbesondere von elektrischen Kabeln und Leitungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von langgestrecktem Gut, insbesondere von elektrischen Kabeln und LeitungenInfo
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Description
20 OR
N N
R,
worin R eine Allyl-, Methallyl-, Äthallyl-, Propal-IyI-,
3-Äthyl-butenyl-2-, 3-Butenyl-, 2,4-Hexadienyl-, Crotyl-, 3-Nonenylgruppe und R1 = R,
wobei aber auch die unter R beschriebenen Gruppen in verschiedener Kombination zu R1 stehen
können, und R2 eine Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen, eine Alkylencycloalkangruppe
mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen, eine Alkylenaryl(-heteroaryl)gruppe mit 7 bis 10 Kohlenstoffatomen,
eine Allyl-, Alken- und Alkingruppe mit 3 bis 16 Kohlenstoffatomen bedeutet
und R3 = Wasserstoff oder eine Alkylsngruppe
bedeutet, die cyclisch mit R2 verbunden sein kann, wobei einzelne Methylengruppen durch Oxo-
oder Thiogruppen substituiert sein können, und oder von N,N'-Bis-(2,4-dienoxy-s-triazin-6)-diaminen
der allgemeinen Formel
OR1 | OR1 |
I
/\ |
λ |
N N | N N |
R1O
Ν—R —N
R1
55
worin R eine Alkylengruppe mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen,
eine Bisalkylencycloalkangruppe mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen, oder Dialkylenfuran,
-thiophen, -pyridin oder -triazin-Gruppe mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen und andere mehrfach mit
Alkylengruppen substituierte Heterocyclen, R1 Allyl-, Crotyl-, Methallyl-,Äthallyl-, Propallyl-, 3-Butenyll-,
2-Hexenyl-, 2,4-Hexadienyl-3decenyl- bedeutet und R2 = H oder eine Alkylengruppe sein
kann, die zusammen mit R einen diazäcycloaliphatischen Ring bildet, sowie 0,1 bis 5 Gewichtsprozent
üblicher Peroxyde und gegebenenfalls Stabilisatoren und Farbpigmente und übMche Verarbeirungszusätze
enthält, und die nach der Extrusion durch Erwärmen m einer Herzstrecke, bei oder
annähernd bei Atmosphärendruck und bei einer Temperatur von Ober 150C kontinuierlich vernetzt
wird.
Der steigende Bedarf an elektrischer Energie setzt leistungsfähige Verteilernetze voraus. Hierzu ist man
an einer stärkeren Belastbarkeit möglichst "erlustarmer
Übertragungsstrecken interessiert und ist daher bemüht, für elektrische Kabel und Leitungen Isolierungen
mit möglichst hoher Wärmebeständigkeit und möglichst geringen dielektrischen Verlusten einzusetzen.
Dies bedeutet für elektrische Kabel mit einer Kunststoffisolierung, daß Isolierungen auf der Basis
der bisher üblichen thermoplastischen Kunststoffe, wie Polyvinylchlorid und Polyäthylen, in zunehmendem
Maße durch wärmeformbeständigere Isolierungen, beispielsweise auf der Basis vernetzter Polyäthylene,
ersetzt werden müssen.
Auch auf anderen technischen Gebieten ist mau daran interessiert, möglichst wärmeformbeständige,
kontinuierlich geformte, gegebenenfalls auf einem Träger befindliche Profile oder Rohre aus einem Kunststoff
einsetzen zu können, beispielsweise beim Transport von Heißwasser oder heißen ölen, bei der Verwendung
profilierter Dichtungsbänder und Schnüre sowie beim Einsatz von Metallbändern oder Metallsträngen,
die beispielsweise für Korrosionsschutzzwecke mit einem Kunststoff beschichtet sind
Zur Herstellung von elektrischen Kabeln mit einer Isolierung aus einem vernetzten Kunststoff, beispielsweise
einem vernetzten Polyäthylen, ist ein Verfahren bekannt, bei dem das Polyäthylen im unvernetzten
Zustand auf den Leiter aufgebracht und anschließend durch ^ ine Hochenergiebestrahlung, die eine Kreuzverkettung
oder Kreuzvernetzung bewirkt, in einen zäheren und elastischeren Zustand umgewandelt wird
(DT-AS 10000761. Ein solches Verfahren ist jedoch verfahrenstechnisch sehr aufwendig und mit erheblichen
Kosten verbunden. In der Technik hat sich daher ein anderen Verfahren durchgesetzt, bei dem
der zunächst thermoplastische Kunststoff auf chemischem Wege vernetzt wird. Hierzu werden chemische
Vernetzungsmittel, bevorzugt organische Peroxide, verwendet, die in die thermoplastische Polyäthylenmischung
eingearbeitet werden und die bei erhöhten Temperaturen zerfallen und dabr i die chemische Vernetzung
des Polyäthylens bewirken (DT-PS 11 09 366). Die bisher bevorzugt zur Vernetzung von Polyäthylen
verwendeten Peroxide, insbesondere die ditertiären Alkyl- oder Aralkyl-Peroxide wie beispielsweise Di-(t-cumylperoxid,
haben jedoch die Eigenschaft, beim thermischen Zerfall insbesondere im technisch interessierenden
Temperaturbereich gasförmige und leichtflüchtige Peroxidreaktionsprodukte ah/uspalten, die
zu Gasblasen in dem vernetzten Polyäthylen führen.
Um diese insbesondere für elektrische Zwecke nachteilige
Porenbildung zu verhindern, ist es üblich, die Polyäthylenisolierungen elektrischer Kabel bei hohem
Druck, insbesondere unter gespanntem Wasserdampf bei Drücken von etwa 160 bis 200 N/cm2 (16 bis
lOatu), zu vernetzen (DT-OS 19 15 892). Die hierbei
erreichbaren Vernetzungsiemperaturen Uegen wegen des hohen Wasserdampfdruckes bei maximal etwa
210- C. Daher betragen bei der kontinuierlichen Durchführung des Verfahrens mit Hilfe von mit überhitztem
Wasserdampf gefüllt«! Vulkanisierrohren, durch welche
die aus dem Extruder kommenden umhüllten Leiter hindurchlaufen, die Verweilzeiten der umhüllten
Leiter je nach Isoliermaterial (Mischungsaufbau) und Isolierwanddicke etwa 1 bis mehrere Minuten.
Da die Vulkanisierrohre nicht beliebig lang gemacht werden können, muß die Durchlaufgeschwindigkeit
dei umhüllten Leiter dieser Verweilzeit angepaßt werden. Die Durchlaufgeschwindigkeit ist dabei wesentlich
kleiner als die bei der Extrusion der Leiterumhüllungen an sich erreichbaren Geschwindigkeiten
Es ist weiterhin bekannt, die Vulkanisation von Kabelisolierungen aus synthetischen oder natürlichen
Kautschuken »drucklos«, d. h. bei oder annähernd bei Aimosphärendruck. in einem Salzbad durchzuführen(CB-PS906
139 und 10 12 5t>2. DT-OS 19 39 134). Durch geeigneten Aufbau der Kautschukmischungen,
beispielsweise durch Verwendung von Schwefelvernetzern anstatt von Peroxiden, läßt sich hierbei ein
blasenfreies Vulkanisat erzielen.
Der Ei findung liegt die Aufgabe zugrunde, zur
Herstellung von langgestrecktem Gut wie geformten, gegebenenfalls auf einem Träger befindlichen Profilen
oder Rohren auf der Basis von vernetztem Polyäthylen,
insbesondere zur Herstellung von elektrischen Kabeln und Leitungen mit einer Umhüllung und oder einer
Isolierung auf der Basis eines vernetzten Polyäthylens, ein gegenüber der bekannten Vernetzung mit gespanntem
Wasserdampf wirtschaftlicheres und verfahrenstechnisch günstigeres Verfahren zu schaffen, das gleichzeitig
gute elektrische Eigenschaften, insbesondere gute dielektrische Eigenschaften, der Profile oder
Rohre, insbesondere der Umhüllung und oder Isolierung,
gewährleistet. Hierbei werden unter »Umhüllung und oder Isolierung« innerhalb des Kabelquerschnittes
vorgesehene Schichten auf der Basis von vernetztem Polyäthylen verstanden, bei denen
es sich beispielsweise um schwachleitende Leiterdeckschichten oder um Isolierungen, die unmittelbar auf
einen Leiter oder auf ein··η mit einer Leiterglättung
überzogenen Leiter aufgebracht werden, oder um Kabelmäntel oder eine Schutzschicht eines metallenen
Kabelmantels handeln kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von einem Verfahren aus, bei dem das Polyäthylen im
unvernetzten Zustand extrudiert und anschließend unter Wärmeeinwirkung in Gegenwart von organischen
Radikalbildnern vernetzt wird. Gemäß der Erfindung wird zur Herstellung der Profile oder
Rohre sowie zur Herstellung von Umhüllungen und oder Isolierungen elektrischer Kabel oder Leitungen
eine Polyäthylenmischung verwendet, die 0,1 bis 20 Gewichtsprozente, bezogen auf das Polymerisat,
eines hinsichtlich seiner chemischen Struktur im Anspruch 1 gekennzeichiieten vernetzungsverstärkende.:
ν . igens enthält; diese Polyäthylenmischung wird
nach der Extrusion durch Erwärmen in einer Heizsti ecke bei oder annähernd bei Atmosphärendruck
und bei einer Temperatur von über 1500C kontinuierlich vernetzt. Als Heizstrecke kommen dabei
vorzugsweise ein Salzbad, ein Flüssigkeitsbad, ein fluidisiertes Bett oder Heißluft bzw. ein entsprechend
erhitztes Inertgas wie Stickstoff, Argon, Kohlendioxid usw. in Betracht, während die Vernetzung Vorzugs
weise bei Temperaturen von wenigstens 200"C erfolgt
Bei dem gemäß der Erfindung ausgebildeten Ver
fahren erfolgt also die Vernetzung der auf der Bast eines Polyäthylens bestehenden Profile und Rohre
insbesondere der Umhüllung oder Isolierung eine elektrischen Leiters oder eines elektrischen Kabels
bei normalen Dryckverhäitnissen, d.h. ohne über
druck. Dadurch ist es möglich, die allgemein al »drucklos« bezeichnete Vernetzung bei wesendiel
höheren Temperaturen und demnach mit wesentlici größerer Geschwindigkeit durchzuführen. Dies is
insofern überraschend, als bisher davon ausgegangei wurde, daß Polyäthylen mit Hilfe organischer Radikal
bildner nicht drucklos vernetzt werden kann, wem man das Auftreten von Gasblasen bei der Vernetzung
infolge Bildung von gasförmigen Spaltprodukten de Radikalbildner unterbinden will. Die Erfindung be
ruht demnach wesentlich auf dei Erkenntnis, daß di<
beim Vernetzen von Polyäthylen mit Hilfe von orga
nischen Radikaibildnern entstehenden gasförmigei Spaltprodukte bei der drucklosen Vernetzung dam
nicht zur Blasenbildung führen, wenn man dem Poly äth>len bestimmte vernetzungsverstärkende Zusätzi
beigibt.
Erst bei Verwendung derartiger vernetzungsver
stärkender Zusätze tritt bei Vemetzungstemperaturer von über 200 C. insbesondere bei Temperaturen vor
über 220 C. also bei Temperaturen, die bei der her kömmlwhen Vernetzung des Polyäthylens unter ge
sparntem Wasserdampf nicht oder kaum erreich werden, keine Blasenbildung mehr auf. Eine solch*
Blasenbildung läßt sich dagegen in der Regel bei Ver netzungstemperaturen über 220' C nicht vermeiden
wenn dem Polyäthylen keine vernetzungsverstärken den Zusätze beigegeben werden bzw. wenn dem Poly
äthylen lediglich solche vernetzungsverstärkenden Zu
sat/e beigegeben werden, wie sie bisher bekannt sind
Ein solcher bekannter vernetzungsverstärkender Zu satz ist beispielsweise Triallylcyanurat (TAC), da:
sich auf Grund seiner ungenügenden Löslichkeit it Polyäthylen und wegen des niedrigen Schmelzpunkte:
von etwa 27 C in Polyäthylen schlecht einmischei und verteilen läßt und das insbesondere bei höhet
Vernetzungstemperaturen (> 220' C) zu Abdampf Verlusten und damit zu Beeinträchtigungen vorge
gebener Mischungsverhältnisse führt.
Da ■— wie bereits erwähnt ■— die Vernetzungs
temperatur bei dem neuen Verfallen wesentlich übe der bei den bisher üblichen Verfahren liegen kann
kann die Vernetzung in wesentlich kürzerer Zeit un< damit mit wesentlich höherer Fertigungsgeschwindig
keit durchgeführt werden. Die Durchlaufgeschwindig keit bei der Vernetzung kann ohne Benutzung unge
wohnlicher langer Heizzonen den möglichen Extru sionsgeschwindigkeiten des Polyäthylens angenäher
werden, so daß sich bei der Extrusion einer die zu Vernetzung erforderlichen organischen Radikalbildne
bereits enthaltenden Polyäthylenmischung und de anschließenden Vernetzung im gleichen Arbeitsgani
auch eine wirtschaftlichere Ausnutzung des jeweilige! Extruders ergibt.
Der Vernetzungstemperatur bei der im Rahmen de Erfindung vorgesehenen drucklosen Vernetzung sine
nach oben hin Grenzen gesetzt. Die äußerste Grenzt wird durch die Zersetzungstemperatur des Poly
äthylens, die bei etwa 400° C liegt, gebildet. Im übriger kommen jedoch Vernel/ungstemperaturen von übe:
300° C weniger in Betracht. In diesem Temperaturbereich
erfolgt nämlich die eigentliche Vernetzungsreaktion in weniger als 1 see. Die entsprechenden Durchlaufzeiten,
d.h. die um die Aufheizzeit des Polyäthylens
auf die Vernetzungstemperatur vergrößerten eigentlichen Vernetzungszeiten, des isolierten oder umhüllten
Kabels oder der Leitung durch das Salzbad, spielen dann im Rahmen des Fertigungsablaufes keine
ins Gewicht fallende Rol> mehr. Der Temperaturbereich
für die Vernetzung des Polyäthylens nach dem gemäß der Erfindung ausgebildeten Verfahren liegt
daher hinsichtlich der Erhöhung der Fertigungsgeseawindigkeit
bei 210 bis 3000C, vorzugsweise bei etwa230bis280cC.
Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahrens, bei dem ein die für die Vernetzung erforderlichen organischen
Radikalbildner und die Vernetzungsverstärkenden Coagentien bereits enthaltendes Polyäthylen extiudieit
und im gleichen Arbeitsgang drucklos vernetzt wird, ist darin zu sehen, daß nunmehr bei der Her-Stellung
elektrischer Kabel und Leitungen auch Polyäthylenisolierungen elektrischer Leiter mit unrundem
Querschnitt, also beispielsweise sogenannte Sektorleiter, insbesondere auch vordrallierte Sektorleiter,
im gleichen Arbeitsgang vernetzt werden können. Auf derartige Leiter werden Isolierungen aus einem
thermoplastischen Kunststoff in der Regel im sogenannten Schlauchreck verfahren aufgebracht, bei dem
ein den Leiter zunächst mit Abstand umgebender Schlauch gepreßt wird und bei dem der Leiter mit einer
größeren Geschwindigkeit als der Austrittsgeschwindigkeit des Schlauches abgezogen wirrt, so daß der
Schlauch durch Reckung zum allseitigen Anliegen an den Leiter gebracht wird. Die Anwendung dieses
Schlauchreckverfahrens bei anschließender Vernetzung des thermoplastischen Kunststoffes im mit gesättigtem
Dampf gefüllten Vulkanisierrohr war bisher nicht durchführbar, weil durch den zum porenfreien
Vernetzen erforderlichen Druck im Vulkanisierrohr ein zu frühzeitiges Zusammendrücken des Schlauches
erfolgte.
Der wesentliche Vorzug des neuen Verfahrens besteht also darin, daß man trotz druckloser Vernetzung
des Polyäthylens bei Vernetzungstemperaturen von bevorzugt über 220° C ein porenfreies und damit elektrisch
hochwertiges Produkt, insbesondere eine Isolierung oder Umhüllung elektrischer Kabel, erhält.
Die nach diesem Verfahren erhaltenen Produkte aus vernettem Polyäthylen enthalten demnach keine auf
gasförmige Zersetzungsprodukte des verwendeten peroxidischen Vernetzungsmittels oder auf andere Ursachen
zurückzuführenden Blasen oder Vakuolen. Ihre mechanischen und elektrischen Eigenschaften
sind daher den durch unter gespanntem Wasserdampf erhaltenen Produkten zumindest äquivalent.
Dit im Rahmen der Erfindung vorgesehene Maßnahme der drucklosen Vernetzung des Polyäthylens
wird durch die Verwendung von 2,4-Dienoxy-6-amino-alkyl(en)-s-tnazinen
und/oder der N,N'-Bis-(2,4-dienoxy-s-triazin-6)-diaminen, bei denen es sich
um spezielle, ungesättigte Derivate des s-Triazins handelt, bewirkt. Die Herstellung dieser Stoffe erfolgt
auf präparativ sehr einfache Weise durch partielle Aminolyse von Trisenoxy-s-triazinen mit Diaminoalkanen,
Diaminoalkylenen, diaminoalkylierten Aromaten und -heterocyclen bzw. durch partielle Aminolyse
von Trisalkenoxy-s-triazinen mit primären aliphatischen Aminen sowie sekundären Alkylenaminen.
Diese Herstellungsverfahren sind Gegenstand der Patentanmeldungen P 23 08 611.5-44 und
P 23 08 560.1-44. Die genannten vernetzungsverstärkenden Coagentien werden in einer Menge von
0,1 bis 20 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polymer, verwendet.
Die genannten 2,4-Dienoxy-6-alkyl(en)amino-s-triazine
werden durch die allgemeine Formel
OR
N N
R1O-AnJ-7N-R2
R1O-AnJ-7N-R2
dargestellt, worin R eine AiIyI-, Methallyl-, Äthallyl-,
Propallyl-, 3-Äthylbutenyl-2-, 3-Butenyl-, 2,4-Hexadienyl-,
Crotyl-, 3-Nonenylgruppe R1 = R, wobei aber auch die unter R beschriebenen Gruppen in
verschiedener Kombination zu R1 stehen können, R2 eine Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen,
eine Alkylencycloalkangruppe mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen, eine Alkylenaryl-(-heteroaryl)gruppe mit
7 bis 10 Kohlenstoffatomen, eine Allyl-. Alken- und Alkingruppe mit 3 bis 16 Kohlenstoffatomen bedeutet
und R3 = Wasserstoff oder eine Alkylengruppe bedeutet, die cyclisch mit R2 verbunden sein kann, wobei
einzelne Methylengruppen durch Oxo- oder Thiogruppen substituiert sein können.
Beispiele für die Alkylgruppen sind Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Hexyl-, Stearylgruppen und Isomere,
bei denen die Aminogruppe über eine Methylengruppe mit dem Alkylrest verbunden ist.
Beispiele für Alkylen-cycloalkangruppen sind Methylencyclopropan-,
Äthylencyclobutan-, Äthylencyclohexangruppen. Die Alkylenarylgruppen können Benzyl-, Phenäthyl-Cinnamylgruppen sein. Alken-
und Alkingruppen können z. B. Butenyl-3-, Hexenyl-4-
und Butinyl-3- oder Heptinyl-5-Gruppen sein. Eine Alkylengruppe kann eine Trimethylen-, Tetramethylengruppe
sein, wobei auch Oxo- oder Thiogrupper an Stelle von Methylengruppen eingebaut sein können
Beispiele für ungesättigte Alkyl(-en)amino-s-triazinester sind:
2,4-Dialloxy-6-methylamino-s-triazin
(R = R1 = Allyl, R2 = Methyl, R3 = H),
2,4-Diäthalloxy-6-stearylamino-s-triazin
2,4-Diäthalloxy-6-stearylamino-s-triazin
(R = R1 = Äthallyl, R2 = Stearyl, R3 = H),
2,4-Dimethalloxy-6-allylamino-s-triazin
(R = R1 = Methallyl, R2 = Allyl, R3 = H),
2,4-Dialloxy-6-phenäthylamino-s-triazin
(R = R1 = Allyl, R2 = Phenäthyl, R3 = H),
2,4-Dialloxy-6-pyrrolidino-s-triazin
(R = R1 = Allyl, R2 — R3 = Tetramethylen),
2,4-Dimethalloxy-6-pyrrolino-s-triazin
(R = R1 = Methallyl,
R2-R3 = l,4-Buten-(2)),
2,4-Dialloxy-6-morpholino-s-triazin
2,4-Dialloxy-6-morpholino-s-triazin
(R = R1 = Allyl, R2 — R3 = Äthylenoxo-
äthylen),
2,4-Dicrotyloxy-6-benzylamino-s-triazin
2,4-Dicrotyloxy-6-benzylamino-s-triazin
(R = R1 = Crotyl, R2 = Benzyl, R3 = H).
Das Darstellungsverfahren dieser ungesättigten s-Triazine ist überraschend einfach: Trisenoxy-s-triazin
und Alkyl(-en)-amin bzw. Arylalkylamin werden geschmolzen und vereinigt. Nach mehrstündigem
Stehenlassen fällt der ungesättigte Alkyl(-en)aminotriazinester meist als Festsubstanz in etwa 80- bis
90%iger Ausbeute an.
Die genannten »überbrückten« ungesättigten s-Triazine, also die N,N'-Bis-(2,4-dienoxy-s-triazin-6)-diamine,
werden durch die Formel
OR, OR,
NN NN
dargestellt, worin R eine Alkylengruppe mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen, eine Bisalkylencycloalkangruppe
mit 5 bis 10 Kohlenstoffatomen, oder Dialkylenfuran, -thiophen, -pyridin oder -triazin-Gruppe
mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen und andere mehrfach mit Alkylengruppen substituierte Heterocyclen, R1
vorzugsweise Allyl-, jedoch auch Crotyl-, Methallyl-, Äthallyl-, Propallyl-, 3-Butenyl-, 2-Hexenyl-, 2,4-Hexadienyl-3-decenyl-
und andere ungesättigte Gruppen bedeutet und R2 = H oder eine Alkylengruppe sein
kann, die zusammen mit R einen diazacycloaliphatisehen Ring bildet.
Beispiele für Alkylengruppen sind: Äthylen-, 2-Methylpropylen-1,3-,
2,3-DimethyIbutylen-l,4-, Trimethylen-, Tetramethylen-, Pentamethylen-, Hexamethylen-,
Heptamethylen-, Octamethylen-Gruppen sowie 3s Homologe mit Methyl-, Äthyl- und Isopropylgruppen
in der Seitenkette und 2 Methylenaminogruppen in ω,««'-Stellung.
Beispiele für Bisalkylen-cycloalkangruppen sind Bismethylencyclopropan, Bismethylen- oder Bisäthylen-cyclobutan,
Bismethylen- oder Bisäthylen-cyclohexan.
Bisalkylenarylen-Gruppen sind beispielsweise Bismelhylen-
oder Bisälhylen-phenylen-, -tolylen-, -naphthylen-Gruppen. Dialkylenfuran-, -thiophen-, -pyridin-
und -triazin-Gruppen sind Diäthylenfuran-, -thiophen-, -pyridin- und triazin-Gruppen.
Im folgenden werden einige Beispiele für diese N,N'-Bis-(2,4-dienoxy-s-triazin-6)-diamine gegeben:
N,N'-Bis-(2,4-dialloxy-s-triazin-6)-diaminoäthan **
(R = Äthylen, R1 = Allyl, R2 = H),
N,N'-Bis-(2,4-dialloxy-s-triazin-6)-diaminobutan
(R = Tetramethylen, R1 = Allyl, R2 = H),
N,N'-Bis-(2,4-dimethalloxy-s-triazin-6)-diaminohexan
(R = Hexametliyien,R, = MethaHyLR2 = H),
N Ji' - Bis - (2,4 - diäthalloxy - s - triazin - 6 >
- dia-
(R = Octamethylen, R1 = ÄthallyL R2 = H).
N,N'-Bis-(2,4-diaUoxy-s-triaztn-6)-diammo
diäthylen-2,4-s-triazin
(R = 2,4-DSthyten-s-triazm, R1 = Allyl,
R2 = H),
K1N' - Bis - (2,4 - dialloxy - s - triazui - 6J - diamino-
diätnylenpyridin ^
(R = DStfeylea^yridlB, R1 = AByI, R2 = H),
NjsI'-Bis-(2,4-diailoxy-s-triazin-6)-piperazin
(R « Äthylen, R1 = Allyl, R2 = Methylen).
^ 8
Das Darstellungsverfahren dieser Coagenzien ist überraschend einfach. Es genügt im allgemeinen ein
Vereinigen der reinen Ausgangsstoffe im äquimoiaren Verhältnis bei Raumtemperatur und mehrstündiges
Stehenlassen, vorzugsweise zwischen 20 und 500C. Auf Lösungsmittel kann meist verzichtet werden.
Heiz- oder Kühloperationen sind meist ebensowenig notwendig wie eine Nachreinigung durch Umkristallisieren,
da die Reaktionsprodukte meist analysenrein und in einer Ausbeute von etwa 80 bis 98% als
Festsubstanzen anfallen.
Bei dem gemäß der Erfindung ausgebildeten Verfahren können handelsübliche Polyäthylene, die entweder
nach dem Hochdruck- oder dem Niederdruckverfahren hergestellt werden, aber auch Mischungen
aus Hoch- und Niederdruckpolyäthylenen in jedem beliebigen Mischungsverhältnis sowie peroxidisch vernetzbare
Copolymerisate des Äthylens verwendet werden. Es empfiehlt sich, insbesondere für elektrische
Kabel im Mittel- und Hochspannungsbereich Polyäthylen zu verwenden, die frei von in Polyäthylen nicht
löslichen Anteilen wie Katalysatorresten und Polymerisationsreglern, aber auch frei von Staub und
Gelanteilen sowie von Feuchtigkeit sind. Dagegen ist es möglich. Tür Niederspannungskabel mit Polyäthylenmischungen
zu arbeiten, die mit Füllstoffen, Pigmenten usw. versehen sind.
Als die Vernetzung bewirkende organische Radikalbildner werden vorzugsweise di-tertiäre Alkyl- oder
Aralkylperoxide, wie di-tertiäres Butylperoxid, Dicumylperoxid,
1.3-Bis(tert.-butylperoxyisopropyl)-benzol, 2,5 -Dimethyl - 2.5 - di(tert.butylperoxy) - hexan.
2.5-Dimethy]-2.5-di(tert.butylperoxy)-hexin in Mengen von 0,1 bis 5 Gewichtsprozent verwendet
Zum Vermischen des Polyäthylens mit dem peroxidischen Vernetzungsmittel und den vernetzungsverstärkenden
Coagenzien sowie mit Stabilisatoren gegen thermischen-oxidativen Abbau und gegebenenfalls
mit Zusätzen von Farbpigmenten können die verschiedensten üblichen Mischverfahren benutzt werden.
Es empfiehlt sich jedoch, diese Mischung dann durch Erwärmen über den Erweichungspunkt des
Polymeren durch einen geeigneten Knetvorgang zu homogenisieren, wobei darauf zu achten ist, daß keine
Anvernetzung der peroxidhaltigen Mischung erfolgt. Stattdessen kann auch das Polymer allein über den
Erweichungspunkt erhitzt und dann dem geschmolzenen Polymeren zur Erzielung einer gleichmäßigen Verteilung
die Zusätze, wie Vernetzungsmittel, vernetzungsversiärkende Coagenzien, Farbpigmente und
Alterungsschutzmittel zugegeben werden, wobei es empfehlenswert ist, das Vernetzungsmittel als letztes
zuzugeben.
Um jedoch eine möglichst gute und gleichmäßige Verteilung des Peroxids und des gemäß der Erfindung
zu verwendenden Vernetzungsverstärkenden Coagens bzw. des Gemisches solcher vernetzungsverstärkender
Coagenzien zu erzietea, wodurch die blasenfrere, drucklose Vernetzung begünstigt wird, ist es vorteffiraft,
das Peroxid in einem geeigneten Lösungsmittel, wie Aceton, Dichlonaetban, Benzol oder Alkohol dein is
Granulat oder Pulverform vorliegenden Polyäthylen zuzugeben, und zwar bereits vor der Verarbeitang des
«ersetzbaren Polyäthyka-Compoands i& Extruder.
Zur Unterstützung der Verteilung kann das Gemisch durch Erwärmumg ober des ErweichiHsgspBnkt des
Polyäthylens homogenisiert werdea. Das in eine« Lösungsmittel gelöste Peroxid
das Vernetzungsverstärkende Coagens können dem
geschmolzenen Polyäthylen auch direkt zugesetzt werden. Im Zuge des Einmischens des Vernetzers
und des Vernetzungsverstärkenden Coagens können auch andere Zusätze, wie Oxidations-Stabilisatoren,
Stabilisatoren gegen den kupferkatalysierten Abbau von Polyäthylen oder Farbpigmente mit eingemischt
werden.
Besonders vorteilhaft ist die Verwend ung eines Gleitmittels wie z. B. Silikonöl bzw. eines Gleitmittels, das
gleichzeitig als Lösungsmittel für das Peroxid und gegebenenfalls für das Coagens dient und das dem in
Granulat- oder Pulverform vorliegenden Polyäthylen zugegeben wird. Hierfür kommen Lösungsmittel wie
beispielsweise Diphenyläther und chloriertes Biphenyl in Frage, die im Bereich der Verarbeitungstemperatur
des Polyäthylens nichtflüchtig sind und die die Vernetzung des Polyäthylens nicht nachteilig beeinflussen.
Die nach einem der oben beschriebenen Verfahren hergestellte vernetzbare Polyäthylenmischung wird
durch Extrusion auf den von Staub, Drahtziehöl und von an der Oberfläche gegebenenfalls vorhandenen
Oxidationsprodukten befreiten Leiter aufgebracht und anschließend in einem Flüssigkeitsbad bei Temperaturen
über 150" C, bevorzugt 200 bis 2800C kontinuierlich
drucklos vernetzt. Als Wärmeaustauschmittel können z. B. Polyäthylenglykole, bevorzugt
jedoch eutektische Salzgemische, verwendet werden. Wegen der leichten Abwasch bEirkeit mit Wasser hat
sich als Wärmeaustauschmittel ein eutektisches Salzgemisch aus 53% Kaliumnitrat (KNO3), 40% Natriumnitrit
(NaNO2) und 7% Natriumnitrat (NaNO3)
besonders gut bewährt.
Es empfiehlt sich, die metallische Oberfläche, beispielsweise den Leiter, vor dem Aufbringen des vernetzbaren
Polyäthylen-Compounds mittels einer geeigneten Vorwärmeeinrichtung auf Temperaturen von
80 bis 200'C, vorzugsweise von 100 bis 170° C, vorzuwärmen.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand einiger Beispiele näher er'äutert.
Ein von Staub und Drahtziehöl gereinigter, aus mehreren Drähten aufgebauter Kupferleiter mit einem
Querschnitt von 1,5 mm2 wurde durch eine geeignete Drahtvorwärmeinrichtung auf 120° C vorgewärmt und
kontinuierlich mit einer Mischung aus 96,5 Teilen Hochdruckpolyäthylen (d = 0,918, Schmelzflußindex
MF1i<jo.2 = 0-2). 1.2 Teilen 1.3 - Bisftert.-butylperoxy-15
isopropyl)benzol (96%ig), 2,0 Teilen 2,4-Dialloxy-6-stearylamino-s-triazin
und 0,3 Teilen polymeres 2,2, 4-Trimethyl-l,2-dihydrochinolin umspritzt. Zur Herstellung
der Mischung wurde das in Granulatform vorliegende Polyäthylen mit einer Lösung des Peroxids,
das 2,4-Dienoxy-6-stearylamino-s-triazins und des Alierungsschutzmittels in Dichlormethan versetzt,
die Mischung mehrere Tage stehengelassen und dann das Lösungsmittel abgedunstet. Die Mischung wurde
über einem Mischextruder bei 12O0C homogenisiert und dann granuliert.
Die mit dieser Mischung durch Extrusion bei einer Massetemperatur von 126 bis 13PC erhaltenen Isolierungen
(Isolierwandstärke 0,8 mm) wurden daraufhin kontinuierlich durch ein anschließend an den
Extruder aufgestelltes Salzbad aus einem cutektischen Nilrit-Nitratgemisch bei folgenden Salzbadtemperaturen
und Verweilzeiten im Salzbad drucklos vernetzt.
20 Tabelle I | Salzbadverweilzeit = Vernetzungszeit (see) |
Prozentuale Vernetzung |
Salzbadlemperatur 25 iCI |
32 12 7 5 |
81
80 83 81 |
200 220 30 240 250 |
||
Nach Abkühlen über eine Stufenkühlung (80, 60, 200C Wassertemperatur) wurden blasenfreie, auf dem
Kupferleiter zwar festhaftende, aber gut abisolierbare Isolierungen aus vernetztem Polyäthylen erhalten.
Die als Maß für den Vernetzungsgrad der vernetzten Polyäthylenisolierungen ermittelten prozentualen Vernetzungswerte
zeigen die Tabelle. Durch entsprechende Messungen der mechanischen Eigenschaften solcher
drucklos vernetzter Isolierungen aus vernetztem Polyäthylen konnte festgestellt werden, daß bei einer
prozentualen Vernetzung von 76% und höher die Isolierung technisch ausrechend vernetzt ist, d. h.,
die entsprechend Tabelle 1 gefertigten Isolierungen sind ausreichend vernetzt.
Die prozentuale Vernetzung wird wie folgt ermittelt:
Etwa 0,5 g der vernetzten Isolierung werden in Form
von Probekörpern mit etwa 1 mm Durchmesser in stabilisiertem Xylol 6 Stunden extrahiert und dann im
Vakuum bei 1000C 12 Stunden getrocknet.
Prozentuale Vernetzung = —^
Gewicht der extrahierten, getrockneten Probe
Gewicht der Ausgangsprobe
100.
Entsprechend Beispiel 1 wurden bei den dort, entsprechend Tabelle 1. angegebenen Vernetzungstemperataren und -zeiten Isolierungen aus einer Mischung
hergestellt, die an Stelle von 2,4-Dialloxy-6-stearyliinino-s-triazin Triallyicyanurat enthielt.
Im Gegensatz zu Beispie! 1 enthielten die mit dieser MiscJraag erhaltenen, drucklos vernetzten Isolieruoffi*$
-sondere as der Grenzschicht Kupferleiter-S&see. Arftenfeas zeigten an verschiedenen
Entsprechend Beispiel 1 wurde eine Mischung hergestellt, die an Steile von 2,4-DiaHoxy-6-stearylainino-
s-triazin ein Coagens zu 2 Teilen enthielt, das durch Umsetzung von 1 MoI TriaflylcyaiHirat mit I Mol eines
Gemisches primärer Fettamine (Kettenverteilnng Q2-C20) erhalten worden war.
Die mit dieser Mischung durch Extrusion bei einer
6s Massetemperattrr von 125 bis 130° C erhaltenen Isolierungen (Isolierwandstärke 12 tarn aaf Kopierieitei
mit ernenn QaerschniH von i,S nafflr2) wunteadaraa&is
kdiihlßlfeEd
CD UO OJ I
aufgestelltes Salzbad aus einem eutektischen Nitrit-Nitratgemisch
bei folgenden Salzbadtemperaturen und Verweilzeiten im Salzbad drucklos vernetzt:
Tabelle 2 | Salzbadverweilzeit = Vernetzungszeil (see) |
Prozentuale Vernetzung (%) |
Salzbadtemperatur CC) |
18 10 7 4 |
87 87 89 86 |
210 230 250 260 |
||
•5
Nach Abkühlen über eine Stufenkühlung (80, 60, 20 C Wassertemperatur) wurden blasenfreie, auf dem
Kupferleiter zwar festhaftende, aber gut abisolierbare Isolierungen aus vernetzten! Polyäthylen mit hohem
Vernetzungsgrad (Tabelle 2) erhalten.
Salzbadverwcflze«
= Vernetznngszeit
«see»
Prozentuale
Vernetzung
15
12
85
86
88
87
86
88
87
mit den in Tabelle 3 angegebenen Vernetzungswerten erhalten.
Ein wie im Beispiel 1 vorbehandelter Kupferleiter wurde mit einer Mischung aus 96,3 Teilen Hochdruckpolyäthylen
{el = 0,920, MFI190/2 = 0,2), stabilisiert
mit 0,15 Gewichtsprozent 4,4'-Thio-bis-(3-methyl-6 - tert. - butylphenol), 1,5 Teilen Dicumylperoxid
(95%ig), 2,0 Teilen 2,4-Dialloxy-6-stearylamino-s-triazin,
0,2 Teilen polymeres 2,2,4-Trimethyl-l,2-.dihydrochinolin umspritzt. Die Polyäthylenmischung wurde
in der im Beispiel 1 angegebenen Weise hergestellt.
Die mit dieser Mischung durch Extrusion bei einer Massetemperatur von 128 bis 132° C erhaltenen Isolierungen
(Isolierwandstärke 0,8 mm) wurden daraufhin kontinuierlich durch ein anschließend an den
Extruder aufgestelltes Salzbad aus; einem eutektischen Nitrit-Nitratgemisch bei folgenden Salzbadtemperaturen
und Verweilzeiten im Salzbad drucklos vernetzt.
Ein sorgfältig t'creinigter, aus Einzeldrähten aufgebauter
Aluminium leiter mit einem Querschnitt von 1,5 mm2 wurde durch eine geeignete Drahtvorwärmeinrichtung
auf 160° C vorgewärmt und kontinuierlich mit einer Mischung aus 96,5 Teilen Hochdruckpolyäthylen
(J = 0,918, MFI190Z2 = 0,2), 1,2 Teilen 1,3-Bis-(tert.-butylperoxyisopropyi
)benzol (96%ig), 2,0 Teilen N,N '-Bis(2,4- dialloxy - s - triazin - 6)diaminooctan und
0,3 Teilen polymeres 2,2,4-Trimethyl-l,2-dihydrochinolin
umspritzt.
Zur Herstellung der Mischung wurde das in Granulatform vorliegende Polyäthylen mit einer Lösung des
Peroxids, des N,N'-Bis-(2,4-dialloxy-s-triazin-6)diaminooctans
und des Alterungsschutzmittels in Dichlormethan versetzt, die Mischung mehrere Tage stehengelassen
und dann das Lösungsmittel abgedunstet. Die Mischung wurde über einen Mischextruder bei
120 C homogenisiert und dann granuliert.
Die mit dieser Mischung durch Extrusion bei einer Massetemperatur von 127 bis 132° C erhaltenen Isolierungen
mit einer Isolierwandstärke von 0,8 mm wurden daraufhin kontinuierlich durch ein anschließend
an den Extruder aufgestelltes Salzbad aus einem eutektischen Nitrit-Nitratgemisch bei folgenden Salzbadtemperaturen
und Verweilzeiten im Salzbad drucklos vernetzt.
Nach AbköMen wurden Waseafrcie, auf dem AIaget
haftende, abisofierbare Isolierungen Salzbadtemperatur Salzbadverweilzeit Prozentuale
= Vernetzungszeit Vernetzung
= Vernetzungszeit Vernetzung
( C)
(see)
30 190 | 52 | 81 |
200 | 28 | 83 |
220 | 11 | 84 |
240 | 6 | 82 |
35 250 | 4 | 80 |
Nach Abkühlen über eine Stufenkühlung wurden blasenfreie, auf dem Leiter festhaftende Isolierungen
aus vernetztem Polyäthylen mit den in der Tabelle angegebenen Vernetzungsdaten erhalten.
Entsprechend den Angaben im Beispiel 1 wurde eine Mischung hergestellt, die an Stelle von 1,2 Teilen
1,3 - Bis(tert. - butylperoxyisopropyl)benzol 1,6 Teile Di-tert.-butylperoxid enthielt.
Die mit dieser Mischung durch Extrusion bei einer Massetemperatur von 130 bis 135° C erhaltenen Isolierungen
(Isolierwandstärke 0,8 mm auf Kupferleiter 1,5 mm2) wurden daraufhin kontinuierlich durch ein
anschließend an den Extruder aufgestelltes Salzbad aus einem eutektischen Nitrit-Nitratgemisch bei folgenden
Salzbadtemperaturen und Verweilzeiten im Salzbad drucklos vernetzt:
(C)
190
210
230
250
210
230
250
= Veri
(see)
72
18
Prozentuale
Venus wnts
85
86
87
86
87
84
Nach Abkühlen über eine Stufenkühlung wurden blasenfreie, gut abisolierbare Isolierungen mit hohem
Vernetzungsgrad (Tabelle 5) erhalten.
Entsprechend Beispiel 1 wurde eine Mischung hergestellt, die an Stelle eines Hochdruckpolyäthylens
mit dem MFI-Wert 0,2 ein Hochdruckpolyäthylen (d = 0,918) des MFI-Wertes 0,5 enthielt.
Die mit dieser Mischung entsprechend Beispiel 1 erhaltenen Isolierungen waren blasenfrei und. wie
Tabelle 6 zeigt, sehr gut vernetzt.
Salzbadtemperatur Salzbadverweilzeit Prozentuale
= Vernetzungszeit Vernetzung
= Vernetzungszeit Vernetzung
(0C) (see) (%)
200 | 32 | 79 |
220 | 12 | 78 |
240 | 8 | 81 |
260 | 4 | 80 |
Beispiel 8 |
'Salzbadtemperatur Salzbadverweilzeil Prozentuale
= Vernetzungszeit Vernetzung
= Vernetzungszeit Vernetzung
( C)
Ein sorgfältig gereinigter Kupferleiter gemäß Beispiel
1 wurde durch eine geeignete Drahtvorwärmeinrichtung auf 1600C aufgeheizt und kontinuierlich mit
einer Mischung aus 95,8 Teilen Hochdruckpolyäthylen (<f = 0,918, MFI190 2 = 0.2), 1,4 Teilen 1,3-Bis(tert.-butylperoxyisopropyl
(benzol (96%ig), 2,0 Teilen 2,4-Dialloxy-6-dodecylamino-s-triazin, 0,3 Teilen polymeres
2,2,4-Trimethyl-l,2-dihydrochinolin und 0,5 Teilen eines handelsüblichen Metalldesaktivators
umspritzt. Zur Herstellung der Mischung wurde das in Granulatform vorliegende Polyäthylen mit dem Metalldesaktivator
versetzt und über einen beheizbaren Kneter bei 180° C unter Stickstoff homogenisiert. Die
Mischung wurde zerkleinert und mit einer Lösung des Peroxids, des 2,4-Dialloxy-6-dodecylamino-s-triazins
und des Alterungsschutzmittels in Dichlormethan versetzt, die Mischung mehrere Tage stehengelassen
und dann das Lösungsmittel abgedunstet.
Die mit dieser Mischung durch Extrusion bei einer Massetemperatur von 123 bis 127° C erhaltenen Isolierungen
(Isolierwandstärke 0,8 mm) wurden daraufhin kontinuierlich durch ein anschließend an den
Extruder aufgestelltes Salzbad aus einem eutektischen Nitrit-Nitratgemisch bei folgenden Salzbadtempera-
turen and Verweilzeiten im Salzbad drucklos vernetzt:
(see)
200 | 40 | 80 |
220 | 15 | 81 |
240 | 8 | 79 |
250 | 6 | 80 |
Nach Abkühlen über eine Stufenkühlung (80, 60, 20° C Wassertemperatur) wurden blasenfreie, auf den
Kupferleiter festhaftende, gut abisolierbare Isolierungen mit ausreichenden Vernetzungszeiten (Tabelle 7)
erhalten.
In einer weiteren Versuchsreihe wurde die Mischung entsprechend Beispiel 1 vor der Extrusion mit Farbkonzentraten
der Farben Gelb, Grün, Braun und Blau, die jeweils geringe Mengen an Titandioxid enthielten,
versetzt. Die durch Extrusion mit nachfolgender kontinuierlicher druckloser Vernetzung im Salzbad
erhaltenen Isolierungen (Vernetzungstemperaturen und -zeiten entsprechend Beispiel 1) waren blasenfrei
und ausreichend vernetzt. Weiterhin zeigte sich, daß die Farben durch die drucklose Vernetzung
im Salzbad bei·Temperaturen über 200 C nicht beeinträchtigt
werden.
Zur Herstellung der Ader eines Mittelspannungskabeis
wurde ein aus Einzeldrähten aufgebauter Kupferleiter mit einem Querschnitt von 25 mm2 auf
etwa 12O0C vorgewärmt und in einem Doppelspritzkopf
gleichzeitig mit der Leiterglättung und der Isolierung umhüllt. Für die Leiterglättung wurde ein
Copolymer aus Äthylen-Vinylacrylat oder Äthylen-Vinylacetat verwendet, dem Ruß und als Vernetzungsmittel
1 bis 2% Dicumylperoxid beigegeben waren.
Für die Isolierung wurde die im Beispiel 1 beschriebene Mischung verwendet. Zur Herstellung der Mischung
wurde ebenfalls wie im Beispiel 1 beschrieben verfahren.
Die Extrusion der Leiterglättung erfolgte bei einer Massetemperatur von HO0C, die der Isoliermischung
bei einer Massetemperatur von 1300C. Die Isolier-Wandstärke
betrug 5,5 mm. Die Vernetzung erfolgte im Salzbad bei 23O°C während 50 Sekunden. Nach
Abkühlen über eine Stufenkühlung (80, 60, 200C Wassertemperatur) wurde eine blasenfreie, auf der
ebenfalls vernetzten Leiterglättung festhaftende Isolierung aus vernetzten! Polyäthylen mit einer prozentualen
Vernetzung von 85% erhalten.
Claims (1)
- Patentansprui b:23637Verfahren zur Herstellung von langgestrecktem Gut, geformten, gegebenenfalls auf einem Träger befindlichen Profilen oder Rohren auf der Basis von vernetztem Polyäthylen sowie zur Herstellung von elektrischen Kabeln und Leitungen mit einer Umhüllung und/oder mit einer Isolierung auf der Basis eines vernetzten Polyäthylens, bei dem das Polyäthylen im unvernetzten Zustand extrudiert und anschließend unter Wärmeeinwirkung in Gegenwart von organischen Radikalbildnern vernetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Polyäthylenmischung verwendet wird, die 0,1 bis 20 Gewichtsprozente, bezogen auf das Polymerisat eines Vernetzungsverstärkenden Coagenz auf der Basis von 2,4-Dienoxy-6-amino-aIkyl(en)-s-triazinen der allgemeinen Formel
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732308637 DE2308637C3 (de) | 1973-02-21 | Verfahren zur Herstellung von langgestrecktem Gut, insbesondere von elektrischen Kabeln und Leitungen | |
GB5815473A GB1448489A (en) | 1973-02-21 | 1973-12-14 | Manufacture of elongate plastic structures and to polyethylene compositions for use therein |
TR18186A TR18186A (tr) | 1973-02-21 | 1973-12-18 | Boyluboyunca uzatilmis malzemenin, bilhassa elektrik kablolarinin ve iletgenlerinin imaline mahsus usul |
FR7345854A FR2218625B1 (de) | 1973-02-21 | 1973-12-20 | |
IN305/CAL/74A IN141350B (de) | 1973-02-21 | 1974-02-13 | |
US05/444,100 US3936523A (en) | 1973-02-21 | 1974-02-20 | Method for the manufacture of elongated material particularly electric cable and wire |
IT48483/74A IT1008873B (it) | 1973-02-21 | 1974-02-20 | Procedimento per fabbricare prodot ti a prevalente estensione longitu dinale specialmente cavi elettrici e linee elettriche |
AT140474A AT329655B (de) | 1973-02-21 | 1974-02-21 | Verfahren zur herstellung von langgestrecktem gut, insbesondere von elektrischen kabeln und leitungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Also Published As
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FR2218625B1 (de) | 1977-06-10 |
ATA140474A (de) | 1975-08-15 |
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GB1448489A (en) | 1976-09-08 |
FR2218625A1 (de) | 1974-09-13 |
IN141350B (de) | 1977-02-19 |
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DE2308637A1 (de) | 1974-09-05 |
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TR18186A (tr) | 1978-02-26 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |