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Diebstahlsicherung für Lenkeinrichtunn an Kraftfahrzeugen Die Erfindung
betrifft eine Diebstahlsicherung für Lenkeinrichtungen an Kraftfahrzeugen, insbesondere
Motorrädern oder dergleichen, mit einem aus einem Schließzylinder und einem im Durchmesser
kleineren Sperriegel bestehenden Steckschloß, das in einem an der Lenkeinrichtung
befestigten und innen abgestuften Gehäuse durch Betätigung des Schlüssels aus der
Sperrstellung in die Fahrtstellung gegen eine Kraft einer auf dem Sperriegel angeordneten
Rückholfeder axial verschiebbar ist, wobei der vordere Teil das Sperriegels unmittelbar
und der hintere Teil über ein ihn umgebendes Stützelement an der abgestuften Innenwand
des Gehäuses geführt ist.
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Bei Diebstahlsicherungen für Lenkeinrichtungen bemühte man sich wegen
des im Bereich der Lenkeinrichtung zur Verfügung stehenden geringen Raumes, die
axiale Länge des Gehäuses und des Steckschlosses möglichst kurz zu halten. Dies
wurde dadurch erreicht, daß man den abgestuften Gehäusebereich, in dem der Sperriegel
unmittelbar von der Gehäuseinnenwand geführt wird, kurz ausbildete. Dieser kurze
Führungsbereich reicht aber nicht aus, um den Sicherheitsvorschriften zu genügen,
denn bei Belastung
3c Sporriegels wird auch der Schließzylinder
belastet, der diesen delastungen nicht gewachsen ist. Dies gilt insbesontiere dann,
wenn der Schließzylinder, wie üblich, alls Messing besteht. In den meisten Fällen
konnten die sicherheitsvorschriften bei verhältnismäßig kurzen Gehäusen und steckschlössern
nur durch aufwendige konstruktive Maßnahmen, z.B. größere Querschnitte des Schließzylinders,
erfüllt werden.
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Bei einer bekannen Dicbstahlsicherung der eingangs genannen Art, die
bei kleinen Abmessungen ohne großen konstrllktiven Aufwand den Sicherheitsvorschriften
weitgehend genügt, dient zur radialen Abstützung des hinteren feils des Sperriegels
die sich an der inneren Stufe der Gehäusewand und dem Schließzylinder abstützende
Rückholfeder, die den sperriegel schlüssig umgibt und an der Innenwand des Gehäuses
anliegt. Obgleicti diese Konstruktion sich über viele Jahre bewährt hat, ist sie
nicht frei von Nachteilen. Um das Steckschloß möglichst annähernd spielfrei unter
Entlastung des Schließzylinders im Gehäuse zu führen, erfordert die Rdckholfeder
eine besondere Gestaltung und präzise Fertigung. Dies läßt sich nur mit erhönten
Fertigungskosten erreichen. (DT-PS 976 147) Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Diebstahlsicherung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der trots kurzer
Baulänge der Schließzylinder vollständig von vom Sperrriegel ausgehenden Belastungen
entlastet ist und die sich einfach fertigen läßt.
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Diese Aufgabe wird bei einer Diebstahlsicherung der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß das Stützelement ein auf den Sperriegel in der Nähe des
Schließzylinders angeordneter Ringbund oder eine Ringscheibe ist, der bzw. die unter
vollständiger radialer
Entlastung -des- S-chließzylinders das Steckschloß
im Gehäuse führt.
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Eine solche Diebstahlsicherung läßt'sich ohne großen fertigungstechnis-c'lien
Aufwand derart präzise fertigen, daß das Steckschloß praktisch in radialer Richtung
spielfrei in dem Gehäuse geführt wird. Dadurch wird der Schließzylinder von radialen
Belastungen, die vom Sperriegel herrühren, frei gchalten. Da die Abstützung des
sperriegols sm Übergang vom Sperregel zum Schließzylinder erfolgt, ergibt sich eine
für die Führung des Sperriegels und damit des gesamten Steckscillos.ses güi?stige
Hebelwirkung, so daß die axiale Erstreckung des Ringbundes oder der Rinscheibe klein
gehalten werden kann. Wird als Stützelement eine Ringscheibe verwendet, dann ist
es zweckmäßig, zwischen der Ringscheibe und der Abst.uSung des Gehäuses auf dem
Sperriegel die Rückholfeder anzuordnen. Diese Rückholfeder, die normalerweise in
jedem Steckschloß vorhanden ist, erfüllt dann nicht nur die Funktion, das Steckschloß
nach Betätigen des Schlüssels aus der Sperrstellung in die Fahrtstellung axial zu
verschieben, sondern auch noch die Aufgabe, die Ringscheibe an der Ubergangsstelle
Sperriegel/S chließ zylinder zu halten Vorzugsweise ist der Sperriegel in einen
im Querschnitt kleineren vorderen und einen größeren hinteren Teil derart abgestuf'tj
daß dieser Stufe die Stufe im Gehäuse als Anschlag dient. Die beiden zusammenwirkenden-
Stufen bestimmen dann, wie weit der Sperriegel in das Gehäuse zur Blockierung der
Lenkeinrichtung eingeschoben werden kann.
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Die gleiche Wirkung kann auch nach einer anderen Ausgestaltung in
der Erfindung dadurch erreicht werden, daß dem Gehäuse-eine zweite Stufe zur Aufnahme
einer zwischen dem Ringbund bzw. der Ringscheibe und der zweiten Stufe auf dem Sperriegel
angeordnete Feder vorgesehen
ist, Bei dieser Ausgestaltung begrenzen
die erste Stufe im Gehäuse und der Ringbund bzw. die Ringscheibe die axiale Bewegungsmöglichkeit.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Im einzelnen zeigen: Fig. 1 eine Diebstahlsicherung
in Sperrstellung im Axialschnitt, Fig. 2 die Diebstahlsicherung nach Fig. 1 im Schnitt
nach Linie I-I, Fig. D die Diebstahlsicherung nach Fig. 1 im Schnitt nach Linie
11-11, Fig. 4 die Diebstahlsicherung gemäß Fig. 1 im Schnitt nach Linie II-II, aber
in Fahrtstellung, Fig. 5 einen Ausschnitt der Diebstahlsicherung gemäß Fig.l in
der Darstellung der Fig. 3 bei geschnittenem Schließzylinder, Fig. 6 die Diebstahlsicherung
gemäß Fig. ltim Schnitt nach Linie III-III der Fig. 5, Fig. 7 eine ähnliche Diebstahlsicherung
wie in Fig. 1 in einem der Fig. 5 entsprechenden Schnitt in Sperrstellung, Fig.
8 die Diebstahlsicherung gemäß Fig. 7in der-gleichen Darstellung, aber bei Fahrt
stellung,
Fig. 9 einen Ausschnitt in vergrößerter Darstellung der
Diebstahlsicherung gemäß Fig. 7, und Fig. 10 einen Schlüssel für die in den Fig.
1 bis 9 dargestellten Diebstahlaicherungen.
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Die in den Fig. 1 bis 6 dargestellte Diebstahlsicherung weist ein
Gehäuse 1 und ein darin angeordnetes Steckschloß 2 auf. Das Gehäuse 1 ist mit einem
rohrförmigen Zapfen 5 in eine Bohrung 4 eines Steuerkopfrohres 5 eingesetzt und
an diesem Steuerkopfrohr 5 angeschweißt. Das Gehäuseinnere ist als im Querschnitt
kreisförmige Bohrung 6 ausgeführt, die im unteren Bereich eine Stufe 7 hat,. Die
vordere Öffnung der Bohrung 6 ist durch einen Deckel 8 abgedeckt, der mittels eines
Bolzens 9 im oberen Bereich des Gehäuses 1 verschwenkbar gelagert ist. Der Deckel
8 ist derart geformt, daß er in jeder Stellung die vordere offene Seite einer zur
Bohrung 6 des Gehäuses 1 hin offenen axialen Nut 10 zumindest teilweise verschließt.
Von der Nut 10 gehen zwei axial versetzte, über den Teilumfang eines Kreises verlaufende,
zur Bohrung 6 des Gehäuses 1 hin offene Nuten 11, 12 aus.
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Das im Gehäuse 1 angeordnete Steckschloß 2 besteht aus einem Schließzylinder
13 und einem Sperriegel 14. Der äußere Teil 15 des Schließzylinders 13 trägt einen
in die Nut 10 des Gehäuses 1 hineinragenden Bart 16, der eine axiale Verschiebung,
nicht aber eine Verdrehung des äußeren Teils des Schließzylinders 15 zuläßt. Im
äußeren Teil 15 des Schließzylinders 15 ist der Schließzylinderkern 17 angeordnet,
der durch Einstecken eines Schlüssels 56 entsperrbar ist, so daß der Schließzylinderkern
17 gegen die Wirkung einer Feder 18 im äußeren Teil 15 verdrehbar ist. Die Feder
18 ist mit einem Ende 19 in eine achsparallele Bohrung des äußeren Teils 15 und
mit einem anderen, querstehenden Ende 20 in einen Schlitz des'Schließzylinderkerns
17 eingesetzt,
so daß der Schließzylinderkern 17 nur gegen die Kraft
der Feder 18 aus der Sperrlage verdreht werden kann. An dem Schließzylinderkern
17 ist ein durch einen Umfangsschlitz im äußeren Teil 15 herausragender Riegel 21
befestigt. Unter der Wirkung der Feder 18 wird dieser Riegel 21 in die Nut 11 oder
12 gedrückt. Nur durch Betätigung des Schlüssels und gegen die Kraft der Feder 18
kann der Riegel 21 aus einer Nut 11, 12 bis in die Nut 10 verdreht und dann mit
dem Schließzylinder 13 im Gehäuse 1 axial verschoben werden, um dann in die andere
Nut 12 oder 11 wieder eingeführt zu werden.
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Der Sperriegel 14 ist mit seinem schließzylinderseitigen Ende in das
äußere Teil 15 des Schließzylinders 15 kraftschlüssig eingesetzt, wie am besten
aus Fig. 5 ersichtlich ist. Das andere Ende des Sperriegels 14 weist an gegenüberliegenden
Seiten Anschlagflächen 22, 23 für entsprechende Anschlagflächen 24, 25 einer Ausnehmung
26 im Lenkrohr 27 auf. Der Sperriegel 14 ist zweistufig ausgebildet. Im vorderen
Bereich wird er in der Bohrung 28 des Rohrzapfens 3 des Gehäuses 1 unmittelbar geführt,
während er im hinteren Bereich über einen am äußeren Teil 15 des Schließzylindersl5
anliegenden Bund 29 in der Bohrung 6 geführt ist. Auf dem hinteren Bereich des Sperriegels
14 sitzt eine Spiralfeder 30, die sich mit einem Ende an der Stufe 7 des Gehäuses
1 und mit dem anderen Ende an dem Bund 29 abstützt. Die Abstützung des Sperriegels
14 im hinteren Bereich braucht nicht unbedingt über einen Ringbund 21 zu erfolgen,
der mit dem Sperrriegel 14 au6inem Stück besteht. Es ist auch möglich, daß eine
Ringscheibe 51 vorgesehen ist. Im letzteren Fall wird die Ringscheibe von der Spiralfeder
30 in Anlage an der vom Schließzylinder 15 gebildeten Stufe gehalten. Als Anschlag
gegen axiale Verschiebung des Steckschlosses 2 in Richtung des Lenkrohres 27 dient
die Stufe 7 im Gehäuse 1 und die Stufe 32 des Sperriegels 14.
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Bei der etwas abgewandelten Konstruktion der Diebstahlsicherung
gemäß
den Fig. 7 bis 9 weist der Sperriegel 37 keine Stufe auf, während das Gehäuse 1
innen zwei Stufen 34, 35 hat. Im übrigen.
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stimmt diese Ausführung mit der anderen Ausführung überein. Bei dieser
Ausführung stützt sich die Spiralfeder 30 an der Stufe 55 und der Ringscheibe 51
ab. Die Stufe 54 und die Ringscheibe 31 begrenzen die axiale Verschiebung des Steckschlosses.
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Bei beiden Ausführungsbeispielen erhält man eine sehr gute Führung
des Sperriegels bei kleiner axialer Erstreckung. Dies.beruht im wesentlichen darauf,
daß die Führung des Sperriegels unter Ausnutzung der Hebelwirkung unmittelbar am
Schließzylinder durch eine schmale Scheibe oder einen schmalen Bund erfolgt, so
daß für die übrigen Bauteile genügend Platz verbleibt. Seitliche, vom Sperriegel
14 herrührende Belastungen werden ausschließlich von.dem Ringbund oder der Ringscheibe
aufgenommen.
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Da also der Schließzylinder keine seitlichen Belastungen mehr aufzunehmen
braucht, kann er auch in radialer Richtung klein gehalten und aus Messing gefertigt
werden.