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Die Erfindung betrifft eine Abdichtvorrichtung zum
Verhindern des Eindringens und/oder Austretens von flüssigen und/oder
gasförmigen
Medien in oder aus Baukörpern,
insbesondere zum Verhindern des Eindringens von Wasser in eine Bauwerksöffnung,
bestehend aus einem Blendrahmen, einem mit einem Druckmittel befüllbaren
elastischen Hohlkörper,
der von einem hohlprofilartig ausgebildeten Rahmen umfasst wird
und Befestigungselementen zur Befestigung des Blendrahmens an einer
Umfassungswandung.
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Eine solche Abdichtvorrichtung ist
aus der Druckschrift 3, der Patentanmeldung
DE 44 37 909 A1 bekannt.
Diese Erfindung betrifft einen Abdichteinsatz für eine Gebäudeöffnung zum Verhindern des Eindringens
von insbesondere Oberflächenwasser. Er
besteht aus einem an die jeweilige Gebäudeöffnung angepassten Abdeckblech
mit einem um das Abdeckblech umlaufenden rahmenartigen Profil, das zu
den Wänden
der Gebäudeöffnung hin
offen ist und in welchem ein umlaufender, mit einem Druckmittel beaufschlagbarer
Hohlkörper
eingelegt ist, der sich unter Druckbeaufschlagung an die Wände der
Gebäudeöffnung anlegt.
In seiner Lage innerhalb der Wände
der Gebäudeöffnung wird
diese Abdichtvorrichtung durch Winkelelemente gehalten, die einerseits
an dem Abdeckblech bzw. dem umlaufenden rahmenartigen Profil befestigt
sind und andererseits an der Außenwand
der Gebäudeöffnung anliegen.
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Dabei erzeugen die Winkelelemente
einen nachteiligen Überstand über die
Gebäudeaußenkante,
so dass sie bei strömungsstarkem
Hochwasser durch Treibgut beschädigt,
herausgerissen oder verschoben werden können. Besonders nachteilig
wirkt sich diese einfache Halterungsform bei häufig vorkommenden, zueinander
unebenen und profilierten Gebäudeaußenflächen aus.
Das Abdichtblech mit dem offenen, rahmenartigen Profil kann in diesen Fällen nicht
stabil und exakt senkrecht zu den Umfassungswandungen der Gebäudeöffnungen
positioniert werden, was zur Qualitätsminderung der Dichtverbindung
zwischen Abdichtvorrichtung und Gebäudeöffnung und folglich zu Undichtigkeiten
führt.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher,
eine Abdichtvorrichtung zur schnell realisierbaren Abdichtung von
Baukörperöffnungen
gegen unter Druckbelastung einwirkende flüssige und/oder gasförmige Medien
zu finden, die unabhängig
von der Struktur der Baukörperaußenflächen eine
größere Funktionssicherheit
und eine breitere Anwendungsmöglichkeit bieten.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass
die Umfassungswandung als ebene Dichtfläche ausgebildet ist und/oder
wenigstens ein zusätzlich
angeordnetes Element mit einer ebenen Dichtfläche aufweist und dass die Befestigungselemente
als schnelllösbare,
bolzenartige Verbindungselemente ausgebildet sind, die senkrecht
zur Dichtfläche
im oder am Baukörper
angeordnet sind und mit wenigstens einer am Blendrahmen befestigten Steckhülse in Wirkverbindung
stehen.
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Um ein sicheres Dichtungsergebnis
mit der Dichtvorrichtung zu erzielen, ist es zunächst erforderlich, dass eine
ebene und glatte Dichtfläche
zur Verfügung
steht, an die der elastische Hohlkörper dicht angepresst werden
kann. Diese Dichtfläche
kann auf der Oberfläche
der Umfassungswandung ausgebildet sein. In wenigen Fällen ist
jedoch die vorhandene Oberfläche
der Umfassungswandung von Baukörpern
selbst bereits eben genug, so dass eine zusätzlich angebrachte Dichtfläche zum
Ausgleich der Unebenheiten günstig
ist. Die bolzenartigen Verbindungselemente als Befestigungsmittel
zwischen dem Blendrahmen und den Umfassungswandungen, die im Wesentlichen
senkrecht zur dieser Dichtfläche
gerichtet sind, erzeugen eine statisch bestimmte Lagesicherung des
Blendrahmens im Zusammenwirken mit der parallel zur der Dichtfläche ausgerichteten Öffnungsfläche des
Hohlprofils. Der im Holprofil einliegende Hohlkörper kann somit in optimaler
Weise seine Anpresskraft senkrecht auf die Dichtfläche übertragen.
Auf die Blende des Blendrahmens wirken zum Beispiel beim Anstehen
eines Wasserdruckes von außen
auf eine Bauwerksöffnung
sehr große
Flächenkräfte. Diese
Kräfte
wirken auch senkrecht zur Richtung der Anpresskraft des Hohlkörpers, mit
dem Bestreben den Anpressdruck des Hohlkörpers zu überwinden und den Blendrahmen
in das Bauwerksinnere zu verschieben. Die bolzenartigen Verbindungselemente
zwischen dem Blendrahmen und dem Baukörper, mit ihrer senkrecht zu
der Kraftwirkung des Wassers ausgerichteten Anordnung können die
Kräfte
des Wasserdruckes durch eine entsprechende Biegesteifigkeit aufnehmen.
Um die Biegekraft auf das Bauwerk ableiten zu können, bieten die schnelllösbaren,
bolzenartigen Verbindungselemente mehrere Möglichkeiten der Verbindung
mit dem Baukörper,
ohne die Bauwerksaußenflächen benutzen
zu müssen.
In Abhängigkeit
vom Flächenmaß der Blende
des Blendrahmens, von der Substanz des Baukörpers im Umfassungsbereich
der Bauwerksöffnung
und von der Beschaffenheit der Verbindungsform ist die Anzahl, die
Länge und
der Querschnitt der Verbindungselemente zu bestimmen, um die Druckkräfte des
Wassers sicher an das Bauwerk ableiten zu können. Dabei verbinden oder lösen die
bolzenartigen Verbindungselemente mit verschiedenen Steckprinzipien
die beiden Bauteile leicht und schnell. Eine schnelle Montagemöglichkeit des
Blendrahmens ist beispielsweise ein wichtiger Aspekt, wenn Abdichtungsvorkehrungen
an vielen Bauwerksöffnungen
infolge kurzfristiger Hochwasserwarnung zu treffen sind.
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In einer möglichen Gestaltungsform der
erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung
ist der Blendrahmen wenigstens an die Breite des Öffnungsmaßes der
Bauwerksöffnung
angepasst.
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Damit muss der Blendrahmen in bestimmten Einsatzfällen, z.B.
im Hochwasserschutz, die Bauwerksöffnung nicht vollständig ausfüllen. In
Anpassung an die maximal zu erwartende Fluthöhe ist es möglich, den Blendrahmen nur
bis zu dieser Höhe
in eine Bauwerksöffnung
einzubringen, wobei das Hohlprofil mit dem der Hohlkörper nur
an drei Seiten des Blendrahmens ausgebildet sein muss.
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In einer vorzugsweisen Ausführung der
erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung
ist die Dichtfläche
an einem Einbaudichtrahmen angeordnet.
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Der Einbaudichtrahmen aus Flachbandmetall
oder ähnlichem
Material wird umlaufend an die Innenflächen der Umfassungswandungen
angebracht und verbleibt sinnvoller Weise auch außerhalb
der Nutzungszeiten des Blendrahmens am Bauwerk. Unebenheiten und
Rauhigkeiten der Umfassungswandung der Bauwerksöffnung können so ausgeglichen werden.
Auf der dem Blendrahmen zugewandten Fläche des Einbaudichtrahmens
ist eine glatte Oberfläche
ausgebildet. Der Einbaudichtrahmen garantiert hiermit ebene und
plane Dichtflächen
zum optimalen Anpressen des am Blendrahmen integrierten Hohlkörpers.
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Eine mögliche Variante der erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung
sieht vor, dass die Dichtfläche
an einem Schenkel eines Einbaudichtrahmens mit einem rechtwinkeligen
Profil angeordnet ist.
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Dieser Einbaurahmen kann zum Beispiel
an den Kanten der Umfassungswandung der Bau werksöffnung zur Innenwand des Baukörpers angebracht werden.
Diese Befestigungsweise erweist sich günstig, wenn sich die Substanz
der Umfassungswandung im Außenwandbereich
nicht für
die Befestigung eines Einbaurahmens eignet, z.B. bei vorgesetzten Wärmedämmschalen
oder bei optischen Prämissen. Der
Einbaurahmen mit rechtwinkeligem Profil kann in zwei senkrecht zueinander
liegenden Richtungen am Baukörper
befestigt werden, was den Verbund dieses Einbaudichtrahmens mit
dem Baukörper
verbessert. Infolge der Lage der Dichtfläche ist auch der Blendrahmen
innenwandseitig am Baukörper
positioniert. Die üblichen
Bauteile der Bauwerksöffnungen, wie
Fenster oder Türen,
befinden sich dabei im Druckbereich des anstehenden Wassers. Dies
ist jedoch unproblematisch, sobald diese Bauteile geöffnet oder
ausgehängt
werden.
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Nach einer weiteren Ausführungsvariante der
erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung
ist die Dichtfläche
auf einem in die Umfassungswandung eingelassenen massiven Blockrahmen
angeordnet.
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Auch in dieser Weise kann eine zur
Befestigung und Anpressung ungeeignete Substanz der Außenwand,
wie dies z.B. bei Wärmedämmmaterial
der Fall ist, umgangen werden. Im Bereich der gewünschten
Lage der Dichtfläche
und der Befestigung durch die bolzenartigen Verbindungselemente
wird anstelle des beispielhaften Wärmedämmmaterials ein massiver Blockrahmen,
beispielsweise aus Beton, als Umfassungswandung monolithisch ausgebildet.
An der dem Blendrahmen zugewandten Fläche des massiven Blockrahmens
ist eine glatte Dichtfläche
ausgebildet. Günstiger
Weise besteht dieser massive Blockrahmen aus wärmedämmendem Material. Damit wird
die Bildung von Wärmebrücken über den
Blockrahmen zum Baukörper
vermieden. Das wärmedämmende,
massive Material kann zum Beispiel Holz, Holzbeton, Porenbeton o.ä. sein.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung
ist das bolzenartige Verbindungselement als Steckbolzen ausgebildet.
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Dieser Steckbolzen ist stabförmig mit
glatter Oberfläche
ausgeführt
und wird durch die am Blendrahmen befestigte Steckhülse hindurch
in verschieden gestaltbare aber senkrecht zur Dichtfläche ausgebildete Öffnungen
in oder am Baukörper
eingesteckt, was auf einfache und schnelle Weise die kraftübertragende,
formschlüssige
Wirkverbindung zwischen Blendrahmen und Bauwerk herstellt.
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Ergänzend zur Ausführung des
Steckbolzens ist es günstig,
dass der Steckbolzen in eine Bohrung im Baukörper einsteckbar ist.
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Noch vor der eigentlichen Benutzung
des Blendrahmens, aber in Abhängigkeit
der gewünschten
Position des Blendrahmens, werden Bohrungen in die Umfassungswandung
eingebracht. Die Bohrungen sind dabei so positioniert, dass sie
sich senkrecht zur Dichtfläche
auf der Umfassungswandung und in geradliniger Verlängerung
der Mittelachse der jeweils am Blendrahmen befestigten Steckhülse befindet.
Die Steckbolzen werden durch die Steckhülsen hindurch in die Bohrungen
eingeführt.
Die Kraftübertragung
des Wasserdruckes kann so direkt vom Blendrahmen auf das Bauwerk
erfolgen, ohne Zwischenbauteile einzubeziehen. Die Bohrungen haben darüber hinaus
den Vorteil, dass sie während
der überwiegenden
Dauer der Nichtbenutzung des Blendrahmens optisch kaum eine Beeinflussung
des Bauwerkes darstellt. Die nur kleinen sichtbaren Öffnungen
der Bohrungen in den Umfassungswandungen könnten zusätzlich durch Montagestopfen
verschlossen werden.
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Darüber hinaus ist es dienlich,
dass in der Bohrung ein Hülsrohr
angeordnet ist.
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Solche Hülsrohre können in eine vorgebohrte Bohrung
eingeklebt werden oder vor der monolithischen Herstellung des massiven
Blockrahmens vormontiert werden. Damit wird neben dein technologischen
Vorteil die Bohrungsinnenwandung glatter gestaltet und die Führung des
Steckbolzens in der Bohrung verbessert.
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Eine weitere Ausführung des erfindungsgemäßen Steckbolzens
sieht vor, dass der Steckbolzen in eine zweite Steckhülse einsteckbar
ist, die an dem zur Dichtfläche
rechtwinklig abgewinkelten Schenkel des Einbaudichtrahmens mit rechtwinkeligem
Profil angeordnet ist.
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Bei der Anwendung des Einbaudichtrahmens
mit rechtwinkligem Profil befindet sich der Blendrahmen, dessen
Hohlkörper,
wie bereits erläutert,
mit der Dichtfläche
des genannten Einbaudichtrahmens kontaktieren muss, zwingend an
der Innenwand des Baukörpers.
In geradliniger Verlängerung der
Steckhülse,
die auf dem Hohlprofilrahmen des Blendrahmens befestigt ist, kann
daher auf dem senkrecht zur Dichtfläche abgewinkelten Schenkel des
Einbaudichtrahmens mit rechtwinkeligem Profil eine weitere Steckhülse aufgesetzt
sein. Durch beide Steckhülsen
wird der Steckbolzen geführt
und so die Kraftübertragung
vom Blendrahmen auf den Baukörper
vermittelt. Dabei kann vorteilhafter Weise eine Montage des Blendrahmens
auch von Innen an den Baukörper
erfolgen. Darüber
hinaus umgeht diese Anordnung des Steckbolzens einen tiefgehenden Eingriff
in die Umfassungswandung des Baukörpers, der nicht erwünscht sein
kann, z.B. bei Denkmalsschutzauflagen.
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Zur Positionssicherung der mit glatter
Oberfläche
ausgebildeten Steckbolzen in den Bohrungen, in den Hülsrohren
bzw. in den Steckhülsen
des Einbaudichtrahmens mit rechtwinkeligem Profil, gibt es eine
Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten,
um ein Herausrutschen während
des Einsatzfalles des Blendrahmens sicher zu verhindern. So können beispielsweise
die Steckbolzen am Ende abgewinkelt sein und so gegen ein am Blendrahmen
starr befestigten Sicherungsriegel eingedreht werden, dass ein Herausziehen
des Steckbolzens aus der Bohrung, dem Hülsrohr oder der Steckhülse in dieser
Stellung nicht möglich
ist.
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In einer Variante der Ausführungsform
des bolzenartigen Verbindungselementes ist dieses als Einschraubbolzen
ausgebildet.
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Dieser Einschraubbolzen verfügt neben
einem glatten, stabförmigen
Abschnitt an einem Ende über
einen Schraubenkopf und am anderen Ende über ein kurzes Gewinde. Mit
diesen Eigenschaften kann der Einschraubbolzen durch die am Blendrahmen
befestigte Steckhülse
hindurch gesteckt werden und direkt in die Umfassungswandung oder
in einen Einbaurahmen eingeschraubt werden. Es handelt sich hier
um eine Kombination aus form- und kraftschlüssiger Verbindung des Blendrahmens
mit dem Baukörper.
Diese Befestigungsform erfordert keinen besonderen Aufwand an den
Umfassungswandungen. Zugleich übernimmt
die Schraubverbindung die Positionssicherung des Einschraubbolzens
gegen das Herausrutschen.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft,
dass der Blendrahmen ein Mehrkammerhohlprofil aufweist.
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Die Ausstattung des Blendrahmens
mit einem Mehrkammerprofilrahmen erhöht dessen Steifigkeit, ohne
eine Gewichtserhöhung
der Konstruktion in Kauf nehmen zu müssen. Die Verformung des Blendrahmens
unter der Druckkraft des anstehenden Wassers wird geringer, so dass
die Druckkraft besser auf den Baukörper übertragen werden kann.
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Ergänzend dazu ist es günstig, dass
der Blendrahmen quer verbindende Versteifungsprofile aufweist.
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Diese Versteifungsprofile ergänzen den
umlaufenden Profilrahmen mit Querverbindungen. Auch diese Maßnahme führt zu einer
höheren
Stabilität des
Blendrahmens und zur verbesser ten Kraftübertragung.
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Eine weitere Ausgestaltung sieht
vor, dass in einer Abwinkelung des Blendrahmens ein Eckverbinder
mit einem offenen, in Längsrichtung
gekrümmten Hohlprofil
für eine
Aufnahme des elastischen Hohlkörpers
angeordnet ist.
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Diese Eckverbinder verbinden gerade
oder gekrümmte
Teile des Mehrkammerhohlprofilrahmens zu einer Abwinklung des Blendrahmens,
angepasst an die winkligen oder gekrümmten Formen der Umfassungswandung
der Bauwerksöffnungen,
so dass auch Sonderformen, wie z.B. eine Anpassung an Rundbögen in den
Fenstern möglich
sind. Die Eckverbinder sind so gestaltet, dass sie geeignet sind, den
im Hohlprofil verlaufenden Hohlkörper
gleichmäßig und
ohne Knickpunkte, zu führen.
Somit kann sich der Innendruck in dem sich ausdehnenden Hohlkörper gleichmäßig an allen
Punkten der Oberfläche des
Hohlkörpers
ausbreiten.
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In Ergänzung dazu ist es sinnvoll,
dass in einer Kehlbildung zusammentreffender Flächen der Umfassungswandung
eine elastische Einlage mit einer zu dein gekrümmten Hohlprofil gegensinnig
gekrümmten
Dichtfläche
angeordnet ist.
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So kann der in den Abwinklungen des
Blendrahmens gekrümmt
verlaufende Hohlkörper
sich dicht an eine genau gegensinnig gekrümmte Dichtfläche anlegen
und anpressen. Das erhöht
die Dichtfähigkeit
des Hohlkörpers
in Eckenausbildungen der Umfassungswandung erheblich.
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Eine praktische Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung
sieht vor, dass zwischen dem Blendrahmen und dem Baukörper ein Bandscharnierhalter
angeordnet ist.
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Diese Ausführungsform bietet die Möglichkeit,
den Blendrahmen drehbar gelagert und dauerhaft am Baukörper zu
befestigen. Der Blendrahmen kann so, ähnlich wie ein Fensterladen,
auf und zu geklappt und auch als solcher verwendet werden. Diese Ausführungsweise
eignet sich insbesondere für
den kurzfristigen Verschluss und eine schnelle Abschottung von Kellerfenstern.
Eine gesonderte Lagerung des Blendrahmens außerhalb der Gefahrensituation entfällt. Zusätzlich kann
ein verstärkt
ausgeführter Bandscharnierhalter
die Aufgabe der Kraftübertragung
der am Blendrahmen anstehenden Druckkraft vom Blendrahmen auf den
Baukörper
erfüllen.
An einer Seite des Blendrahmens, an der die Bandscharnierhalter
befestigt sind, können
die bolzenartigen Verbindungselemente entfallen.
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Nachfolgend soll in einigen Beispielen
die erfinderische Abdichtvorrichtung näher beschrieben werden. Die
Zeichnung zeigt dabei in
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1 die
ausschnittsweise Ansicht einer erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung auf
der Umfassungswandmg einer Bauwerksöffnung mit ebener Dichtfläche und
mit einem bolzenartigen Verbindungselement von oben,
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2 eine
ausschnittsweise Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung
auf der Umfassungswandung einer Bauwerksöffnung mit einem bolzenartigen
Verbindungselement und einer Abwinkelung des Blendrahmens, druckkraftseitig,
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3 die
ausschnittsweise Ansicht einer erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung auf
der Umfassungswandung einer Bauwerksöffnung mit einem Einbaudichtrahmen
und einem bolzenartigen Verbindungselement von oben,
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4 die
ausschnittsweise Ansicht einer erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung auf
der Umfassungswandung einer Bauwerksöffnung mit einem massiven Blockrahmen
und einem bolzenartigen Verbindungselement von oben,
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5 die
ausschnittsweise Ansicht einer erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung auf
der Umfassungswandung einer Bauwerksöffnung mit einem Einbaudichtrahmen
mit winkeligem Profil und einem bolzenartigen Verbindungselement
von oben,
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5a eine
Ansicht des Einbaudichtrahmens mit winkeligem Profil auf der Umfassungswandung
einer Bauwerksöffnung
init seiner Befestigung ain Baukörper
von oben und
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6 die
ausschnittsweise Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung
auf der Umfassungswandung einer Bauwerksöffnung mit einem Einbaudichtrahmen
mit winkeligem Profil und einem Bandscharnierhalter, innenwandseitig.
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Die erfindungsgemäße Abdichtvorrichtung besteht
in den Ausführungsbeispielen
im Wesentlichen aus dem Blendrahmen 1, dem elastischen Hohlkörper 2,
der in das Hohlprofil des Blendrahmens 1 eingelegt ist,
einer mit dem Blendrahmen in Bezug stehenden ebenen Dichtfläche 3 auf
der Umfassungswandung der Bauwerksöffnung 4 im Baukörper 5 und
den schnelllösbaren,
bolzenartigen Verbindungselementen, die den Blendrahmen 1 mit
dem Baukörper 5 verbinden.
Der Blendrahmen 1 wird an die Abmaße der jeweiligen Bauwerksöffnung angepasst
und ist im Einzelnen aus einer Aluminiumplatte, die als Blende 6 fungiert
und dem daran umlaufend befestigten Mehrkammerhohlprofil 7 aus
Aluminium, der den stabilisierenden Rahmen bildet, gefertigt. Der
schlauchartige Hohlkörper 2 wird
mittels eines Ventils 8, das im Mehrkammerhohlprofil 7 integriert ist,
mit einem Druckmittel, z.B. Luft befällt und presst sich infolge
seiner Ausdehnung fest an die Dichtfläche 3 auf der Umfassungswandung 4 an.
Die hohe Steifigkeit des Blendrahmens 1 in Verbindung mit
der Anpresskraft des befüllten
Hohlkörpers 2 und
der besonderen Verbindungstechnik der bolzenartigen Verbindungselemente
bilden im Gefahrenfalle einen sicheren Widerstand gegen eine auf
die Außenfläche des
Blendrahmens 1 einwirkende Druckkraft 9 der beispielsweise
abzuschottenden, angestauten Wassermassen bei einem Hochwasser.
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In 1 ist
in einem Ausschnitt ein spezielles Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung
mit einem bolzenartigen Verbindungselement als Steckbolzen 10 mit
einer Steckhülse 11 und
dargestellt. Die Abdichtvorrichtung ist hierbei einem üblichen
Einbauteil zum Öffnen
und Verschließen
einer Bauwerksöffnung,
das z.B. ein Fenster- oder Türrahmen 12 sein
kann, druckwasserseitig vorgelagert angeordnet. Ist bei dieser Anordnung
der Abdichtvorrichtung der Bereich der Oberfläche der Umfassungswandung 4,
die mit dem Hohlkörper 2 kontaktiert,
ausreichend eben und glatt, kann diese Oberfläche selbst als Dichtfläche 3 fungieren.
Die längs
erstreckte Steckhülse 11 ist
in senkrechter Lage zur Dichtfläche 3 auf
der Blende 6 des Blendrahmens 1 befestigt. Die
Befestigung der Steckhülse 11 ist
dabei mittels einer Schraubverbindung 13 realisiert, die
gleichzeitig das Mehrkammerhohlprofil 7 mit der Blende 6 verbindet.
In geradliniger Verlängerung
zur jeweiligen Lage der Steckhülsen 11 sind
in die Umfassungswandung 4 Bohrungen 14 in den Baukörper 5 eingebracht.
Der Blendrahmen 1 kann nun im Gefahrenfalle dadurch mit
dem Baukörper 5 sicher
und schnell verbunden werden, indem die Steckbolzen 10 durch
die Steckhülsen 11 hindurch
in die Bohrungen 14 eingeführt werden und eine formschlüssige Verbindung
zwischen dem Blendrahmen 1 und dem Baukörper 5 erzeugen. Anzahl,
Querschnitt und Länge
der Bohrungen 14, Steckbolzen 10 und Steckhül sen 11 sind
entsprechend den verschiedenen Gegebenheiten der Bauwerksöffnung,
der Festigkeit des Baukörpers 5 und
der zu erwartenden Druckkraft 9 des Wassers bemessen.
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In 2 ist
oben beschriebenes Ausführungsbeispiel
ausschnittsweise in einer Seitenansicht dargestellt. Hier wird die
Formgebung des Steckbolzens 10 deutlicher sichtbar. Ein
abgewinkeltes Ende der Steckbolzen 10 ermöglicht eine
Verriegelung gegenüber
einem Sicherungsriegel 15 und verhindert das Herausrutschen
des Steckbolzens 10 während
seiner Haltefunktion. Darüber
hinaus ist in dieser Darstellung des Ausführungsbeispiels eine kehlartige
Eckausbildung der Umfassungswandung 4 der Bauwerksöffnung und
eine dazu angepasste Abwinkelung des Blendrahmens 1 abgebildet.
Der Blendrahmen 1 ist mit einem erfindungsgemäßen Eckverbinder 16 aus
Kunststoff oder aus Aluminiumguss, ausgestattet, der die geraden
Stücke
des Mehrkammerhohlprofils 7 miteinander verbindet. Der Eckverbinder 16 führt das
offene Hohlprofil des Blendrahmens 1 in Längsrichtung
gekrümmt
fort und sorgt für
eine Aufnahme des elastischen Hohlkörpers 2 in einem gleichmäßig gekrümmten Verlauf.
Somit kann sich der Innendruck in dem sich ausdehnenden Hohlkörper 2 gleichmäßig an allen
Punkten der Oberfläche
des Hohlkörpers 2 ausbreiten.
In Ergänzung dazu
ist in der Kehlbildung der zusammentreffenden Flächen der Umfassungswandung 4 eine
passende elastische Einlage 17 mit einer zu dem gekrümmten Hohlprofil
des Eckverbinders 16 gegensinnig gekrümmten Dichtfläche 18 eingelegt.
Der in den Eckpunkten des Blendrahmens 1 gekrümmt verlaufende Hohlkörper 2 schließt so dicht
an die genau gegensinnig gekrümmte
Dichtfläche
der Einlage 18 an, wodurch die Dichtigkeit des Blendrahmens 1 in
der Eckausbildung der Umfassungswandung 4 gewährleistet wird.
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In 3 ist
eine Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung
mit einem Einbaudichtrahmen 19 und einem bolzenartigen
Verbindungselement als Einschraubbolzen 20 mit einer Steckhülse 11 in
einer Ansicht von oben dargestellt. Die Dichtfläche 3 befindet sich
hierbei auf dem Einbaudichtrahmen 19 aus Flachbandstahl,
der als ebenes und glattes Ausgleichsbauteil dient, wenn unebene
und strukturierte Umfassungswandungen 4 anzutreffen sind.
Der Einbaudichtrahmen 19 ist auf den Umfassungswandungen 4 fest
installiert, in dem er mit Hilfe von Ausgleichsmasse umlaufend aufgeklebt und/oder
aufgeschraubt wird. Die Unebenheiten und Rauhigkeiten der Umfassungswandung 4 der
Bauwerksöffnung
können
so wirksam ausgeglichen werden. Das Ausführungsbeispiel enthält auch
eine weitere Variante des erfindungsgemäßen bolzenartigen Verbindungselementes.
Die Anordnung und Befestigung der Steckhülse 11 auf dem Blendrahmen
entspricht dem Ausführungsbeispiel
in 1 und 2. In der Befestigungsweise mit dem Einschraubbolzen 20 wird
eme kombinierte form- und kraftschlüssige Verbindung zwischen dem
Blendrahmen 1 und dem Baukörper 5 erzeugt, indem
der Einschraubbolzen 20, hier mit einem Gewindeabschnitt
und einem Inbusschraubenkopf ausgestattet, durch die Steckhülse 11 hindurch
geführt
und in den Einbaudichtrahmen 19 eingeschraubt wird. Dieser
wiederum ist mit einer Steinschraubverbindung im Baukörper 5 fest
verankert, womit die auf den Blendrahmen 1 wirkende Druckkraft 9 des
Wassers über
den Einbaudichtrahmen 19 in den Baukörper 5 abgeleitet
werden kann. Anzahl, Querschnitt und Länge der Einschraubbolzen 20 und
Steckhülsen 11,
sowie Anzahl, Querschnitt und Länge
der Steinschrauben 21 sind auch hier entsprechend der verschiedenen
Gegebenheiten der Bauwerksöff
nung, der Festigkeit des Baukörpers 5 und
der zu erwartenden Druckkraft 9 des Wassers bestimmt.
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4 zeigt
eine Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung
mit einem massiven Blockrahmen 22 und einem bolzenartigem Verbindungselement
als Steckbolzen 10 mit einer Steckhülse 11 und einem in
eine Bohrung eingeklebten Hülsrohr 23 in
einer Ansicht von oben. Der Blockrahmen 22 ist an der Stelle,
wo sich die Dichtfläche 3 für den Anschluss
des Blendrahmens 1 an die Umfassungswandung 4 befinden
soll, in die Umfassungswandung 4 eingelassen. Dies kann
in solchen Fällen
praktiziert werden, wenn der Baukörper 5 eine poröse oder
nicht druckstabile Substanz an der Umfassungswandung 4 aufweist,
wie z.B. durch Wärmedämmschalen.
Der Blockrahmen 22 kann z.B. monolithisch aus wärmedämmenden
Mörtel
oder Beton hergestellt werden oder aus massivem Wärmedämmmaterial,
wie z.B. Holz bestehen. An der der Bauwerksöffnung zugewandten Fläche des
massiven Blockrahmens 22 ist eine glatte Dichtfläche 3 ausgebildet.
Das bolzenartige Verbindungselement in diesem Ausführungsbeispiel
ist analog dem in l und 2 ausgebildet. Die Besonderheit
bei der Verbindung in diesem Ausführungsbeispiel besteht darin,
dass die Bohrung 14 für
den einzusteckenden Steckbolzen 10 jeweils durch den massiven
Blockrahmen 22 bis in den massiven Teil des Baukörpers 5 reicht
und mit einem Hülsrohr 23 ausgekleidet
wird. Dies sichert die Kraftübertragung
der Druckkraft 9 des Wassers an den massiven, druckfesten
Teil des Baukörpers 5.
Die Führung
des Steckbolzens 10 in der Bohrung 14, insbesondere
bei Bohrungen mit Materialübergängen, wird
durch das Hülsrohr
verbessert. Darüber
hinaus ist es technologisch günstig, vor
der monolithischen Herstellung des Blockrahmens 22 aus
beispielsweise Beton, den massiven Teil des Baukörpers 5 vorzubohren
und das Hülsrohr 23 in
erforderlicher Länge
einzukleben, so dass sich das Bohren im Blockrahmen 22 nach
dem Vergießen des
Betons erübrigt.
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5 und 5a betrifft ein Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Abdichtvorrichtung
mit einem Einbaudichtrahmen mit rechtwinkeligem Profil 24 und
einem bolzenartigen Verbindungselement als Steckbolzen 10 mit
zwei Steckhülsen 1 1
in jeweils auszugsweiser Ansicht von oben. Dieser Einbaudichtrahmen
ist an der Kante der zusammentreffenden Flächen der Umfassungswandung
der Bauwerksöffnung 4 und
der Innenwand des Baukörpers 25 fest
installiert. Der Einbaudichtrahmen mit rechtwinkeligem Profil 24 besteht
z.B. aus Winkelstahl und ist, wie in 5a näher dargestellt,
mit spreizdruckfrei eingelassenen Gewindestangen 26 am Baukörper 5 befestigt.
Die randnahe Befestigungsweise dieses Einbaudichtrahmens 24 ist
somit weitestgehend spannungsfrei. Die Dichtfläche 3 befindet sich
auf dem der Bauwerksöffnung
zugewandten Schenkel dieses Einbaudichtrahmens mit rechtwinkeligem
Profil 24. Infolge der Lage der Dichtfläche 3 ist auch der Blendrahmen 1 innenwandseitig
zum Baukörper 5 positioniert.
In geradliniger Verlängerung
der Steckhülse 11,
die auf dem Mehrkammerhohlprofil 7 des Blendrahmens 1 befestigt
ist, befindet sich eine weitere Steckhülse 11, aufgeschweißt auf dem
senkrecht zur Dichtfläche 3 abgewinkelten
Schenkel des Einbaudichtrahmens mit rechtwinkeligem Profil 24. Durch
beide Steckhülsen 11 wird
der Steckbolzen 10 geführt
und vermittelt so den Kraftübertrag
der Druckkraft 9 des Wassers an den Baukörper 5.
Diese Verbindungsart realisiert eine Montage des Blendrahmens 1 von
Innen an den Baukörper 5 und
vermeidet einen Eingriff in die Umfassungswandung 4 im
Außenbereich
des Baukörpers 5,
die z.B. denkmalpflegerischen Auflagen unterliegen könnte. Fenster- oder
Türrahmen 12 liegen
hierbei druckwasserseitig, wobei die Fensterflügel oder Türblätter vor dem Gefahreneintritt
geöffnet
oder sogar ausgebaut und sichergestellt werden.
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6 zeigt
zudem die Möglichkeit,
den Blendrahmen 1 mittels eines Bandscharnierhalters 27 an
dem Einbaudichtrahmen mit rechtwinkeligem Profil 24 drehbar
gelagert und dauerhaft zu installieren. Der Blendrahmen 1 kann
so, ähnlich
wie ein Fensterladen, auf und zu geklappt werden. An der Befestigungsseite
der Bandscharnierhalter 27 wird die Kraftübertragung
der Druckkraft des Wassers vom Blendrahmen 1 auf den Baukörper 5 von
den Bandscharnierhaltern 27 übernommen. An alle anderen
Seiten des Blendrahmens 1 sind die bolzenartigen Verbindungselemente
wie beschrieben zur Kraftübertragung
eingesetzt.
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- 1
- Blendrahmen
- 2
- elastischer
Hohlkörper
- 3
- ebene
Dichtfläche
- 4
- Umfassungswandung
der Bauwerksöffnung
- 5
- Baukörper
- 6
- Blende
- 7
- Mehrkammerhohlprofil
- 8
- Ventil
- 9
- Richtung
der Druckkraft des Wassers
- 10
- Steckbolzen
- 11
- Steckhülse
- 12
- Fenster-
oder Türrahmen
- 13
- Schraubverbindung
- 14
- Bohrung
- 15
- Sicherungsriegel
- 16
- Eckverbinder
- 17
- elastische
Einlage
- 18
- gekrümmte Dichtfläche
- 19
- Einbaudichtrahmen
- 20
- Einschraubbolzen
- 21
- Steinschrauben
- 22
- massiver
Blockrahmen
- 23
- Hülsrohr
- 24
- Einbaudichtrahmen
mit rechtwinkeligem Profil
- 25
- Innenwand
des Baukörpers
- 26
- Gewindestange
- 27
- Bandscharnierhalter