DE226717C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 226717 KLASSE 42 o. GRUPPE

in KIEL

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Oktober 1909 ab.

Es sind Geschwindigkeitsmesser für Drehbewegungen bekannt, bei welchen eine Schleuderpumpe und in einem besonderen Gehäuse ein hohler Schwimmer angeordnet sind, in welchen die im Gehäuse befindliche Flüssigkeit eintreten kann und bei denen durch die Schleuderpumpe die Flüssigkeit aus dem Schwimmer herausgesaugt und in das Gehäuse geführt wird, um infolge des dadurch erfolgenden Heraushebens des Schwimmers aus der Flüssigkeit auf Anzeigevorrichtungen einwirkende Luftdruckänderungen zu erzeugen.

Diese Geschwindigkeitsmesser besitzen den Nachteil, daß sie bei Änderungen der zu messenden Geschwindigkeit sich nur sehr langsam einstellen. Der Grund dafür liegt in der Reibung, welche die zu verschiebende Flüssigkeit in den engen und langen, die Schleuderpumpe mit dem Schwimmer und dem Gehäuse verbindenden Kanälen verursacht.

Um nun die erforderliche Empfindlichkeit zu erzielen, sind bei dem vorliegenden Geschwindigkeitsmesser der Schwimmer und unter diesem die Schleuderpumpe in einem einzigen Gehäuse angeordnet, und damit zur Vermeidung eines veränderlichen hydrostatischen Gegendruckes der Flüssigkeitsspiegel in unveränderlicher Höhe und flach erhalten bleibt, wird gemäß der Erfindung die oberhalb der Schleuderpumpe befindliche Flüssigkeit an einer eine paraboloidische Einsenkung ihrer Oberfläche erzeugenden Umlaufbewegung verhindert, wobei aber trotzdem die Verschiebung der Flüssigkeit stattfindet.

Die Zeichnung veranschaulicht die Erfindung in einer beispielsweisen Ausführungsform.

In dem zylindrischen, die Flüssigkeit (Quecksilber) aufnehmenden Gehäuse α ist nahe seinem Boden die Schleuderpumpe b angeordnet, welche durch die Welle ο. dgl., deren Umlaufgeschwindigkeit gemessen werden soll, mittels der Schnurscheibe c und der Zahnräder d in Umdrehung versetzt wird, von denen eines durch den Hohlzylinder e mit der Schleuderpumpe c starr verbunden ist. Die letztere besitzt eine zentrale Öffnung und eine Anzahl von dieser nach außen führender Kanäle f. Oberhalb der Schleuderpumpe befindet sich der hohle Schwimmer g, der mittels eines oberen, oben geschlossenen, und eines unteren, unten offenen Rohres h, h, auf und nieder beweglich geführt wird. Durch das untere Rohr kann das Quecksilber in den Schwimmer eintreten, wobei jedoch ein oberer kleiner Raum leer bleibt.

Bei der Drehung der Schleuderpumpe b wird das Quecksilber aus dem Schwimmer g herausgesaugt und letzterer gehoben, wobei der obere leere Raum in demselben bei Erzeugung einer Luftverdünnung vergrößert wird, die durch das Rohr i auf eine die Umdrehungszahlen angebenden Anzeigevorrichtung übertragen wird.

Das Raummaß des Hubes des Schwimmers

entspricht genau der herausgesaugten Quecksilbermenge; da diese unter den Schwimmer geführt wird, wird demnach durch die Schwimmerbewegung der Flüssigkeitshöhenstand innerhalb und außerhalb des Schwimmers nicht verändert. Damit durch eventuelles Mitrotieren der Flüssigkeit kein parabolischer Flüssigkeitsspiegel erhalten wird, ist ein feststehender Behälter k angeordnet, welcher die Mitbewegung dieses Teiles des Quecksilbers verhindert. In seinem Boden befinden sich Öffnungen I, durch welche das herausgeschleuderte Quecksilber auf dem kürzesten Wege nach oben unter den Schwimmer gelangt. Infolge der senkrechten Lage der Öffnungen I kann die Flüssigkeit im Raum k nicht mehr rotieren. Der Behälter k ist durch ein die Führung für das obere Rohr h bildende Rohrstück m undrehbar mit dem Gehäuse α verbunden.

Bei Verminderung der Geschwindigkeit wird der Schwimmer durch den äußeren Überdruck in das Quecksilber zurückgedrückt, bis der Luftdruck im Schwimmer dem Gewicht desselben entspricht.

Um eine Regelung und Anpassung des Geschwindigkeitsmessers an die Anzeigevorrichtungen zu ermöglichen, kann ein Teil der herauszuschleudernden Quecksilbermenge dem außerhalb des Behälters k befindlichen Quecksilber entnommen werden, welches durch die Bohrungen η und Kanäle 0 in die zentrale Öffnung der Schleuderpumpe gelangt. Damit die Menge des auf diesem Wege hinzutretenden Quecksilbers verändert werden kaim, ist im Gehäuse α eine Ventilspindel fi angeordnet, durch welche der Durchgang in den Kanälen 0 vergrößert oder verkleinert werden kann.

Die Anordnung der Antriebsvorrichtung für die Schleuderpumpe oberhalb des feststehenden Einsatzes k hat den Vorteil, daß eine schwierige und Reibung verursachende Abdichtung gegen das Quecksilber vermieden wird.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Geschwindigkeitsmesser mit einer mit einem hohlen Schwimmer in Verbindung stehenden Schleuderpumpe, durch welche eine Verschiebung der im Schwimmer und in dem den letzteren aufnehmenden Gehäuse befindlichen Flüssigkeit bewirkt wird, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Schleuderpumpe (b) ein feststehender, den Schwimmer (g) aufnehmender Behälter (k) mit unteren Durchlaßöffnungen (I) angeordnet ist.

2. Ausführungsform des Geschwindigkeitsmessers ■ nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Flüssigkeitsspiegels die Antriebsvorrichtung für die Schleuderpumpe (b) angeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.