DE2257334C2 - Verfahren zur Herstellung von Poly-[L(-)-lactid-coglycolid] - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Poly-[L(-)-lactid-coglycolid]Info
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Polymerisieren eines Gemisches von L( —)-Lactid und Glycoiid
zu einem Poly-[L( —)-lactid-co-glycolid], das als resorbierbares chirurgisches Nahtmaterial verwendbar ist
Aus der US-PS 26 68 162 sind hochmolekulare Polymere aus Glycoiid und Copolymere von Glycoiid
und Lactid bekannt Aus der US-PS 27 03 316 sind Polymere von Lactid und Copolymere von Lactid und
Glycoiid bekannt. Optisch aktive Homopolymere von L(-)-Lactid sind in der US-PS 27 58 987 beschrieben.
Aus der DE-OS 15 95 085, der DE-OS 21 18 127 und der FR-PS 14 25 333 ist die Polymerisation von L(-J-Lactid
und Glycoiid in Gegenwart von Verbindungen von Metallen der Gruppe II des Periodensystems als
Katalysator bekannt Bevorzugt ist dabei die Verwendung von Diäthylzink. Es hat sich jedoch gezeigt, daß bei
Verwendung v«n Diäthylzink als Katalysator bevorzugt
das Glycoiid polymeris:;rt wi. J, so daß blockartige
Polymerisateinheiten aus Poiyglycolid mit endständigen Polylactideinheiten entstehen.
Aus der US-PS 32 97 033 ist die Verwendung von Polyglycolidhomopolymeren als resorbierbares Nahtmaterial
bekannt. In der DE-OS 20 62 604 ist die Herstellung von Copolymeren von L(-)-Lactid und
Glycoiid und deren Verwendbarkeit als resorbierbares chirurgisches Nahtmaterial beschrieben. Die Polymerisation
von Lactiden, wie Glycoiid in Gegenwart von Stannostearat und Stannoacetat als Katalysatoren ist m
der DD-PS 69 212 beschrieben.
Copolymere von Glycolid mit L{ —)- Lactid haben
gegenüber Glycolidhomopolymeren für die Herstellung eines resorbierbaren chirurgischen Nahtmaterials viele
Vorteile. Ein Nachteil von Glycolidhomopolymereinzelfäden besteht darin, daß sie einen hohen Young-Modul
und geringe Flexibilität besitzen und daher schlecht zu handhaben sind. Die Verarbeitbarkeit eines chirurgischen
Nahtmaterial ist schwer zu definieren; jedoch soll ein solches Nahtmaterial natürlich nicht drahtig
oder steif sein und nach seiner Verwendung an seiner Stelle bleiben, bis es vom Chirurgen entfernt wird. Um
die Verwendbarkeit von Nahtmaterial aus Polyglycolidhomopolymer zu verbessern, wird das Homopolymer zu
feinen Fadenbündeln extrudiert und dann verflochten, um die gewünschten Abmessungen und die gewünschte
Festigkeit zu erzielen. Das Verflechten ist jedoch eine zusätzliche Verfahrensstufe, durch die die Kosten des
Nahtmaterials erhöht werden, und viele Chirurgen bevorzugen die Verwendung eines Einzelfadens gegenüber
eines verflochtenen Materials, weil in die Hohlräume eines verflochtenen Materials möglicherweise
Mikroorganismen eindringen und zu einer Infektion der Wunde führen können.
Ein weiterer Nachteil von Homopolymernahtmaterialien, wie sie in der US-PS 32 97 033 beschrieben sind,
ist ihre helle Farbe, durch die sie vom Chirurgen im Operationsfeld schlecht erkennbar werden.
Copolymere von Glycolid mit L(—)-Lactid weisen die 5 obigen Nachteile des Glycolidhomopolymer nicht auf,
da sie mit Weichmachern verträglich sind und nach Einbringen eines Weichmachers als flexible Einzelfäden
von ausgezeichneter Verwendbarkeit für den Chirurgen extrudiert werden können. Ein weiterer Vt rteil von
ίο chirurgischem Nahtmaterial aus Copolymeren von
L(—)-Lactid und Glycolid liegt darin, daß sie leicht nach üblichen Methoden gefärbt werden können und das so
gefärbte Nahtmaterial unter den Bedingungen seiner Verwendung gut sichtbar ist Es ist jedoch schwierig, mit
υ den herkömmlichen Katalysatoren Copolymere mit
dem für die Herstellung von resorbierbarem Nahtmaterial gewünschten hohen Molekulargewicht und der
engen Molekulargewichtsverteilung herzustellen.
Stannoacetat und Stannostearat sind in Laetid/Giycolid-Gemischen, insbesondere in Gemischen, die das Glycolid als Hauptkomponente enthalten, nur begrenzt löslich. Stannoacetat hat nur begrenzte Löslichkeit in Kohlenwasserstoffen. Stannooctoat hat den Vorteil, daß es in verdünnter Form in allen Konzentrationen an Lactid und Glycolid löslich ist Außerdem ist es gut löslich in Toluol, so daß starke Verdünnungen erzielt werden können, wenn sehr geringe Mengen an Katalysatoren verwendet werden sollen.
In den Zeichnungen ist
Stannoacetat und Stannostearat sind in Laetid/Giycolid-Gemischen, insbesondere in Gemischen, die das Glycolid als Hauptkomponente enthalten, nur begrenzt löslich. Stannoacetat hat nur begrenzte Löslichkeit in Kohlenwasserstoffen. Stannooctoat hat den Vorteil, daß es in verdünnter Form in allen Konzentrationen an Lactid und Glycolid löslich ist Außerdem ist es gut löslich in Toluol, so daß starke Verdünnungen erzielt werden können, wenn sehr geringe Mengen an Katalysatoren verwendet werden sollen.
In den Zeichnungen ist
jo F i g. 1 eine graphische Darstellung der Molekulargewichtsverteilung
eines geflochtenen Copolymernahtmaterials, das nach dem Verfahren gemäß der Erfindung
hergestellt ist,
F i g. 2 ein Thermogramm des verflochtenen Nahtma-
F i g. 2 ein Thermogramm des verflochtenen Nahtma-
J5 terials von F i g. 1 und
F i g. 3 eine graphische Darstellung des Verlustes an
Zugfestigkeit der auftritt wenn das geflochtene Copolymernahtmaterial der Fi g. 1 und 2 bei einem Tier
implantiert wird.
Bei der Polymerisation von Gemischen von Glycolid und L( —)-Lactid wurde festgestellt, daß die Reaktivität
des Glycolids größer ist als diejenige des L( —)-Lactids. Außerdem war die Geschwindigkeit, mit der Glycolid,
nach dem eine L( — )-Lactideinheit in eine wachsende Kette eingetreten war, mit der Lactidendgruppe
reagierte, um viele Male größer als die Geschwindigkeit, mit der eine andere Lactideinheit in die wachsende
Kette eintrat Durch diesen Unterschied der Reaktivitäten kann es leicht zur Bildung von Blockpolymeren aus
Glycolid kommen.
Es wurde nun gefunden, daß Stannooctoat wesentliche Vorteile bei seiner Verwendung als Katalysator bei
der Polymerisation von Gemischen von Glycolid und L( —)-Lactid hat was vermutlich darauf zurückzuführen
ist, daß Stannooctoat die Stereoregularität der wachsenden
Polylactidkette begünstigt Außerdem steigt das Molekulargewicht, und die Molekulargewichtsverteilung
sinkt, wenn die Polymerisation in Gegenwart eines Stannooctoatkatalysators durchgeführt wird, mit der
fco Wirkung, daß aus dem Copolymer extrudierte Fäden
eine erhöhte Zugfestigkeit, die über längere Zeit nach
der Implantation in einen Tierkörper erhalten bleibt, haben.
Gemäß einer bevorzugten Durchführungsform des
b5 Verfahrens gemäß der Erfindung werden Poly-[L(-)-lactid-co-glycolid]-Massen
für ein resorbierbares chirurgisches Nahtmaterial hergestellt, indem man wenigstens
65 Mol-% L(-)-Lactid und nicht mehr als 35 Mol-%
Glycolid in Gegenwart von Stannooctoat als Katalysator auf etwa 2000C erhitzt. Aus Copolymeren aus
Glycolid und L(-)-Lactid unter Verwendung des Katalysators gemäß der Erfindung hergestelltes resorbierbares
chirurgisches Nahtmaterial hat auch Vorteile gegenüber Nahtmaterial aus Glycolidhomopolymer,
wenn die Menge an L(-)-Lactid in dem Bereich von 10 bis 15 Mol-% liegt und die Menge an Glycolid 85 bis 90
Mol-% beträgt
Sowohl da* L(—)-Lactid als auch das Glycolid werden
zweckmäßig in reinem und trockenem Zustand für die Polymerisation eingesetzt Die Umsetzung wird in
einem trockenen Behälter unter einer Schutzschicht aus trockenem Stickstoff durchgeführt Als Katalysator für
die Polymerisation wird Stannooctoat verwendet Das Molverhältnis Monomer zu Katalysator liegt zweckmäßig
in dem Bereich von etwa 50 000 bis 150 000 :1. Als Kettenabschlußmittel zur Steuerung des Molekulargewichts
kann eine geringe Menge an Glycolsäure anwesend sein. Wenn Glycolsäure verwendet wird, so
kann das Verhältnis Monomer zu Glycolsäure in dem Bereich von 400:1 bis 2000: i liegen, um die
Polymerisation zu bewirken, wird das Gemisch aus L( —)-Lactid und Glycolid für etwa 5 Stunden auf eine
Temperatur von etwa 2000C erhitzt, bis eine Probe des
Polymer eine inhärente Viskosität von etwa 1,4 bei einer Konzentration von 0,1% in Hexafluorisopropanol bei
25°C hat
Wenn das Copolymer für die Herstellung ven
gefärbtem chirurgischem Nahtmaterial verwendet werden soll, wird in das Reaktionsgefäß vor der
Polymerisation ein Farbstoff [0,1 bis 0,5 Gew.-% D & C Violet Nr. 2 (l-Hydroxy-4-p-toluino-anthrachinon)]
eingebracht Dieser Farbstoff wird gleichmäßig in dem Monomergemisch verteilt und stört die Polymerisation
nur wenig. Nach der Polymerisation kann das gefärbte Polymer in Luft zu einem Fadenbündel extrudiert
werden, und das Fadenbündel kann vor dem Verflechten verstreckt und wärmebehandelt werden. Nach dem
Verflechten wird der Faden erneut verstreckt und wärmebehandelt, bevor er sterilisiert wird.
Wenn das Copolymer mit Weichmacher versetzt und für die Herstellung eines Nahtmaterials in der Form
eines Einzelfadens verwendet werden soll, kann ihm ein Weichmacher (bis zu 20 Gew.-% Bis-2-methoxyäthylphthalat)
zugesetzt werden, bevor es extrudiert wird. Ein aus einer solchen Masse extrudierter Einzelfaden
hat einen ausgezeichneten Griff und eine Zugfestigkeit von etwa 4900 kg/cm2.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Copolymerisation von L(—)-Lactid und Glycolid in Gegenwart
von Stannooctoat als Katalysator.
Mengenangaben beziehen sich auf das Gewicht, sofern nicht anders angegeben.
Herstellung eines
10/90 Poly-[L( - J-lactid-co-glycolids] (1078-21 B)
10/90 Poly-[L( - J-lactid-co-glycolids] (1078-21 B)
Ein 1-1-Reaktor aus rostfreiem Stahl mit Pendelrührer,
Rührmotor und Gasauslaß wird im Vakuum auf HO0C erhitzt, um Feuchtigkeit von der Innenwand zu
entfernen.
Unter Verwendung trockener Glasgeräte wird in einem mit trocke^m Stickstoff gefüllten Trockenks.-sten
ein Gemisch von 80,6 g (0,56 Mol) reinem L(-)-Lactid, F 97-9Ü'C (spezifische Drehung wenigstens
282°), und 580 g (5,0 Mol) reinem Glycolid, F
82,5-84,25°C, hergestellt. Dieses Gemisch aus 10
Mol-% L(-)-Lactid und 90 Mol-% Glycolid wird unter einer Schutzschicht aus trockenem Stickstoff in den
Reaktor eingebracht Diesem Gemisch werden 0,34 ml einer 0,33 m-Katalysatorlösung, die 13,41 g Stannooctoat
in 100 ml Toluol (1,11x10-» Mol) enthält, mi! einer
trockenen Glasspritze zugesetzt Das Molverhältnis Monomer zu Katalysator beträgt 50 000:1. Dann
Ό werden 0,5283 g (6,95 χ 10"3 Mol) Glycolsäure zugesetzt
Das Molverhältnis Monomer zu Glycolsäure beträgt 800:1.
Das Reaktionsgefäß wird verschlossen und es wird Hochvakuum (0,1 bis 0,2 mm Hg) angelegt, um Toluol zu
entfernen. Das Reaktionsgefäß wird mit trockenem Stickstoff gespült, indem man es zweimal evakuiert und
anschließend das Gas einführt. Dann wird das Gefäß erneut mit trockenem Stickstoff gefüllt, bis der Druck
etwa 0,07 atü beträgt, und das Auslaßventil wird
-0 geschlossen.
Das Reaktionsgefäß wird mit ..einem Inhalt in ein
Siiikonbad eingesenkt, das auf eine Temperatur von 200° C vorgeheizt ist, und 1 Stunde unter Rühren auf
diese Temperatur erhitzt. Der Rührer wird bis über die Flüssigkeit angehoben, und das Erhitzen auf 200°C wird
noch 4 Stunden fortgesetzt. Dann wird die Anlage gekühlt, und die Polymermasse wird aus dem geöffneten
Reaktor entfernt, mit Trockeneis gekühlt mit einer Handsäge zu Vierteln zerschnitten, in einer »Cumber-
!<> land Mill« mit Trockeneis vermählen und 72 Stunden bei
0,1 mm und 25°C im Vakuum getrocknet. Die Ausbeute an Polymer (Polymer 1078-21 B) beträgt 545,9 g (82,9%).
Dieses Produkt ist klebfrei bei 210° C, hat einen Streckpunkt von 214°C und einen Schmelzpunkt
(Fließpunkt) von 234°C. Die inhärente Viskosität bei einer Konzentration von 0,1% in Hexafluorisopropanol
und 25° C beträgt 1,54.
Der Schmelzindex einer Probe dieses Produktes wird gemäß ASTM Method D 1238-65T, herausgegeben von
■tu der American Society for Testing Materials, 1916 Race
Street, Philadelphia, Pennsylvania 19 103, unter Verwendung eines Extrusionsplastometers, hergestellt von
der Tinius Olsen Testing Machine Co., Easton Road, Willow Grove, Pennsylvania 19 090, bestimmt. Der
■»> Schmelzindex bei 235°C unter Verwendung eines
3800-g-Gewichtes und einer 0,635-mm-Düse beträgt 0,36 (Gramm/10 Minuten bei 900 Sekunden).
(A) Extrudieren eines
10/90 Poly-[L( - J-lactid-co-glycolids] (1038-153)
10/90 Poly-[L( - J-lactid-co-glycolids] (1038-153)
Das Polymer von Beispiel 1 (1078-21-B2) wird mittels
eines Schneckenextruders unter trockenem Stickstoff zu e^nem 8-Fadenstrang extrudiert. Zwischen der
Meßpumpe des Extruders und der Spinndüse wird ein Filter aus Sand mit einer Korngröße zwischen 0,25 und
0,42 mm auf einem Sieb mit einer lichten Maschenweite von 0,177 mm angeordnet. Die Spinnplatte hat 8
Öffnungen von je 0,635 mm Durchmesser.
Die Schnecke des Extruders wird so betätigt, daß der Druck bei 140 kg/cm2 gehalten wird, und die Meßpumpe
des Extruders wird so betätigt, daß an der Spinnplatte ein Druck von 10,5 bis 7 kg/cm2 erhalten wird. Während
des Extrudierens wird der Schneckenbeschickungsabschnitt des Extruders bei 245°C, die Meßpumpe bei
210°C und die Spinnplatte bei 215°C gehalten. Der 8-Fadenstrang wird mit einer Geschwindigkeit von
21,3 m/min von einer Aufnahmespule aufgenommen.
Der so erhaltene Fadenstrang wird durch Verstrekken über einen auf 57.2°C geheizten Godet um den
Faktor 4,5 orientiert. Dann wird der orientierte Fadenstrang wärmebehandelt, indem man die Spule mit
dem darauf befindlichen Strang 45 Minuten in einem auf IO5°C geheizten Ofen hält. Die Zugfestigkeit des
Fadenstrangs (54,8 Denier) beträgt nach dieser Wärmebehandlung 4,8 g/Denier.
(B) Verflechten eines
10/90 Poly-[L(-)-lactid-co-glycolid]-Garns(P-33l)
10/90 Poly-[L(-)-lactid-co-glycolid]-Garns(P-33l)
Der 8-Fadenstrang wird auf Flechtspulen auf einer I6-Trägermaschine mit einem 3-Schichtkern aufgebracht.
Die Verflechtung erfolet mit 20 ± Flechtstellen/cm, und es wird ein chirurgisches Nahtmaterial 2/0
mit einem mittleren Durchmesser von 0,35 mm, einer Zugfestigkeit von 6.26 kg (6650 kg/cm2) und einer
Knotenfestigkeit von 3,86 kg (4095 kg/cm2) erhalten. Dieses Material wird heiß verstreckt, indem man es auf
ein Gestell wickelt, dieses in einen Ofen von etwas über Raumtemperatur stellt und um 10% dehnt, so daß das
verflochtene Material um den Faktor 1,1 verstreckt wird. Während sich das Gestell mit dem Material noch
in dem Ofen befindet, wird es in einer inerten Atmosphäre 24 Stunden auf 105°C erwärmt. Eine für
das Verstrecken und die Wärmebehandlung des Copolymerflechtfadens verwendbare Vorrichtung ist in
der USA-Patentanmeldung Serial Nr. 8 46 412 vom 31. Juli 1961 beschrieben und veranschaulicht.
(C) Sterilisation und Verpackung von
10/90 PoIy[LX-Vlactid-co-glycolidJ-Nahtmaterial
(1095-39A)
Das vorstehend beschriebene mehrfädige verstreckte und wärmebehandelte Flechtgarn wird zu einzelnen, für
eine Verwendung als chirurgisches Nahtmaterial geeigneten Längen zerschnitten und in offenen lockeren
Packungen mit Äthylenoxyd sterilisiert, indem man es 3 Stunden bei 25°C einer Atmosphäre, die Äthylenoxyd in
einer Menge von 1000 mg/1 enthält, bei einer relativen Feuchtigkeit von 100% aussetzt. Die Sterilisation wird
wiederholt, indem man das Produkt noch einmal für 3 Stunden bei 25° C unter den gleichen Bedingungen
behandelt. Dann werden die Packungen im Vakuum (0,5 mm Hg) 16 Stunden bei 40°C entgast und dicht
verschlossen. Das steril verpackte chirurgische Nahtmaterial mit einem Durchmesser von 0326 mm hat eine
Knotenfestigkeit von 3,67 kg (4137 kg/cm2), bestimmt
auf einem SCOTT Model Nr. IP-4 Incline Plane Tester nach dem in United States Pharmacopoeia. Band XVII,
Seite 921, beschriebenen Verfahren. Die Zugfestigkeit des sterilen Nahtmaterials vom Durchmesser 0326 mm.
bestimmt auf dem SCOTT Incline Plane Tester, beträgt
5.8 kg (6552 kg/cm2).
Die Resorbierbarkeit dieses Produktes (Erhaltung der
Zugfestigkeit in Ratten nach 7,14.21 und 28 Tagen) wird
bestimmt, indem man 10 Proben bei 5 verschiedenen Tieren implantiert. Der Mittelwert für 10 Risse bei
Verwendung einer INSTRON Testing Machine mit einer Kreuzkopfgeschwindigkeit von 2M cm/min und
einer !.27cir. Klerr.rr.backentrenr.ung ist in der folgenden
Tabelle zusammengestellt und in F i g. 3 veranschaulicht
Tage nach der Implantation
0 7 14 2!
Zugfestigkeit, kg
Erhaltung der
Zugfestigkeit, %
Erhaltung der
Zugfestigkeit, %
5,75 4.86 3,75 2,41 0,98 100 84,32 65,09 41.88 17,06
Zur Ermittlung des Molekulargewichtes und der Molekulargewichtsverteilung des Copolymers wurde
eine Probe des Nahtmaterials durch Gclpermeationschromatographie untersucht. Fig. I ist eine graphische
Veranschaulichung der so erhaltenen Werte der Kettenlängenverteilung. Das Verhältnis Gewichtsmittelmolekulargewicht
zu Zahlenmittelmolekulargewicht beträgt 72 000 : 33 000 oder etwa 2,1.
Eine Probe des sterilen chirurgischen Nahtmaterials dieses Beispiels wurde calorimetrisch bewertet unter
Verwendung eines »differential scanning calorimeters«, DuPont Instruments Model # 500. Die Thermogramme
sind in Fig. 2 wiedergegeben. Aus der Auftragung A ergibt sich, daß die mit 10 bezeichnete Glasübergangstemperatur
des wärmebehandelten und verflochtenen Nahtmaterials etwa 55°C beträgt. Der mit 12 bezeichnete
Schmelzpunkt beträgt etwa 2050C. Das aus dem Copolytner bestehende chirurgische Nahtmaterial wird
geschmo'jen und abgeschreckt, und es wird ein zweites
Thermogramm (Kurve B) aufgenommen. Die mit 14 bezeichnete Glasübergangstemperatur dieses Materials
beträgt etwa 43°C. Die mit 16 bezeichnete Kristallisationstemperatur beträgt 112°C. Der mit 18 bezeichnete
Schmelzpunkt beträgt etwa 205°C. Zur Temperaturbestimmung
dienten korrigierte Chrome-Alumel-Thermoelemente.
Herstellungeines 10/90 Poly-f μ - Hactid-co-glycolid]
mit einem Gehalt von 0,1 Gew.-% D&C Violet Nr. 2 (1023-74)
Ein 1-1-Reaktor aus rostfreiem Stahl mit Paddelrührer.
Rührmotor und Gasauslaß wird im Vakuum auf 1100C erhitzt, um Feuchtigkeit von der Innenfläche zu
entfernen.
Ein Gemisch von 80,6 g (036 Mol) reinem L( —)-Lactid
vom F 97-99° C (spezifische Drehung wenigstens 282°) und 580 g (5.0 Mol) reinem Glycolid vom F
82,5 — 84j°C wird unter Verwendung von trockenem
Glasgerät in einem Stickstoff enthaltenden Trockenkasten hergestellt. Dieses Gemisch aus 10 Mol-%
L(-)-Lactid und 90 Mol-% Glycolid wird unter einer Stickstoffschutzschicht in den Reaktor eingebracht
Dem Reaktionsgemisch werden 034 ml einer 033-m-Katalysatorlösung. die 13,41 g Stannooctoat in 100 ml
Toluol (1,11 χ ΙΟ4 Mol) enthält mittels einer trockenen
Glasspritze zugesetzt. Das Molverhältnis Monomer zu Katalysator beträgt 50 000:1. Dann werden 03283 g
(6.95X 10-3MoI) Glycolsäure und 0,6611 g(0,I Gew.-%)
D&C Violet Nr. 2 zugesetzt Das Molverhältnis Monomer zu Glycolsäure beträgt 800 :1.
Der Reaktor wird verschlossen, und es wird Hochvakuum (0,1 bis 02 mm Hg) angelegt um das
Toiuo! zu entfernen. Der Reaktor wird mit trockenem Stickstoff gespült indem man ihn zweimal evakuiert und
das Vakuum durch das Gas verdrängt Dann wird der
Reaktor erneut mil trockenem Stickstoff gefüllt, bis der
Druck im Reaktor etwa 0,07 aiii beträgt, und das
Auslaßventil wird verschlossen.
Der Reaktor wird mit seinem Inhalt in ein Silikonbad eingesenkt, das auf eine Temperatur von 2000C
vorgeheizt ist, und unter Rühren 1 Stunde und 2 Minuten auf diese Temperatur erhitzt. Der Rührer wird bis über
die Flüssigkeit gehoben, und das Erhitzen auf 200°C w>■·■.'. noch 4 Stunden und 18 Minuten fortgesetzt. Dann
wird der Reaktor gekühlt, und die Polymermasse wird aus dem geöffneten Reaktor entnommen, mit Trokkeneis
gekühlt, mit einer Handsäge zu Vierteln zersägt, in einer Cumbcrland-Mühle mit Trockeneis vermählen
und 48 Stunden im Vakuum von 0,1 mm bei 250C getrocknet. Die Ausbeute an Copolymer (Product
1023-86) beträgt 620 g. Das so erhaltene Copolymer hat eine Härte von 92 bis 94. eine Übergangstemperatur
(erweicht) in dem Bereich von 196 bis I99°C, einen Klebfreipunkt von 200 bis 202"C, einen Streckpunkt von
bis 207° C und einen Schmelzpunkt (Fließpunkt) von 217°C. Die inhärente Viskosität dieses Copolymer bei
einer Konzentration von 0,1% in Hexafluorisopropanol von 25°C beträgt 1,43.
Die in diesem Beispiel beschriebene Polymerisation wird viermal wiederholt (Erhitzen auf 200°C 1 Stunde
mit Rühren und weitere 4 Stunden ohne Rühren). Die Ergebnisse sind:
Produkt 1023-76
Ausbeute
Härte
Erweichungspunkt
Klebfreipunkt
Streckpunkt
Schmelzpunkt
Inhärente Viskosität
Produkt 1023-79
Ausbeute
Härte
Erweichungspunkt
Klebfreipunkt
Streckpunkt
Schmelzpunkt
Inhärente Viskosität
Produkt 1023-81
Ausbeute
Härte
Erweichungspunkt
Klebfreipunkt
Streckpunkt
Schmelzpunkt
Inhärente Viskosität
Produkt 1023-83
Ausbeute
Härte
Erweichungspunkt
Klebfreipunkt
Streckpunkt
Schmelzpunkt
Inhärente Viskosität
618g
92-94
195-198°C
199-200°C
206° C
217-2190C
1,35
615g
92-94
195-1980C
l99-20rC
205-206° C
217-219°C
1,46
621 g
92-94
195-198'C
200° C
206-207eC
215-218°C
1.37
621 g
92-94
195-198CC
200'-C
205-206= C
215-216CC
1.29
Trockeneis so vermählen, daß sie durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 4,76 mm passiert
werden können. Das Gemisch (1023-85) wird mit einem Magneten entmetallisiert und in einem Vakuumofen
gründlich getrocknet. Das Gewicht der vereinigten Produkte beträgt 2,879 g, und dieses Gemisch hat die
folgenden physikalischen Eigenschaften:
Erweichungspunkt
Klebfreipunkt
Streckpunkt
Schmelzpunkt
Inhärente Viskosität
Klebfreipunkt
Streckpunkt
Schmelzpunkt
Inhärente Viskosität
190-1970C
200-202° C
205-2060C
217-218°C
1.41
200-202° C
205-2060C
217-218°C
1.41
Die fünf <">bcn identifizierten Produkte Π023-74. 76
79. 81 und 83) werden in einer Cumberland-Mühle mit
Der Schmelzindex einer Probe dieses Produktes, bestimmt nach dem in Beispiel 1 beschriebenen
Verfahren, beträgt 1,2.
(D) Extrudieren eines
10/90 PoIy-[U-J-lactid-co-glycolid]
10/90 PoIy-[U-J-lactid-co-glycolid]
iiiii einem Geiiaii νυίι
0.1 Gew.-% D & C Violet Nr. 2 (1038-59.55;
2661-130957-61)
2661-130957-61)
Das vorstehend beschriebene Polymergemisch (1023-85) wird wie in (A) beschrieben zu einem
8-Fadenstrang extrudiert.
Die Schnecke des Extruders wird so betätigt, daß ein Druck von 105 kg/cm2 erhalten bleibt, und die Meßpumpe
wird so betätigt, daß an der Spinnplatte ein Druck von 14 bis 193 kg/cm2 erhalten bleibt. Die Extrudiergeschwindigkeit
beträgt 30 g/h.
Während des Extrudierens wird die Temperatur im Schneckenbeschickungsabschnitt des Extruders bei
245 ±2° C, die der Meßpumpe bei 202 bis 2O7°C und die
der Spinnplatte bei 203 bis 211°C gehalten. Der 8-Fadenstrang wird mit einer Geschwindigkeit von
21J m/min auf einer Spule aufgenommen.
Der so erhaltene Strang wird über einer auf 520C
geheizten Godet um den Faktor 3,5 verstreckt. Dann wird der orientierte Mehrfadenstrang einer Wärmebehandlung
unterworfen, indem man die Spule 20 Minuten in einem bei 113°C gehaltenen Ofen hält. Nach dies.r
Behandlung hat der Strang 56 + 4 Denier und eine Zugfestigkeit von 5,2 ± 0,8 g/Denier.
(E) Verflechten eines
10/90 Poly-fU-J-lactid-co-glycolidJ-Garns.
das 0.1 Gew.-% D & C Violet Nr. 2 enthält
(P-239A- 1045 p. 96.96A)
Der 8fädige Strang (Gesamtdenierzahl 56 + 4) wird auf Flechtspulen auf einer 16-Trägermaschine mit einem
3-Schichtkern aufgebracht. Die Verflechtung erfolgt mit 20+1 Flechtstellen/cm und es werden 320 m eines
mehrfädigen. verflochtenen chirurgischen Nahtmaterials 2/0 hergestellt. Dieses chirurgische Nahtmaterial
(mittlerer Durchmesser 0.348 mm) hat eine Zugfestigkeit von 4.71 kg (4935 kg/cm2) und eine Knotenfestigkeit
(mittlerer Durchmesser 0.343 mm) von 3.1 kg (3374 kg/cm2).
Das verflochtene mehrfädige Garn wird verstreckt, indem man es auf ein Gestell wickelt, das dann um 20%
gedehnt wird, so daß das Garn um den Faktor 1.2 verstreckt wird. Das Gestell mit dem verstreckten Garn
wird dann 24 Stunden in einem Ofen bei 105= C gehalten.
Nach dieser Wärmebehandlung hat das Flechtgarn (Durchmesser 0.317 mm) eine Zugfestigkeit von 4.67 kg
'5880 k^/cm2) und eine Trockcnknotcnfcsii^kcit
(Durchmesser0.31 mm)von2.81 ke(3717 ke'cm2).
(F) Sterilisation und Verpackung
von chirurgischem Nahtmaterial aus
10/90 Poly-[L(-J-lactid-co-glycolid]
mit einem Gehalt von 0,1 Gew.-°/o
D & C Violet Nr. 2 (1045-132,134A; 1039-99)
Das verstreckte und wärmebehandelte verflochtene Material von (E) wird zu Längen, die für eine
Verwendung als chirurgisches Nahtmaterial geeignet sind, zerschnitten und in offenen Packungen mit
Äthylenoxyd sterilisiert, indem man es 6 Stunden einer Atmosphäre von Freon und Äthylenoxyd (500 mg
Äthylenoxyd je Liter Gas) bei 50% relativer Feuchtigkeit und 38°C hält.
Die sterilisierten Packungen werden steril verschlossen. Das chirurgische Nahtmaterial hat eine Zugfestigkeit
von 454 kg und eine Trockenknotenfestigkeit von 2,97 kg.
Zugfestigkeit in Ratten nach 5 Tagen) wird bestimmt,
indem man 10 Proben bei 5 verschiedenen Tieren implantiert. In gleicher Weise wird die Erhaltung der
Zugfestigkeit 10, 15 und 21 Tage nach der Implantation
bestimmt. Der Mittelwert von 10 Rissen bei Verwendung einer INSTRON-Prüfmaschine mit einer Kreuzkopfgeschwindigkeit
von 2,54 cm/min an einer 1,27-cm-Probe ist:
Tage ι | lach der | Impli | intation | 21 | |
ü | 5 | 10 | 15 | 1,35 29,7 |
|
Zugfestigkeit, kg Erhaltung der Zugfestigkeit, % |
4,54 100 |
3,99 88 |
3,40 75 |
2,49 55 |
|
Beispiel 3 | |||||
Herstellungeines 65/35 Poly-[L( - J-lactid-co-glycolid] |
|||||
231,42 Teile
Glycolid(F82.8-84.5°C)
535,52 Teile
535,52 Teile
L(-)-Lactid(F98-99°C)
1,5558 Teile Stannooctoat
1,5558 Teile Stannooctoat
30,19 Gew.-%
69.61 Gew.-%
0,20 Gew.-%
0,20 Gew.-%
1,1,2-Trichloräthan (von Phosphorpentoxyd abdestilliert)
gelöst und ergibt eine klare 8%ige (Gewicht/Gewicht) Lösung mit einer Viskosität von 1600 Poise.
Die Spinnmasse (8%ige Lösung) wird auf 90°C erwärmt und durch eine Spinnplatte mit 10 Löchern mit
einem Durchmesser von je 0,127 mm (Kapillarlänge/ Durchmesser = 2,4) in einer Menge von 3 ml/min in
einen geheizten Schacht von 4,5 m Länge und 15,4 cm Durchmesser extrudiert. Die Temperatur in dem
Schacht variierte von 128"C am Boden bis zu 1430C am
oberen Ende, und der Schacht wird mit heißem Stickstoff (131-134"C) in einer Menge von
0,142 m'/min gespült. Die extrudieren Fäden werden mit einer Lineargeschwindigkeit von 45,7 m/min auf
einer Haspel aufgenommen. Die inhärente Viskosität des Fadenmaterials beträgt 3,4, was darauf hinweist, daß
während des Verspinnens kein Abbau erfolgt. Der Copolymerfaden ist glänzend und hat die folgenden
nhvsikalischen Eisenschaften:
Ein Pyrex-Rundkolben mit Langhals wird sorgfältig gereinigt, flammgetrocknet, evakuiert und zweimal mit
trockenem Stickstoff gespült. Dann werden in den Kolben unter einer Stickstoffatmosphäre eingebracht:
Der Kolben wird bis zu einem Druck von 125 mm evakuiert und 26 Stunden auf 1050C erwärmt. Das so
erhaltene Polymer (inhärente Viskosität in 0,l%iger Lösung in Chloroform = 3.2 — 3,4) wird in trockenem
Zugfestigkeit
Dehnung
Young-Modul
1,0 g/Denier
530%
24 g/Denier
Der Faden enthält etwa 1,5% restliches Lösungsmittel.
Je 6 der Fadenbündel von der Aufnahmespule werden zu insgesamt 60 Fäden gefacht und beim Durchgang
durch einen mit Stickstoff gespülten Rohrofen mit einer Eintrittsgeschwindigkeit von 7,6 m/min bei 75°C um den
Faktor 4,5 verstreckt. Die verstreckten Garne haben die folgenden physikalischen Eigenschaften:
Zugfestigkeit
Dehnung
Young-Modul
2,8 -3,3 g/Denier
26%
50 g/Denier
Die Einzelfäden haben eine Zugfestigkeit von etwa 4,8 bis 5,0 g/Denier, eine Dehnung von etwa 38% und
einen Young-Modul von etwa 45 g/Denier. Das Garn wird zu einem chirurgischen Nahtgut verflochten, in
einer trockenen Atmosphäre in einem hermetisch dichten Behälter verpackt und mit Kobalt-60-Gammastrahlen
sterilisiert. Die in vivo-Resorption dieses chirurgischen Nahtmaterials bei Ratten war:
Tage nach der Iniplantalion
(I 1 5 10 15
Zugfestigkeit
kg/cnr
kg/cnr
Erhaltung der
Zugfestigkeit, '
Zugfestigkeit, '
36 47 37 32 30
2520 3290 2590 2240 2100
2520 3290 2590 2240 2100
100 79 68 63
Hicr/ti 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Poly-[L(-)-lactidcoglycolid] durch Erhitzen eines Gemisches von L(-)-Lactid und Glycoiid, gegebenenfalls im Gemisch mit einer geringen Menge an Glycolsäure unter Wasserausschluß in Gegenwart einer Metallverbindung als Katalysator, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator Stannooctoat verwendet
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