DE227042C - - Google Patents

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DE227042C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D04BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
    • D04CBRAIDING OR MANUFACTURE OF LACE, INCLUDING BOBBIN-NET OR CARBONISED LACE; BRAIDING MACHINES; BRAID; LACE
    • D04C5/00Twist or bobbin-net lace-making machines
    • D04C5/02Net looms for tulle fabrics

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 227042 "-KLASSE 25 b. GRUPPE
in CHEMNITZ.
Feineinstellung der Spitzennadelbarre von Tüllstühlen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. Mai 1909 ab.
Bei jedem Tüllstuhl hat die genaue Höheneinstellung der Spitzennadelbarre einen erheblichen Einfluß auf die Gestalt der sechseckigen Maschenöffnungen des fertigen Tülls. Eine genaue Einstellung dieser Höhenlage ist nicht nur bei der Aufstellung und Ingangsetzung eines neuen Tüllstuhls, sondern oft auch während des Betriebes notwendig, wenn beispielsweise die Zapfen- und Wellenlager der Bewegungsmechanismen für die Spitzennadelbarren eine geringe Abnutzung erfahren haben. Ja dieser Teil des Tüllstuhls ist in so hohem Grade empfindlich, daß schon die einseitige Erwärmung durch Sonnenstrahlen oder im Winter die Nähe
15' eines geheizten Ofens an sich unmeßbare Längenveränderungen der Hebel innerhalb der genannten Mechanismen verursachen, die sich sofort in einer Unregelmäßigkeit der Tüllmaschen bemerkbar machen. Um daher eine möglichst gleichmäßige Tüllware zu erzielen, muß der Weber beständig an der Maschine auf und ab gehen und das Werden der Ware mit Zuhilfenahme des Vergrößerungsglases beobachten und überwachen. Stellt sich hierbei die Notwendigkeit einer Höhenveränderung der Spitzennadelbarren heraus, so hat man bis jetzt kein anderes Mittel als die in der beiliegenden Zeichnung mit 20 bezeichnete Zugstange, welche man durch Drehen ihrer Muttern und Gegenmuttern verlängert oder verkürzt.
Diese Vornahme konnte, wie leicht begreiflich, stets nur geschehen, nachdem man vorher die Maschine angehalten hatte. Wenn man dann nach geschehener Verstellung den Stuhl wieder in Gang setzte, so konnte man erst den Erfolg der Verstellung an dem fertigen Tüll beobachten. War die. Verstellung eine unrichtige, so war der danach fertig gewordene Tüllstreifen unbrauchbar, oder er machte doch wenigstens das Warenstück minderwertig. Zu diesem an sich schon erheblichen Übelstand tritt noch das umständliche und zeitraubende Moment einer Nachstellung mit den bisher bekannten Mitteln hinzu.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist nun, die senkrechte Verstellung der Spitzennadelbarren eines Tüllstuhls mühelos und schnell während des Ganges der Maschine zu bewerkstelligen und die Wirkung der Einstellung sofort und unmittelbar beobachten zu können, ohne, wie es bisher notwendig war, irgendwelche Teile, wie. Muttern und. Gegenmuttern, vorher lösen und nachher die gelöste Verbindung wieder herstellen zu müssen.
Es dient dazu eine Feineinstellung, die sich in der oberen Partie des Tüllstuhls und in nächster Nähe der Spitzennadelbarre befindet, so daß der Weber mit der einen Hand das Vergrößerungsglas vor Augen und die andere Hand an dem Einstellungsorgan halten kann. Auf diese Weise ist es möglich, das, was die eine Hand durch Verstellen der Mechanismen tut, sofort und unmittelbar schon an der nächstfolgenden Maschenreihe überwachen zu können. Jeder Ausschuß der Ware wird hierdurch wirksam vermieden.
Die praktische Ausführung der vorstehend ganz allgemeinen Umrisse des Erfindungsgedankens kann eine verschiedene/sein. Ein Ausführungsbeispiel ist in der beiliegenden
Zeichnung "dargestellt. Fig. ι gibt eine Seitenansicht der Bewegungs- und Einstellungsmechanismen'der Spitzennadelbarre i, an welcher die Spitzennadeln 2 befestigt sind. Fig. 2 ist ein Grundriß und Fig. 3 ein Aufriß der Feineinstellung selbst. Fig. 3 ist eine vergrößerte Wiederholung eines Teiles der Fig. 1.
Die bekannten Arbeitsbewegungen der Nadeln 2 in bezug auf die Tüllwand x-x werden in bekannter Weise durch zwei Hebelsysteme • geregelt, die ihren Antrieb von der Hebelwelle 3 der Maschine aus durch Vermittlung der beiden Hubscheiben 4 und 5 erhalten. Der Hebel 6, dessen Rolle 7 auf der Scheibe 4 wälzt, vermittelt die wagerechten Bewegungen der Nadelbarre i. Der Hebel 8, dessen Rolle 9 auf der Scheibe 5 wälzt, vermittelt die senkrechten Bewegungen.
Die Welle 10 ist drehbar im feststehenden Maschinengerüst gelagert. Auf ihr sind die Hebel 6 und die Hebel 11, auf denen die Drehzapfen 12 angebracht sind, starr befestigt.
Um die Drehzapfen 12 sind zwei Hebel schwingbar gelagert: der eine, 13, trägt die Nadelbarre 1 und wird durch deren Gewicht stets niedergezogen. Er ruht dabei mit seinem mittleren Teil 14 auf dem Kopf 15 des anderen Hebels 16. Dieser aber wird mittels des Scharnierbolzens 17 von einem dritten Hebel 18 gefaßt, an dessen hinteres Ende bei 19 die schon eingangs erwähnte Zugstange 20 angreift.
Zwischen die beiden Hebel 16 und 18 ist nun folgendes Feineinstellungsorgan eingeschaltet.
Das hintere Ende .21 des Hebels 18 ist gegen eine Stellschraube 22 gestützt, die durch Aufstecken eines Schlüssels auf das Vierkantende 23 gedreht werden kann. Starr mit 22, 23 verbunden ist das Stellrädchen 24, in deren am Rand befindliche Einschnitte die federnde Klinke 26 eingreift, um die Stellschraube 22 in ihrer jeweiligen Stellung festzuhalten.
Die Zugstange 20 ist, wie bei bisherigen bekannten Einrichtungen, mit Gewinde in die beiden Endstücke 27, 28 eingesetzt, und ihre Drehstellung wird durch die Gegenmuttern 29, 30 gesichert.
Die Höheneinstellung der Nadelbarre 1 mit . den Spitzennadeln 2 geschieht nun in der Weise, daß zunächst bei der Aufstellung der neuen Maschine die bisherige Einstellungsart mittels der Teile 20, 27, 28 geübt wird. Diese Einstellung gilt hier als Grobeinstellung. Wenn nun die Tüllware gewebt wird, so beobachtet der Weber mit dem Vergrößerungsglas die Tüllfläche x-x, und indem er mittels eines auf 23 aufgesteckten Schlüssels die Schraube 22 auf oder nieder dreht, bewirkt er die Feineinstellung während des Ganges der Maschine.
Vergleicht man die vorstehend beschriebene Vorrichtung mit bekannten Einstellungen der Spitzennadelbarre, so wird man das im Eingang der Beschreibung Gesagte bestätigt finden: Während man das Stellrädchen 24 links- oder rechtsherum dreht, sieht man gleichzeitig mit Hilfe des Vergrößerungsglases die Wirkung der mechanischen Veränderung an der Gestalt der entstehenden Sechsecke des Tüllgewebes und fühlt mit den Fingern der einstellenden Hand, um wieviel Teilungen man das Rädchen 24 verstellt hat. Es ist alsdann nur noch Sache weniger Augenblicke, auch die Rädchen 24 der anderen Hebel 13, 18 in demselben Drehungssinne und um dieselbe Anzahl Teilungen nachzustellen, um die gleiche Wirkung auf alle Teile der Tüllbreite zu erstrecken.
Darin liegt der Fortschritt dieser Erfindung, und gleichzeitig wird auch dadurch der Umfang des Patentanspruchs begrenzt. Denn man könnte die Feineinstellung zu dem angegebenen Zweck recht wohl auch in anderer Weise, als wie in der Zeichnung dargestellt, anordnen. Die Anordnung mag aber beschaffen sein wie auch immer, sie wird die gestellte Aufgabe nur dann zu erfüllen vermögen, wenn sie in den obersten Teilen des Mechanismus und jedenfalls so angebracht ist, daß man bei ihrer Einstellung gleichzeitig den Tüll beobachten kann.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Feineinstellung der Spitzennadelbarre von Tüllstühlen, dadurch gekennzeichnet, daß an den die Spitzennadelbarre (1) tragenden Lenkhebeln (13, 18), also in nächster Nähe der Tüllfläche (x-x) eine Vorrichtung (22, .24, 26) so angebracht ist, daß sie in Übereinstimmung mit den gleichen Vorrichtungen aller Lenkhebel derselben Spitzennadelbarre deren Feineinstellung während des Ganges der Maschine unter gleichzeitiger Beobachtung des über den Spitzennadeln fertiggestellten Tülls ermöglicht.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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