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Technisches
Gebiet
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Diese Erfindung bezieht sich auf
Zusammensetzungen, die verwendbar sind zur Herstellung einer Kabelisolierung,
von halbleitenden Abschirmungen und Ummantelungen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Ein typisches Elektrokabel umfasst
im Allgemeinen einen oder mehrere Leiter in einem Kabelkern, der von
mehreren Schichten aus polymeren Materialien umgeben ist, beispielsweise
einen ersten halbleitenden Abschirmungsschicht (Leiter- oder Strang-Abschirmung),
einer isolierenden Schicht, einer zweiten halbleitenden Abschirmungsschicht
(Isolierungsabschirmung), einer Metallband- oder -draht-Abschirmung und einem Schutzmantel.
Weitere Schichten innerhalb dieses Aufbaus, wie z. B. aus feuchtigkeitsundurchlässigen Materialien,
sind häufig
ebenfalls darin enthalten. Bei anderen Kabelaufbauten, wie z. B.
einem Verteiler- und Steigleitungs-Kabel, ist die Abschirmung weggelassen.
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In vielen Fällen ist die Vernetzung der
polymeren Materialien wesentlich für die spezielle Kabelanwendung,
und um diese zu erzielen, gehören
zu verwendbaren Zusammensetzungen allgemein ein Polymer, ein Vernetzungsmittel,
in der Regel ein organisches Peroxid, und Antioxidantien sowie gegebenenfalls
verschiedene weitere Zusätze,
wie z. B. ein Scorch-Inhibitor oder -Verzögerungsmittel und ein Vernet- Beschleunigungsmittel.
Die Vernetzung dient dazu, dass das Polymer den mechanischen und
physikalischen Anforderungen genügt,
wie z. B. in bezug auf eine verbesserte thermische Alterung und
eine geringere Verformung unter Druck.
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Die Vernetzung von Polymeren mit
Freiradikal-Initiatoren, wie z. B. organischen Peroxiden, ist allgemein
bekannt. Im Allgemeinen wird das organische Peroxid dem Polymer
einverleibt durch Schmelzmischen in einer Walzenmühle, in
einem biaxialen Schneckenknetextruder oder in einem BanburyTM- oder BrabenderTM-Mischer
bei einer Temperatur unterhalb derjenigen, bei der eine signifikante
Zersetzung des Peroxids beginnt. Peroxide werden beurteilt in bezug
auf ihre Zersetzung auf der Basis ihrer Halbwerts-Temperaturen, wie
von Gachter et al im "Plastic
Additives Handbook",
1985, Seiten 646 bis 649, beschrieben. Ein alternatives Verfahren
zur Einarbeitung eines organischen Peroxids in eine polymere Verbindung
ist das Vermischen von flüssigem
Peroxid und von Polymer-Pellets in einer Mischvorrichtung, wie z.
B. einem HenschelTM-Mischer oder in einer
Imprägnierungs-Vorrichtung,
wie z. B. einem einfachen Trommelmischer, die bei Temperaturen oberhalb
des Gefrierpunktes des organischen Peroxids und unterhalb der Zersetzungstemperatur
des organisches Peroxids und der Schmelztemperatur des Polymers
gehalten werden. Nach der Einarbeitung des organischen Peroxids
wird die Polymer/organische Peroxid-Mischung dann beispielsweise
in einen Extruder eingeführt,
in dem sie um einen elektrischen Leiter herum bei einer Temperatur
unterhalb der Zersetzungstemperatur des organischen Peroxids extrudiert
wird unter Bildung eines Kabels. Das Kabel wird dann hohen Temperaturen
ausgesetzt, bei denen sich das organische Peroxid zersetzt unter
Freisetzung von freien Radikalen, die zu einer Vernetzung (Härtung) des
Polymers führen.
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Polymere, die Peroxide enthalten,
sind empfindlich gegenüber
Scorch (einer vorzeitigen Vernetzung, die während des Extrusionsverfahrens
auftritt). Ein solches Scorch führt
zur Bildung von verfärbten
gelartigen Teilchen in dem Harz. Außerdem wurden bisher zur Erzielung
einer hohen Vernetzungsdichte hohe Gehalte an organischem Peroxid
verwendet. Dies führt
zu einem Problem, das unter der Bezeichnung "Ausschwitzen" bekannt ist, das einen negativen Einfluss
auf das Extrusionsverfahren und auf das Kabelprodukt hat. Der austretende
Staub ist eine Explosionsgefahr, kann Filter verstopfen und ein
Gleiten (Rutschen) und eine Instabilität in dem Extrusionsverfahren
verursachen. Das Kabelprodukt, das einem Ausschwitzen ausgesetzt
ist, kann Oberflächen-Unregelmäßigkeiten,
wie z. B. Klumpen und Pickel, aufweisen und es können Hohlräume (Poren) in der Isolierschicht
entstehen.
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Die Industrie ist ständig auf
der Suche nach vernetzbaren Polyethylen-Zusammensetzungen, die bei hohen
Temperaturen (wenn auch begrenzt durch die Zersetzungstemperatur
des organischen Peroxids) und hohen Raten mit einem Minimum an Scorch
extrudiert werden können
und dennoch mit einer hohen Aushärtungsrate
bis zu einer hohen Vernetzungsdichte vernetzt werden können, alles
ohne wesentliches Ausschwitzen, d. h. ohne Kristallisation des organischen
Peroxids auf der Oberfläche
des Extrudats.
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In bestimmten Polyethylen-Zusammensetzungen
wurde bisher 4,4'-Thiobis-(2-t-butyl-5-methylphenol) sowohl
als Wärmestabilisator
als auch als Scorch-Inhibitor verwendet. Obgleich es ein ausgezeichneter Scorch-Inhibitor
ist, weist es einen hohen Schmelzpunkt auf, ist in Polyethylen verhältnismäßig unlöslich und kristallisiert
oberhalb etwa 0,1 Gew.-% in der Polyethylenmatrix bis zu einem Punkt,
an dem es zu einer Verunreinigung wird. Als Ersatz wurde eine Kombination
von Thiodiethylenbis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxy-hydrocinnamat)
und Distearylthiodipropionat als Coadditive in Polyethylen-Zusammensetzungen
vorgeschlagen; obgleich diese Mischung neigt jedoch zu einem gewissen
Scorch und zu einem gewissen Plateout neigt, wurde sie bisher dennoch
als eine Verbesserung gegenüber
einem hohen Gehalt (von mehr als 0,1 Gew.-%) an 4,4'-Thiobis-(2-t-butyl-5-methylphenol)
in der Zusammensetzung, insbesondere bei Anwendungszwecken mit mittlerer
Spannung, angesehen.
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Beschreibung
der Erfindung
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist
es daher, eine vernetzbare Polyethylen-Zusammensetzung bereitzustellen, die
mindestens gleich der erstgenannten Zusammensetzung in bezug auf
die Scorch-Inhibierung ist und eine Verbesserung gegenüber beiden
Zusammensetzungen sowohl im Hinblick auf Plateout als auch im Hinblick
auf Wärmebeständigkeit
darstellt. Weitere Ziele und Vorteile gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung hervor.
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Erfindungsgemäß wurde eine solche Zusammensetzung
gefunden. Die Zusammensetzung umfasst:
- (a)
Polyethylen;
- (b) ein substituiertes Hydrochinon oder 4,4'-Thiobis-(2-t-butyl-5-methyl-phenol)
als ersten Scorch-Inhibitor;
- (c) Distearyldisulfid als zweiten Scorch-Inhibitor; und
- (d) ein organisches Peroxid.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein
Kabel, das einen oder mehr elektrische Leiter oder einen Kern von elektrischen
Leitern umfasst, wobei jeder Leiter oder jeder Kern von einer Zusammensetzung
umgeben ist, die umfasst:
- (a) ein vernetztes
Polyethylen;
- (b) ein substituiertes Hydrochinon oder 4,4'-Thiobis(2-t-butyl-5-methyl-phenol)
als einen ersten Scorch-Inhibitor und
- (c) Distearyldisulfid als einen zweiten Scorch-Inhibitor.
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Ferner betrifft die vorliegende Erfindung
ein Extrusionsverfahren, das umfasst das Extrudieren einer Zusammensetzung,
die umfasst
- (a) Polyethylen;
- (b) ein substituiertes Hydrochinon oder 4,4'-Thiobis(2-t-butyl-5-methyl-phenol)
als einen ersten Scorch-Inhibitor;
- (c) Distearyldisulfid als einen zweiten Scorch-Inhibitor und
- (d) ein organisches Peroxid,
um einen oder mehr
elektrische Leiter oder einen Kern von elektrischen Leitern herum
bei einer Temperatur unterhalb der Zersetzungstemperatur des organischen
Peroxids und das Härten
(Vernetzen) des Extrudats.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsform(en)
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Polyethylen ist, wie dieser Ausdruck
hier verwendet wird, ein Homopolymer von Ethylen oder ein Copolymer
von Ethylen und einem geringeren Mengenanteil eines oder mehrerer α-Olefine
mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 4 bis 8 Kohlenstoffatomen,
und gegebenenfalls einem Dien oder eine Mischung dieser Homopolymeren
und Copolymeren. Die Mischung kann eine mechanische Mischung oder
eine in situ-Mischung sein. Beispiele für die α-Olefine sind Propylen, 1-Buten,
1-Hexen, 4-Methyl-1-penten
und 1-Octen. Das Polyethylen kann auch ein Copolymer von Ethylen
und einem ungesättigten
Ester, beispielsweise einem Vinylester wie Vinylacetat oder einem
Acryl- oder Methacrylsäureester
sein.
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Das Polyethylen kann homogen oder
heterogen sein. Die homogenen Polyethylene weisen in der Regel eine
Polydispersität
(Mw/Mn) in dem Bereich von 1,5 bis 3,5 und eine im Wesentlichen
einheitliche Comonomer-Verteilung auf und sind charakterisiert durch
einzelne und verhältnismäßig niedrige
DSC Schmelzpunkte. Die heterogenen Polyethylene weisen andererseits
eine Polydispersität
(Mw/Mn) von > 3,5
auf und sie haben keine gleichförmige
Comonomer-Verteilung. Mw ist definiert als gewichtsdurchschnittliches
Molekulargewicht und Mn ist definiert als zahlendurchschnittliches
Molekulargewicht. Die Polyethylene können eine Dichte in dem Bereich
von 0,860 bis 0,950 g/cm3, vorzugsweise
eine Dichte in dem Bereich von 0,870 bis 0,930 g/cm3 aufweisen.
Sie können
außerdem
einen Schmelzindex in dem Bereich von 0,1 bis 50 g/10 min aufweisen.
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Die Polyethylene können unter
Anwendung von Niederdruck- oder Hochdruck-Verfahren hergestellt werden. Sie werden
vorzugsweise in der Gasphase hergestellt, sie können aber auch in der flüssigen Phase in
Lösungen
oder Aufschlämmungen
unter Anwendung konventioneller Methoden hergestellt werden. Niederdruck-Verfahren werden
in der Regel bei Drucken unter 6,9 MPa (1000 psi) durchgeführt, während Hochdruck-Verfahren
in der Regel bei Drucken über
103 MPa (15 000 psi) durchgeführt
werden.
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Typische Katalysatorsysteme, die
zur Herstellung dieser Polyethylene verwendet werden können, sind Katalysatorsysteme
auf Magnesium/Titan-Basis, die beispielhaft erläutert werden können durch
das Katalysatorsystem, wie es in dem US-Patent 4 302 565 beschrieben
ist (heterogene Polyethylene); Katalysatorsysteme auf Vanadin-Basis,
z. B. solche, wie sie in den US-Patenten 4 508 842 (heterogene Polyethylene)
und 5 332 793; 5 342 907 und 5 410 003 (homogene Polyethylene) beschrieben
sind; ein Katalysatorsystem auf Chrom-Basis, z. B. ein solches,
wie es in dem US-Patent 4 101 445 beschrieben ist; ein Metallocen-Katalysatorsystem,
z. B. ein solches, wie es in den US-Patenten 4 937 299 und 5 317
036 beschrieben ist (homogene Polyethylene), oder andere Übergangsmetall-Katalysatorsysteme.
Viele dieser Katalysatorsysteme werden häufig als Ziegler-Natta-Katalysatorsysteme
oder als Phillips-Katalysatorsysteme bezeichnet. Katalysatorsysteme,
in denen Chromoder Molybdänoxide
auf Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Träger verwendet werden, können hier
ebenfalls genannt werden. Typische Verfahren zur Herstellung der
Polyethylene sind ebenfalls in den oben genannten Patenten beschrieben.
Typische in situ-Polyethylen-Mischungen und Verfahren und Katalysatorsysteme
zur Herstellung derselben sind in den US-Patenten 5 371 145 und
5 405 901 beschrieben. Zu den verschiedenen Polyethylenen können gehören Homopolymere
von Ethylen mit niedriger Dichte, hergestellt durch Hochdruck-Verfahren
(HP-LDPEs), lineare Polyethylene mit niedriger Dichte (LLDPEs),
Polyethylene mit sehr niedriger Dichte (VLDPEs), Polyethylene mit
mittlerer Dichte (MDPEs) und Polyethylen mit hoher Dichte (HDPE)
mit einer Dichte von mehr als 0,940 g/cm3.
Die zuletzt genannten vier Polyethylene werden im Allgemeinen durch
Niederdruck-Verfahren hergestellt. Ein konventionelles Hochdruck-Verfahren
ist beschrieben in "Introduction
to Polymer Chemistry",
Stille, Wiley and Sons, New York, 1962, Seiten 149 bis 151. Die Hochdruck-Verfahren
sind in der Regel durch freie Radikale initiierte Polymerisationen,
die in einem rohrförmigen
Reaktor oder in einem gerührten
Autoklaven durchgeführt
werden. In dem gerührten
Autoklaven liegt der Druck in dem Bereich von 69 bis 207 MPa (10
000–30
000 psi) und die Temperatur liegt in dem Bereich von 175 bis 250°C, und in
dem rohrförmigen
Reaktor liegt der Druck in dem Bereich von 172 bis 310 MPa (25 000-45 000 psi) und die
Temperatur liegt in dem Bereich von 200 bis 350°C.
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Copolymere, bestehend aus Ethylen
und ungesättigten
Estern, sind allgemein bekannt und können unter Anwendung der vorstehend
beschriebenen konventionellen Hochdruck-Verfahren hergestellt werden. Bei
den ungesättigten
Estern kann es sich um Alkylacrylate, Alkylmethacrylate und Vinylcarboxylate
handeln. Die Alkylgruppe kann 1 bis 8 Kohlenstoffatome, vorzugsweise
1 bis 4 Kohlenstoffatome, aufweisen. Die Carboxylatgruppe kann 2
bis 8 Kohlenstoffatome, vorzugsweise 2 bis 5 Kohlenstoffatome, aufweisen.
Der Anteil des Copolymers, der auf das Ester-Comonomer zurückzuführen ist,
kann in dem Bereich von 5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise in dem Bereich
von 15 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Copolymers, liegen.
Beispiele für
verwendbare Acrylate und Methacrylate sind Ethylacrylat, Methylacrylat,
Methylmethacrylat, t-Butylacrylat, n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat
und 2-Ethylhexylacrylat. Beispiele für geeignete Vinylcarboxylate sind
Vinylacetat, Vinylpropionat und Vinylbutanoat. Der Schmelzindex
der Ethylen/ungesättigten
Ester-Copolymeren kann in dem Bereich von 0,5 bis 50 g/10 min, vorzugsweise
in dem Bereich von 2 bis 25 g/10 min, liegen. Der Schmelzindex wird
bestimmt nach ASTM D-1238, Bedingung E, gemessen bei 190°C. Ein Verfahren
zur Herstellung eines Copolymers von Ethylen und einem ungesättigten
Ester ist in dem US-Patent 3 334 081 beschrieben.
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Das VLDPE kann ein Copolymer von
Ethylen und einem oder mehreren α-Olefinen
mit 3 bis 12 Kohlenstoftatomen, vorzugsweise mit 3 bis 8 Kohlenstoftatomen,
sein. Die Dichte des VLDPE kann in dem Bereich von 0,870 bis 0,915
g/cm3 liegen. Es kann beispielsweise hergestellt werden in Gegenwart
(i) eines Chrom und Titan enthaltenden Katalysators, (ii) eines
Magnesium, Titan, ein Halogen und einen Elektronendonor enthaltenden
Katalysators oder (iii) eines Katalysators, der Vanadin, einen Elektronendonor,
ein Alkylaluminumhalogenid-Modifizierungsmittel und einen Halogenkohlenstoftpromotor
enthält.
Katalysatoren und Verfahren zur Herstellung des VLDPE sind jeweils
beschrieben in den US-Patenten 4 101 445; 4 302 565 und 4 508 842. Der
Schmelzindex von VLDPE kann in dem Bereich von 0,1 bis 20 g/10 min,
vorzugsweise in dem Bereich von 0,3 bis 5 g/10 min, liegen. Der
Mengenanteil des VLDPE, der auf ein von Ethylen verschiedenes Comonomer oder
davon verschiedene Comonomere zurückzuführen ist, kann in dem Bereich
von 1 bis 49 Gew.% ,vorzugsweise in dem Bereich von 15 bis 40 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht des Copolymers, liegen. Es kann auch ein
drittes Comonomer darin enthalten sein, wie z. B. ein anderes (weiteres) α-Olefin oder
ein Dien, wie z. B. Ethylidennorbornen, Butadien, 1,4-Hexadien oder
ein Dicyclopentadien. Ethylen/Propylen-Copolymere und Ethylen/Propylen/Dien-Terpolymere
werden allgemein als EPRs bezeichnet und das Terpolymer wird allgemein
als EPDM bezeichnet. Das dritte Comonomer kann in einer Menge von
1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 10 Gew.%
, bezogen auf das Gewicht des Copolymers, vorliegen. Es ist bevorzugt, dass
das Copolymer zwei oder drei Comonomere einschließlich Ethylen
enthält.
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Das LLDPE kann umfassen das VLDPE
und das MDPE, die ebenfalls linear sind, jedoch im Allgemeinen eine
Dichte in dem Bereich von 0,916 bis 0,925 g/cm3 haben.
Dabei kann es sich handeln um ein Copolymer von Ethylen und einem
oder mehreren α-Olefinen
mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise mit 3 bis 8 Kohlenstoftatomen.
Der Schmelzindex kann in dem Bereich von 1 bis 20 g/10 min, vorzugsweise
in dem Bereich von 3 bis 8 g/10 min liegen. Die α-Olefine können die gleichen sein wie
die oben angegebenen und die Katalysatoren und Verfahren sind ebenfalls
die gleichen wie oben, die jedoch Variationen unterliegen können, die
erforderlich sind, um die gewünschten
Dichten und Schmelzindices zu erzielen.
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Der erste Scorch-Inhibitor ist ein
substituiertes Hydrochinon oder 4,4'-Thiobis-(2-tbutyl-5-methylphenol).
Das Hydrochinon kann in der 2-Position durch eine tertiäre Alkylgruppe
oder in den 2- und 5-Positionen durch gleiche oder verschiedene
tert.-Alkylgruppen
substituiert sein. Die Alkylgruppe kann 1 bis 18 Kohlenstoffatome
aufweisen. Beispiele dafür
sind tert.-Butyl und tert.-Amyl.
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Der zweite Scorch-Inhibitor ist Distearyldisulfid.
Diese Verbindung fungiert auch als zweiter Stabilisator gegen Oxidation
und Wärme
und als Verarbeitungshilfsmittel.
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Das Gewichtsverhältnis zwischen dem ersten Scorch-Inhibitor,
der Komponente (b) und dem zweiten Scorch-Inhibitor, der Komponente
(c) kann in dem Bereich von 0,2 1 bis 6 : 1, vorzugsweise in dem
Bereich von 0,4 : 1 bis 3 : 1, liegen.
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Das organische Peroxid hat vorzugsweise
eine Halbwertszeit-Zersetzungstemperatur, gemessen in Benzol von
125 bis 150°C,
von 1 h und geeignete Beispiele sind die folgenden Verbindungen
[die in Klammern angegebenen Werte sind ihre 1 h-Halbwertszeit-Zersetzungstemperaturen
(in°C)]:
t-Butylperoxybenzoat
(125); Dicumylperoxid (135); α,α.'-βis-t-butylperoxy-1,4-diisopropylbenzol
(137); 2,5-Dimethyl-2,5-di(t-butyl-peroxy)hexan (138); t-Butylcumylperoxid
(138); t-Butylhydroperoxid (140); Di-t-butylperoxid (149); und 2,5-Dimethyl-2,5-di(t-butylperoxy)hexan-3
(149). α,α,'-Bis-t-butylperoxy-1,4-düsopropylbenzol ist
bevorzugt.
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Bezogen auf 100 Gew.-Teile des Polyethylens,
können
die Mengenanteile der Verbindungen (in Gew.-Teilen) etwa wie folgt
sein:
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Es ist klar, dass die Mengenanteile
auch außerhalb
der angegeben Bereiche liegen können,
je nach den gewünschten
Eigenschaften. So kann beispielsweise zur Erzielung eines niedrigen
Wärmeableitungs-Faktors
bei Draht- und Kabel-Anwendungen die Menge des Aushärtungs-Beschleunigungsmittels
herabgesetzt werden und die Menge an Peroxid kann erhöht werden.
Es können
auch Variationen für
andere Eigenschaften, wie z. B. die Wärmealterungs-Eigenschaften
und die Zugfestigkeits-Eigenschaften,
in Betracht gezogen werden.
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Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann in
verschiedenen Typen von Extrudern, beispielsweise solchen vom Einzelschnecken-
oder Doppelschnecken-Typ, verarbeitet werden. Die Beschreibung eines konventionellen
Extruders ist zu finden in dem US-Patent 4 857 600. Ein typischer
Extruder weist an seinem stromaufwärts gelegenen Ende einen Trichter
auf und an seinem stromabwärts
gelgenen Ende weist er eine Düse
auf. Der Trichter dient der Beschickung des Zylinders, der eine
Schnecke enthält.
An dem stromabwärts gelegenen
Ende befinden sich zwischen dem Ende der Schnecke und der Düse ein Siebstapel
und eine Zwischenplatte. Der Schneckenabschnitt des Extruders kann
als in drei Abschnitte unterteilt angesehen werden, den Beschickungsabschnitt,
den Kompressionsabschnitt und den Dosierungsabschnitt, und er kann
als in zwei Zonen unterteilt angesehen werden, die hintere Erhitzungszone
und die vordere Erhitzungszone, wobei die Abschnitte und Zonen in
der Richtung stromaufwärts
nach stromabwärts
verlaufen. Alternativ können
mehrere Erhitzungszonen (mehr als zwei) entlang der Achse vorliegen,
die von dem stromaufwärts
gelegenen Teil zu dem stromabwärts
gelegenen Teil verläuft.
Wenn mehr als ein Zylinder vorhanden ist, sind die Zylinder in Reihe miteinander
verbunden. Das Verhältnis
von Länge
zu Durchmesser jedes Zylinders liegt in dem Bereich von 15 : 1 bis
30 : 1. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung ist klar, dass der Ausdruck "Extruder" zusätzlich zu
konventionellen Extrudern auch eine Kombination aus einem Extruder,
einem Kreuzkopf, einer Düse
und einer Erhitzungs- oder Abkühlungszone
umfasst, in der eine weitere Verarbeitung des Materials erzielt
werden kann. Die Erhitzungs- oder Abkühlungszone, die auf die Düse folgt,
kann beispielsweise ein Ofen sein. Bei der Drahtbeschichtung, bei
der das Material nach der Extrusion vernetzt (gehärtet) wird,
dient die Düse
des Kreuzkopfes direkt der Einführung
in eine Erhitzungszone und diese Zone kann bei einer Temperatur
in dem Bereich von 130 bis 260°C,
vorzugsweise in dem Bereich von 170 bis 220°C, gehalten werden.
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Das Extrudat wird dann vernetzt (gehärtet), indem
man es einer Temperatur aussetzt, die höher ist als die Zersetzungstemperatur
des organischen Peroxids. Vorzugsweise wird das verwendete Peroxid über vier oder
mehr Halbwertszeiten zersetzt. Die Vernetzung (Härtung) kann beispielsweise
in einem Ofen oder in einem kontinuierlichen Vulkanisationsrohr
(CV) durchgeführt
werden. Bei einer Wasserdampf-CV-Apparatur ist ein mit Druck beaufschlagtes
Vulkanisationsrohr mechanisch gekoppelt mit dem Extruder-Kreuzkopf,
sodass die Polymerschmelze aus der Kreukopf/Düsen-Anordnung austritt in ein
Vulkanisationsrohr, das senkrecht zu dem Extruder verläuft. Bei
einem typischen CV-Betrieb werden Zusammensetzungen, die Peroxide
enthalten, durch Extrusion zu einer Isolierung und zu einem Kabelmantel
bei niedrigen Schmelzextrusions-Temperaturen verarbeitet, um eine
vorzeitige Vernetzung (Härtung)
in dem Extruder zu vermeiden. Die erzeugte Schmelze verlässt die
Formgebungsdüse
und gelangt in das Wasserdampf-Vulkanisationsrohr, in der nach der
Extrusion die durch Peroxid initiierte Vernetzung (Härtung) erfolgt.
Das Wasserdampfrohr ist mit gesättigtem
Wasserdampf gefüllt,
der die Polyolefin-Schmelze
weiterhin auf die erhöhten
Temperaturen erhitzt, die für
die Vernetzung erforderlich sind. Der größte Teil des CV-Rohres ist
mit gesättigtem
Wasserdampf gefüllt,
um die Verweildauer zur Durchführung
der Vernetzung zu maximieren. Das Schlussstück vor dem Austreten aus dem
Rohr ist mit Wasser gefüllt,
um die jetzt vernetzte (gehärtete)
Isolierung/Ummantelung zu kühlen.
Am Ende des CV-Rohres passiert der isolierte Draht oder das isolierte
Kabel eine Endversiegelung, die dicht anliegende Dichtungen aufweist,
wodurch der Austritt von Kühlwasser
minimiert wird. Wasserdampfregulatoren, Wasserpumpen und Ventile
halten das Gleichgewicht zwischen dem Wasserdampf und dem Wasser
und den jeweiligen Füllungslängen innerhalb
des Wasserdampf-CV-Rohres aufrecht. Als Alternative zu Wasserdampf
können zum
Erhitzen heiße
inerte Gase, wie z. B. Stickstoff, verwendet werden.
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Dem Polymer können entweder vor oder während der
Verarbeitung konventionelle Zusätze
zugegeben werden. Die Menge des Zusatzes liegt in der Regel in dem
Bereich von 0,01 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Harzes.
Geeignete Zusätze
sind Antioxidationsmittel, Ultraviolett-Absorber, Antistatikmittel, Pigmente,
Ruß, Farbstoffe,
Füllstoffe,
Gleitmittel, Aushärtungsbeschleuniger,
feuerhemmend machende Mittel, Weichmacher, Verarbeitungshilfsmittel,
Schmiermittel, Stabilisatoren, Rauchinhibitoren, Halogenentfernungsmittel,
Strömungshilfsmittel,
Gleitmittel, Wasserbauminhibitoren, beispielsweise Polyethylenglycol,
und Viskositäts-Kontrollmittel.
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Um eine halbleitende Abschirmung
zu erzielen, ist es erforderlich, elektrisch leitende Teilchen der
Zusammensetzung einzuverleiben. Diese elektrisch leitenden Teilchen
werden im Allgemeinen durch teilchenförmigen Ruß bereitgestellt. Geeignete
Ruße können eine
Oberflächengröße von 50
bis 1000 m2/g haben. Die Oberflächengröße wird
bestimmt nach ASTM D 4820-93a (Multipoint B.E.T. Stickstoffadsorption).
Der Ruß wird
in der halbleitenden Abschirmungs-Zusammensetzungen in einer Menge
von 20 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise in einer Menge von 25 bis 45
Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung, verwendet. Beispiele
für elektrisch
leitende Ruße
sind die Sorten, die durch ASTM N550, N472, N351, N110 beschrieben werden,
und Acetylenruß.
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Beispiele für Antioxidantien sind sterisch
gehinderte Phenole, z. B. Tetrakis[methylen(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyhydrocinnamat)]-methan,
Bis[(β-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)methylcarboxyethyl)]-sulfid, 2,2'-Thiobis(4-methyl-6-tert-butylphenol)
und Thiodiethylen-bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyhydrocinnamat); Phosphite
und Phosphonite, z. B. Tris(2,4-di-tert-butylphenyl)phosphit und
Di-tert-butylphenyl-phosphonit; Thio-Verbindungen, z. B. Dilaurylthiodipropionat
und Dimyristylthiodipropionat; verschiedene Siloxane und verschiedene
Amine, z. B. polymerisiertes 2,2,4-Trimethyl-1,2-dihydrochinolin,
4,4'-Bis(α,α-dimethylbenzyl)diphenylamin
und alkylierte Diphenylamine. Die Antioxidantien können in
Mengen von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung,
verwendet werden.
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Die durch die Erfindung erzielten
Vorteile sind höhere
Extrusionsraten, ein niedriger Scorch, eine hohe Vernetzungs- bzw.
Aushärtungsrate,
eine hohe Aushärtungsdichte,
ein geringerer Molekulargewichts-Abbau eines Copolymers, eine geringere
Harz-Staubildung
aufgrund des Ausschwitzens von Peroxid und unter geeigneten Umständen ein
höherer
Durchsatz an Draht oder Kabel durch den kontinuierlichen Vulkanisationsofen
und eine verbesserte Langzeit-Wärmebeständigkeit.
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Es gibt mindestens drei Methoden,
um den Grad der Vernetzung (Aushärtung)
des Harzes quantitativ zu bestimmen:
- (i) "durch Heißfixierung": diese wird dadurch
erzielt, dass man ein Gewicht an der vernetzten (gehärteten) Zusammensetzung
in Form einer Platte bei 200°C
befestigt. Wenn die Dehnung mindestens 100% beträgt, ist die Vernetzungsdichte
für industrielle
Zwecke ausreichend;
- (ii) anhand der durch Decalin extrahierbaren Bestandteile: das
nicht vernetzte Polymer löst
sich in heißem Decalin-Lösungsmittel
und der Wert wird angegeben in Gew.-%, bezogen auf die in Decalin
extrahierbaren Stoffe. Ein Wert unter 30% und vorzugsweise von weniger
als 20% wird als akzeptabel angesehen;
(iii) mittels eines
Rheometers, der die Viskosität
bestimmt. Das Rheometer-Testverfahren ist in dem US-Patent 3 954
907 beschrieben. Die ersten zwei Verfahren sind
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Industriestandards. Das vierte Verfahren
ist ein Diagnose-Mittel, das insbesondere geeignet ist für die genaue
Reihenuntersuchung und für
Laborstudien.
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Je höher die Extrusionstemperatur
ist, umso heißer
ist die Harzzusammensetzung, die in das CV-Rohr gelangt, um darin
vernetzt (gehärtet)
zu werden, und umso höher
ist die Aushärtungsrate,
einfach deshalb, weil die Harzzusammensetzung nicht so stark erhitzt
zu werden braucht für
die Aushärtungsstufe.
Die maximale Extrusionstemperatur bezieht sich auf die Zersetzungstemperatur
des organisches Peroxids, d. h. die Extrusionstemperatur kann nicht
so hoch sein wie die Temperatur, bei der eine signifikante Zersetzung
des Peroxids erfolgt. Es ist daher vorteilhaft, ein organisches
Peroxid verwenden zu können,
das eine höhere
Zersetzungstemperatur hat, wenn die übrigen Komponenten der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
eine höhere
Extrusionstemperatur tolerieren.
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Der Ausdruck "umgebend" bei seiner Anwendung auf ein Substrat,
das von einer isolierenden Zusammensetzung, einem Ummantelungsmaterial
oder einer anderen Kabelschicht umgeben ist, umfasst das Extrudieren
um das Substrat herum, das Beschichten des Substrats oder das Umhüllen des
Substrats, wie für
den Fachmann allgemein bekannt. Das Substrat kann beispielsweise
umfassen einen Kern, der einen elektrischen Leiter oder ein Bündel von
elektrischen Leitern umfasst, oder verschiedene darunterliegende
Kabel, wie vorstehend angegeben.
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Es ist klar, dass der Ausdruck "Zersetzungstemperatur", sofern er auf die
organischen Peroxide bezogen ist, die Temperatur darstellt, bei
der eine signifikante Zersetzung des organischen Peroxids beginnt.
Diese Temperatur basiert auf der Halbwertszeit-Temperatur des organischen
Peroxids.
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Alle in dieser Beschreibung angegebenen
Molekulargewichte sind gewichtsdurchschnittliche Molekulargewichte,
wenn nichts anderes angegeben ist.
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Die Erfindung wird durch die folgenden
Beispiele erläutert.
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Beispiele 1 bis 6
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100 Gew.-Teile des Ethylenpolymers
werden in einen auf 150°C
erhitzen BrabenderTM-Mischer eingeführt. Die
Zusätze
werden dem eingeführten
Harz zugegeben und bei einer Temperatur von bis zu etwa 170°C etwa 5
min lang damit gemischt. Die resultierende Zusammensetzung wird
abgekühlt
und in eine beheizte Zweiwalzenmühle überführt, in
der das Peroxid zugegeben wird und 3 min lang bei einer Temperatur
unter 130°C
durchmischt wird. Dann wird die heiß geformte Peroxid-Zusammensetzung einem
Granulator zugeführt, der
ein granuliertes Produkt für
die Verwendung in den Beispielen bildet. Die Variablen und Ergebnisse
sind in der nachstehenden Tabelle angegeben. Die Mengen der Komponenten
sind in Gew.-Teilen
angegeben.
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Fußnoten zur Tabelle:
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- 1. HP-LDPE ist ein Hochdruck-Homopolymer von
Ethylen mit niedriger Dichte. Es weist eine Dichte von 0,92 g/cm3 und einen Schmelzindex von 2,1 g/10 min
auf.
- 2. A/O I ist das Antioxidans Thiodiethylen-bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxy-hydrocinnamat).
- 3. A/O II ist das Antioxidans Distearylthiodipropionat.
- 4. Erster Scorch-Inhibitor I ist 4,4'-Thiobis(2-t-butyl-5-methylphenol).
- 5. Erster Scorch-Inhibitor II ist ein Hydrochinon, das in der
2-Position durch eine t-Butylgruppe substituiert ist.
- 6. DVS ist 3,9-Divinyl-2,4,8,10-tetra-oxaspiro[5.5]undecan.
- 7. Rheometer in kg-m (Ibs-inches), gemessen nach dem in dem
US- Patent 3 954 907 beschriebenen Test.
- 8. TS1 (182) gibt die Zeit in min an, innerhalb der das Drehmoment
um 0,1 Einheiten über
das minimale Drehmoment hinaus ansteigt; sie ist repräsentativ
für die
Scorch-Eigenschaft des Materials, T = 182°C.
- 9. TS1 (155) gibt die Zeit in min an, während der das Drehmoment um
0,1 Einheiten über
das minimale Drehmoment hinaus ansteigt; sie ist repräsentativ
für die
Scorch-Eigenschaft des Materials, T = 155°C.
- 10. Viskosität
= ODR-Minimum-Rheometer-Messung in kg·m (Ibs-inches), die bei 155°C vorgenommen wird.
- 11. Zugfestigkeit und Dehnung, sie werden bestimmt gmäß ASTM D-412
in Bezug auf den Prozentsatz der bleibenden Verformung nach 4-wöchiger Alterung
bei 150°C.