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Fahrzeug für den Transport von Stahlbetonraumzellen, insbesondere
Fertiggaragen11 Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug für den Transport von Stahlbetonraumzellen,
insbesondere Fertiggaragen, mit auf dem Chassis angeordnetem und mittels Hubstempel
anhebbaren Traggerüst aus Längsträger und Querbalken. - Fahrzeuge der beschriebenen
Art sind bekannt. Bei einer bekannten Ausführungsform (vergl. D-PS 1 156 321) sind
zwischen Fahrzeugchassis und Traggerüst mehrere Hubstempel angeordnet, mit denen
das Traggerüst angehoban werden kann. An dem Traggerüst sind Querbalken befestigt,
die Stützplattformen tragen, mit denen die Stahlbetonraumzelle unter ihrer iachplatte
angehoben werden kann. Die Stahlbetonraumzelle selbst bzw. die Fertiggarage besitzt
in ihrem Boden Ausnehmungen, die so groß sind, daß darin die Achsen und die Räder
des Fahrzeugs aufgenommen werden können. Zum Beladen des Fahrzeugs fährt das Fahrzeug
in die Fertiggarage hinein, bis die Räder und die Achsen
Ueber den
Ausnehmungen liegen, dann wird mit Hilfe der Hubstempel das Traggerüst unter die
Deckplatte der Fertiggarage gefahren, bis die Stützplattformen unter der Deckplatte
anliegen, und schließlich wird die Fertiggaräge so weit angehoben, bis sie unter
dem dem Chassis des Fahrzeugs anliegt.
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Das bekannte Fahrzeug hat sich an sich bewährt, es läßt sich aber
nur für den Transport von Stahlbetonraumzellen bzw. Fertiggaragen einsetzen, deren
Ausnehmungen im Boden verhältnismäßig groß sind. Diese großen Ausnehmungen beeinträchtigen
nicht nur die Stabilität der Fertiggarage, sie müssen darüber hinaus auch nach dem
Absetzen der Fertiggarage am Einsatz ort abgedeckt werden, so daß die Fertiggarage
einen ebenen und dtarjhgehenden Boden besitzt.
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Weiterhin kennt man Ausführungsformen (vergl. DT-OS 1 941 940)., bei
denen auf dem Fahrzeug bzw. auf dem Fahrzeugchassis ein in Längsrichtung des Fahrzeugs
verschieblicher Längsträger angeordnet ist, der an beiden Enden ausfahrbare Stützen
besitzt. Dieser Längsträger wird in die Fertiggarage eingefahren, auf den Boden
der Fertiggarage abgesenkt und mit dem Boden der Fertiggarage über Schraubverbindungen
verbunden. Anschließend werden die Stützen so weit ausgefahren, daß das Fahrzeugchassis
unter den Boden der Garage fahren kann, worauf die Fertiggarage auf das Chassis
des Fahrzeugs abgesenkt wird. Abgesehen davon,
daß die Befestigung
des Längs trägers mit dem Garagenboden über Schraubverbindungen praktisch nicht
durchführbar ist, stört bei dieser Ausführungsform, daß im Zuge des Be- und Entladens
mindestens-ein weiterer Arbeitsvorgang erforderlich ist, nämlich das Unterfahren
der Fertiggarage. Hinzu kommt, daß die am Längs träger angebrachten ausfahrbaren
Stützen nicht gegen Berührung oder Beschädigung durch das zurücksetzende oder vorziehende
Fahrzeug gesichert sind.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Fahrzeug der eingangs beschriebenen Art anzugeben, mit dem Fertiggaragen
mit durchgehender und geschlossener Bodenplatte aufgenommen und abgesetzt werden
können, ohne daß das Fahrzeug selbst bewegt wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß der Längsträger
am vorderen Ende des Chassis in einem vertikal verschiebbaren Lager festgelegt ist
und mittels eines neben dem Lager angeordneten Hubstempels anhebbar ist sowie einen
in rückwärtiger Richtung ausfahrbaren Tragbalken besitzt, der mittels eines zusammen
mit dem Tragbalken verfahrbaren Hubstempels auf dem Chassis abgestützt ist. Bei
dem erfindungsgemä8en Fahrzeug braucht folglich das Fahrzeug im Zuge' des Be- oder
Entladens der Fertiggarage nicht mehr bewegt zu werden, es genügt, das Fahrzeug
vor die Fertiggarage zu setzen, damit der Tragbalken in die Fertiggarage eingefahren
werden kann. Über die
hubstempel werden dann Längsträger, Tragbalken
und Fertiggarage angehoben, bis der Boden der Fertiggarage über dem Niveau des Chassis
liegt, worauf die Fertiggarage mit dem Tragbalken und dem zugeordneten Hubstempel
längs des Chassis verfahren werden, bis die Fertiggarage auf dem Chassis abgesetzt
werden kann.
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Für die Gestaltung von Längsträger und Tragbalken bestehen verschiedene
Möglichkeiten. Eine besonders einfache konstruktive Gestaltung, die leichte Verschiebbarkeit
des Tragbalkens gegenüber dem Längsträger gewährleistet, besteht darin, daß der
Längsträger Führungsbahnen für am Tragbalken angeordnete Rollen besitzt. Diese Rollen
sollen nach bevorzugter Ausführungsform am vorderen Ende des Tragbalkens angeordnet
sein. Zusätzlich kann der Längsträger am hinteren Ende Stützrollen besitzen, die
auf Stützschienen des Tragbalkens ablaufen. Die Rollen des Tragbalkens und die Stützrollen
des Längsbalkens dienen zugleich der Ubertragung von Kräften und Momenten, sie vermindern
dadurch die auf die Hubstempel bzw. auf das Lager des Längsbalkens wirkenden Belastungen.
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Eine weitere Entlastung der tragenden Elemente wird dadurch erreicht,
daß der Tragbalken an seinem vorderen Ende in einem vertikal verschiebbaren Lager
geführt ist, das zusammen mit dem Hubstempel des Tragbalkens längs des Chassis verfahrbar
ist. Lager und Hubstempel des Tragbalkens sollen mit einem Wagen auf dem
Chassis
geführt und abgestützt sein. Die Verschiebung des Tragbalkens gegenüber dem Längsträger
bzw. des Hubstempels und Lagers gegenüber dem Chassis kann mit Hilfe von-Zylinderkolbenanordnungen
und/oder Seilzügen erfolgen.
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Die mit der Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin
zu sehen, daß mit dem beschriebenen Fahrzeug Fertiggaragen gleichsam in einem Arbeitsgang
aufgenommen und wieder abgesetzt werden können, und zwar ohne daß das Fahrzeug während
des Be- oder Entladevorganges bewegt wird. Es genügt, das Fahrzeug vor die Toröffnung
der Fertiggarage zu setzen, den Tragbalken auszufahren und die Hubstempel zu betätigen
sowie den Tragarm mit der darauf liegenden Fertiggarage über das Chassis des Fahrzeugs
zu verfahren. Alle diese Arbeitsvorgänge lassen sich mit wenigen Handgriffen von
einer einzigen Bedienungsperson erledigen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert; es zeigen: Fig. 1 ein Fahrzeug
für den Transport von Fertiggaragen, Fig. 2 den Gegenstand nach Fig. 1 in anderer
Funktionsstellung, Fig. 3 den Gegenstand nach Fig. 1 in anderer Funktionsstellung,
Fig.
4 einen Schnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand nach Fig. 3, Fig. 5 einen Schnitt
in Richtung B-B durch den Gegenstand nach Fig. 3.
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Das in den Figuren dargestellte Fahrzeug ist für den Transport von
Fertiggaragen 1 mit einstückiger und durchgehender Bodenplatte bestimmt. Das Fahrzeug
besteht in seinem grundsätzlichen Aufbau aus einem Chassis 2 mit im vorderen Weil
des Chassis 2 angeordnetem Führerhaus 3. Seitlich an das Chassis 2 sind Stützbalken
4 angeschlossen, die zusammen mit der Oberkante des Chassis 2 die Ladefläche- für
die Fertiggarage 1 bilden. Im vorderen Teil des Chassis -2 unmittelbar hinter dem
Führerhaus befindet sich ein vertikal verschiebbares Lager 5 in Form einer Zylinderkolbenführung,
an das ein Längsträger 6 angeschlossen ist. Beidseits des Lagers 5 befinden sich
Hubstempel 7, mit denen der Längsträger 6 angehoben werden kann.
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Zu dem Längs träger 6 gehört ein in rückwärtiger Richtung ausfahrbarer
Tragbalken 8, der seinerseits über zwei Hubstempel 9 am Chassis abgestützt ist.
Zwischen den Hubstempeln 9 befindet sich ein in vertikaler Richtung verschiebbares
Lager 10 in Form einer Zylinderkolbenführung.
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Der Längsträger 6 besitzt Führungsbahnen 11, auf denen
Rollen
12 ablaufen, die an den Tragbalken 8 angeschlossen sind. Diese Rollen 12 befinden
sich am vorderen Ende des Tragbalkens 8. Die Führungsbahnen 11 des Längsträgers
6 bestehen bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel aus Winkeleisen.
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Im rUckwärtigen Teil des Längsträgers 6 befinden sich Stützrollen
13, die auf Stützschienen 14 des Tragbalkens 8 ablaufen. Auch die Stützschienen
14 des Tragbalkens 8 bestehen bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus Winkeleisen.
Die Rollen 12 des Längsträgers 6 und die Stützrollen 15 des Tragbalkens 8 dienen
der Suhrung des Tragbalkens 8 bei Verschiebung relativ zum Längsträger 6, sie übernehmen
zugleich auch einen Teil der auf den Tragbalken 8 wirkenden Lasten und vermindern
insbesondere die Momentenbelastungen der Lager 5, 10 bzw. der Hubstempel 7, 9 An
den Tragbalken 8 sind Querbalken 15 angeschlossen, die Stützplattformen 16 tragen,
mit denen der ragbalken 8 beim Be- und Entladen der Fertiggarage 1 unter die Deckplatte
der Fertiggarage 1 faßt. Im übrigen sind am hinteren Ende des Chassis 2 ausfahrbare
Stützen 18 vorgesehen, die beim Be- und Entladen des Fahrzeugs der Entlastung des
Fahrgestells dienen.
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Das Be- und Entladen des in den Figuren dargestellten Fahrzeugs mit
einer Fertiggarage 1 geschieht wie folgt:
Das Fahrzeug wird gemäß
1 vor die Toröffnung der Fertiggarage 1 gefahren. Dabei befinden sich Längsträger
6 und Tragbalken 8 bei eingefahrenen Hubstempeln 7, 9 in ihrer unteren~Stellung.
Der Tragbalken 8 wird ausgefahren, bis die Stützplattformen 16 an den Querbalken
15 beidseits des Schwerpunktes der Fertiggarage 1 liegen. Dann werden die Hubstempel
7, 9 betätigt, wodurch der Längsträger 5 mit dem Tragbalken 8 und der Fertiggarage
1 angehoben werden (Fig. 2).
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Befindet sich die Bodenplatte der Fertiggarage 1 über dem Niveau des
Chassis 2, dann wird mit Hilfe von im einzelnen nicht dargestellten Zylinderkolbenanordnungen
und/oder Seilzügen der Tragbalken 8 längs des Längsträgers 6 verfahren, wobei Lager
10 und Hubstempel 9 des Tragbalkens 8 mit einem Wagen 17 auf dem Chassis 2 geführt
und abgestützt sind.
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Die Fertiggarage 1 wird so weit über das Chassis 2 verfahren, bis
die Lager 5, 10 unmittelbar nebeneinander stehen (Fig. 3). Dann wird die Fertiggarage
1 auf das Chassis 2 und die daran angeschlossenen Stützbalken 4 abgesenkt. - Das
Entladen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
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Während des Be- und Entladens wird das Fahrgestell des Fahrzeugs durch
am hinteren Ende des Chassis 2 angebrachte und ausfahrbare Stützen 18 entlastet.
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Patentansprüche