DE2268C - Verfahren zur Zerlegung von Lumpen und Haaren in ein stickstoffreiches Dungmaterial, beziehungsweise in Cellulosemasse für die Papierfabrikation durch Behandlung der Rohmaterialien mit Kalkmilch - Google Patents

Verfahren zur Zerlegung von Lumpen und Haaren in ein stickstoffreiches Dungmaterial, beziehungsweise in Cellulosemasse für die Papierfabrikation durch Behandlung der Rohmaterialien mit Kalkmilch

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DE2268C
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DENDAT2268D
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DR. PHIL. L. RISSMÜLLER und DR. PHIL. H. WIESINGER in Göttingen
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    • C05D3/00Calcareous fertilisers
    • C05D3/02Calcareous fertilisers from limestone, calcium carbonate, calcium hydrate, slaked lime, calcium oxide, waste calcium products
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F1/00Fertilisers made from animal corpses, or parts thereof
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Description

1878.
Klasse
L. RISSMÜLLER und H. WIESINGER in GÖTTINGEN.
Verfahren zur Zerlegung von Lumpen und Haaren in ein stickstoffreiches Düngmaterial, bezw. in Cellulosemasse für die Papierfabrikation, durch Behandlung der Rohmaterialien mit Kalkmilch.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 24. Februar 1878 ab.
Die liier beschriebene neue Methode besteht in der Behandlung der Lumpen (oder Haare) mit sehr verdünnter auf 100 ° C. erwärmter Kalkmilch. 4 kg Calciumoxyd werden mit 2 bis 300 kg Wasser gemischt und durch eingeleiteten Wasserdampf in hölzernen und eisernen Fässern auf 1000C. erhitzt und in diese Flüssigkeit 50 kg der zu präparirenden Masse eingetaucht. Durch fortgesetzte Dampfzufuhr wird der Fafsinhalt im Sieden und fortwährender mischender Bewegung erhalten.
Nach 50 bis 60 Minuten ist der Procefs beendigt und die Lumpen oder Haare werden aus der heifsen Flüssigkeit genommen, die nach Zusatz der angegebenen Menge Kalk sofort wieder zu derselben Operation verwendbar ist. Die nassen Lumpen (oder Haare) werden durch Pressen von der Hauptmenge der Lösung getrennt und dann auf Darren getrocknet.
-Die chemische Veränderung der augewendeten Stoffe ist folgende:
1. Die stickstoffhaltigen Stoffe (Wollstoff und Haare) sind nach der Präparirung im feuchten Zustande zwischen den Fingern leicht zu einem Brei, im trockenen zu dem feinsten Pulver zu zerreiben. Ein kleiner Theil ist in Ammoniakgas, ein noch kleinerer in Lösung übergegangen.
2. Die in den Lumpen enthaltene Cellulose (Leinen und Baumwolle mit den Lumpen theils verwoben, theils vernäht) bleibt völlig unverändert und wird nach mechanischer Trennung von der stickstoffhaltigen Substanz als werthvolles Material der Papierfabrikation zugeführt.
Die mechanische Trennung bezw. "Verarbeitung der präparirten Stoffe ist folgende:
In der getrockneten Masse kann die stickstoffhaltige Substanz von der Cellulose durch verschiedene bekannte Apparate in gleich zweckmäfsiger Weise getrennt werden, z. B. durch die Flachsbrechmaschine, Wandersteine (Rollergang) mit Schüttelsieb oder durch ein Stampfwerk mit beweglichem Siebboden, welches zum Zerkleinern der Knochen dient. Man erhält durch diese Apparate die stickstoffhaltige Substanz als feines Pulver und die Cellulose in reiner, unveränderter Form; hat man reinen Wollstoff oder Haare verwendet, so sind am bequemsten Wandersteine zum Pulvern derselben zu benutzen.
Was die Verwendung und den Werth der erhaltenen Stoffe anbetrifft, so dient:
1. Das beschriebene, stickstoffreiche Pulver, nach Zusatz der zur Neutralisation des Kalkes nöthigen Menge Schwefelsäure in der Düngerfabrikation dazu, in den Kunstdünger die gewünschte Menge Stickstoff einzuführen. Das Pulver enthält sämmtlichen in der Rohmasse angewendeten Stickstoff. Die Menge des Stickstoffes, welche in der Kochflüssigkeit zurückbleibt und die, welche als Ammoniakgas ent- weicht, ist zu gering, als dafs sie in Rechnung gezogen zu werden brauchte.
Die theilweise Lösung und der Uebergang des Wollstoffes in Ammoniak zeigt uns jedoch, dafs die Zersetzung der Wollsubstanz durch Behandlung mit Kalkmilch bereits in der für die Düngung erforderlichen Weise eingeleitet ist. Unser Pulver ist daher ein vorzüglicher, leicht zersetzlicher Stickstoffdünger, der an Werth dem schwefelsauren Ammon nicht nachsteht, dagegen das sogen. Fleischmehl bei weitem übertrifft.
2. Das aus den Lumpen erhaltene Leinen und Baumwolle haben dieselbe Verwendung und Werth für die Papierfabrikation, wie leinene bezw. baumwollene Lumpen.
Die Vorzüge der beschriebenen neuen Methode gegenüber der bisherigen Verarbeitung von Lumpen und Haare beruhen hauptsächlich auf folgenden Punkten:
Während man früher nur einen Theil des Stickstoffes aus Lumpen etc. gewinnen konnte (Blutlaugesalzfabrikation), gewinnt man durch unsere Verarbeitung die gesammte Masse desselben in einer für die Düngerfabrikation direct brauchbaren Form.
Während man früher, um einen Theil des Stickstoffes zu verwerthen, den Nebenbestandtheil der Lumpen, die Cellulose vernichten
mufste, ist man durch unsere neue Methode in den Stand gesetzt, -auch diese in reinem Zustande zu gewinnen, so' dafs sie ein ausgezeichnetes Material fur die Papierfabrikation liefert. Der beschriebenen Methode ist daher eine volkswirthschaftliche Bedeutung nicht abzusprechen, wenn man bedenkt, dafs :
i. durch dieselbe dem tätlich immer fühlbarer werdenden Mangel an Stickstoffdünger abgeholfen wird, und
2. dafs die kostbare Cellulose, die bei der bisherigen Technik in aufserordentlicher Menge allein in Deutschland jährlich im Werthe von vielen Hunderttausenden zu Grunde ging, wiedergewonnen und nutzbar gemacht wird.
DENDAT2268D Verfahren zur Zerlegung von Lumpen und Haaren in ein stickstoffreiches Dungmaterial, beziehungsweise in Cellulosemasse für die Papierfabrikation durch Behandlung der Rohmaterialien mit Kalkmilch Expired DE2268C (de)

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DENDAT2268D Expired DE2268C (de) Verfahren zur Zerlegung von Lumpen und Haaren in ein stickstoffreiches Dungmaterial, beziehungsweise in Cellulosemasse für die Papierfabrikation durch Behandlung der Rohmaterialien mit Kalkmilch

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0197459A3 (de) * 1985-04-02 1987-12-16 Amtrol Inc. Membranventil

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