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Die
Erfindung betrifft halbleitende Abschirmungszusammensetzungen zur
Verwendung bei einem Starkstromkabel, insbesondere einem Starkstromkabel
für mittlere
und hohe Spannungen.
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Ein
typisches Starkstromkabel umfasst im allgemeinen einen oder mehrere
Leiter in einer Kabelseele, die von mehreren Schichten polymerer
Materialien umgeben ist, die eine erste halbleitende Abschirmschicht (Leiter-
oder Strangabschirmung), eine Isolierschicht, eine zweite halbleitende
Abschirmschicht (Isolationsabschirmung), eine Abschirmung aus einem
Metallband oder -draht und einen Schutzmantel umfassen. Die äußere halbleitende
Abschirmung kann entweder mit der Isolierung verklebt oder ablösbar sein,
wobei die meisten Anwendungen mit ablösbaren Abschirmungen arbeiten.
Oft sind in dieser Konstruktion noch zusätzliche Schichten wie zum Beispiel
feuchtigkeitsundurchlässige
Materialien enthalten.
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Polymere
halbleitende Abschirmungen werden seit vielen Jahrzehnten in einem
mehrlagigen Aufbau eines Starkstromkabels verwendet. Im allgemeinen
werden sie verwendet, um massive dielektrische Starkstromkabel zu
fertigen, die für
Spannungen größer als
1 Kilovolt (kV) ausgelegt sind. Diese Abschirmungen dienen der Bereitstellung
von Schichten mit mittlerer Leitfähigkeit zwischen dem Hochspannungsleiter
und der Primärisolierung
sowie zwischen der Primärisolierung
und der Masse bzw. Nullspannung. Der spezifische Volumenwiderstand
dieser halbleitenden Materialien liegt normalerweise im Bereich
von 10–1 bis
108 Ohm-cm, gemessen an einer fertigen Starkstromkabelkonstruktion
mit den in ICEA S-66-524, Kapitel 6.12 oder in IEC 60502-2 (1997),
Anhang C, gemessenen Verfahren. Typische ablösbare Abschirmungszusammensetzungen enthalten
ein Polyolefin, wie zum Beispiel Ethylen-Vinylacetat-Copolymer mit
einem hohen Anteil an Vinylacetat, leitfähigen Ruß, ein organisches Peroxid
als Vernetzungsmittel und weitere herkömmliche Zusätze wie zum Beispiel einen
Nitrilkautschuk, der als Mittel zur Verringerung der Ablösekraft
dient, Verarbeitungshilfen und Antioxidantien. Diese Zusammensetzungen
werden normalerweise als Granulat oder Pellets hergestellt. Polyolefinformulierungen,
wie sie zum Beispiel in dem US-Patent Nr. 4,286,023 und in dem Europäischen Patent
Nr. 420,271 offenbart sind. Die Ab- und in dem Europäischen Patent Nr. 420,271 offenbart
sind. Die Abschirmungszusammensetzung wird normalerweise in einen
Extruder eingeleitet, wo sie bei einer unter der Zersetzungstemperatur
des organischen Peroxids liegenden Temperatur um einen elektrischen
Leiter herum coextrudiert wird, um ein Kabel zu bilden. Das Kabel
wird dann höheren
Temperaturen ausgesetzt, bei denen das organische Peroxid zu freien
Radikalen zerfällt,
die das Polymer vernetzen.
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Um
eine halbleitende Abschirmung bereitzustellen, müssen, wie oben angemerkt, leitfähige Teilchen (leitfähiger Füllstoff)
in die Zusammensetzung aufgenommen werden. In der Industrie ist
man ständig
bemüht, den
Anteil an leitfähigem
Füllstoff
zu reduzieren und damit die Kosten der Formulierung zu senken, während gleichzeitig
ein ausreichendes Maß an
elektrischer Leitfähigkeit
beibehalten wird und die Verarbeitbarkeit durch verminderte Viskosität verbessert
wird.
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Es
ist daher eine Aufgabe dieser Erfindung, eine mehrphasige halbleitende
Abschirmungszusammensetzung mit einem verminderten Anteil an leitfähigem Füllstoff
bereitzustellen, wobei gleichzeitig ein hohes Maß an Leitfähigkeit beibehalten und die
Verarbeitbarkeit verbessert wird. Weitere Aufgaben und Vorteile
werden im folgenden ersichtlich.
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Gemäß der Erfindung
wurde eine solche Zusammensetzung entdeckt. Die halbleitende Abschirmungszusammensetzung
ist ein leitfähiger
Polymerverbundstoff, der folgendes umfaßt:
- (i)
ein Material der Phase I, das im wesentlichen aus einem polaren
Copolymer von Ethylen und einem ungesättigten Ester mit 4 bis 20
Kohlenstoffatomen besteht, wobei das Copolymer eine durch Analyse
mittels Differentialscanningkalorimetrie ermittelte Kristallinität von 0
bis etwa 30 Prozent und eine Schmelzviskosität ηI hat;
- (ii) ein Material der Phase II mit einer durch Analyse mittels
Differentialscanningkalorimetrie ermittelten Kristallinität von 0
bis etwa 30 Prozent und mit einer Schmelzviskosität ηII, wobei das Material der Phase II im wesentlichen
aus (A) einem unpolaren Copolymer von Ethylen, einem α-Olefin mit
3 bis 12 Kohlenstoffatomen und, fakultativ, einem Dien oder (B)
einem unpolaren einem unpolaren Elastomer besteht, wovon eines beim
Mischen mit dem Material der Phase I nicht in einen vollständig homogenen
Zustand übergehen
wird, aber mit dem Material der Phase I kompatibel ist; und
- (iii) ein leitendes Füllmaterial,
das in dem Material der Phase I und/oder dem Material der Phase
II dispergiert ist in einer Menge, die ausreicht, um gleich oder
größer zu sein
als die Menge, die erforderlich ist, um in den Materialien der Phase
I und der Phase II ein kontinuierliches leitendes Netz zu erzeugen,
mit
der Maßgabe,
daß die
Materialien der Phase I und der Phase II im geschmolzenen Zustand
die folgende Beziehung haben: (ηI ÷ ηII) × (VII ÷ VI) = 0,5 bis 2,0, wobei VI und
VII die Volumenanteile der Materialien der Phase
I bzw. Phase II sind und VI + VII =
1.
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Das
Material der Phase I besteht im wesentlichen aus einem polaren Copolymer
von Ethylen und einem ungesättigten
Ester. Die Copolymere von Ethylen und ungesättigten Estern werden im allgemeinen
nach Hochdruckverfahren hergestellt. Ein herkömmliches Hochdruckverfahren
wird beschrieben in der Einleitung zu "Polymer Chemistry", Stille, Wiley and Sons, New York,
1962, Seiten 149 bis 151. Bei den Hochdruckverfahren handelt es
sich normalerweise um durch freie Radikale initiierte Polymerisationen,
die in einem Rohrreaktor oder einem Rührautoklaven durchgeführt werden.
In dem Rührautoklaven
liegt der Druck im Bereich von 10.000 bis 30.000 psi, und die Temperatur
liegt im Bereich von 175 bis 250°C,
und in dem Rohrreaktor liegt der Druck im Bereich von 25.000 bis
45.000 psi, und die Temperatur liegt im Bereich von 200 bis 350°C. Die ungesättigten
Ester können
Alkylacrylate, Alkylmethacrylate und Vinylcarboxylate sein. Die
Alkylgruppe kann 1 bis 8 Kohlenstoffatome haben und hat vorzugsweise
1 bis 4 Kohlenstoffatome. Die Carboxylatgruppe kann 2 bis 8 Kohlenstoffatome
haben und hat vorzugsweise 2 bis 5 Kohlenstoffatome. Bei halbleitenden
Abschirmungen kann der dem Estercomonomer zuzuschreibende Anteil
des Copolymers, bezogen auf das Gewicht des Copolymers, im Bereich
von 20 bis 55 Gew.-% liegen und liegt vorzugsweise im Bereich von
35 bis 55 Gew.-%. Ausgedrückt
in Molprozent kann das Estercomonomer in einer Menge von 5 bis 30
Molprozent vorhanden sein. Der Ester kann 4 bis 20 Kohlenstoffatome
haben und hat vorzugsweise 4 bis 7 Kohlenstoffatome. Beispiele für Vinylester
(oder Carboxylate) sind Vinylacetat, Vinylbutyrat, Vinylpi- Carboxylate) sind
Vinylacetat, Vinylbutyrat, Vinylpivalat, Vinylneononanoat, Vinylneodecanoat
und Vinyl-2-ethylhexanoat. Vinylacetat wird bevorzugt. Beispiele
für Acryl-
und Methacrylsäureester
sind Laurylmethacrylat; Myristylmethacrylat; Palmitylmethacrylat;
Stearylmethacrylat; 3-Methacryloxypropyltrimethoxysilan;
3-Methacryloxypropyltriethoxysilan; Cyclohexylmethacrylat; n-Hexylmethacrylat;
Isodecylmethacrylat; 2-Methoxyethylmethacrylat;
Tretrahydrofurfurylmethacrylat; Octylmethacrylat; 2-Phenoxyethylmethacrylat;
Isobornylmethacrylat; Isooctylmethacrylat; Octylmethacrylat; Isooctylmethacrylat;
Oleylmethacrylat; Ethylacrylat; Methylacrylat; t-Butylacrylat; n-Butylacrylat; und 2-Ethylhexylacrylat.
Methylacrylat, Ethylacrylat und n- oder t-Butylacrylat werden bevorzugt.
Die Alkylgruppe kann zum Beispiel durch ein Oxyalkyltrialkoxysilan
substituiert sein. Die Copolymere können eine Dichte im Bereich
von 0,900 bis 0,990 Gramm pro Kubikzentimeter haben und haben vorzugsweise
eine Dichte im Bereich von 0,920 bis 0,970 Gramm pro Kubikzentimeter.
Die Copolymere können
außerdem
einen Schmelzindex im Bereich von 0,1 bis 100 Gramm pro 10 Minuten
haben und haben vorzugsweise einen Schmelzindex im Bereich von 1
bis 50 Gramm pro 10 Minuten. Ein typisches Verfahren zur Herstellung
eines Copolymers von Ethylen und einem ungesättigten Ester wird beschrieben
in dem US-Patent Nr. 3,334,081.
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Das
Material der Phase II besteht im wesentlichen aus einem unpolaren
Copolymer von Ethylen und einem geringen Anteil von ein oder mehr α-Olefinen
mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise 4 bis 8 Kohlenstoffatomen
und, fakultativ, einem Dien. Beispiele für die α-Olefine sind Propylen, 1-Buten,
1-Hexen, 4-Methyl-1-penten
und 1-Octen. Die α-Olefin-Comonomere
können
in dem Copolymer in Mengen von 5 bis 30 Molprozent vorhanden sein.
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Das
Material der Phase II kann auch ein unpolares Elastomer sein, wie
zum Beispiel eines der folgenden:
Ein Copolymer von Ethylen
und Styrol mit 5 bis 50 Molprozent Styrol (bevorzugt) oder 20 bis
80 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des Copolymers. Dieses Copolymer
kann in einem Lösungsverfahren
mit einem "Single
Site"-Metallocenkatalysator
hergestellt werden. Die Einzelheiten der Synthese finden sich in
dem US-Patent Nr. 5,703,187; Polyisobutylen; IR (Polyisopren); BR
(Polybutadien); SBR (mit Styrol copolymerisiertes Polymer von Butadien),
das auch als auch als Styrol-Butadien-Kautschuk bekannt ist; Butyl
(mit Isopren copolymerisiertes Polymer von Ethylen); EPM (mit Propylen
copolymerisiertes Polymer von Ethylen); EPDM (mit Propylen und einem
Dien wie zum Beispiel Hexadien, Dicyclopentadien oder Ethylidennorbornen
copolymerisiertes Polymer von Ethylen); Neopren (Polychloropren);
Silicon (Polydimethylsiloxan); Copolymere von Ethylen und Vinyltrimethoxysilan;
Copolymere von Butadien und Isopren; Polystyrol; Terpolymere von
Styrol, Butadien und Isopren; Chlorbutyl (chloriertes Copolymer
von Isobutylen und Isopren); Brombutyl (bromiertes Copolymer von
Isobutylen und Isopren); bromiertes Copolymer von Isobutylen und
Paramethylstyrol.
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Das
Material der Phase I kann in dem Verbundstoff (der Zusammensetzung)
in einer Menge von 10 bis 80 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des
Verbundstoffs vorhanden sein und ist vorzugsweise in einer Menge
von 20 bis 60 Gew.-% vorhanden. Das Material der Phase II kann in
dem Verbundstoff in einer Menge von 10 bis 80 Gew.-% bezogen auf
das Gewicht des Verbundstoffs vorhanden sein und ist vorzugsweise
in einer Menge von 20 bis 60 Gew.-% vorhanden.
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In
einem phasengetrennten Polymermischungssystem kann die morphologische
Anordnung der Phasendomäne
von einfachen Tröpfchendomänen bis
zu co-kontinuierlichen
Strukturen verändert
werden. Im allgemeinen ist die Phase mit größerem Volumen im Raum mehr
kontinuierlich, und die Phase mit niedrigerer Viskosität ist im
allgemeinen im Raum mehr kontinuierlich. Phasenumwandlung ist ein
Phänomen,
bei dem die mehr kontinuierliche Phase zu der weniger kontinuierlichen
Phase wird. Der Phasenumwandlungspunkt in der Polymermischung ist
der Zustand, wo die Phase jeder Komponente im geschmolzenen Zustand
als kontinuierliche Phase koexistiert. Dies kann postuliert werden
als (ηI ÷ ηII) × (VII ÷ VI) = 0,5 bis 2,0, vorzugsweise etwa 1, wobei
VI und VII die Volumenanteile
der Materialien der Phase I bzw. Phase II sind und VI +
VII = 1. Dieses Postulat kann als Prinzip
der Zweiphasenkontinuität
bezeichnet werden.
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Es
ist festzustellen, daß die
Materialien der Phase I und der Phase II in Kombination kompatibel
werden, selbst wenn es sich jeweils um polare und unpolare Materialien
handelt. Die beiden Materialien werden jedoch nicht mischbar. Vielmehr
gehen sie einfach nicht in einen vollkommen homogenen Zustand über.
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Wenn
die Materialien der Phase I und der Phase II, d.h. Polymere, im
Schmelzzustand miteinander gemischt werden, trennen sich die Polymere
und bilden voneinander verschiedene Phasen. Die Phasentrennung kann
auf eine unvollständige
Mischbarkeit zwischen zwei Polymerschmelzen zurückzuführen sein, oder sie kann durch
eine unterschiedliche Kristallisation jeder Komponente verursacht
sein oder durch beide Faktoren gleichzeitig. Wenn Ruß in Polymermischungen
compoundiert wird, um einen leitfähigen Polymermischungsverbundstoff
herzustellen, bilden die Rußaggregate
ein Tunnelnetz. Um für
eine hohe Konzentration eines solchen Rußaggregatnetzes in der Formulierung
zu sorgen, sollte bei dem Wirtspolymer vorzugsweise der Ruß hinsichtlich
der Phasenmorphologie kontinuierlich sein.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verbundstoff
wird ein Prinzip der Polymerfluidmechanik zur Phasendispersion verwendet,
und die Phasenkontinuität
in dem gemischten System dient zum Optimieren der Wirtsbedingung
für die
Rußverteilung
beim einstufigen Mischen. Bei den beiden geschichteten Phasen der
Polymerschmelze ist die Phase mit dem größeren Volumen bzw. die Phase
mit niedriger Viskosität
in der resultierenden Polymermischung im allgemeinen mehr kontinuierlich.
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In
einer metallocenkatalysierten Polymermischungsformulierung aus einem
linearen Polyethylen niedriger Dichte (mLLDPE) und Ethylenethylacrylat
(EEA) werden das Schmelzviskositätsverhältnis und
das Volumenverhältnis
der Polymere sorgfältig
abgestimmt, um eine co-kontinuierliche Struktur zu erhalten. Der
Polaritätsunterschied
zwischen mLLDPE und EEA führt
dazu, daß sich
Acetylenruß vorzugsweise
in eine Phase über
der anderen entmischt. Dies vermindert die erforderliche Rußkonzentration,
um der Anforderung an den spezifischen Volumenwiderstand gerecht
zu werden, während
gleichzeitig die Verarbeitbarkeit bei niedrigeren Formulierungskosten
verbessert wird.
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Fakultativ
können
zusätzliche
Phasen anderer polymerer Materialien in den Verbundstoff aufgenommen
werden, vorausgesetzt, sie haben Eigenschaften, die den Eigenschaften
des Materials der Phase I oder des Materials der Phase II entsprechen.
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Die
Phasenmorphologie der Polymermischungen läßt sich unter Berücksichtigung
der Phasenverteilung in einem geschichteten Zweiphasenstrom von
Polymerschmelzen qualitativ erklären.
Der Grad der Dispersion in inkompatiblen Polymerschmelzen kann sich
je nach Art des Polymerpaares und der Verformung verändern. Im
allgemeinen sind Polymerpaare mit ähnlicher Viskosität und ähnlichen
chemischen Eigenschaften bekanntlich leicht zu vermischen. Ersteres
beruht auf dem Standpunkt der hydrodynamischen Stabilität, wonach
die Wirksamkeit der Verformung eines unmischbaren Tropfens und seines
Aufbrechens in eine Matrixphase am höchsten wäre, wenn das Viskositätsverhältnis zwischen
den beiden Phasen um 1 liegt.
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Die
kritische Weber-Zahl, die ein Maß ist für die zum Aufbrechen eines
Tropfens erforderliche Kraft, sowohl für Scherfelder als auch für Dehnströmungsfelder,
ist bei dem Viskositätsverhältnis von
etwa 1 am kleinsten. Der Mischbedarf ist bei einem Dehnströmungsfeld
(wie zum Beispiel dem in einem Co-Knetwerk der Marke BussTM) viel geringer als bei einem Scherfeld
(in einem herkömmlichen
Einschneckenextruder). Außerdem
ist bekannt, daß die
gedehnten Tropfen in dem Scherfeld zu kleineren Tröpfchen zerfallen,
wenn das Viskositätsverhältnis der
beiden Komponenten in der Größenordnung
von 1, aber weniger als 4 liegt. Das Volumenverhältnis ist jedoch noch ein weiterer
wesentlicher Faktor für
das distributive und dispersive Mischen zweier Polymere.
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Das
unpolare Ethylencopolymer ist vorzugsweise ein homogenes Copolymer
mit einer Polydispersität (Mw/Mn)
im Bereich von 1,5 bis 3,5 und einer mit einem Metallocenkatalysatorsystem
hergestellten im wesentlichen gleichmäßigen Comonomerverteilung.
Es ist gekennzeichnet durch einzelne und relativ niedrige DSC-Schmelzpunkte. Mw
ist definiert als gewichtsgemitteltes Molekulargewicht, und Mn ist
definiert als zahlengemitteltes Molekulargewicht. Die Copolymere
können
auch heterogen sein mit einem Mw/Mn über 3,5. Die unpolaren Ethylencopolymere
können
eine Dichte im Bereich von 0,860 bis 0,950 Gramm pro Kubikzentimeter haben
und haben vorzugsweise eine Dichte im Bereich von 0,870 bis 0,930
Gramm pro Kubikzentimeter. Sie können
außerdem
einen Schmelzindex im Bereich von 0,1 bis 50 Gramm pro 10 Minuten
haben.
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Diese
Polyethylene werden im allgemeinen nach Niederdruckverfahren hergestellt.
Sie können
mit herkömmlichen
Techniken in der Gasphase hergestellt wer werden, zum Beispiel in
einer Wirbelschicht, oder in der Flüssigphase in Lösungen oder
Aufschlämmungen.
Niederdruckverfahren werden normalerweise bei Drücken unter 1000 psi (pounds
per square inch) durchgeführt.
Die Polyethylene können
unter Verwendung verschiedener Übergangsmetallkatalysatoren
hergestellt werden. Typische Übergangsmetallkatalysatorsysteme,
die zur Herstellung der Mischung verwendet werden können, sind
Katalysatorsysteme auf Magnesium/Titan-Basis, wie zum Beispiel das
in dem US-Patent Nr. 4,302,565 beschriebene Katalysatorsystem; Katalysatorsysteme
auf Vanadiumbasis, wie sie beschrieben sind in den US-Patenten Nr.
4,508,842; 5,332,793; 5,342,907; und 5,410,003; ein Katalysatorsystem
auf Chrombasis, wie es in dem US-Patent Nr. 4,101,445 beschrieben
ist; und ein Metallocenkatalysatorsystem wie es in den US-Patenten Nr. 4,937,299;
5,317,036; und 5,527,752 beschrieben ist. Viele dieser Katalysatorsysteme
werden oft als Ziegler-Natta-Katalysatorsysteme bezeichnet. Katalysatorsysteme,
bei denen Chrom- oder Molybdänoxide
auf Siliciumdioxid-Aluminiumoxid-Trägern verwendet
werden, sind ebenfalls geeignet. Wie oben angemerkt, sind bevorzugte
Katalysatorsysteme zur Herstellung des Polyethylens Metallocenkatalysatorsysteme.
Typische Verfahren zur Herstellung der Polyethylene sind in den
oben genannten Patenten ebenfalls beschrieben. Die verschiedenen
Polyethylene können
lineare Polyethylene niedriger Dichte (LLDPEs), Polyethylene sehr
niedriger Dichte (VLDPEs), Polyethylene mittlerer Dichte (MDPEs)
und Polyethylen hoher Dichte (HDPE) mit einer Dichte größer als
0,940 Gramm pro Kubikzentimeter umfassen.
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Das
VLDPE kann ein Copolymer von Ethylen und einem oder mehreren α-Olefinen mit 3 bis
12 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise 3 bis 8 Kohlenstoffatomen
sein. Die Dichte des VLDPE kann im Bereich von 0,870 bis 0,915 Gramm
pro Kubikzentimeter liegen. Der Schmelzindex des VLDPE kann im Bereich
von 0,1 bis 100 Gramm pro 10 Minuten liegen und liegt vorzugsweise
im Bereich von 1 bis 50 Gramm pro 10 Minuten. Der von Ethylen verschiedene,
dem(den) Comonomer(en) zuzuschreibende Anteil des VLDPE kann im
Bereich von 1 bis 49 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des Copolymers
liegen und liegt vorzugsweise im Bereich von 15 bis 40 Gew.-%. Es
kann ein drittes Comonomer enthalten sein, zum Beispiel ein weiteres α-Olefin oder ein
Dien, wie zum Beispiel Ethylidennorbornen, Butadien, 1,4-Hexadien,
oder ein Dicyclopentadien. Ethylen/Propylen-Copolymere und Ethylen/Propylen/Dien-Terpolymere
werden im allgemeinen als EPRs bezeichnet, und das Terpolymer wird
im allgemeinen als EPDM bezeichnet.
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EPDM
bezeichnet. Das dritte Comonomer kann in einer Menge von etwa 1
bis 15 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des Copolymers vorhanden sein
und ist vorzugsweise in einer Menge von 1 bis 10 Gew.-% vorhanden.
Vorzugsweise enthält
das Copolymer zwei oder drei Comonomere einschließlich Ethylen.
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Das
LLDPE kann das VLDPE und MDPE umfassen, die ebenfalls linear sind,
hat aber im allgemeinen eine Dichte im Bereich von 0,916 bis 0,925
Gramm pro Kubikzentimeter. Es kann ein Copolymer von Ethylen und
einem oder mehreren α-Olefinen mit 3 bis
12 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise mit 3 bis 8 Kohlenstoffatomen
sein. Der Schmelzindex kann im Bereich von 0,1 bis 100 Gramm pro
10 Minuten liegen und liegt vorzugsweise im Bereich von 1 bis 50
Gramm pro 10 Minuten. Die α-Olefine
können
dieselben sein wie die oben erwähnten.
Die Metallocenkatalysatoren und Verfahren sind ebenfalls dieselben,
vorbehaltlich notwendiger Änderungen,
um die gewünschten
Dichten und Schmelzindizes zu erhalten.
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Die
Polymere können
feuchtigkeitshärtbar
gemacht werden, indem das Harz hydrolysierbar gemacht wird, was
dadurch erreicht wird, daß man
der Harzstruktur hydrolysierbare Gruppen wie zum Beispiel -Si(OR)3, wobei R ein Hydrocarbylrest ist, durch
Copolymerisation oder Pfropfen hinzufügt. Geeignete Pfropfmittel
sind organische Peroxide wie zum Beispiel Dicumylperoxid; 2,5-Dimethyl-2,5-di(t-butylperoxy)hexan;
t-Butylcumylperoxid; und 2,5-Dimethyl-2,5-di(t-butylperoxy)hexan-3. Dicumylperoxid
wird bevorzugt. Hydrolysierbare Gruppen können zum Beispiel hinzugefügt werden,
indem Ethylen mit einer ethylenisch ungesättigten Verbindung mit ein
oder mehr -Si(OR)3-Gruppen wie zum Beispiel
Vinyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan und γ-Methacryloxypropyltrimethoxysilan
copolymerisiert wird oder diese Silanverbindungen in Gegenwart der
oben genannten organischen Peroxide auf das Harz aufgepfropft werden.
Die hydrolysierbaren Harze werden dann durch Feuchtigkeit in Gegenwart
eines Silanol-Kondensationskatalysators
wie zum Beispiel Dibutylzinndilaurat, Dioctylzinnmaleat, Dibutylzinndiacetat,
Zinn(II)-acetat, Bleinaphthenat und Zinkcaprylat vernetzt. Dibutylzinndilaurat
wird bevorzugt. Beispiele für
hydrolysierbare Copolymere und hydrolysierbare Pfropfcopolymere
sind Ethylen/Vinyltrimethoxysilan-Copolymer, Ethylen/γ-Methacryloxypropyltrimethoxysilan-Copolymer,
mit Vinyltrimethoxysilan gepfropftes Ethylen/Ethylacrylat-Copolymer,
mit Vinyltrimethoxysilan gepfropftes lineares Ethylen/1-Buten-Copolymer
niedriger Dichte und mit Vinyltrimethoxysilan gepfropftes Polyethylen
niedriger Dichte.
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Bei
Anwendungen, wo eine feuchtigkeitsgehärtete Isolierung verwendet
wird, ist es wünschenswert, eine
feuchtigkeitsgehärtete
ablösbare
halbleitende Abschirmung zum Schutz der Isolierung bereitzustellen. Die
Abschirmungszusammensetzung würde
dann genauso hergestellt wie die oben erläuterte feuchtigkeitsgehärtete Isolierung.
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Das
leitende Füllmaterial
(leitfähige
Teilchen) kann ein herkömmlicher
leitfähiger
Ruß sein,
wie er bei halbleitenden Abschirmungen normalerweise verwendet wird.
Diese leitfähigen
Teilchen wurden im allgemeinen durch dispersen Ruß bereitgestellt.
Geeignete Ruße
können
eine Oberflächengröße von 50
bis 100 Quadratmeter pro Gramm haben. Die Oberflächengröße wird ermittelt nach ASTM
D 4820-93a (Mehrpunkt-BET-Stickstoffadsorption).
Die Ruße
können
in der halbleitenden Abschirmungszusammensetzung in einer Menge
von 10 bis 50 Gew.-% bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung
verwendet werden und werden vorzugsweise in einer Menge von 15 bis
45 Gew.-% verwendet. Dies kann als der Gehalt an leitfähigem Füllmaterial
bezeichnet werden. Es können
sowohl Ruße
mit einer normalen Leitfähigkeit
als auch mit einer hohen Leitfähigkeit
verwendet werden, wobei Ruße
mit einer normalen Leitfähigkeit
bevorzugt werden. Beispiele für
leitfähige
Ruße sind
die in ASTM N550, N472, N351, N110 beschriebenen Ruße, Ketjen-Ruße, Ofenruße und Acetylenruße. Kohlenstoffnanoröhrchen können ebenfalls
verwendet werden. Es können
auch andere leitfähige
Füllstoffe
als Ruß oder
Kohlenstoffnanoröhrchen
verwendet werden. Beispiele hierfür sind Metallpartikel, Fullerene
und leitfähige
Polymere wie zum Beispiel Polyacetylen, Polyparaphenylen, Polypyrrol, Polythiophen
und Polyanilin.
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Fakultativ
kann ein Copolymer von Acrylnitril und Butadien, wobei das Acrylnitril
in einer Menge von 20 bis 60 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des
Copolymers vorhanden ist und vorzugsweise in einer Menge von 30
bis 40 Gew.-% vorhanden ist, in die halbleitende Abschirmungszusammensetzung
aufgenommen werden. Dieses Copolymer wird normalerweise in einer
Isolationsabschirmung und nicht in der Leiter- oder Strangabschirmung
verwendet, was der bevorzugte Verwendungszweck des erfindungsgemäßen Verbundstoffs
ist. Das Copolymer ist auch auch als Nitrilkautschuk oder Acrylnitril/Butadien-Copolymerkautschuk
bekannt. Die Dichte kann zum Beispiel 0,98 Gramm pro Kubikzentimeter
betragen, und die Mooney-Viskosität kann (ML 1 + 4) 50 betragen.
Gewünschtenfalls
kann anstelle des Nitrilkautschuks ein Siliconkautschuk verwendet
werden.
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Die
Materialien der Phase I und der Phase II können vernetzt werden. Dies
gelingt auf herkömmliche Weise
mit einem organischen Peroxid oder durch Bestrahlung, wobei ersteres
bevorzugt wird. Die verwendete Menge an organischem Peroxid kann
im Bereich von 0,3 bis 5 Gew.-% liegen und liegt vorzugsweise im
Bereich von 0,5 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Verbundstoffs.
Die Vernetzungstemperaturen für organisches
Peroxid können
im Bereich von 125 bis 250°C
liegen und liegen vorzugsweise im Bereich von 135 bis 210°C.
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Beispiele
für organische
Peroxide, die sich zum Vernetzen eignen, sind Dicumylperoxid; t-Butylcumylperoxid;
Lauroylperoxid; Benzoylperoxid; t-Butylperbenzoat; Di(t-butyl)peroxid;
Cumolhydroperoxid; 2,5-Dimethyl-2,5-di(t-butylperoxy)hex-3-in; 2,5-Dimethyl-2,5-di(t-butylperoxy)hexan;
t-Butylhydroperoxid; Isopropylpercarbonat; und α,α'-Bis(t-butylperoxy)diisopropylbenzol.
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Die
Bestrahlung erfolgt normalerweise mittels Elektronenstrahl. Die
als Pellets vorliegende Zusammensetzung wird einem Elektronenstrahl
mit einer gegebenen Dosisleistung oder einer Gammastrahlenquelle einer
spezifischen Stärke
für einen
gegebenen Zeitraum ausgesetzt, um eine spezifische Dosisleistung
der Strahlung aufzubringen.
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Herkömmliche
Zusätze,
die in die Zusammensetzung aufgenommen werden können, sind zum Beispiel Antioxidantien,
Kopplungsmittel, UV-Absorber oder UV-Stabilisatoren, Antistatikmittel, Pigmente,
Farbstoffe, Keimbildner, verstärkende
Füllstoffe
oder Polymerzusätze,
Gleitmittel, Weichmacher, Verarbeitungshilfen, Schmiermittel, Viskositätsverbesserer,
Klebrigmacher, Antihaftmittel, Tenside, Extenderöle, Metalldeaktivatoren, Spannungsstabilisatoren,
feuerhemmende Füllstoffe
und Zusätze,
Vernetzungsmittel, Booster und Katalysatoren sowie Rauchunterdrückungsmittel.
Zusätze
und Füllstoffe
können
in Mengen im Bereich von weniger als 0,1 bis mehr als 50 Gew.-%
(die höheren
Anteile gelten im allgemeinen für allgemeinen
für Füllstoffe)
zugesetzt werden, bezogen auf das Gewicht des Verbundstoffs.
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Beispiele
für Antioxidantien
sind: behinderte Phenole wie zum Beispiel Tetrakis[methylen(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyhydro-cinnamat)]methan;
Bis[(beta-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)methylcarboxyethyl)]sulfid,
4,4'-Thiobis(2-methyl-6-tert-butylphenol), 4,4'-Thiobis(2-tert-butyl-5-methylphenol), 2,2'-Thiobis(4-methyl-6-tert-butylphenol)
und Thiodiethylen-bis(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxy)hydrocinnamat; Phosphite
und Phosphonite wie zum Beispiel Tris(2,4-di-tert-butylphenyl)phosphit
und Di-tert-butylphenyl-phosphonit; Thio-Verbindungen wie zum Beispiel
Dilaurylthiodipropionat, Dimyristylthiodipropionat und Distearylthiodipropionat;
verschiedene Siloxane; und verschiedene Amine wie zum Beispiel polymerisiertes 2,2,4-Trimethyl-1,2-dihydrochinolin,
4,4'-Bis(α,α-dimethylbenzyl)diphenylamin
und alkylierte Diphenylamine. Antioxidantien können in Mengen von 0,1 bis
5 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des Verbundstoffs verwendet werden.
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Das
Compoundieren kann in einer herkömmlichen
Schmelz- und Mischvorrichtung oder in einem herkömmlichen Extruder vorzugsweise
in einem Schritt erfolgen, und die Begriffe Schmelz- und Mischvorrichtung und
Extruder werden in dieser Patentschrift austauschbar verwendet.
Im allgemeinen wird die leitfähige
Abschirmungszusammensetzung in einer Schmelz- und Mischvorrichtung
hergestellt und dann mit einem Pelletieraufsatz oder einem zum Pelletieren
geeigneten Extruder pelletiert. Sowohl die Schmelz- und Mischvorrichtung,
wie der Name schon sagt, als auch der Extruder haben in der Tat
Schmelz- und Mischzonen, wenngleich die verschiedenen Abschnitte
der jeweiligen Vorrichtung dem Fachmann unter anderen Bezeichnungen
bekannt sind. Die halbleitende Abschirmungszusammensetzung der Erfindung
kann in verschiedenen Arten von Schmelz- und Mischvorrichtungen
und Extrudern hergestellt werden, zum Beispiel in einer Mischvorrichtung der
Marke BrabenderTM, einer Mischvorrichtung
der Marke BanburyTM, einer Walzenmühle, einer
Co-Knetmaschine der Marke BussTM, einem
Knetextruder mit biaxialer Schnecke und einem Einzel- oder Doppelschneckenextruder.
Eine Beschreibung eines herkömmlichen
Extruders findet sich in dem US-Patent Nr. 4,857,600. Neben dem
Schmelzen/Mischen kann der Extruder einen Draht oder einen Kern
aus Drähten
beschichten. Ein Beispiel für
das Co-Extrudieren und einen dafür
geeigneten Extruder findet sich in dem US-Patent Nr. 5,575,965.
Ein US-Patent Nr. 5,575,965. Ein typischer Extruder hat einen Trichter
an seinem stromaufwärtigen Ende
und eine Düse
an seinem stromabwärtigen
Ende. Der Trichter mündet
in eine Trommel, die eine Schnecke enthält. Am stromabwärtigen Ende
befinden sich zwischen dem Ende der Schnecke und der Düse ein Siebpaket
und eine Lochscheibe. Der Schneckenteil des Extruders ist in drei
Abschnitte unterteilt, den Aufgabeabschnitt, den Komprimierungsabschnitt
und den Dosierabschnitt, sowie zwei Zonen, die hintere Heizzone und
die vordere Heizzone, wobei die Abschnitte und Zonen vom stromaufwärtigen Ende
zum stromabwärtigen Ende
verlaufen. Alternativ kann es eine Vielzahl von Heizzonen (mehr
als zwei) längs
der vom stromaufwärtigen
Ende zum stromabwärtigen
Ende verlaufenden Achse geben. Wenn der Extruder mehr als eine Trommel hat,
sind die Trommeln hintereinandergeschaltet. Bei jeder Trommel liegt
das Verhältnis
Länge:Durchmesser im
Bereich von 15:1 bis 30:1. Beim Drahtbeschichten, wo das Material
nach dem Extrudieren vernetzt wird, mündet die Düse des Querspritzkopfes direkt
in eine Heizzone, und diese Zone kann auf einer Temperatur im Bereich
von 120°C
bis 260°C
und vorzugsweise im Bereich von 140°C bis 220°C gehalten werden.
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Das
Extrudat wird dann vernetzt, indem es einer Temperatur ausgesetzt
wird, die höher
ist als die Zersetzungstemperatur des organischen Peroxids. Vorzugsweise
wird das verwendete Peroxid über
vier oder mehr Halbwertszeiten abgebaut. Das Vernetzen kann zum
Beispiel in einem Ofen oder einem Durchlaufvulkanisationsrohr (CV-Rohr)
erfolgen. Bei einer Dampf-CV-Anlage ist ein druckbeaufschlagtes
Vulkanisationsrohr mit dem Querspritzkopf des Extruders mechanisch
verbunden, so daß die
Polymerschmelze aus der Baugruppe aus Querspritzkopf und Düse in ein
Vulkanisationsrohr austritt, das senkrecht zu dem Extruder verläuft. Bei einem
typischen CV-Vorgang werden Peroxide umfassende Zusammensetzungen
bei niedrigen Schmelzextrusionstemperaturen zu einer Isolierung
und Kabelummantelung extrusionsgefertigt, um ein vorzeitiges Vernetzen
in dem Extruder zu vermeiden. Das gefertigte Schmelzformteil tritt
aus der Formdüse
in das Dampfvulkanisationsrohr aus, wo es zu einer durch Peroxid
initiierten Vernetzung nach dem Extrudieren kommt. Das Dampfrohr
ist mit gesättigtem
Dampf gefüllt,
der die Polyolefinschmelze weiterhin auf die zum Vernetzen notwendigen
erhöhten
Temperaturen erwärmt.
Ein Großteil
des CV-Rohres ist mit gesättigtem
Dampf gefüllt,
um die Verweildauer zu maximieren, damit es zum Vernetzen kommt.
Das letzte Stück
vor dem Austritt aus dem Rohr ist mit Wasser gefüllt, um die nun vernetzte Isolie- ist mit Wasser gefüllt, um
die nun vernetzte Isolierung/Ummantelung zu kühlen. Am Ende des CV-Rohres
läuft der
isolierte Draht bzw. das isolierte Kabel durch einen Verschluß mit eng
sitzenden Dichtungen, die das Entweichen von Kühlwasser minimieren. Dampfregler, Wasserpumpen
und Ventile erhalten das Gleichgewicht von Dampf und Wasser in den
jeweiligen Einfüllabschnitten
in dem Dampf-CV-Rohr. Alternativ kann ein CV-Rohr mit heißem Stickstoffgas
zum Härten
der Kabelkonstruktion verwendet werden.
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Die
Vorteile der Erfindung sind folgende: Der spezifische Volumenwiderstand
(VR) liegt weit unter den Spezifikationen der AEIC (Association
of Edison Illuminating Companies) und ist unter Wärmealterungsbedingungen
stabil; es zeigt sich eine wesentlich niedrigere VR-Perkolationsgrenze,
was auf eine gezielte Entmischung von Ruß in dem System hindeutet;
ein VR-Anstieg wird nahe dem Übergang
zum Schmelzen unterdrückt,
was ein gleichmäßigeres
VR-Verhalten über
den Temperaturbereich von 25 bis 150°C ergibt; das Konzept der gezielte
Entmischung von Ruß ist
bei dem preisgünstigeren
Ofenruß,
im Gegensatz zu dem teureren Acetylenruß, genauso wirksam; es zeigt
sich ein hohes Maß an
Oberflächenglattheit,
was eine idealere Grenzfläche
zwischen der Abschirmung und der Isolierung ergibt; die Härtungseigenschaften
sowie die mechanischen Eigenschaften sind gegenüber herkömmlichen Formulierungen für glatte
Oberflächen
verbessert; der Rußgehalt
ist verringert, was mit einer besseren Verarbeitbarkeit und niedrigeren
Kosten verbunden ist; es ist weniger Ruß notwendig, um dieselbe Leitfähigkeit
wie bei herkömmlichen
Abschirmungen zu erreichen; gutes Gleichgewicht von Härtung und
Scorchverzögerung;
und zäher
und duktiler als herkömmliche
Abschirmungen.
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Der
Begriff "umgeben" in seiner Anwendung
auf ein Substrat, das von einer Isolierzusammensetzung, einem Ummantelungsmaterial,
einer halbleitenden Abschirmung oder sonstigen Kabelschicht umgeben
ist, soll das Extrudieren um das Substrat herum; das Beschichten
des Substrats; oder das Umwickeln des Substrats in der dem Fachmann
wohlbekannten Weise umfassen. Das Substrat kann zum Beispiel einen
Kern mit einem Leiter oder einem Bündel von Leitern oder verschiedene
darunterliegende Kabelschichten umfassen, wie oben angemerkt. Die
Leiter können
elektrische Leiter wie zum Beispiel Kupfer sein oder Kommunikationsmedien
wie zum Beispiel eine aus Glasfasern bestehende Faseroptik.
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Alle
in dieser Patentschrift angegebenen Molekulargewichte sind gewichtsgemittelte
Molekulargewichte, wenn nicht anders angegeben.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
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Beispiele
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Die
in den Beispielen verwendeten Polymere werden wie folgt beschrieben:
PE
I ist ein Copolymer von Ethylen und Ethylacrylat, das durch radikalische
Polymerisation in einem Hochdruckrohrreaktor hergestellt wurde.
Das hohe Schmelzflußverhältnis (MFR)
deutet auf eine breite Molekulargewichtsverteilung hin.
PE
II ist ein Copolymer von Ethylen und 1-Octen, das durch ein Lösungsverfahren
mit einem "Single
Site"-Metallocenkatalysator
hergestellt wurde. Die Polydispersität beträgt etwa 2,0.
PE III ist
ebenfalls ein Copolymer von Ethylen und 1-Octen, das durch ein Lösungsverfahren
mit einem "Single Site"-Metallocenkatalysator
hergestellt wurde. Die Polydispersität beträgt etwa 2,0.
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Die
Schlüsselmerkmale
von PE II und PE III sind die enge Molekulargewichts- und Comonomerverteilung.
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Weitere
Merkmale dieser Harze sind in Tabelle I aufgeführt. Tabelle
I
- *
geschätzt
aufgrund der Absenkung des Schmelzpunkts
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Anmerkungen zu den Tabellen:
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- 1. Tm (°C)(Aufsetzer)
= primärer
Schmelzpunkt und, in Klammern, sekundärer Schmelzübergangspunkt, alle in Grad
Celsius.
- 2. Tc (°C) = Kristallisationstemperatur
in Grad Celsius.
- 3. ΔHm (J/g) = Schmelzwärme in Joules pro Gramm.
- 4. MI = Schmelzindex, ermittelt nach ASTM D 1238 bei 2,16 kg
und 190°C.
- 5. MFR = Schmelzflußverhältnis, nämlich das
Verhältnis
von Fließindex
zu Schmelzindex.
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Der
Fließindex
wird ermittelt nach ASTM D 1238 bei 21,6 kg und 190°C.
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Die
scheinbare Scherviskosität
der Polymere wird mit einem Kapillarrheometer der Marke GÖTFERTTM (Modell 2001) zwischen 125°C und 180°C ermittelt.
Die Polymere werden durch ein Kapillarröhrchen (L/D = 20/1 mm) bei
Schergeschwindigkeiten von 18 bis 3600 s–1 einer
Scherung ausgesetzt. Der Druckabfall wird durch einen 1000 bar-Wandler überwacht.
Bei diesen Tests wird keine Endkorrektur vorgenommen. Die scheinbare
Scherviskosität
von PE I bei der Schergeschwindigkeit von 360 s–1 ist
niedriger als die von PE II und PE III. Dies ist auf eine breitere
Molekulargewichtsverteilung und das Vorhandensein einer Langkettenverzweigung
bei PE I zurückzuführen. PE
II zeigt eine höhere
scheinbare Scherviskosität
als PE III wegen eines höheren
Molekulargewichts.
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Zwei
Ruße,
der Acetylenruß DenkaTM und der Ofenruß Cabot VulcanTM,
werden für
die halbleitenden Formulierungen verwendet. Sie werden als CB I
bzw. CB II bezeichnet.
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Eine
Co-Knetmaschine der Marke BUSSTM 11D von
140 mm wird verwendet, um eine hohe Dispersion von CB I in den Polymeren
zu erreichen. Die Rußkonzentration
wird eingestellt durch entsprechende Steuerung der Geschwindigkeit
der Polymer- und Rußzufuhr über die
Förderanlage
nach Analyse von pyrolytischem Ruß. Die Formulierungen sind
in Tabelle II aufgeführt.
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CB
I wird außerdem
zusammen mit den Polymeren in einer Mischvorrichtung der Marke BrabenderTM formuliert, um den spezifischen Volumenwiderstand
zu testen. Das Mischen erfolgt bei 150°C und 50 U/min für 20 Minuten.
Die Formulierungen sind in Tabelle III aufgeführt.
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Die
Werte sind angegeben in Gewichtsprozent bezogen auf das Gewicht
der Zusammensetzung.
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-
-
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Anmerkungen zu den Tabellen:
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- 6. PEG = Polyethylenglycol mit einem Molekulargewicht
von 20.000.
- 7. AgeRite MA = polymerisiertes 1,2-Dihydro-2,2,4-trimethylchinolin.
- 8. Zwischenprodukt = die Formulierung ohne das organische Peroxid.
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Ruß ist elementarer
Kohlenstoff in Form kugelförmiger
Kolloidteilchen und miteinander verschmolzener Teilchenaggregate,
hergestellt durch thermischen Abbau von Kohlenwasserstoffen. Wenngleich
der Ruß weniger
Ordnung hat als Graphit, ist das Feingefüge von Ruß von graphitischer Art. Eines
der Schlüsselmerkmale
von Ruß ist
der hohe Porositätsgrad
und die Aushöhlung
im Kern des Rußteilchens.
Ruße sind
als Eigenhalbleiter bekannt.
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Wenn
Ruß bis
zu einem gewissen Grad in eine Polymermatrix eingefügt wird,
bilden die Rußaggregate einen
durchgehenden Weg und werden zu einem leitfähigen Polymerverbundstoff.
Bei der Theorie der Elektronentunnelung kommt es zu einem Elektronenfluß, wenn
die Rußaggregate
miteinander in Kontakt stehen oder um weniger als eine kritische
Entfernung bzw. um einen Perkolationsabstand getrennt sind, der
etwa 100 Angström
oder weniger betragen sollte. In gewissem Sinne wandern die Elektronen
wie in einem Tunnel von Aggregat zu Aggregat durch das widerstandsbehaftete
Polymer. Wenn die Aggregate immer mehr miteinander in Kontakt stehen
oder nahe genug beieinander liegen, damit es zu dem Tunneleffekt
kommen kann, nimmt die elektrische Leitfähigkeit des Polymerverbundstoffs
zu. Perkolation ist dann der Punkt, wo der Polymerverbundstoff von
einem isolierenden zu einem leitenden System übergeht. Die Verarbeitbarkeit
der Polymerformulierung muß jedoch
ebenfalls in Betracht gezogen werden, um die Gesamtleistung des
Produkts in Starkstromkabeln auszugleichen. Wenn der Rußgehalt
abnimmt, ist die Formulierung leichter zu extrudieren.
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Bei
Formulierungen aus einer PE I/PE II- oder PE I/PE II-Polymermischung
werden das Schmelzviskositätsverhältnis und
das Volumenverhältnis
der Polymere sorgfältig
abgestimmt, um co-kontinuierliche Strukturen zu erhalten. Der Polaritätsunterschied
zwischen PE II oder PE III und PE I wird dazu führen, daß sich CB I vorzugsweise in
eine Phase über
der anderen entmischt. Dadurch reduziert sich die erforderliche
Rußkonzentration,
um der Anforderung hinsichtlich des spezifischen Volumenwiderstands
bei gleichzeitiger Verbesserung der Verarbeitbarkeit und niedrigeren
Kosten der Formulierung zu genügen.
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Bei
allen Mischungen ist festzustellen, daß die Materialien der Phase
I und der Phase II miteinander kompatibel werden, aber nicht in
einen vollkommen homogenen Zustand übergehen, und daß der Ruß in den Materialien
der Phase I und und der Phase II ein kontinuierliches leitendes
Netz erzeugt. Ferner ist festzustellen, daß die Materialien der Phase
I und der Phase II im geschmolzenen Zustand die folgende Beziehung
haben: (ηI ÷ ηII) × (VII ÷ VI) = etwa 1, wobei VI und
VII die Volumenanteile der Materialien der
Phase I bzw. Phase II sind und VI + VII = 1.
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An
Minikabeln durchgeführte
Tests zum spezifischen Volumenwiderstand (VR) unter Wärmealterung bei
90°C und
130°C werden
bei den Formulierungen von Tabelle II ausgewertet. Während einer
einwöchigen Alterung
bei 90°C
ist der spezifische Volumenwiderstand dieser Formulierungen bei
700 bis 2400 Ohm-cm stabil und liegt unter der AEIC-Spezifikation
von 105 Ohm-cm. Bei Formulierungen mit 34
Gew.-% CB I beträgt
der spezifische Volumenwiderstand bei 90°C etwa 900 bis 1500 Ohm-cm,
während
der spezifische Volumenwiderstand von Beispiel 1 mit 38 Gew.-% CB
I 2500 Ohm-cm beträgt
und der spezifische Volumenwiderstand von Beispiel 6 mit 34 Gew.-%
CB I 9700 Ohm-cm beträgt.
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Die
Formulierungen von Tabelle III werden mit einem niedrigeren CB I-Gehalt
hergestellt und über
Minikabel mit einer herkömmlichen
Isolierung aus einem durch ein Hochdruckverfahren hergestellten
Homopolymer von Ethylen und einem Antioxidans extrudiert, um den
spezifischen Volumenwiderstand unter Wärmealterungsbedingungen zu
untersuchen.
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Es
ist festzustellen, daß der
spezifische Volumenwiderstand der PE I-Formulierungen, die eine einzige Polymerkomponente
enthalten, stark abhängig
ist vom Rußgehalt
und daß der
spezifische Volumenwiderstand mit abnehmendem Rußgehalt dramatisch ansteigt.
Die Rußpartikel
werden in dem System soweit isoliert, daß der Widerstand bei der niedrigeren
Rußkonzentration
hoch ist.
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Außerdem ist
festzustellen, daß der
spezifische Volumenwiderstand der Formulierungen von Tabelle II
und III auf den Rußgehalt
viel weniger empfindlich reagiert. Diese Formulierungen sind daher
selbst bei einem niedrigeren Rußgehalt
leitfähiger.
In gewissem Sinn wird die Perkolationsschwelle bei diesen Formulierungen
auf einen niedrigeren Rußgehalt
unterdrückt.
Dies deutet darauf hin, daß die
Entmischung von Ruß in den
Formulierungen von Tabelle II und III einen sehr wirksamen Leitungsweg
in dem System bereitstellt. Infolgedessen kann die Verarbeitbarkeit
der Formulierungen bei dem niedrigeren Rußgehalt verbessert werden.
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Diese
Schlußfolgerung
wird aus dem Mischen der Formulierungen von Tabelle III bei 90°C und 130°C und einer
Alterung von 7 Tagen gezogen.
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Polymere,
die nicht mit Metallocenkatalysatoren hergestellt werden, werden
mit PE I und CB II und einem weiteren Zusatz in einer Schmelz- und
Mischvorrichtung der Marke BrabenderTM bei
150°C und
30 U/min für
15 Minuten gemischt.
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Es
ist festzustellen, daß die
Mischungsmorphologie eine co-kontinuierliche Netzstruktur aufgrund
des Prinzips der Zweiphasenkontinuität bildet. Gemäß Tabelle
IV ist der spezifische Volumenwiderstand der Formulierung in den
Beispielen 5 bis 8 eine Größenordnung
niedriger als der der Formulierungen in den Beispielen 1 bis 4 bei
90°C. Dies
deutet auf ein gewisses Maß an
Entmischung des Rußes
in den Mischungsformulierungen zugunsten einer höheren Leitfähigkeit hin.
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Die
Formulierungen sind in Tabelle IV angegeben. Die Werte sind in Gewichtsprozent
angegeben.
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Anmerkungen zu der Tabelle:
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- 9. PE IV = ein Ethylen/Ethylacrylat-Copolymer
mit 18 Gew.-% Etylacrylat und einem MI von 6 Gramm pro 10 Minuten.
Es wird mit radikalischen Initiatoren in einem Hochdruckreaktor
hergestellt.
- 10. PE V ist ein herkömmliches
Copolymer von Ethylen und 1-Buten mit einer Dichte von 0,904 Gramm
pro Kubikzentimeter; einem MI von 3,2 Gramm pro 10 Minuten; einem
MFR von 35,4; einem Tm (°C) von 114,7; und einem Tc (°C)
von 106. Es wird mit einem Magnesium/Titan-Katalysator in einem
Wirbelschichtreaktor hergestellt.
- 11. Zusatz I = 4,4'-Bis(α,α'-dimethylbenzyl)diphenylamin.
- 12. Organisches Peroxid II = α,α'-Bis(t-butylperoxy)-diisopropylbenzol.
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Die
Temperaturabhängigkeit
des spezifischen Volumenwiderstandes wird anhand der Formulierungen von
Tabelle II untersucht. Es wird erwartet, daß die Dichte der gesamten Polymerphase
beim Schmelzen der Formulierungen herabgesetzt wird und daß die Rußfüllstoffe
je nach den hydrodynamischen Bedingungen örtlich desaggregiert und wieder
aggregiert werden. Infolgedessen kommt es bei den Formulierungen
zu einem Übergang
von leitfähig
zu relativ widerstandsbehaftet in der Nähe des Schmelzübergangspunkts.
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Die
Formulierungen mit nur aus PE I bestehenden Polymeren ergeben den
höchsten Übergang
im spezifischen Widerstand (VR) von 1700 Ohm-cm bei 90°C zu 15.700
Ohm-cm bei 110°C.
Die Mischungsformulierugen von Tabelle II können jedoch den VR-Anstieg
in der Nähe
des Schmelzübergangspunkts
wirksam unterdrücken,
was zu einer relativ gleichmäßigen Leitfähigkeit
in dem Temperaturbereich führt.
Interessanterweise sei angemerkt, daß die Formulierungen in den
Beispielen 2 und 3 von Tabelle II, die auf einem einbasigen Harz
basieren, zu einem geringfügigen
VR-Anstieg nahe 70°C
führen,
aber analog zu Beispiel 1 nach wie vor zu einem allmählichen
Anstieg im spezifischen Widerstand nahe 110°C führen. Derselbe Trend des VR-Anstiegs
ist bei der Formulierung mit 34 Gew.-% Ruß festzustellen. Die Formulierungen
der Beispiele 5 und 8 (Tabelle II) zeigen die wirksamste VR-Unterdrückung bei
38 bzw. 34 Gew.-% Ruß.
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Die
pelletierten Formulierungen von Tabelle II werden bei 60°C in einem
Rundkolben mit Dicumylperoxid getränkt, wobei ein Rotationsverdampfer
und ein Wasserbad dazu verwendet werden, das Mischen bei konstanter
Temperatur zu steuern. Die Peroxidreaktion wird ermittelt, indem
ein Drehmomentanstieg in dem Alpha TechnologiesTM MDR
2000 bei 182°C
für 12
Minuten überwacht
wird. Für
einen Test zur Scorchbeständigkeit
wird das MDR-Drehmoment bei 140°C
für 60
Minuten überwacht.
Die metallocenkatalysierte Polymere enthaltenden Formulierungen
von Tabelle II zeigen eine höhere
MDR-MH-Reaktion als die Formulierungen, die die metallocenkatalysierten
Polymere nicht enthalten, was auf einen höheren Vernetzungsgrad hindeutet. Die
Scorchzeit ist für
die Beispiele 3, 4 und 7 höher
als für
die Beispiele 1, 2, 5 und 8, was auf eine bessere Scorchverzögerung hindeutet.
Die Formulierungen der Beispiele 4, 5, 7 und 8 zeigen eine Härtungs-
und Scorchverzögerung
zwischen den Homopolymerformulierungen.
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Die
Bruchdehnung und Bruchfestigkeit werden bei Raumtemperatur mit einem
Universalprüfgerät der Marke
InstronTM an hundeknochenförmigen Proben
gemessen, die bei 185°C
für 25
Minuten unter einem Druck von 25 Tonnen gehärtet werden. Die Proben werden
unter einem Kreuzkopf von 100 lbs. mit einer Kreuzkopfgeschwindigkeit
von 20 Inch pro Minute gedehnt, bis sie eine Bruchgrenze erreichen.
Die Bruchfestigkeit der metallocenkatalysierten Polymerformulierungen
ist nahezu dieselbe wie bei den Formulierungen, die kein metallocenkatalysiertes
Polymer enthalten, aber die maximale Dehnbarkeit metallocenkatalysierter
Polymerformulierungen ist etwa zweimal so hoch wie die der Formulierungen,
die kein metallocenkatalysiertes Polymer enthalten. Infolgedessen
wird bei den metallocenkatalysierten Polymerformulierungen der Bereich
unter der Bruchgrenze vergrößert, was
auf einen Anstieg in der Zähigkeit
hindeutet. Metallocenkatalysierte Polymerformulierungen sind daher
duktiler als die Formulierungen, die kein metallocenkatalysiertes
Polymer enthalten, und zeigen eine Duktilität zwischen den Homopolymerformulierungen.
Die Bruchfestigkeit und Bruchdehnung werden außerdem vor und nach einer zweiwöchigen Alterung
bei 150°C
verglichen. Nach einer zweiwöchigen Alterung
bei 150°C
können
alle Formulierungen ihre Bruchfestigkeit nahe bei den Anfangswerten
halten und behalten ihre Bruchdehnung.
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Die
Formulierungen von Tabelle II (Beispiele 1 bis 5, 7 und 8) werden
unter Verwendung einer CV-Anlage über eine XLPE-Isolierung (XLPE
= vernetztes Polyethylen niedriger Dichte) und eine ablösbare Isolationsabschirmung
extrudiert. Die Sollmaße
des Kabels betragen 0,015/0,175/0,040 Inch für die Leiterabschirmung/Isolierung/Isolationsabschirmung
auf einem Aluminiumleiter aus Draht der Größe AWG (American Wire Grade)
Nr. 2–7.
Die Pellets aus allen Formulierungen von Tabelle II lassen sich
gut in die Einfüllöffnung des Extruders
einspeisen, ohne daß es
zu einer signifikanten Agglomeration der Pellets kommt, und der
Kabelübergang
ist sehr glatt.
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Mit
abnehmendem Rußgehalt
in den die metallocenkatalysierten Polymere enthaltenden Formulierungen
von Tabelle II nehmen auch der Extruderkopfdruck und die Stromstärke des
Motors ab. Ein etwa 30% niedrigerer Extruderdruck ist bei den Formulierungen
festzustellen, die 4% weniger Acetylenruß enthalten (Beispiele 7 und
8). Die niedrige Viskosität
der Formulierung infolge eines niedrigeren Rußgehalts verbessert eindeutig die
Verarbeitbarkeit in der Kabelextrusionsanlage, soweit es um eine
schnelle und problemlose Verarbeitung geht.
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Eines
der Hauptanliegen für
die metallocenkatalysierte Polymere enthaltenden Formulierungen
von Tabelle II ist die Beständigkeit
des spezifischen Volumenwiderstands unter verschiedenen Wärmealterungsbedingungen,
was durch die Phasenmorphologie der Formulierungen beeinflußt werden
könnte.
Um den Effekt einer Temperaturschwankung zu simulieren, wird der
spezifische Volumenwiderstand der Formulierungen aus dem obigen
Kabelextrusionsdurchlauf unter zyklischen Wärmealterungsbedingungen bei
90°C und
130°C getestet.
Die Kabelproben werden 8 Stunden auf die Testtemperatur erwärmt und
anschließend
16 Stunden auf Raumtemperatur abgekühlt. Das Prüfverfahren wird 42 Tage lang
wiederholt. Es ist festzustellen, daß der spezifische Volumenwiderstand
der Formulierungen unter diesen Bedingungen konstant ist. Dies deutet
darauf hin, daß die
Phasenstrukturen der Formulierungen stabil sind, was auf einen hohen
Vernetzungsgrad in den Formulierungen zurückzuführen sein könnte.