DE19920829C1 - Scharnier - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Scharnier zur schwenkbaren Lagerung eines Bauteils, beispielsweise einer Tür, eines Fensters oder einer Klappe, an einer feststehenden Zarge. Das Scharnier umfaßt einen am schwenkbaren Bauteil zu befestigenden Scharnierlappen (4) und einen an der Zarge zu befestigenden Scharnierbock (1), an dem der Scharnierlappen (4) mittels eines Scharnierbolzens (2) schwenkbar gelagert ist. Um zusätzlich zur Schwenkbewegung eine Aushubbewegung des schwenkbaren Bauteils beim Öffnen zu erzielen, ist der am Scharnierlappen (4) angeordnete Scharnierbolzen (2) in einem Langloch (14) des Scharnierbockes (1) durch ein zwischen dem Scharnierlappen (4) und dem Scharnierbock (1) angeordnetes Getriebe (5) zwischen einer befestigungsseitigen, der Schließstellung des verschwenkbaren Bauteils entsprechenden Endstellung und der anderen Endstellung beweglich, in der das Bauteil zumindest einen Teil seiner Schwenkbewegung in die Offenstellung ausgeführt hat.
Description
Die Erfindung betrifft ein Scharnier zur schwenkbaren Lagerung eines Bauteils,
beispielsweise einer Tür, eines Fensters oder einer Klappe, an einer
feststehenden Zarge mit einem am schwenkbaren Bauteil zu befestigenden
Scharnierlappen und einem an der Zarge zu befestigenden Scharnierbock, an dem
der Scharnierlappen mittels eines am Scharnierlappen angeordneten
Scharnierbolzens schwenkbar gelagert ist, wobei der Scharnierbolzen in einem
Langloch des Scharnierbockes durch ein zwischen dem Scharnierlappen und dem
Scharnierbock angeordnetes Getriebe zwischen einer befestigungsseitigen, der
Schließstellung des verschwenkbaren Bauteils entsprechenden Endstellung und
einer anderen Stellung beweglich ist, in der das Bauteil zumindest einen Teil
seiner Schwenkbewegung in die Offenstellung ausgeführt hat.
Ein solches Scharnier ist aus der US 2,959,808 bekannt. Der Scharnierbolzen ist
hierbei in einem Langloch des Scharnierbockes geführt. Parallel zu dem Langloch
erstreckt sich eine Zahnstange, die zusammen mit Zahnsegmenten des
Scharnierlappens ein Getriebe bildet, mit dem der Scharnierbolzen zwischen einer
der Schließstellung des verschwenkbaren Bauteils entsprechenden Endstellung
und einer anderen, einwärts bewegten Endstellung beweglich ist. Der
Schwenkweg der mit dem Scharnierbolzen verbundenen Tür ist hierbei begrenzt,
da die korrespondierenden Teile des Getriebes in dauerndem Eingriff miteinander
stehen. Zwar ließe sich der Schwenkwinkel der Tür vergrößern, indem einerseits
die Zahnstange verlängert und andererseits der Umfang, über den die Zähne an
dem Scharnierlappen verteilt sind, vergrößert würde. In diesem Fall entstünde
jedoch ein zusätzlicher Platzbedarf, insbesondere wegen der dann erforderlichen
Länge der Zahnstange. Von Nachteil wäre ferner, daß sich bei der vollständig
geöffneten Tür Scharnierlappen und Scharnierbolzen infolge der
Aushebebewegung unnötig weit zurückziehen würden.
Eine zu große Aushebebewegung ist insbesondere dann unerwünscht, wenn das
schwenkbare Bauteil, beispielsweise die Tür einer Kühlzelle oder eines Backofens
oder die Zugangstür bzw. Revisionsklappe einer gasführenden Leitung, in der
Schließstellung luft- und/oder druckdicht mit der Zarge verbunden sein soll. Hier
ergibt sich insbesondere an der Anschlagseite des schwenkbaren Bauteils das
Problem, die zwischen verschwenkbarem Bauteil und Zarge angeordnete Dichtung
vor Beschädigung und Verschleiß zu schützen. Durch die Anordnung der Dichtung
nahe der Schwenkachse unterliegt diese beim Öffnen und Schließen des
verschwenkbaren Bauteils hohen Belastungen auch quer zur Dichtfläche, die bei
den bekannten Scharnieren zu einem vorzeitigen Verschleiß der Dichtung und
somit zu Undichtigkeiten führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Scharnier der eingangs
genannten Art zu schaffen, welches große Aufschwenkwinkel ermöglicht, ohne
daß die damit einhergehende Aushebebewegung das erforderliche Maß
überschreitet, und welches daher in besonderer Weise für die Verwendung an
verschwenkbaren Bauteilen geeignet ist, die in der Schließstellung mittels einer
umlaufenden Dichtung luft- und/oder druckdicht mit der Zarge verbunden sind.
Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß am Scharnierlappen mindestens eine
kreisbogenabschnittförmige Führung für einen am Scharnierbock angeordneten
Führungsstift ausgebildet ist.
Erfindungsgemäß wird eine Führung des Scharnierlappens nach Beendigung der
Aushebebewegung auch über den restlichen Schwenkbereich in die vollständige
Offenstellung erzielt, insbesondere im Bereich zwischen 90° und 180° des
Öffnungswinkels. Durch das Zusammenwirken von Führungsstift und
kreisbogenabschnittförmiger Führung am Scharnierlappen wird sichergestellt, daß
der Scharnierbolzen im restlichen Schwenkbereich seine Stellung am
außenliegenden Ende des Langloches beibehält.
Mit beginnender Öffnungsbewegung wird der mit dem schwenkbaren Bauteil
verbundene Scharnierlappen in Richtung des Langloches von der Dichtfläche der umlaufenden
Dichtung von der Zarge weg bewegt. Auch die anschlagseitige Dichtung wird auf
diese Weise an ihrer Dichtfläche entlastet, so daß sie
keinen schädlichen Belastungen, insbesondere Quetschungen und Torsionen
ausgesetzt wird, die zu einem vorzeitigen Verschleiß führen. Die
Aushebebewegung des schwenkbaren Bauteils wird erzielt, indem der mit dem
Scharnierlappen verbundene Scharnierbolzen in einem Langloch des
Scharnierbockes geführt ist und mittels eines zwischen Scharnierlappen und
Scharnierbock angeordneten Getriebes mit beginnender Öffnungsbewegung aus
seiner befestigungsseitigen Endstellung in eine andere, durch das Langloch
vorgegebene Stellung bewegt wird. Diese Stellung ist bereits erreicht, bevor das
schwenkbare Bauteil seine volle Schwenkbewegung in die Offenstellung
ausgeführt hat.
Mit der Erfindung wird ferner vorgeschlagen, an jedem ein Langloch für den
Scharnierbolzen aufweisenden Seitenteil des Scharnierbockes einen Führungsstift
anzuordnen und die zugehörige kreisbogenabschnittförmige Führung an einem
separaten, das Zahnsegment enthaltenden Getriebeelement auszubilden, das auf
den Scharnierbolzen aufgesetzt und unverdrehbar mit dem Scharnierlappen
verbunden ist. Hierdurch ergibt sich eine Verringerung der Anzahl der Teile des
erfindungsgemäßen Scharniers und damit eine preisgünstigere Herstellung sowie
einfachere Montage.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht das Getriebe aus einer am
Scharnierbock angeordneten Zahnstange und mindestens einem mit dem
Scharnierlappen verbundenen Zahnsegment. Der Scharnierbolzen kann hierbei
erfindungsgemäß in einer Lagerbohrung des Scharnierlappens frei drehbar
angeordnet sein.
Obwohl auch andere Ausbildungen des Langloches, beispielsweise bogenförmige
denkbar sind, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung das
Langloch geradlinig ausgebildet und rechtwinklig zur Anschraubfläche des
Scharnierbockes ausgerichtet. Hierdurch ergibt sich eine rechtwinklig zur
Dichtfläche verlaufende Aushebebewegung des verschwenkbar an der Zarge
angeordneten Bauteils.
Um die Konstruktion zu vereinfachen, kann die Zahnstange gemäß einem weiteren
Merkmal der Erfindung einstückig am Scharnierbock angeformt sein.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zwei Zahnsegmente in
Verlängerung der Lagerbohrung des Scharnierlappens auf den Scharnierbolzen
aufgesetzt und formschlüssig mit dem Scharnierlappen verbunden. Hierdurch
ergibt sich ein besonders preisgünstig herstellbares und einfach zu montierendes
Getriebe zwischen Scharnierbock und Scharnierlappen.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Scharniers
dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 einen waagerechten Schnitt durch das anschlagseitige Ende einer in
der Schließstellung befindlichen Kühlraumtür mit einer Draufsicht auf
das Scharnier,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung mit halb und vollständig
geöffneter Tür,
Fig. 3 eine Ansicht des Scharniers,
Fig. 4 eine Draufsicht auf das Scharnier nach Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt durch das Scharnier gemäß Fig. 3,
Fig. 6 eine Ansicht des Scharnierbocks,
Fig. 7 eine gegenüber der Darstellung in Fig. 6 um 90° gedrehte Ansicht des
Scharnierbocks,
Fig. 8 eine Seitenansicht des Scharnierbocks nach den Fig. 6 und 7,
Fig. 9 einen Querschnitt durch den Scharnierbock gemäß
Fig. 6,
Fig. 10 eine Ansicht des Führungsstiftes,
Fig. 11 eine Ansicht des Scharnierlappens,
Fig. 12 eine Stirnansicht des Scharnierlappens gemäß Fig. 11,
Fig. 13 eine Ansicht des Scharnierbolzens,
Fig. 14 eine Ansicht eines der im Scharnier verwendeten Getriebeelemente,
Fig. 15 eine um 90° gedrehte Ansicht des Getriebeelements nach Fig. 14,
Fig. 16 eine zur anderen Seite um 90° gedrehte Ansicht des Getriebeelements
gemäß Fig. 14,
Fig. 17 eine Draufsicht auf das Getriebeelement gemäß Fig. 16,
Fig. 18 einen waagerechten Schnitt entsprechend der Schnittdarstellung in Fig.
5 durch das in der Schließstellung befindliche Scharnier,
Fig. 19 eine der Fig. 18 entsprechende Darstellung bei um einen
Schwenkwinkel von 90° in die Offenstellung verschwenktem
Scharnierlappen und
Fig. 20 eine den Fig. 18 und 19 entsprechende Darstellung bei in die
vollständige Offenstellung um 180° verschwenktem Scharnierlappen.
Wie aus dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 hervorgeht, dient das
Scharnier dazu, beispielsweise eine Kühlraumtür T an einer feststehenden Zarge
verschwenkbar zu lagern, die beim Ausführungsbeispiel aus einem Pfosten P und
einem feststehenden Wandelement W besteht. Zur Abdichtung der Türöffnung ist
eine umlaufende Dichtung D vorgesehen, die beim Ausführungsbeispiel im Falz
der Kühlraumtür T angeordnet ist und mit der Frontfläche des Pfostens P
zusammenwirkt, wie Fig. 1 zeigt.
In der in Fig. 1 gezeichneten Schließstellung der Kühlraumtür T wird die Dichtung
D zur Erzielung einer luft- und/oder druckdichten Verbindung zusammengepreßt.
Nach dem Öffnen der Kühlraumtür T entspannt sich die Dichtung D, wie aus Fig. 2
hervorgeht, in der zwei Offenstellungen der Kühlraumtür T gezeichnet sind. In der
rechten Offenstellung ist die Kühlraumtür T um einen Schwenkwinkel von 90°
geöffnet, in der linken Offenstellung befindet sich die Kühlraumtür T in der
vollständigen, um 180° gegenüber der Schließstellung verschwenkten
Offenstellung.
In den Fig. 3 bis 17 ist ein Ausführungsbeispiel des in den Fig. 1 und 2
gezeichneten Scharniers sowohl im montierten Zustand als auch bezüglich seiner
Einzelteile dargestellt.
Dieses Scharnier besteht aus einem Scharnierbock 1, der in den Fig. 6 bis 9 als
Einzelteil gezeichnet ist. Der Scharnierbock 1 umfaßt eine Grundplatte 11, die mit
zwei angesenkten Löchern 12 für die Befestigung des Scharnierbockes 1 an der
feststehenden Zarge versehen ist. Auf dieser Grundplatte 11 befinden sich zwei
gabelförmig abstehende Wangen 13, die jeweils mit einem Langloch 14 versehen
sind. In diesem Langloch 14 ist ein Scharnierbolzen 2 geführt, der in Fig. 13
gezeichnet ist. Außerdem ist jede Wange 13 mit einer Bohrung 15 versehen, in die
ein jeweils in Richtung der gegenüberliegenden Wange 13 ragender Führungsstift
3 eingesetzt ist, der im Maßstab vergrößert in Fig. 10 gezeichnet ist.
Mittels des in den Langlöchern 14 des Scharnierbockes 1 geführten
Scharnierbolzens 2 ist ein Scharnierlappen 4 verschwenkbar am Scharnierbock 1
gelagert, dessen Befestigungsplatte 41 mit vier angesenkten Löchern 42 versehen
ist. Durch diese Löcher 42 druchdringende, auf der Zeichnung nicht dargestellte
Schrauben wird die Befestigungsplatte 41 des Scharnierlappens 4 an der
Kühlraumtür T angeschraubt. Am scharnierseitigen Ende ist die Befestigungsplatte
41 mit einen in der Breite reduzierten Steg 43 versehen, der zu einer Hülse 44
eingerollt ist (siehe insbesondere Fig. 12); diese Hülse 44 dient zur Aufnahme des
Scharnierbolzens 2.
Ein aus den voranstehend beschriebenen Einzelteilen zusammengebautes
Scharnier ist in den Fig. 3 und 4 gezeigt. Diese Darstellungen zeigen weiterhin,
daß ein Herausrutschen des Scharnierbolzens 2 sowohl aus der Hülse 44 des
Scharnierlappens 4 als auch aus dem jeweiligen Langloch 14 der Wangen 13 des
Scharnierbockes 1 durch Sprengringe 21 verhindert wird, die jeweils in eine in Fig.
13 erkennbare Ringnut des Scharnierbolzens 2 eingreifen und nach der Montage
an der Außenseite der jeweiligen Wange 13 anliegen.
Um nicht nur ein Verschwenken der Kühlraumtür T um den Scharnierbolzen 2 zu
ermöglichen, sondern beim Öffnen der Kühlraumtür T aus der in Fig. 1
gezeichneten Schließstellung ein Ausheben der Kühlraumtür T rechtwinklig zur
Dichtfläche der Dichtung D zu erzielen, wird zu beiden Seiten des Steges 43 des
Scharnierlappens 4 ein Getriebeelement 5 auf dem Scharnierbolzen 2 angeordnet,
wie am besten in den Fig. 3 und 5 zu erkennen ist. Dieses Getriebelement 5 ist als
Einzelteil in den Fig. 14 bis 17 dargestellt.
Wie diese Darstellungen zeigen, umfaßt das Getriebeelement 5 ein beim
Ausführungsbeispiel nur zwei Zähne und zwei Zahnlücken umfassendes
Zahnsegment 51 sowie eine kreisbogenabschnittförmige Führung 52, die
konzentrisch zur zentralen Bohrung 53 ausgebildet sind, durch welche das
Getriebeelement 5 auf dem Scharnierbolzen 2 angeordnet ist. Durch einen in
axialer Richtung verlaufenden Schlitz 54 wird jedes Getriebeelement 5
formschlüssig mit dem Steg 43 des Scharnierlappens 4 verbunden, so daß diese
beiden Teile nach der Montage eine Einheit bilden.
Wie aus Fig. 5 hervorgeht, ist auf der Innenseite jeder Wange 13 des
Scharnierbockes 11 eine Zahnstange 16 ausgebildet, in deren Zahnlücken die
Zähne des Zahnsegmentes 51 des jeweiligen Getriebeelements 5 eingreifen.
Durch diesen Zahneingriff wird erreicht, daß bei einem Verschwenken des
Scharnierlappens 4 aus der in Fig. 5 gezeichneten Schließstellung im
Uhrzeigersinn in die Offenstellung eine Bewegung des Scharnierbolzens 2 und
damit des Scharnierlappens 4 mit der daran befestigten Kühlraumtür T innerhalb
der Langlöcher 14 des Scharnierbockes 1 erzwungen wird. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel wird die andere Endstellung des Scharnierbolzens 2
innerhalb der Langlöcher 14 nach einer Verschwenkbewegung von etwa 90°
erreicht. Bei der anschließenden Verschwenkung der Befestigungsplatte 41 im
Uhrzeigersinn wird zwar der Zahneingriff zwischen den Zähnen des
Zahnsegmentes 51 und den Zahnlücken der Zahnstange 16 aufgehoben;
stattdessen tritt jedoch der in der Bohrung 15 der jeweiligen Wange 13 befestigte
Führungsstift 3 in die kreisbogenabschnittförmige Führung 52 des jeweiligen
Getriebeelements 5 ein, so daß auch bei der weiteren Verschwenkbewegung des
Scharnierlappens 4 relativ zum Scharnierbock 1 der Scharnierbolzen 2 in seiner
den Bohrungen 15 benachbarten Endlage gehalten wird.
Aufgrund der voranstehend geschilderten Konstruktion des Scharniers wird
erreicht, daß beim Verschwenken der Kühlraumtür T aus der Schließstellung
gemäß Fig. 1 in die rechtwinklig hierzu verlaufende Offenstellung nach Fig. 2
ein Ausheben der Kühlraumtür T rechtwinklig zur Dichtfläche der Dichtung D
erfolgt. Diese Situation ist in den Fig. 18 bis 20 dargestellt.
Wie aus Fig. 18 hervorgeht, befindet sich der Scharnierbolzen 2 in seiner
befestigungsseitigen Endstellung innerhalb der Langlöcher 14 des
Scharnierbockes 1, wenn sich die Kühlraumtür T und damit auch das Scharnier in
der Schließstellung befindet. In dieser Schließstellung ist gemäß Fig. 1 die
Dichtung D zwischen Pfosten P und Kühlraumtür T zusammengedrückt, so daß
die Öffnung luft- und/oder druckdicht abgeschlossen ist.
Wenn aus dieser Schließstellung heraus der mit der Kühlraumtür T verbundene
Scharnierlappen 4 in die Öffnungsstellung verschwenkt wird, erfolgt über den
Eingriff der Zahnsegmente 51 mit der Zahnstange 16 eine Bewegung des
Scharnierbolzens 2 innerhalb der Langlöcher 14, bis der Scharnierbolzen 2 am
anderen, von der Zarge abgewandten Ende der Langlöcher 14 zur Anlage kommt.
Hierdurch erfolgt zwangsweise ein Ausheben der Kühlraumtür T und damit eine
gezielte Entlastung der Dichtung D. Diese mittlere Öffnungsstellung, die nach
einem Schwenkwinkel von etwa 90° erreicht wird, ist in Fig. 19 gezeichnet.
Bei einer weiteren Verschwenkung der Kühlraumtür T im Uhrzeigersinn treten die
an den Wangen 13 des Scharnierbockes 1 angeordnete Führungsstifte 3 in die
kreisbogenabschnittförmige Führung 52 der Getriebeelemente 5 ein. Da die
Getriebeelemente 5 am Scharnierlappen 4 formschlüssig festgelegt sind, wird
hierdurch der Scharnierbolzen 2 in seiner von der Zarge entfernten Endstellung
festgehalten, während die Kühlraumtür T bis in eine Öffnungsstellung verschwenkt
wird, in der sie etwa parallel zum Wandelement W liegt, wie dies in den Fig. 20
und 2 dargestellt ist.
Bei einem Schließen der Tür ergibt sich eine zwangsläufige Umkehr der
voranstehend beschriebenen Relativbewegung zwischen Scharnierlappen 4 und
Scharnierbock 1, so daß die Kühlraumtür T am Ende ihrer Schließbewegung eine
zusätzliche, rechtwinklig zu den Dichtflächen der Dichtung D gerichtete
Schließbewegung ausführt.
D Dichtung
P Pfosten
T Kühlraumtür
W Wandelement
P Pfosten
T Kühlraumtür
W Wandelement
1
Scharnierbock
11
Grundplatte
12
Loch
13
Wange
14
Langloch
15
Bohrung
16
Zahnstange
2
Scharnierbolzen
21
Sprengring
3
Führungsstift
4
Scharnierlappen
41
Befestigungsplatte
42
Loch
43
Steg
44
Hülse
5
Getriebeelement
51
Zahnsegment
52
Führung
53
Bohrung
54
Schlitz
Claims (7)
1. Scharnier zur schwenkbaren Lagerung eines Bauteils, beispielsweise einer
Tür, eines Fensters oder einer Klappe, an einer feststehenden Zarge mit
einem am schwenkbaren Bauteil zu befestigenden Scharnierlappen (4) und
einem an der Zarge zu befestigenden Scharnierbock (1), an dem der
Scharnierlappen (4) mittels eines am Scharnierlappen (4) angeordneten
Scharnierbolzens (2) schwenkbar gelagert ist, wobei der Scharnierbolzen (2)
in einem Langloch (14) des Scharnierbockes (1) durch ein zwischen dem
Scharnierlappen (4) und dem Scharnierbock (1) angeordnetes Getriebe
zwischen einer befestigungsseitigen, der Schließstellung des
verschwenkbaren Bauteils entsprechenden Endstellung und einer anderen
Stellung beweglich ist, in der das Bauteil zumindest einen Teil seiner
Schwenkbewegung in die Offenstellung ausgeführt hat,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Scharnierlappen (4) mindestens eine kreisbogenabschnittförmige
Führung (52) für einen am Scharnierbock (1) angeordneten Führungsstift (3)
ausgebildet ist.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder ein
Langloch (14) für den Scharnierbolzen (2) aufweisenden Wange (13) des
Scharnierbockes (1) ein Führungsstift (3) angeordnet und die zugehörige,
kreisbogenabschnittförmige Führung (52) an einem separaten, das
Zahnsegment (51) enthaltenden Getriebeelement (5) ausgebildet ist, das auf
den Scharnierbolzen (2) aufgesetzt und unverdrehbar mit dem
Scharnierlappen (4) verbunden ist.
3. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe aus
einer am Scharnierbock (1) angeordneten Zahnstange (16) und mindestens
einem mit dem Scharnierlappen (4) verbundenen Zahnsegment (51) besteht.
4. Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Scharnierbolzen (2) in einer Lagerbohrung des Scharnierlappens (4) frei
drehbar angeordnet ist.
5. Scharnier nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Langloch (14) geradlinig ausgebildet und
rechtwinklig zur Anschraubfläche des Scharnierbockes (1) ausgerichtet ist.
6. Scharnier nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zahnstange (16) einstückig an dem Scharnierbock
(1) angeformt ist.
7. Scharnier nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zwei Zahnsegmente (51) in Verlängerung der
Lagerbohrung des Scharnierlappens (4) auf den Scharnierbolzen (2)
aufgesetzt und formschlüssig mit dem Scharnierlappen (4) verbunden sind.
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1999
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