DE2259015B2 - Verwendung eines gemisches zur herstellung eines bei normaler umgebungstemperatur fortschreitend verfestigenden und schnell abbindenden betonbauteiles - Google Patents
Verwendung eines gemisches zur herstellung eines bei normaler umgebungstemperatur fortschreitend verfestigenden und schnell abbindenden betonbauteilesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung eines Gemisches
zur Herstellung eines bei normaler Umgebungstemperatur fortschreitend verfestigenden und schnell
abbindenden Betonbauteiles.
Aus der DL-PS 85 302 ist es bekannt, phosphatgebundene Stampf- und Bindemassen herzustellen, wobei die
aus einem Gemisch von Sand, Phosphorsäure und Ton hergestellten Formlinge bei einer Temperatur von
mindestens 4500C getrocknet werden, und bei dieser Temperatur eine Aluminiumphosphatbindung erfolgt.
In der US-PS 32 85 758 ist ein feuerfestes Gemisch für
Ofenauskleidungen beschrieben, welches Magnesia unter Verwendung eines Phosphatbindemittels enthält
und in jedem Fall über 1040C erwärmt werden muß. Für
das Ausbessern von Fahrbahnen u. dgl. ist dieses bekannte Gemisch indessen nicht geeignet.
Nach der gegenwärtigen Praxis erfordern neue Betonfahrbahnen eine Abbindungszeit von mindestens
mehreren Tagen bis zur Entwicklung einer genügenden Festigkeil, die eine Benutzung erlaubt. Außerdem
werden bekanntlich Fahrbahnen, Mauern u. dgl. repariert, indem Risse und Spalte oder abgesplitterte Stellen
mit einem Teermaterial gefüllt werden, das erwärmt werden kann, erweicht und dann in die Risse, Spalte
oder eine andere beschädigte Stelle gestrichen, gegossen oder gespritzt wird, wonach er abkühlt und
härtet.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Gemisch zu schaffen, das zur
Herstellung und Ausbesserung von Fahrbahnen, Gehwegen u.dgl. verwendet werden kann, so daß die
hergestellte oder ausgebesserte Fahrbahn od. dgl. in
kürzester Zeit wieder in Benutzung genommen werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Verwendung eines Gemisches von
(1) einem mindestens 10Gew.-% Magnesia enthaltenden
Zuschlagsstoff und
(2) Ammoniumphosphaten in wäßriger Lösung in einer Menge, die etwa 3 bis 10 Gewichtsteilen P2O5
je 100 Gewichtsteile Zuschlagsstoff entspricht, mit einer Zusammensetzung von nicht mehr als
40Gew.-% Ortho-Phosphat und mindestens 60 Gew.-% Phosphaten, die aus der aus Pyrophosphat
und Polyphosphaten bestehenden Gruppe gewählt sind und mindestens zu etwa 2 Gew.-% aus
Polyphosphaten bestehen.
Dabei kann die wäßrige Ammoniumphosphat-Lösung mindestens 8 Gew.-°/o ammoniakalischen Stickstoff und
mindestens 30Gew.-% P2O5 enthalten oder diese
Lösung enthält 8 bis 12C-ew.-% ammoniakalischen Stickstoff und 30 bis 38Gew.-°/o P2O5. Vorteilhaft
enthält die besagte Lösung etwa 10Gew.-% ammoniakalischen Stickstoff, etwa 34Gew.-% P2O5 und etwa
50 Gew.-% Wasser.
Zweckmäßig wird das Gemisch unter Vermischen des besagten Zuschlagstoffes in trockenem Zustand mit
einer zuvor hergestellten wäßrigen Lösung der besagten Phosphate hergestellt.
Es ist gefunden worden, daß neue Fahrbahnen. Fußwege und andere Anlagen hergestellt und Fahrbahnen,
Mauern bzw. Dämme und andere Anlagen, die Risse, Spalte und abgesplitterte Stellen aufweisen,
ausgebessert werden können, bei denen das Gemisch mit phosphatgebundenem Zuschlagsstoff aufgetragen
wird und bei Umgebungstemperatur abbinden kann. Überraschenderweise ist weiterhin gefunden worden,
daß der phosphatgebundene Zuschlagsstoff zu einer sehr großen Festigkeit bei normalen Temperaturen in
einer sehr kurzen Zeitspanne erhärtet und abbindet. Es ist somit eine sehr kurze Stillegungszeit für den
Durchgangsverkehr u. dgl. möglich, wobei die ausgebesserten Fahrbahnen mit hoher Festigkeit in einer sehr
kurzen Zeit wieder zur Verfügung stehen.
Im Hinblick auf das schnelle Abbinden der Masse wird der Magnesiazuschlagsstoff mit einer Lösung der
Ammoniumphosphate unmittelbar vor dem Auftragen
ss gemischt. Dieses Mischen kann mit einer Pistole durchgeführt werden, die mischt und das erhaltene
Gemisch in den auszubessernden Bereich schießt bzw. spritzt. Es wurde festgestellt, daß es nicht erforderlich
ist, bei Verwendung solcher Gemische Wärme anzu-
fto wenden, um ein sehr schnelles Abbinden zu bewirken,
und daß die bei der Abbindereaktion erzeugte Wärme nicht ausreicht, um ein schnelles Verdampfen von
Feuchtigkeit zu bewirken, was sonst Risse, Sprünge und Blasen erzeugen könnte.
fts Wenn große Materialmengen hergestellt werden sollen, können herkömmliche Betonmischer zum gleichmäßigen
Vermischen des trocknen Zuschlagsstoffes benutzt werden. Die Phosphatlösung wird dann bis
unmittelbar zu dem Zeitpunkt zurückgehalten, in dem das Gemisch in die Formen zur Ausbildung von
Fahrbahnen. Gehwegen und anderen Anlagen gebracht wird. Nach Zugabe der Phosphatlösung muß das
Gemisch fast unmittelbar in die Formen gestampft werden, um ein vorzeitiges Abbinden zu verhüten.
Bevor das erhaltene Gemisch abbindet, wird es in die
Gestalt oder Form gebracht, zu der das Gemisch erhärten solL Diese kann eine Form zur Ausbildung von
Fahrbahnen, Gehwegen, Mauern usw. sein oder aus den · Wandungen eines Risses oder Spalts oder eines
abgesplitterten Bereichs, der ausgebessert werden soll, bestehen.
Als Ammoniumphosphatgemisch werden besonders wäßrige Lösungen bevorzugt, die soviel Animoniumpolyphosphat
enthalten, wie gelöst werden kann. Obwohl der Polyphosphatgehalt in dem erhaltenen Gemisch zu
einem höheren P?O5-GehaJt führt, ist, wie festgestellt
wurde, die Ammoniumkomponente ebenfalls von Bedeutung, und zwar weil mit den Phosphoroxidkdmponenten,
wie z. B. Phosphorpentoxid, allein nicht die vorteilhaften Frgebnisse erhalten werden. Es ist
festgestellt worden, daß für die Zwecke der Erfindung das Ammoniumphosphatgemisch eine Zusammensetzung
von nicht über etwa 40%, im allgemeinen annähernd 35 bis 40% Orthophosphat und wenigstens
60% Nicht-Orthophosphaten hat. Die Nicht-Orthophosphate bestehen im allgemeinen aus etwa 87 bis 98%
Pyrophosphat und 2 bis 13% höheren Polyphosphaten. Bezogen auf den gesamten P2O5-Gehalt bestehen die
Nicht-Orthophosphate aus etwa 52 bis 63% Pyrophosphat. 1 bis 11% Tripolyphosphat und 0 bis 5% höheren
Phosphaten. Derartige Zusammensetzungen weisen etwa 8 bis 12% ammoniakalischen Stickstoff und einen
Gesamtgehalt an P2O5 von etwa 30 bis 38% auf.
Bei den schnell abbindenden erfindungsgemäß verwendeten
Gemischen kann der Magnesiagehalt 10 bis 50Gew.-% des Anteils an Zuschlagsstoff ausmachen,
und der Phosphatgehalt (berechnet als P2Os-Gehalt)
kann in dem gebildeten Gemisch von 3 bis 10% reichen.
Die Ammoniumphosphatlösung kann durch Umsetzung von Polyphosphorsäure mit konzentriertem
Ammoniumhydroxid hergestellt werden. Die Polyphosphorsäure ist 115%ige Phosphorsäure und hat einen
P2(VGeha!t von annähernd 83,2%. Dieser P2O5-Gehalt
verteilt sich auf 5% Orthophosphorsäure, 16% Pyrophosphorsäure, 17% Triphosphorsäure, 16% Tetraphosphorsäure
und 46% höher polymere Säure. Die Polyphosphorsäure läßt sich durch die Formel
-P-O-OH
55
darstellen.
Wenn η 1 ist, stellt diese Formel Orthophosphorsäure dar. Wenn π 2 ist, stellt die Formel Pyrophosphorsäure r,0
dar. Wenn π 3 ist, stellt die Formel Triphosphorsäure dar. Wenn π 4 ist, stellt die Formel Tetraphosphorsäure
dar, und wenn η größer als 4 ist, stellt die Formel höher polymere Säuren dar.
Wenn Ammoniumhydroxid mit dieser Polyphosphorsäure umgesetzt wird, werden einige der Hydroxygruppen
dieser Formel in — ONH4-Reste umgewandelt. Weil das in der Ammoniumhydroxidlösung vorhandene
Wasser einen gewissen Teil der polymeren Säure in die
Ortho- und Pyroformen überführt, sind die Anteile an diesen Säureformen in dem Ammoniumphosphatprodukt
größer als in der Anfangssäureform. Für die meisten Verwendungszwecke ist es erwünscht, daß die
Konzentration an Ammoniumpolyphosphaten so hoch wie möglich ist Die verschiedenen Ammoniumphosphate
können durch Substitution von H einer oder mehrerer Hydroxygruppen, die in der obigen Formel
angegeben sind, durch den Ammoniumrest (N H4) dargestellt werden.
Wenn z.B. 41 Teile der Polyphosphorsäure (11%
H3PO4) mit annähernd 73 Teilen von 35%igem Ammoniumhydroxid
umgesetzt werden, hat die erhaltene Ammoniumphosphatlösung einen P2O5-Gehalt von
annähernd 34%, einen Gehalt an ammoniakalischem SticKstoff von annähernd 10% und einen Wassergehalt
von annähernd 50%. Ein gewisser Teil des Wassers ist verbraucht worden, um die polymere Struktur aufzubrechen
und führt zu höheren Anteilen an Orthophosphorsäure und an Pyrophosphorsäurestrukturen, als ursprünglich
vorhanden waren.
Die Menge an Ammoniumphosphatlösung, die für die Zwecke der Erfindung vorteilhaft ist, so!I im allgemeinen
10 bis 30 und vorzugsweise 15 bis 25 Teile Lösung je 100 Teile Zuschlagsstoff ausmachen, und zwar bezogen
auf einen P2O5-Gehalt von annähernd 34,2% in der
Ammoniumphosphatlösung. Wenn der P2O5-Gehalt von
diesem Wert abweicht, wird die Menge der Lösung so eingestellt, daß der äquivalente P2Os-Gehalt oder ein
höherer P2Os-Gehalt erreicht wird, vorausgesetzt, daß
das Volumen der Lösung nicht derart erhöht wird, daß der gewünschte Grad der Fließfähigkeit überschritten
wird.
Besonders f"r den erfindungsgemäßen Verwendungszweck
geeigncies Ammoniumphosphat ist ein Produkt, das als aufgereinigte (bzw. »sequestrierte«) Phosphatlösung
(SPS) bekannt ist, die hauptsächlich als landwirtschaftliches Düngemittel benutzt wird. Diese Lösungen
enthalten Orthophosphat, Pyrophosphat und Polyphosphate. Eine Analyse ergibt einen Gehalt an ammoniakalischem
Stickstoff von 10,2% und einen Gesamtgehalt an P2O5 von 34,2%. Das P2O5 verteilt sich annähernd auf
38% in Form von Orthophosphat, 48% in Form von Pyrophosphat, 10% in Form von Tripolyphosphat, 3%
in Form von Tetrapolyphosphat und 1% in Form von höheren Polyphosphaten.
Das erfindungsgemäß verwendete Gemisch bindet nach bloßem Mischen innerhalb von wenigen Minuten
zu einem harten Zustand ab und erfordert keine besonderen Bedingungen und keine besondere Behandlung
für ein solches Abbinden.
Es wurde gefunden, daß bei einer für Spritzauftragsverfahren besonders geeigneten Teilchengrößenverteilung
des Zuschlagsstoffs 60% der Teilchen eine Teilchengröße von 3,327 bis 0,589 mm und 40% der
Teilchen eine Teilchengröße bis 0,147 mm haben. Zum Vergießen, Verstampfen oder Verpressen ist eine
Teilchengrößenverteilung besonders geeignet, bei der 10% der Teilchen eine Teilchengröße von 6,68 bis
3,327 mm, 55% der Teilchen eine Teilchengröße von 3,327 bis 0,589 mm und 35% der Teilchen eine
Teilchengröße bis 0,147 mm haben. Diese Teilchengrößen treffen auch auf die nachfolgenden Beispiele zu, es
sei denn, es werden dort andere Teilchengrößen angegeben.
Zur Herstellung des erfindungsgemäß verwendeten Gemisches aus den verschiedenen Bestandteilen wird
die Phosphatlösung in genügender Menge zugegeben, um das Gemisch »anzufeuchten«, so daß es vergossen
oder verstrichen werden kann, insbesondere, wenn die Masse in Risse oder Spalte eingetragen oder auf
abgesplitterten Bereichen ausgebreitet werden soll.
Das Wasser kann durch die Phosphatlösung in befriedigender Weise ersetzt werden. Die Phosphatlösung
wird dabei mit den trocknen Komponenten direkt in deu Augenblick, in dem das Gemisch aus der Pistole
verspritzt wird, gemischt Es ist festgestellt worden, daß dieses die beste Arbeitsweise ist und zahlreiche
Füllungen und Überzüge auf diese Weise angebracht bzw. aufgetragen werden können.
Zur Erzielung einer bestmöglichen Bindung ist es vorteilhaft, wenn in dem Endgemisch wenigstens 12%,
vorzugsweise wenigstens 15% SPS vorhanden sind. Je nach der Teilchengröße des Zuschlagsstoffs ändert sich
die SPS-Menge, die erforderlich ist, um dem Gemisch die erwünschte Konsistenz zu verleihen. Je kleiner die
Teilchengröße ist, desto größer ist die zur Erzielung der erwünschten Konsistenz erforderliche SPS-Menge, und
zwar wegen der vorhandenen größeren Oberflächenbereiche. Beste Ergebnisse werden mit 12 bis 50%.
vorzugsweise mit 15 bis 35% MgO (freies oder für die Reaktion leicht zugängliches MgO) und 12 bis 30%,
vorzugsweise 15 bis 25% SPS erhalten. Der Rest besteht aus inerten Füllstoffen, wie z. B. Dolomit, Kalkstein.
Kies, Schotter u. dgl.
Für schnell abbindenden Mörtel, wie er zum
Hintergießen einer Betriebsanlage bzw. zum Einfüllen zwischen eine Vorrichtung und eine tragende Unterlage
erwünscht ist, ist ein Zuschlagsstoff mit feinerer Korngröße erforderlich, der mehr SPS benötigt, wie
z. B. 20 bis 25%, im Vergleich mit einer gröberen Korngröße, die zur Herstellung von Beton oder bei
Ausbesserungs- und Wiederherstellungsarbeiten angewendet wird und bei der vorteilhafterweise 12 bis 20%,
vorzugsweise 15 bis 18% SPS benutzt werden.
Wie oben angegeben ist, kann das schnell abbindende MgO-SPS-Gemisch innerhalb von zwei Stunden zu
einer Härte abbinden, die mit den bekannten Betongemischen mit einer Abbindungszeit erzielt wird, die 24 bis
48 Stunden erfordert. Darüber hinaus sind die Bruchfestigkeitseigenschaften nach langer Standzeit denen von
Beton vergleichbar.
Die Erfindung wird an Hand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert. In allen Beispielen beziehen
sich, falls es nicht anders angegeben ist, alle Teile und Prozentangaben auf das Gewicht. In den Beispielen
macht der gesamte Zuschlagsstoff 100 Teile aus und wird durch die verschiedenen Ammoriumphosphatlösungen
die Anzahl der Teile angegeben, die den 100 Teilen Zuschlagsstoff zugesetzt werden.
Ein Gemisch wird unter Verwendung eines groben Kalksteins mit einer Teilchengröße von 0,3 bis 0,9 cm
und eines Dolomits mit feinerer Teilchengröße, um eine gute Packungsdichte gemeinsam mit MgO und der SPS
zu ergeben, mit den unten angegebenen Anteilen hergestellt. Die Siebanalyse für das MgO und für den
Dolomit ist unten angegeben. Die SPS, d. h. die aufgereinigte (»sequestrierte«) Polyphosphatlösung, ist
ein Produkt mit 10,2% ammoniakalischem Stickstoff, 34,2% Gesamtgehalt an P2O5 und etwa 50% Wasser.
Das P2O5 verteilt sich auf annähernd 38% Orthophosphat, 48% Pyrophosphat, 10% Tripolyphosphat, 3%
Tetrapolyphosphat und 1% höhere Polyphosphate.
Siebanalyse von Magnesia
Siebmaschengröße % | 8,3 | — | SiebrückstanJ i | 7,3 |
(mm) | 8,7 | 7,3 | (%) S | 29,3 |
0,208 | 7,0 | 22,0 | 8,3 3 | 51,9 |
0,147 | 10,6 | 22,6 | 17,0 ί | 66,0 |
0,104 | 65,0 | 14,1 | 24,0 ! | 76,7 |
0,074 | 0,4 | 10,7 | 34,6 ; | 84,7 |
0,044 | Siebanalyse von Dolomit | 8,0 | 99,6 | 89,8 |
Schale | Siebmaschengröße % | 5,1 | 100,0 | 94,1 |
(mm) | 4,3 | 96,2 | ||
2,362 | 2,1 | Siebruckstand | 98,0 | |
1,651 | 1,8 | (%) | 100,0 | |
1,168 | 2,0 | - | ||
0,833 | ||||
0,589 | ||||
0,417 | ||||
0.295 | ||||
0,208 | ||||
0,147 | ||||
0,i04 | ||||
0,074 | ||||
-0,074 | ||||
Das Vermischen wird in einem Teigmischer mit einem Fassungsvermögen von etwa 4,5 kg vorgenommen. Der
Zuschlagsstoff wird trocken vermischt, bis die Teilchen mit verschiedener Teilchengröße gleichmäßig vermischt
sind. Dann wird die SPS zugegeben, und das Mischen wird noch etwa 30 see fortgeführt. Eine Probe
des Gemisches wird in Papierschalen gegossen, und der Anfangszeitpunkt des Abbindens wird durch Zusammendrücken
der Schale und Messen der Zeil, die verstreicht, bis kein »Nachgeben« des Materials beim
Zusammendrücken stattfindet, ermittelt. Die Zeitspanne bis zum Eintreten der Härte wird durch Pressen einer
Schale mit Rundboden in die Oberfläche des vergossenen Materials und Messen der Zeit, die verstreicht, bis
sich eine so ausreichende Härte entwickelt hat, daß ein Eindrücken verhindert wird, ermittelt. Die Art der
Bindung wird visuell ermittelt, indem ein spitzer Gegenstand in die Oberfläche des Materials gedruckt
wird, um so die Leichtigkeit oder Schwierigkeit hinsichtlich des Eindringens in Teile oder Teilchen des
Gemisches festzustellen. In der nachfolgenden Tabelle werden die Anteile und die erhaltenen Ergebnisse
wiedergegeben:
Kalkstein | 60 Teile |
Dolomit | 25 Teile |
Magnesia | 15 Teile |
SPS | 15 Teile |
Art der Bindung | gut |
Abbindezeit (min): | |
Beginn | 5 |
Bis zum Hartwerden | 9 |
Kaltstauchung (kg/cm2) nach: | |
30 min | 135,2 |
lh | 138,7 |
2h | 239 |
24 h | 249,9 |
7 Tage | 364,2 |
30 Tage | 367,3 |
Der Kaltstauchungsversuch wird durchgeführt, indem
ein Probekörper mit einem Durchmesser von 6 cm und mit einer Höhe von 7,6 bis 8,4 cm gegossen wird und
dieser Probekörper nach dem ASTM-Test Nr. 133-155 unter Anwendung eines Gewichts von 125kg/cm2/min
getestet wird.
Das Gemisch wird außerdem auf eine offene Stelle in einer Betonfahrbahn mit einer Größenabmessung von
60 χ 90 cm und einer Tiefe von etwa 15 cm aufgetragen, und die Oberfläche wird mit der Fahrbahn glattverstrichen.
Innerhalb von 10 Minuten erhärtet das Gemisch zu einer so ausreichenden Festigkeit, daß es den
Belastungen des darüber hinweggehenden Verkehrs standhalten kann.
dall das Gemisch 20mal von Hand gestampft wird, um eine größere Dichte zu erzielen. Die verwendeten
Anteile der Bestandteile und die erhaltenen Ergebnisse werden in der nachfolgenden Tabelle angegeben.
Kalkstein(-3,327 bis +0,589 mm | 56,7 Teile |
Kalkstein(-0,147 mm) | 28,3 Teile |
SPS | 15 Teile |
Abbindungszeit | |
bis zum harten Zustand | 9 min |
Kaltstauchung (nach 24 h) | 255 kg/cm-' |
15 Der Kaltstauchungsiest wird wie in dem Beispiel 3
durchgeführt. Wenn dieses Gemisch in Form eines Vergußmörtels unter einer Maschinenanlage auf einem
Betonuntergrund getestet wird, zeigt sich, daß die Masse innerhalb von 10 min zu einem sehr starken
Trägermaterial erhärtet.
Das Verfahren nach Beispiel 1 wird zweimal mit den unten angegebenen Anteilen und Bestandteilen wiederholt.
In jedem Fall wird eine schnell abbindende harte Masse wie in dem Beispiel 1 gebildet.
Kies | 40 Teile | 40 Teile |
Dolomit | 25 Teile | 20 Teile |
Magnesia | 15 Teile | 20 Teile |
SPS | 20 Teile | 20 Teile |
Ein Gemisch aus 85 Teilen Dolomit mit feiner Teilchengröße und 15 Teilen Magnesia wird hergestellt
und mit einem Luftstrom in eine »Spritz-Pistole« eingeführt, während SPS in die Mischkammer mit einem
Anteil von 20 Teilen SPS je 100 Teile Zuschlagsstoff
eingetragen wird. Das erhaltene Gemisch wird auf eine offene Stelle in einer Belonfahrbahn gespritzt, mit einer
Streichkelle geebnet und abbinden gelassen. Nach 9 Minuten ist der Füllstoff gehärtet und hat eine
genügende Festigkeit erlangt, um den Druck des Fahrzeugverkehrs auszuhalten.
Das Verfahren des Beispiels 1 wird wiederholt, und zwar mehrmals mit größeren Mengen unter Anwendung
der in dem Beispiel 1 angegebenen Proportionen und Benutzung der erhaltenen größeren Menge zum
Füllen einer Fahrbahnform unter Bildung einer Fahrbahn mit dem in dem Beispiel 1 angegebenen
Schnell-Abbindevermögen und der in dem Beispiel 1 beschriebenen Härte. Die Masse bindet zu einem
Kaltstauchungswert von über 211 kg/cm2 innerhalb von
2 Stunden ab. Demgegenüber erfordert gewöhnlicher Beton 24 Stunden oder langer, um diesen Wert zu
erreichen.
Ein schnell abbindender Mörtel wird nach dem Die Bezeichnung SPS steht, wie dies oben angegeben
Verfahren des Beispiels 1 hergestellt mit der Ausnahme, 45 ist, für aufgereinigte Phosphatlösung.
Das Verfahren nach Beispiel 1 wird mehrmals wiederholt, und es werden unter Verwendung der
folgenden Anteile der Komponenten sehr gute Festigkeitseigenschaften
erzielt:
Kalkstein | 50 Teile |
Dolomit | 25 Teile |
Zerkleinerter Ziegelstein | |
(60% MgO) | 25 Teile |
SPS | 15 Teile |
«9540/362
Claims (5)
1. Verwendung eines Gemisches von
(1) einem mindestens 10 Gew.-% Magnesia enthaltenden
Zuschlagsstoff und
(2) Ammoniumphosphaten in wäßriger Lösung in einer Menge, die etwa 3 bis 10 Gewichtsteilen
P2O5 je 100 Gewichtsteile Zuschlagsstoff entspricht
mit einer Zusammensetzung von nicht mehr als 40Gew.-% Ortho-Phosphat und
mindestens 60 Gew.-% Phosphaten, die aus der aus Pyrophosphat und Polyphosphaten bestehenden
Gruppe gewählt sind und mindestens zu etwa 2 Gew.-% aus Polyphosphate;! bestehen,
zur Herstellung eines bei normaler Umgebungstemperatur fortschreitend verfestigenden und schnell
abfindenden Betonbauteiles.
2. Verwendung eines Gemisches für den Zweck nach Anspruch 1, in dem die wäßrige Ammoniumphosphat-Lösung
mindestens 8 Gew.-% ammoniaka.ischen Stickstoff und mindestens 30 Gew.-°/o P2O5
enthält.
3. Verwendung eines Gemisches für den Zweck nach Anspruch 1, in dem die besagte Lösung 8 bis
12Gew.-% ammoniakalischen Stickstoff und 30 bis 38 Gew.-% P2O5enthält.
4. Verwendung eines Gemisches für den Zweck nach Anspruch 1, in dem die besagte Lösung etwa
10Gew.-% ammoniakalischen Stickstoff, etwa 34 Gew.-% P2Os und etwa 50 Gew.-% Wasser
enthält.
5. Verwendung eines Gemisches für den Zweck nach Anspruch 1, wobei das Gemisch unter Vermischen
des besagten Zuschlagsstoffes in trockenem Zustand mit einer zuvor hergestelltem wäßrigen
Lösung der besagten Phosphate hergestellt wird.
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8230 | Patent withdrawn |