DE227461C

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Publication number: DE227461C
Application number: DENDAT227461D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 51c. GRUPPE

THEODOR KURTH in BERLIN.

Schulterstütze für Geigen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Mai 1910 ab.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Schulterstütze für Geigen, welche ins-. besondere in Verbindung mit einer Kinnstütze Anwendung finden soll, die in bekannter Weise in der Nähe des Saitenhalters oder gegebenenfalls über diesen hinweggreifend angeordnet ist. Die bisherigen Konstruktionen dieser Art bestanden beispielsweise darin, daß man an den Teilen, welche die Kinnstütze an der

to Geige zu halten hatten, ein in gewissen Grenzen bewegliches Kissen anordnete, das auf der . Schulter äufzuruhen hatte. Diese Haltevorrichtungen erfüllen ihren Zweck nicht vollkommen. Vor allen Dingen ist nicht eine genügende Einstellbarkeit in der Höhenrichtung vorhanden, derart, daß je nach der Höhenlage des Kinnes des Geigers eine Einstellung stattfinden kann, und außerdem ist die Auflage auch nicht eine so sichere, daß der Geiger gegebenenfalls ohne Benutzung der Hände, also allein mit dem Kinn, die Geige für kurze Zeiträume halten kann.

Die neue Einstellvorrichtung ist derart einstellbar, daß sie für jedermann passend eingerichtet werden kann, selbst wenn die Schulter- und Kinnverhältnisse ganz anormale sein

sollten. ■

Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß

unten an dem Geigenkasten bzw. an der Haltevorrichtung für die Kinnstütze zwei einstellbare Stützen vorhanden sind, von denen sich die eine mehr nach dem Halse zu und die andere mehr nach der äußeren Achsel zu auf der Schulter abstützen kann. Diese Stützen sind in ihrer gegenseitigen Entfernung verstellbar, außerdem können sie beliebige Winkel-40

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Stellungen einnehmen, und ferner ist auch ihre Höhe verschieden einstellbar, so daß tatsächlich allen Schulter formen Genüge getan werden kann.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung zur Darstellung gebracht, und zwar zeigt

Fig. ι den hinteren Teil· einer Geige in schaubildlicher Ansicht. .

Fig. 2 ist ein Aufblick darauf.

Fig. 3 zeigt eine Unteransicht eines Teiles der Geige und eines Teiles der neuen Vorrichtung, und

Fig. 4 stellt einen Schnitt nach A-B der Fig. 3 von unten gesehen dar.

α ist der Kinnhalter der Geige, welcher in bekannter Weise durch schraubenartige Vorrichtungen b an der Geige befestigt ist. An dem unteren Gegenstützteil c für den Kinnhalter ist ein Schlitz' d ausgebildet, der eine gewisse Länge besitzt. In diesen Schlitz d ragen von Hand verdrehbare und zu befestigende Muttern β hinein, die mit' ihren Gegenstützteilen f in beliebiger Weise in dem Schlitz d verschoben werden können. Diese Muttern tragen zwei in zweckentsprechender Weise ausgebildete Teile g, h, die ebenfalls mit Schlitzen versehen sind und an den Schrauben e verschoben werden, um in jeder beliebigen Stellung durch das Festziehen der Schrauben angezogen werden zu können. An den Enden der Teile g, h sind Ansätze i, k mit Muttergewinde vorgesehen, in welche Schrauben /, m hineingeschraubt werden können, die an ihren Enden in. beliebiger Weise ausgebildete Abstützvorrichtungen η und 0 tragen.

Diese Abstützvorrichtungen sollen sich auf die Schulter auflehnen. Die Teile n. und ο können mit Sammet oder einem anderen weichen Stoff überzogen werden.

Die Ansätze i und k sind vorteilhaft in gewissen Winkeln zu den Teilen g und h angeordnet, d. h. der linke Ansatz i gemäß Fig. ι kann vorteilhaft ein wenig nach außen, der Ansatz k nach innen schräg gestellt sein oder,

ίο falls dies zweckentsprechend ist, können auch umgekehrte Stellungen stattfinden.

Wie ersichtlich, kann man die Einstellung dieser Abstützvorrichtung für alle beliebigen Stellungen und Verhältnisse vornehmen. Man kann die Teile g und h mit ihren Muttern e, e in dem Schlitz d verstellen oder die Teile g und h mit ihren . eigenen Schlitzen in den Muttern e, und schließlich kann man auch ' beliebige Winkelstellungen der Teile g und h gegenüber dem Schlitz, d vornehmen. Auch die Höhenlage der Schrauben I und m kann durch entsprechend weites Einschrauben geändert werden.

Die dargestellte Ausführungsform ist eine besonders praktische, doch könnten natürlich Abänderungen mannigfacher Art stattfinden, sofern nur zwei Abstützvorrichtungen vorhanden sind, die in jeder beliebigen Weise eingestellt werden können.

Äquivalente zur neuen Erfindung wären darin zu sehen, daß man statt der Schlitzausbildungen die Teile c, g und h leistenartig ausbildet und sie durch die Muttern umgreifen läßt. .

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Schulterstütze für Geigen, dadurch gekennzeichnet, daß in dem unteren Teil des Kinnhalters zwei Abstützvorrichtungen angeordnet sind, die in ihrer gegenseitigen Stellung und auch in ihrer Höhenlage nach Belieben verstellt werden können.

2. Schulterstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der untere, das Gegenlager der Kinnstütze bildende Teil (c) mit einem Schlitz versehen ist, in welchem mittels Handschrauben zwei die Stützen tragende Schenkel (g, h) festklemmbar und in verschiedenen Winkellagen einstellbar angeordnet sind.

3. Schulterstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Stützen tragenden Schenkel ebenfalls mit Schlitzen versehen sind, um ihre Länge ändern zu können.

4. Schulterstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützen schraubenartig ausgebildet sind und durch Einschrauben in eine Mutter in ihrer Höhenlage verändert werden können.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.