DE2255999B2 - Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisat, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung - Google Patents
Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisat, Verfahren zu seiner Herstellung und seine VerwendungInfo
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Description
H2C=HC-H2COOCC,,HraCOOCH2-CH=CH2
in der π eine ganze Zahl von 2 bis 10 und m den Wert
2n oder 2n-2 bedeuten, und/oder eines aromatischen
Dicarbonsäurediallylesters in einer Menge von 0,01 bis 2 Molprozent, bezogen auf die
Ausgangsverbindungen.
2. Verfahren zur Herstellung des Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisats
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Vinylacetat und Äthylen
unter einem Äthylendruck bis 100 bar in Gegenwart eines aliphatischen Dicarbonsäurediallylesters der
allgemeinen Formel
H2C=HC-H2COOCCnH1nCOOCH2-CH=CH2
25
in der η eine ganze Zahl von 2 bis 10 und m den Wert
2n oder 2n-2 bedeuten, und/oder eines aromatischen Dicarbonsäurediallylesters in einer Menge
von 0,01 bis 2 Molprozent, bezogen auf die Ausgangsverbindungen, in Emulsion polymerisiert.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den aliphatischen und/oder
aromatischen Dicarbonsäurediallylester vor Einsetzen der Polymerisationsreaktion auf einmal zugibt.
4. Verwendung des Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisats
nach Anspruch 1 zusammen mit üblichen Zusätzen als Formmasse.
40
Es ist bekannt, Emulsionen von Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisaten
mit einem Gehalt von 40 Gewichtsprozent Äthylen oder weniger dadurch herzustellen,
daß man die Monomeren unter einem Äthylendruck von höchstens 100 bar und einer Temperatur von 30 bis
8O0C in Emulsion polymerisiert. Das erhaltene Copolymerisat
weist jedoch nur einen bestimmten Polymerisationsgrad auf; seine Grenzvlskositätszahl (im folgenden
stets in Benzol bei 30° C gemessen) liegt im Bereich von 1,0 bis 2,5 dl/g. Zur Herstellung eines Copolymerisate
mit der relativ hohen Grenzviskositätszahl von 2,5 dl/g ist es erforderlich, die Umsetzung bei relativ
niedriger Temperatur, z. B. 40° C, und über lange Zeit, z. B. 15 bis 20 Stunden, durchzuführen. Bei Äthylengehalten
von 20 Gewichtsprozent oder mehr muß darüber hinaus der Äthylendruck erhöht und die Polymerisationszeit
verlängert werden. Wenn es daher auch möglich war, ein Copolymerisat mit einer Grenzviskositätszahl
von 2,0 dl/g oder mehr herzustellen, so war bo damit der Nachteil einer relativ langen Umsetzungszeit
verbunden.
Zur Herstellung von Copolymerisaten mit niedrigem Polymerisationsgrad bediente man sich bisher entweder
der sogenannten Hochtemperaturpolymerisation (Co- b5
polymerisation bei höherer Temperatur) oder aber der Kettenübertragungsreaktion unter Verwendung von
Kettenüberträgern, z. B. Mercaptanen. Um bei der Hochtemperaturpolymerisation ein Copolymerisat mit
einer Grenzviskositätszahl von z. B. 03 dl/g zu erhalten,
muß bei etwa 80°C polymerisiert werden. Bei derart hoher Temperatur sinkt die Löslichkeit des Äthylens im
Vinylacetat, und es sind hohe Drücke erforderlich, um die Äthylenkonzentration zu erhöhen. Das Verfahren ist
daher zur großtechnischen Herstellung derartiger Copolymerisate wenig geeignet Bei Verwendung eines
Kettenüberträgers erhält man dagegen ein Copolymerisat mit niedrigem Polymerisationsgrad bei relativ
niedriger Temperatur, jedoch sind große Mengen des Kettenüberträgers erforderlich, der überdies in der
hergestellten Emulsion verbleibt und bei deren Verwendung als Klebstoff die Klebeigenschaften beeinträchtigt
Aus der DE-OS 14 95 787 ist ein Verfahren zur Herstellung von Vir.ylacetat-Äthylen-Copolymerisaten
und mindestens einem weiteren Monomeren bei Drücken oberhalb 10 bar Überdruck bekannt bei dem
die Copolymerisation als Lösungspolymerisation in Gegenwart von 0,02 bis 0,5 Gewichtsprozent eines
Divinylesters einer aliphatischen oder aromatischen DicarbonsSure mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen, bezogen
auf eingesetztes Vinylacetat mittels üblicher radikalischer Polymerisationskatalysatoren durchgeführt wird.
Durch diese Maßnahmen kann eine Erhöhung des Molekulargewichtes des Copolymerisats erreicht werden.
Dies zeigt sich in einer Erhöhung der Mooney-Viskosität
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisat mit geregeltem Polymerisationsgrad
zu schaffen, das sich technisch einfach herstellen läßt, und dessen Eigenschaften durch die Art
der Copolymerisation nicht nachteilig beeinflußt werden. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Die Erfindung betrifft somit die in den Patentansprüchen beschriebenen Gegenstände.
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann der durchschnittliche Polymerisationsgrad des Copolymerisats
durch Verwendung eines anspruchsgemäß bezeichneten, aliphatischen und/oder eines aromatischen Dicarbonsäurediallylesters
geregelt werden.
Nimmt m in der anspruchsgemäß angegebenen allgemeinen Formel der aliphatischen Dicarbonsäurediallylester
den Wert In an, so liegt ein gesättigter aliphatischer Dicarbonsäurediallylester vor. Spezielle
Beispiele für derartige Verbindungen sind
Diallyläthan-1,2-dicarboxylat,
Diallylpropan-1,3-dicarboxylat,
Diallylbutan-1,4-dicarboxylat
Diallylpentan-1,5-dicarboxylat,
Diallylhexan-1,6-dicarboxylat
Diallyiheptan-1,7-dicarboxylat,
Diallyloctan-1,8-dicarboxylat,
Diallylnonan-1,9-dicarboxylat und
Diallyldecan-1,1 O-dicarboxylat.
Nimmt m den Wert 2n — 2 an, so liegt ein ungesättigter
aliphatischer Dicarbonsäurediallylester vor. Spezielle Beispiele für derartige Verbindungen sind
Diaüyläthylen-1,2-dicarboxylat,
Diallylpropen-2,3-dicarboxylat,
Diallylpropen-1,2-dicarboxylat und
Diallylpropen-1,3-dicarboxylat.
Geeignete Beispiele für aromatische Dicarbonsäurediallylester sind
Geeignete Beispiele für aromatische Dicarbonsäurediallylester sind
Diallylphthalat,
Diallylterephthalai,
Diallyl-3-methylphthalat,
DiallyI-4-methylphthalat,
Diallyl-5-methylisophthalat und
Dialiylmethylterephthalat
Erfindungsgemäß verwendet man die Diallylester in
einer Menge von 0,01 bis 2 Molprozent, bezogen auf die Ausgangsverbindungen, wobei ein Copolymerisat mit
einer Grenzviskositätszahl von 0,2 bis 3,0 dl/g entsteht
Bei Verwendung von kleineren Mengen weist das Produkt eine höhere Grenzviskositätszahl auf als im
Falle der Abwesenheit von Diallylestern. Gibt man jedoch mehr als 2 Molprozent der Diallylester zu, so ι ο
wird die Polymerisationsgeschwindigkeit erniedrigt, und es bildet sich ein hochvernetztes Polymerisat, das in
der Emulsion unerwünschte Aggregation hervorruft Besonders bevorzugt ist die Verwendung von 0,01 bis
1 Molprozent der Diallylester. Man gibt sie vorzugsweise vor Einsetzen der Reaktion auf einmal zu, jedoch
können sie auch kontinuierlich zugesetzt werden.
Der Zusammenhang zwischen den Eigenschaften des erhaltenen Copolymerisate und der zugegebenen
Diallylestermenge wird weitgehend von den jeweiligen 20 — Diallylestern und den Poiymerisaäonsbedingungen
beeinflußt, jedoch kann er leicht durch Vorversuche bestimmt werden. Copolymerisiert man z. B. Vinylacetat
und Äthylen in Gegenwart von Diallylphthalat, so stehen die Diallyl phthalatmenge und die Grenzviskositätszahl des erhaltenen Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisats in der in der Zeichnung graphisch dargestellten
Beziehung. Setzt man daher eine geeignete Menge des Diallylesters ein, so entsteht das gewünschte Copolymerisat mit einer Grenzviskositätszahl von 0,2 bis 3,0 dl/g.
Als Polymerisationsinitiatoren sind übliche Redox-Katalysatoren, z. B. wasserlösliche Radikalinitiatoren,
wie Wasserstoffperoxid, Kaliumpersulfat oder Ammoniumpersulfat, geeignet, die entweder allein oder
zusammen mit einem Reduktionsmittel, z. R Ascorbinsäure, Natriumformaldehydsulfoxylat oder Eisen(ll)-sulfat, eingesetzt werden. Als Emulgiermittel verwendet
man erfindungsgemäß Verbindungen, wie sie bei der Emulsionspolymerisation von Vinylacetat und Äthylen
üblich sind. Geeignete Beispiele sind nichtionische grenzflächenaktive Verbindungen, wie Polyoxyäthylennonylphenyläther oder Polyoxyäthylensorbitfettsäureester, oder anionische grenzflächenaktive Verbindungen, wie Natriumlaurylsulfonat oder Natriumdodecylbenzolsulfonat, gegebenenfalls zusammen mit einem
Schutzkolloid, wie Hydroxyäthylcellulose oder Polyvinylalkohol.
Die Polymerisationstemperatur liegt in dem für die
Emulsionspolymerisation von Vinylacetat und Äthylen üblichen Bereich, vorzugsweise bei 30 bis 8O0C Der
angewandte Äthylendruck beträgt bis zu 100 bar.
Im erfindungsgemäßen Verfahren kann man Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisate mit beliebiger Grenzviskositätszahl herstellen, ohne die Reaktionsbedingungen zu ändern. Das Verfahren ist daher für die
industrielle Produktion von Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisaten und daraus hergestellten Formmassen von
Vorteil.
b0
In einen 1 Liter fassenden Edelstahlautoklaven mit
Magnetriihrer werden 100 Gewichtsteile Vinylacetat, b5
100 Gewichtsteile Wasser, 5 Gewichtsteile Polyoxyäthylennonylphenyläther als Emulgiermittel, 0,2 Gewichtsteiie ÄmmoniumDersuiiai und die in Tabelle ί
genannte Menge DiaHyläthan-i^-dicarboxylat eingespeist Nach Austausch der Luft durch Stickstoff wird
der Autoklav auf 60° C erhitzt und die Polymerisation wird 10 Stunden unter Aufrechterhaltung eines
Äthylendrucks von 60 bar durchgeführt Man erhält eine Emulsion mit einem geringen Gehalt an größeren
Teilchen. Nach dem Abblasen von nichtumgesetztem Äthylen wird die Emulsion auf eine Glasplatte gegossen,
so daß sich ein Film bildet, den man zunächst bei Raumtemperatur und hierauf unter Vermindertem
Druck trocknet Das Produkt besitzt die in Tabelle 1 genannte Grenzviskositätszahl.
Diallyläthan-1,2-dicarboxyIat
(Mol-o/o)
Grenz-
viskositäts-
zahl
(dl/g)
Kontrollversuch | — | 1,50 |
Beispiel 1 | 0,01 | 2,60 |
Beispiel 2 | 0,02 | 2,40 |
Beispiel 3 | 0,03 | 1,50 |
Beispiel 4 | 0,05 | 1,20 |
Beispiel 5 | 0,10 | 0,43 |
Beispiel 6 | 0,15 | 0,41 |
Beispiel 7 | 0,20 | 0,39 |
Beispiel 8bis 14 |
Gemäß den Beispielen 1 bis 7 -wird 10 Stunden bei
60° C unter Verwendung der in Tabelle Il genannten Menge Diallylpropen-l,3-dicarboxylat anstelle von
Dially!äthan-l,2-dicarboxylat polymerisiert. Das erhaltene Copolymerisat besitzt die in Tabelle II genannte
Grenzviskositätszahl. Das Produkt enthält keine in Benzol unlöslichen Bestandteile.
Diallylpropen-1,3-dicarboxylat
(Mol-%)
Grenzviskositäts
zahl
zahl
(dl/g)
Kontrollversuch | — | 1,50 |
Beispiel 8 | 0,01 | 2,00 |
Beispiel 9 | 0,02 | 3,00 |
Beispiel 10 | 0,03 | 2,50 |
Beispiel 11 | 0.05 | 1,50 |
Beispiel 12 | 0,10 | 0,70 |
Beispiel 13 | 0,15 | 0,50 |
Beispiel 14 | 0,20 | 0,40 |
Cimäß den Beispielen 1 bis 7 wird 10 Stunden bei
6O0C unter Verwendung der in Tabelle III genannten
Menge Diallylphthalat anstelle von Diallyläthan-l,2-dicarboxylat polymerisiert. Das erhaltene Copolymerisat
besitzt die in Tabelle III genannte Grenzviskositätszahl. Das Produkt enthält keine in Benzol unlöslichen
Diallylphthalat | Grenz- |
viskositäts- | |
zahl | |
(Mol-%) | (dl/g) |
Kontrollversuch
Beispiel 15
Beispiel 16
Beispiel 17
Beispiel 18
Beispiel 19
Beispiel 20
Beispiel 21
Beispiel 22
Beispiel 23
Beispiel 24
0,01
0,02
0,03
0,05
0,10
0,15
0,20
0,30
0,40
0,50
1,50 2,50 2,24 1,50 1,30 0,45 0,40 0,38 0,38 0,34
0,30
Gemäß den Beispielen 1 bis 7 wird 10 Stunden bei 600C unter Verwendung der in Tabelle IV genannten
Menge Diallylterephthalat anstelle von Diallyläthan-1,2-dicarboxylat polymerisiert. Das erhaltene Copolymerisat besitzt die in Tabelle IV genannte Grenzviskositätszahl. Das Produkt enthält keine in Benzol
unlöslichen Bestandteile.
Die Beziehung zwischen der verwendeten Diallylphthalatmenge und der Grenzviskositätszahl des
erhaltenen Copolymerisats ist in der Zeichnung graphisch dargestellt.
Kontrollversuch
Beispiel 25
Beispiel 26
Beispiel 27
Beispiel 28
Beispiel 29
Beispiel 30
Beispiel 31
Diallylterephthalat
(Mol-%)
0,01
0,02
0,03
0,05
0,10
0,15
0,20
Grenz-
viskositäts-
/a'ni
(dl/g)
1,50 2,65 2,30 1,45 1,20 0,43 0,38 037
Claims (1)
1. Vinylacetat-Äthylen-Copolymerisat, erhalten durch eine übliche Emulsionspolymerisation von
Vinylacetat und Äthylen unter einem Äthylendruck bis 100 bar in Gegenwart eines aliphatischen
Dicarbonsäurediallylesters der allgemeinen Formel
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Legal Events
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---|---|---|---|
8235 | Patent refused |