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Schloß zum Verriegeln von Türen oder Fenstern Die Erfindung betrifft
ein Schloß zum Verriegeln von Türen oder Fenstern, das an mindestens einer Stelle
eine Verriegelung mit einem Rahmen herstellt.
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Bei hohen Türen muß oft an drei Stellen eine Verbindung der Tür mit
dem Schrankgerüst erfolgen. Zusätzliche Verriegelungzzvorrichtungen werden besonders
dann notwendig, wenn zwischen Tür und Rahmen Dicht- oder HF-Profile eingelegt werden
sollen.
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Es sind Anordnungen bekannt, bei denen zusätzlich zu einem konventionellen
Schloß in der Mitte der Tür am oberen und unteren Ende der Tür federnd gelagerte
Kugeln, sogenannte gugelschnapper, verwendet werden. Türsicherungen dieser Art sind
jedoch für viele Zwecke nicht verwendbar, da sie keine Verriegelung zwischen Tür
und Rahmen herstellen. Bei RUttelbeanspruchungen oder auch durch nach außen gerichteten
Druck, der beispielsweise durch die Einlage von Dichtprofilen entsteht, können sich
das obere und untere Ende der Tür leicht öffnen.
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Handelsübliche Anordnungen der eingangs genannten Art, die eine Verriegelung
zwischen Tür und Rahmen herstellen, verwenden deshalb meist konventionelle Stangenschlösser.
Diese Stangenschlösser sind, was ihren Platzbedarf nach Einbau sowie den Materialbedarf
betrifft, in der Ausführung relativ aufwendig.
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Sie müssen zusätzlich vor Einsatz am Aufstellungsort justiert werden.
Neben einer Anpassung der Schubwege der einzelnen Stangen wird sich auch bei Einhaltung
relativ hoher oleranzforderungen beim Bohren der Führungslöcher im Rahmen eine
Justierung
der Fluchtung von Schubstange und Führungslöchern selten vermeiden lassen. Trotz
Materialaufwandes, Einhaltung relativ hoher Toleranzforderungen und Justierung am
Einsatzort bilden diese Stangenschlösser noch immer keine wirklich sichere Verriegelung
zwischen Tür und Rahmen. Bedingt durch den begrenzten Schubweg der Schubstangen
ist es bei seitlicher Beanspruchung des Rahmens und dadurch bedingter seitlicher
Verwindung auch bei einem konventionellen Stangenschloß noch möglich, daß sich die
Verriegelung zwischen Tür und Rahmen selbsttätig löst.
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Es liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches Schloß zur Verriegelung
zu finden, bei dem ein selbsttätiges Öffnen durch umgebungsbedingte Einflüsse ohne
Ergreifen gezielter Offnungsmaßnahmen unmöglich wird.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Schloß der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß ein in der Tür oder dem Fenster beweglich gelagerter Bolzen
die Verriegelung durch Eintauchen in eine Öffnung des Rahmens herstellt, daß ein
Energiespeicher diesen Bolzen in Schließrichtung drtckt und daß der Bolzen zum Öffnen
der Verriegelung entgegen der Kraft des Energiespeichers mittels einer Kraftübertragung
von einer entfernt liegenden Stelle aus bewegbar iat. Durch diese Ausgestaltung
wurde eine einfache Schloßausführung erfunden. Die Begrenzung des Schubweges wurde
durch den kontinuierlichen Druck des Energiespeichers in Schließrichtung verringert,
Der Bolzen kann sich nur dann öffnen, wenn mit Hilfe gezielter Öffnungsmaßnahmen
eine Kraft entgegen der Kraft des Energiespeichers aufgebracht wird.
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Der Energiespeicher kann eine Feder sein. Es ist vorteilhaft, wenn
der Bolzen an dem Ende, das die Verbindung mit dem Rahmen herstellt, konisch ausgebildet
ist. Vorzugsweise wird der konische Teil des Bol2ens aus härterem Material als der
Rahien bestehen. Durch diese Ausgestaltung wird eine sehr einfache
Ausführung
des Verriegelungsmechanismus möglich. Beim Schließen der Verriegelung wird sich
der Konus des Bolzens zunächst an einer Seite der Bohrung im Rahmen anlegen. Bedingt
durch den in Schließrichtung wirkenden Druck des Energiespeichers kann sich der
Bolzen nach erstmaligem Schließen der Tür bei Rüttelbeanspruchung nur noch fester
schließen. Ein Öffnen des Schlosses ist-ohne Aufbringung einer Kraft entgegen der
des Energiespeichers nicht möglich. Die konische Ausbildung des Bolzens, verbunden
mit der Härtung, ermöglicht eine kontinuierliche Selbstjustierung des Verschlusses.
Nach mehrmaligem Schließen des Schlosses wird der härtere Konus die Kanten der Bohrung
im Rahmen mehr und mehr abrunden, so daß Bolzen und Bohrung zunehmend besser fluchten.
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Der Bolzen kann an seinem konischen Ende geschlitzt sein. Es ist vorteilhaft,
wenn eine Führungshülse zur Lagerung des Bolzens fest mit der Tür oder dem Fenster
verbunden ist, die eine breite BEhrungsbohrung für den Bolzen und an ihrem gegenüberliegenden
Ende eine schmalere Bohrung zur Führung einer Schraube besitzt. Der Bolzen kann
mit seinem Ende, das dem konischen Ende gegenüber liegt, über eine Feder gegen die
Uhrungshülse abgestützt und in eine Schraube eingeschraubt sein, die in einer Bohrung
der Führungshülse geführt ist und sich mit ihrem Kopfteil an der Fffhrungshülse
abstützt. Durch diese Ausgestaltung wird unter Verwendung einfacher, billiger Elemente
eine leichte Montage der Ve rriege.lungsvorri chtung möglich. Nachdem die Führungshülse
an der Tür oder dem Fenster angebracht ist, wird zunächst eine Schraube durch die
schmalere Pffhrungsbohrung gesteckt, so daß sich ihr topf außen an der Führungehülse
abstützt. ueber den in die breitere BWhrungsbohrung ragenden Gewindeteil der Schraube
wird der elastische Energiespeicher, die Feder, gesteckt. Der Fthrungsbolzen wird
von außen in die breite Führungsbohrung der Führungshülse gelegt und anschließend
auf die Schraube aufgeschraubt. Der Schlitz am konischen Ende dient zur Führung
eines Schraubenzieherß. Mit zunehmender Einschraubtiefe erhKht sich diese
Druckkraft
der Feder, die in S>hließrlehtung des Bolzens wirkt. Durch geeignete Wahl der
Länge des Bolzens sowie der Länge der Führungshülse und der Federcharakteristik
ist es in einfacher Weise möglich, sowohl die Kraft in Schließrichtung als auch
die maximale Verriegelungstiefe, d.h. die Länge des Bolzens, die ohne äußere Krafteinwirkung
über den Rand der Tür übersteht, festzulegen.
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Vorzugsweise ist ein Zugseil zum Öffnen der Verriegelung vorgesehen,
das über eine Zugvorrichtung spannbar ist. Das Zugseil kann am Kopf der Schraube
befestigt sein. Es ist vorteilhaft, wenn das Zugseil eine Metallitze ist. Zum Öffnen
des Schlosses ist eine Bewegung des Verschlußbolzens entgegen der Richtung der Kraft
des Energiespeichers nötig. Durch die Anbringung eines Zugseiles am Kopf der Schraube
wird es möglich, die notwendige Kraft auch an einer leicht zugänglichen Stelle,
z.B. in der Mitte der Tür, aufzubringen. Eine Ausgestaltung des Zugseiles als Metallitze
ist besonders dann vorteilhaft, wenn wie z.B. bei elektrischen Anlagen hinter der
Tür brennbares Material verschlossen ist. Durch die kontinuierlich in Schließrichtung
wirkende Kraft des Energie-Speichers könnte beim Auftreten eines Brandes und nach
Verbrennen des Zugseiles ein Öffnen des Schrankes verhindert werden. Die nichtbrennbare
Metallitze gewährleistet auch in diesem Falle ein sicheres Öffnen des Schrankes.
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Das Zugseil kann an einem handelsüblichen Schloß so befestigt sein,
daß es sich beim Offnen dieses Schlosses spannt und die Bolzen aus den Löchern im
Rahmen zieht. An dem handelsüblichen Schloß können zusätzlich Umlenkrollen auf einem
Befestigungablech zur Führung des Zugseiles vorgesehen sein. Durch die Verwendung
von nur geringfügig angepaßten handelsüblichen Schlössern wird eine besonderes einfache
Schloßausführung gewährleistet. Der erheblich einfacheren Anbringung sowie der beachtlichen
Materialersparnis gegenüber bekannten Anordnungen steht somit nur ein geringer Mehraufwand,
der in der Anbringung
der Umlenkrollen auf handelsüblichen Schlössern
zu sehen ist9 gegenüber.
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Die Erfindung S d im folgenden beispielhaft anhand der Figuren 1 bis
3 erläutert0 Fig. 1 zeigt ein AusSuhrungsbeispiel der Erfindung mit zwei Verschlußbolzen.
Auf einer Tür 1 wmrden ein handelsübliches Schloß 7 sowie Buhrungshulsen 3 angebracht.
In den Führunge hülsen sind die Verschlußbolzen 2 beweglich gelagerte Auf dem zur
Türmitte weisenden Ende des Bolzens 2 ist ein Zugseil 6 angebracht. Eine Feder 4
drückt den Bolzen 2 kontinuierlich in Schließrichtung. Zum Öffnen der Verriegelung
muß der Bolzen 2 entgegen der Kraft der Feder 4 bewegt werden. Diese Bewegung wird
mit Hilfe des Zugseiles 6 von einer entfernt liegenden Stelle aus ermöglicht. Das
Zugseil 6 ist so an einem konventionellen Schloß 7 angebracht, daß es sich beim
Öffnen dieses Schlosses spannt und die Bolzen aus den Löchern im Rahmen zieht. Zur
Erhaltung der Übersichtlichkeit der Fig. 1 wurden an dem handelsüblichen Schloß
7 lediglich die zur Befestigung des Zugseiles 6 notwendigen Einrichtungen gezeigt.
Auf eine Darstellung des Riegels, der die Verriegelung in der Mitte der Tür mit
dem Rahmen herstellt, wurde verzichtet. Die hier gezeigte Führung des Zugseiles
6 benutzt zusätzlich zwei Umlenkrollen 72, die auf einem-Befestigungsblech 74 angebracht
sind. Das Zugseil wurde an dem Drehzylinder 71 mit Hilfe einer Schraube 73 festgeklemmt.
Es sei hier jedoch betont, daß weder Umlenkrollen 72 noch Befestigungsblech 74 unbedingt
notwendig sind. Zur Funktionsfähigkeit jedes konventionellen Schlosses sind im Innern
des Schlosses zum Öffnen Hebel vorzusehen. Eine Befestigung des Zugseiles 6 an einem
dieser Hebel ist denkbar. Die hier gezeigte Anordnung ist jedoch dieser Anbringung
überlegen, da sie sowohl eine sehr gute Führung des Zugseiles 6 garantiert, als
auch geringeren Platzbedarf erfordert.
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Fig. 2 zeigt einen vergrl23erten Ausschnitt aus Fig. 1, wobei der
Verschlußbolzen in seiner ;Ln einem Rahmen verriegelten Lage gezeichnet ist. Zusätzlich
ist eine andere AusfUhrungsform der Befestigung des Zugseiles gezeigt. Auf der Tür
1 ist eine Fffhrungshülse 3 zur Lagerung des Bolzens fest angebracht.
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Diese FWhrungshülse 3 besitzt eine breite Führungsbohrung 31 für den
Bolzen und an ihrem gegenuberliegenden Ende eine schmalere Bohrung 32 zur Führung
einer Schraube. Die FiSrungshülse ist so auf der Tür t angebracht, daß ihr Ende
mit der breiteren Führungsbohrung bündig mit der Tür abschließt. Zur Befestigung
des Bolzens 2 wurde eine Schraube 5 in die schmalere Führungsbohrung 32 gesteckt.
Uber den in die breitere Führungsbohrung 71 ragenden Gewindeteil der Schraube wurde
ein Energiespeicher, in diesem Falle eine Schraubenfeder 4, gelegt.
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Der Bolzen 2 ist nun so auf die Schraube geschraubt, daß er einerseits
von der Schraubenfeder in Schließrichtung gedrückt wird, und daß andererseits die
Bintauchti-efe des konischen Kopfteiles in den Rahmen durch die Einschraubtiefe
des Bolzens in die Schraube 5 begrenzt wird. Die Feder 4 kann den Bolzen 2 nur 8o
weit in Schließrichtung drücken, bis die Schraube 5 mit ihrem Kopfteil an der Außenseite
der FUhrungshülse 3 zum Anliegen kommt. Der Kopf des Bolzens 2 zeigt eine konische
Anschrägung 21. Durch diese Ausgestaltung wird es m5glich, daß bei der Bohrung des
Loches 81 im Rahmen 8 nur geringe Toleranzforderungen eingehalten werden müssen.
Durch die Härtung des Konus 21 wird darüberhinaus eine Abflachung der Kanten 82
der Bohrung 81 im Rahmen 8 nach mehrmaligem BetE-tigen des Schlosses erreicht. Bolzen
2 und Führungsbohrung 81 fluchten somit immer besser. Der Bolzen 2 weist an der
Spitze seines Kopfteiles einen Schlitz 22 auf. Dieser Schlitz dient zum Einlegen
eines Schraubenziehers während der Befestigung des Bolzens an der Schraube 5. Am
Kopfteil der Schraube 5 ist ein Zugseil 6 angebracht. Dieses Zugseil dient zum Aufbringen
der Öffnungskraft, die entgegen der Schließfeder 4 zum Öffnen der Verriegelung notwendig
ist. Durch die Ausgestaltung des Zugseiles 6 als Drahtlitze wird auch bei eventuellem
Auftreten
eines Brandes innerhalb des Schrankes immer das Öffnen
der Tür gewährleistet. Bei dr Nontage des Bolzens wird über dieses Zugseil 6 die
durch den Aufwickelweg begrenzte maximale Kraft in Öffnungsrichtung aufgebracht0
Schraubt man den Bolzen 2 jetzt so weit in die Schraube 5 ein9 bis die Spitze 23
seines Kopfes bündig mit der Tür 1 abschließt so ist immer ein sicheres Öffnen des
Schlosses gewährleistet.
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Fig. 7 zeigt ein verriegeltes Schloß von der dem Schloß abgewandten
Seite des Rahmens her gesehen. Dabei ist das Ende des Konus 21 des Bolzens 2 zu
erkennen. In seiner Mitte befindet sich der Schlitz 22 zur Führung des Schraubenziehers
bei der Montage. Mit dieser Figur ist noch einmal gezeigt, daß Bolzen und Bohrung
im Rahmen zur Herstellung einer stabilen Verriegelung nicht besonders gut fluchten
brauchen. Die Härtung des Konus 21 des Bolzens 2 wird bei mehrmaligem Betätigen
des Schlosses eine Ausweitung der Bohrung 81 im Rahmen 8 durch Abflachung der Kanten
82 bewirken.
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13 Patentansprüche 3 Figuren