DE102008035264B4 - Zweiteiliger Beschlag - Google Patents
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Abstract
Zweiteiliger Beschlag, mit einem ersten Beschlagteil (2) und einem zweiten Beschlagteil (10), wobei das erste Beschlagteil (2) an einem tragenden Bauelement und das zweite Beschlagteil (10) an einem getragenen Bauelement angebracht ist, wobei die beiden Bauelemente durch Zusammenfügen der beiden Beschlagteile (2, 10) drehbar, schwenkbar und fest miteinander verbindbar sind und nach einer Verbindung wieder lösbar sind, wobei das erste Beschlagteil (2) als ein länglicher Klotz ausgebildet ist, welcher nahezu über die gesamte Länge ein Bohrloch (3) aufweist, in welchem ein Bolzen (6) auf einer Feder (5) stehend angeordnet ist, wobei das erste Beschlagteil (2) nahe dem oberen Rand des Bohrlochs (3) einen Schlitz (4) aufweist, wobei das zweite Beschlagteil (10) aus einem kurzen Flachteil besteht, welches an einem Ende eine Öse (11) aufweist und in den Schlitz (4) des ersten Beschlagteils (2) einschiebbar ist, wobei der auf die Feder (5) aufgesetzte Bolzen (6) durch die Öse (11) des zweiten...
Description
- Die Erfindung betrifft einen zweiteiligen Beschlag nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Beschläge als Zubehörteile für Fenster, Türen und ähnliche Bauelemente, die deren Funktionen erst ermöglichen, sind Scharniere und Schlösser. Die erwarteten Funktionen beim Öffnen und Schließen dieser Bauelemente sind Drehen und Arretieren. Zu diesem Zweck wird das tragende Bauelement (Rahmen) mit dem getragenen Bauelement (Flügel) an der einen Seite durch mindestens ein Scharnier gelenkig verbunden und an der anderen Seite durch mindestens ein Schloß arretiert.
- Bekannt ist eine Vielzahl verschiedener Scharniere zum Drehen und Schlösser zum Arretieren aber kein Beschlag der beide Funktionen erfüllt und erlauben würde, die Bauelemente an einer beliebigen Seite zu drehen und zu arretieren.
- Aus der
EP 0 124 749 A2 ist ein Türlager bekannt, wobei in einer Bohrung in der Tür ein Lagerzapfen angeordnet ist, welcher aus der Bohrung herausragt und welcher in der Bohrung verschiebbar ist, um ein einfaches Lösen der Tür von einem Gehäuse zu ermöglichen. Der Lagerzapfen ist auf einer Feder gelagert. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen durch den Stand der Technik noch nicht bekannten zweiteiligen Beschlag zu schaffen, der vielfachen Anwendungsmöglichkeiten gerecht wird und welcher dafür ausgelegt ist, besonders schwere Gegenstände dreh- bzw. schwenkbar an ein tragendes Bauteil anzuordnen.
- Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
- Dies erfolgt durch einen zweiteiligen Beschlag, von dem der erste Teil an einem tragenden Bauelement und der zweite Teil an einem getragenen Bauelement angebracht ist, wobei die beiden Bauelemente beim Zusammenfügen der beiden Beschlagteile ohne den Einsatz von Werkzeugen drehbar, schwenkbar und fest miteinander verbunden und nach einer Verbindung ohne den Einsatz von Werkzeugen und ohne Schaden zu nehmen auch gelöst und beliebig oft wieder verbunden und getrennt werden können. Das erste Beschlagteil ist als länglicher Klotz ausgestaltet, welcher nahezu über die gesamte Länge ein Bohrloch aufweist, in welchem ein Bolzen auf einer Feder stehend angeordnet ist und wobei das erste Beschlagteil nahe dem oberen Rand des Bohrloches einen Schlitz aufweist. Das zweite Beschlagteil besteht aus einem kurzen Flachteil, welches an einem Ende eine Öse aufweist und in den Schlitz des ersten Beschlagteils einschiebbar ist, wobei der auf die Feder aufgesetzte Bolzen durch die Öse des zweiten Beschlagteils durchgreifen kann und damit die beiden Beschlagteile miteinander verbindet und fixiert bzw. arretiert. Der Schlitz ist als querliegender Schlitz ausgestaltet, welcher von einer Seite des ersten Beschlagteils bis auf die dieser gegenüberliegenden Seite des ersten Beschlagteils verläuft. Das zweite Beschlagteil ist an dem die Öse aufweisenden Ende abgerundet.
- Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
-
1 einen waagerechten Schnitt entlang der Linien I-I der3 und4 ; -
2 einen waagerechten Schnitt entlang der Linien II-II der3 und4 ; -
3 einen lotrechten Schnitt entlang der Linien III-III der1 und2 ; -
4 einen lotrechten Schnitt entlang der Linien IV-IV der1 und2 und -
5 eine isometrische Darstellung der Beschlagteile. - Der zweiteilige Beschlag besteht aus einem Klotz
2 und einem Flachteil10 . Im Klotz2 sind nachfolgende Teile eingebaut: ein Bolzen6 , eine Druckfeder5 und eine Schraube8 . Alle Teile bestehen vorzugsweise aus witterungsbeständigem Material. Der Klotz2 weist vorzugsweise einen rechteckigen Querschnitt auf und ist von einem Ende her in Längsrichtung mit einem Bohrloch3 versehen, welches nicht den gesamten Klotz2 durchdringt. Außerdem weist er nahe dem offenen Ende einen querliegenden Schlitz4 auf, der das Bohrloch3 durchdringt und weiter da rüberhinaus in den Klotz2 einschneidet und geeignet ist, das Flachteil10 aufzunehmen. In das Bohrloch3 ist vom offenen Ende her der auf der Druckfeder5 stehende Bolzen6 eingebaut, der über den Schlitz4 hinaus in den oberhalb des Schlitzes4 liegenden Teil des Bohrlochs3 ragt. In den Bolzen6 ist durch einen Spalt7 im Klotz2 hindurch eine Schraube8 eingeschraubt. Beim Herunterziehen der Schraube8 durch den Spalt7 kann der Bolzen6 gegen den Druck der Feder5 aus dem Bereich oberhalb des Schlitzes4 und des Schlitzes4 selbst herausgezogen werden. In diesem Zustand kann das Flachteil10 in den Schlitz4 eingeschoben werden. In dem Moment in dem die Öse10 des Flachteils11 mit dem Bohrloch3 fluchtet bzw. zur Deckung gelangt, springt der Bolzen6 unter dem Druck der Feder5 durch die Öse11 hindurch in seine ursprüngliche Lage zurück und bewirkt damit eine Fixierung bzw. Arretierung des Flachteils10 an dem Klotz2 und damit des getragenen Bauelements am tragenden Bauelement. - Eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Beschlags besteht darin, daß der Bolzen
6 an dem der Feder5 gegenüber liegenden Ende mit einer Schräge9 versehen ist, wodurch sie auch ohne Herunterziehen der Schraube8 bereits beim Eindringen des Flachteils10 gegen den Druck der Feder5 aus dem Bereich des Schlitzes4 verdrängt wird und durch den Druck der Feder5 wieder in seine Ausgangsposition zurückspringt, wenn Öse11 und Bohrloch3 zur Deckung gelangen. Damit ist die Qualität des Beschlags als Steckverbindung hergestellt. - Der Anschluß der Bauteile des Beschlags – der Öse
11 und des Klotzes2 – an dem jeweiligen Bauelement kann je nach Material, Lastfall und Zweckbestimmung geschweißt, aufgeschraubt, geklebt oder eingesteckt und verschraubt oder sonst wie befestigt sein. - Es bestehen sehr vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Wird z. B. ein Flügel an vier Seiten mit den erfindungsgemäßen Beschlägen am Rahmen befestigt, kann die Fixierung bzw. Arretierung an beliebigen drei Seiten gelöst und der Flügel um die Drehachse der vierten Seite gedreht und geöffnet werden. Wird der Flügel an zwei Seiten befestigt, kann er beliebig an einer Seite geöffnet und um die Drehachse der gegenüberliegenden Seite gedreht und geöffnet werden.
- Eine andere Anwendungsmöglichkeit besteht in der vorübergehenden oder dauerhaften Befestigung von Platten und Scheiben an einer Unterkonstruktion. Dabei kann es sich um Fassadenplatten, Wandplatten, Bodenplatten, Deckenplatten oder Dachplatten in nahezu jedem Material handeln. Bei Anwendung einer entsprechenden umlaufenden Dichtung lassen sich die Platten und Scheiben mit Hilfe der erfindungsgemäßen Beschläge, allein durch leichten Druck gegen den Widerstand der Dichtung und ohne den Einsatz von Werkzeugen an der Unterkonstruktion kraftschlüssig und dauerhaft befestigen. Zum Zweck einer Revision im Bereich hinter den Platten und Scheiben oder auch zum Auswechseln lassen sich diese ohne den Einsatz von Werkzeugen und ohne Schaden zu nehmen, auf einfache Weise lösen, drehen, abnehmen und wiederverwenden.
Claims (3)
- Zweiteiliger Beschlag, mit einem ersten Beschlagteil (
2 ) und einem zweiten Beschlagteil (10 ), wobei das erste Beschlagteil (2 ) an einem tragenden Bauelement und das zweite Beschlagteil (10 ) an einem getragenen Bauelement angebracht ist, wobei die beiden Bauelemente durch Zusammenfügen der beiden Beschlagteile (2 ,10 ) drehbar, schwenkbar und fest miteinander verbindbar sind und nach einer Verbindung wieder lösbar sind, wobei das erste Beschlagteil (2 ) als ein länglicher Klotz ausgebildet ist, welcher nahezu über die gesamte Länge ein Bohrloch (3 ) aufweist, in welchem ein Bolzen (6 ) auf einer Feder (5 ) stehend angeordnet ist, wobei das erste Beschlagteil (2 ) nahe dem oberen Rand des Bohrlochs (3 ) einen Schlitz (4 ) aufweist, wobei das zweite Beschlagteil (10 ) aus einem kurzen Flachteil besteht, welches an einem Ende eine Öse (11 ) aufweist und in den Schlitz (4 ) des ersten Beschlagteils (2 ) einschiebbar ist, wobei der auf die Feder (5 ) aufgesetzte Bolzen (6 ) durch die Öse (11 ) des zweiten Beschlagteils (10 ) durchgreifen kann und damit die beiden Beschlagteile (2 ,10 ) miteinander verbindet und fixiert, dadurch gekennzeichnet, dass – der Schlitz (4 ) als querliegender Schlitz ausgestaltet ist, welcher von einer Seite des ersten Beschlagteils (2 ) bis auf die dieser Seite gegenüberliegenden Seite des ersten Beschlagteils (2 ) verläuft, und – das zweite Beschlagteil (10 ) an dem die Öse (11 ) aufweisenden Ende abgerundet ist. - Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schraube (
8 ), die am oberen Ende eines seitlichen Spalts (7 ) im ersten Beschlagteil (2 ) in den Bolzen (6 ) eingeschraubt ist, gegen den Druck der Feder (5 ) zurückgeschoben werden kann, wodurch die Fixierung des zweiten Beschlagteils (10 ) am ersten Beschlagteil (2 ) lösbar ist. - Beschlag nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (
6 ) an dem der Feder (5 ) gegenüber liegenden Ende so mit einer Schräge (9 ) versehen ist, daß er bei Druck gegen das zweite Beschlagteil (10 ) gegen den Druck der Feder (5 ) ausweicht und bei Fluchten der Öse (11 ) mit dem Bohrloch (3 ) durch den Federdruck in diese hineinspringt und eine Fixierung bewirkt.
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