DE1214878B - Verfahren zur Homo- und Copolymerisation von Vinylmonomeren - Google Patents

Verfahren zur Homo- und Copolymerisation von Vinylmonomeren

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DE1214878B
DE1214878B DED42932A DED0042932A DE1214878B DE 1214878 B DE1214878 B DE 1214878B DE D42932 A DED42932 A DE D42932A DE D0042932 A DED0042932 A DE D0042932A DE 1214878 B DE1214878 B DE 1214878B
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Dr Heinrich Hopff
Dr Eduard Kleiner
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Evonik Operations GmbH
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    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F16/00Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by an alcohol, ether, aldehydo, ketonic, acetal or ketal radical
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
C08f
Deutsche Kl.: 39 c - 25/01
Nummer: 1214 878
Aktenzeichen: D 42932IV d/39 c
Anmeldetag: 14. November 1963
Auslegetag: 21. April 1966
Es ist bekannt, Vinylmonomere mit Radikalkatalysatoren in Substanz zu polymerisieren. Derartig polymerisierte Vinylverbindungen haben großes technisches Interesse bei der Verwendung organischer Gläser. Ein Nachteil bei dem Tjekannten Verfahren liegt darin, daß die Polymerisation in Substanz nur unter großen Schwierigkeiten gleichmäßig verläuft, sie neigt dagegen meist zu einem unkontrollierten Ablauf, der die Qualität der organischen Gläser stark herabsetzt. Damit die Polymerisation wenigstens einigermaßen unter Kontrolle gehalten werden kann, wurden nur sehr kleine Mengen an Radikalkatalysatoren angewandt. Diese Mengen waren so klein, daß die Polymerisationszeiten sehr lang, für technische Begriffe zu lang waren.
Ziel der Erfindung ist die Polymerisation von Vinylmonomeren, die im Tageslicht bzw. bei Lichtausschluß rasch, aber doch in jedem Augenblick kontrollierbar abläuft, so daß klare blasen- und schlierenfreie Produkte erhalten werden.
Es wurde nun gefunden, daß blasen- und schlierenfreie Produkte entstehen, wenn die Homo- und Copolymerisation von Vinylmonomeren durchgeführt wird in Gegenwart von tautomeren Verbindungen der Formeln
CH-CHO
C=CHOH
in denen R einen Alkylrest mit 1 bis 3 C-Atomen, Halogen, Wasserstoff, R1 ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest mit 1 bis 3 C-Atomen, einen Phenyl-, Nitril- oder — COOR2-ReSt und R2 einen Alkylrest mit 1 bis 3 C-Atomen bedeutet, die einzeln oder im Gemisch miteinander verwandt werden können.
Als Vinylmonomere kommen in erster Linie Ester, gegebenenfalls Amide der Acryl- bzw. Methacrylsäure in Frage und von ihnen bevorzugt Methylmethacrylat. Aber auch diePolymerisation anderer Vinylmonomerer läßt sich rasch und kontrollierbar durchführen. Hierzu gehören: Acrylnitril, Vinylcarbazol, Vinylpyrolidon, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid sowie Styrol. Unter »Copolymerisation« ist hier die Polymerisation von Vinylmonomeren im Gemisch miteinander zu verstehen.
Zu den erfindungsgemäß zu verwendenden Katalysatoren gehören Phenylacetaldehyd, Diphenylacetaldehyd, Hydratropaaldehyd, bei denen das Aldol-Enol-Gleichgewicht stark nach der Aldoform verschoben ist, außerdem Phenylformylessigsäuremethyl-Verfahren zur Homo- und Copolymerisation von Vinylmonomeren
Anmelder:
Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt·
vormals Roessler,
Frankfurt/M., Weißfrauenstr. 9
Als Erfinder benannt: ' . .
Dr. Heinrich Hopff, '.
Dr. Eduard Kleiner, Zürich-(Schweiz) .. ;
ester (in a- und ß-Forai}, Phenylf ormylessigsäurenitril, vorzugsweise in Enolform. Als besonders geeignet erwiesen sich von den genannten Verbindungen Hydratropaaldehyd und Phenylformylessigsäurenitril. Diese beiden besitzen neben einer starken katalytischen Wirkung eine große Stabilität gegen Eigenpolymerisation und Oxydation. ;
Die Katalysatormengen sindi in weiten. Grenzen variabel, sie liegen zwischen 0,001 und 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das zu polymerisierende Vinylmonomere. Es ist erstaunlich, daß Katalysatormengen von 10 Gewichtsprozent nicht zu einem explosionsartigen Polymerisationsverlauf führen, im Gegensatz zu Peroxyd- und Azokatalysatoren.
Außerdem können die erfindungsgemäß zu verwendenden Katalysatoren bei beliebigen, auch höheren Temperaturen, eingesetzt werden. Die Polymerisationstemperaturen hängen also nicht von den Polymerisationskatalysatoren ab, wie bei den Peroxyd- und Azokatalysatoren, die sich bei höheren Temperaturen zersetzen, sondern sie richten sich ganz nach den jeweiligen Vinylmonomeren. Die Polymerisationszeit kann also durch Anwendung höherer Temperaturen verkürzt werden.
Es zeigte sich ferner, daß die polymerisationsanregende Wirkung der Katalysatoren durch Bestrahlung mit UV-Licht wesentlich erhöht werden kann, daß dagegen Raumlicht gegenüber Lichtausschluß nur einen geringen Einfluß hat. Trotzdem haben die erfindungsgemäß zu verwendenden Katalysatoren gegenüber reinen Photosensibilisatoren den Vorteil, daß auch bei Liehtausschluß ein polymerisationsbeschleunigender Effekt auftritt, der zu guten Polymerisationsumsätzen führt.
Begünstigt wird dieser Effekt durch eine geringe Temperaturerhöhung auf z. B. 70 oder 8O0C.
609 559/442
Die Anwesenheit von Sauerstoff hat einen verschiedenen Einfluß auf den katalytischen Effekt, je nachdem, ob der Katalysator in Aldo- oder Enolform vorliegt. Während die katalytisch^ Wirkung der Aldoform durch die Abwesenheit von Sauerstoff gesteigert wurde, mußten bei den Enolfbrmen Spuren von Sauerstoff vorhanden sein, damit eine maximale, polymerisationsanregende Wirkung auftrat.
Interessant ist auch' die Feststellung, daß der Reinheitsgrad der zu polymensierenden Vinylverbindungen ίο von Einfluß auf die Katalysatorwirksamkeit ist. So zeigte sich, daß die Umsätze mit handelsüblichen, stabilisierenden Vinylmonomeren, vor allem Methylmethacrylat, sowohl in Gegenwart von Katalysatoren in Aldo- wie der Enolform größer waren als mit frisch destilliertem .Methylmethacrylat. Mit den erfindungsgemäß zu verwendenden Katalysatoren ist es also möglich, die handelsüblichen Vinylmonomeren ohne Umweg über eine zeitraubende Destillation direkt zu polymerisieren. .
Die Katalysatoren werden vorzugsweise bei der ■.--Polymerisation in Substanz angewandt. Ebensogut können aber die Katalysatoren für Fällungspolymerisationen, Perl- oder Emulsionspolymerisationen eingesetzt werden. Sie Hegen dabei in Substanz vor.
Wie gesagt, sind die Katalysatoren für die Homo- ; wie Copolymerisation von Vinylmonomeren geeignet. Es können also die obengenannten Vinylmonomeren sowohl mit sich selbst wie im Gemisch untereinander polymerisiert werden.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern:
Beispiel 1
Je 20 g Methylmethacrylat, das zuvor in einer hochvakuumisolierten, 50 cm hohen, versilberten Destillationskolonne bei etwa 5O0C unter Maschinenvakuum destilliert worden war, wurde zusammen mit 0,5 Gewichtsprozent Katalysator (s. Tabelle 1) in ein Reaktionsgefäß eingewogen. Anschließend wurde das mit einem Rückflußkühler versehene Reaktionsgefäß während 5 Minuten mit 99,999 °/0 Stickstoff gespült und dann in den mit einer Sperrflüssigkeit versehenen Thermostatenmantel, welcher die Polymerisationstemperatur auf ±0,1° C konstant hielt, abgesenkt. Etwa alle 15 Minuten wurde eine kleine Probe aus der dank einem Magnetrührer homogen gehaltenen Methylmethacrylatlösung herauspipettiert, auf 200C abgekühlt und der Brechungsindex bei 2O0C bestimmt. Diese Methode erlaubte es, Umsatzbestimmungen bis etwa 10 bis 12% durchzuführen. Bei größeren Umsätzen konnte auch mit dem Magnetrührer keine homogene Verteilung innerhalb des Polymerisationsgefäßes mehr erhalten werden. Während der ganzen Polymerisationszeit sorgte ein Stickstoffüberdruck dafür, daß keine Luft in das System eindringen konnte. Die Ergebnisse zeigten eine gute Reproduzierbarkeit.
Die Brechungsindizes wurden auf die vierte Stelle genau mit einem Zeiß-Abbe-Refraktometer Modell A, welches durcheinen Colora-Ultra-ThermostatenTypeK auf 200C thermostatiert wurde, bestimmt. Die Berechnung des Umsatzes an Polymethylmethacrylat aus dem Brechungsindex nff erfolgte nach der von V.W.Smith (J. Amer. Soc., 68, S. 2059 [1946]); angewandten Formel
% Polymethylmethacrylat = 1,22 · ΙΟ3 · Δ n%°,
wobei Ans a° = Differenz der Brechungsindizes der Monomerlösung (einschließlich Katalysator) und der Polymer-Monomer-Lösung nach einer bestimmten Polymerisationszeit, bedeutet.
Tabelle
Katalysatoren
C8H6-CH-CHO
I
R
0,5%Aldoformen
Gewichtsprozent
PoIy-MMA
nach 1 Stunde
bei 8O0C
Katalysatoren
C6H5-CH-CHO
I
R
0,5%Enolformen
Gewichtsprozent
PoIy-MMA
nach 1 Stunde
bei 8O0C
Phenylacetaldehyd
Hydratropaaldehyd
Diphenylacetaldehyd
— H
— C«HS
6,2
4,7
2,2
Phenytformylessigsäurenitril
Phenylformylessigsäuremethylester (α-Form)
Phenylformylessigsäuremethylester (ß-Form)
Blindprobe ohne Katalysator: 0,1
— CN
— COOCH3
— COOCH,
6,4
2,4
9,6
Beispiel 2
Diese Versuche wurden entsprechend Beispiel 1 durchgeführt, jedoch mit dem Unterschied, daß nur Hydratropaaldehyd als Katalysator, und zwar in wechselnden Mengen, verwandt wurde. Die Polymerisationstemperatur betrug 8O0C. Es zeigte sich, daß der Umsatz mit 0,05 Gewichtsprozent Katalysator nach 140 Minuten 2 Gewichtsprozent erreichte; mit 0,1 Gewichtsprozent Katalysator nach etwa 135 Minuten fast 6 Gewichtsprozent; mit 0,25 Gewichtsprozent Katalysator nach 110 Minuten 6,5 Gewichtsprozent und mit 0,5 Gewichtsprozent Katalysator nach 110 Minuten etwa 9,5 Gewichtsprozent. 1 Gewichtsprozent Katalysator führte nach 85 Minuten zu einem Umsatz von fast 11 Gewichtsprozent; 2 Gewichtsprozent Katalysator nach 65 Minuten zu 11,5 Gewichtsprozent Umsatz; 4 Gewichtsprozent Katalysator nach 40 Minuten zu 12 Gewichtsprozent. Setzte man 8 Gewichtsprozent Katalysator zu, so lagen schon nach 25 Minuten fast 11 Gewichtsprozent Polymethylmethacrylat vor. Die Menge Katalysator bezieht sich immer auf die eingesetzte Menge an Vinylmonomeren.
Beispiel 3
Dieses Beispiel entspricht Beispiel 1, wurde jedoch nur mit 1 Gewichtsprozent Hydratropaaldehyd durchgeführt. Die Temperaturen wurden dabei von 40 bis 900C variiert. Es'zeigte sich, daß der Umsatz von
etwa 1 Gewichtsprozent nach 170 Minuten Polymerisationszeit bei 40° C auf etwa 12 Gewichtsprozent nach 30 Minuten Polymerisationszeit bei 9O0C anstieg. Bei 8O0C und etwa 55 Minuten langer Polymerisation wurden etwa 11 Gewichtsprozent, bei 7O0C nach 105 Minuten fast 10 Gewichtsprozent, bei 6O0C nach 150 Minuten 6,5 Gewichtsprozent und bei 50° C nach 150 Minuten fast 3 Gewichtsprozent erhalten.
Beispiel 4
Der Einfluß des UV-Lichtes auf die Polymerisationsgeschwindigkeit wurde folgendermaßen untersucht:
Je 10 g frisch destilliertes Methylmethacrylat und die entsprechende Menge an Katalysator wurden in das Polymerisationsgefäß eingewogen. Darauf wurde das mit einem weiten Rückflußkühler und einer UV-Lampe versehene Polymerisationsgefäß während 5 Minuten mit Stickstoff gespült und anschließend in den mit einer Sperrflüssigkeit versehenen Thermostatenmantel abgesenkt. Unter ständigem Rühren mit einem Magnetrührer und unter ständigem Durchleiten von Stickstoff wurde 1 Stunde lang polymerisiert bei 70°C, wobei während den 60 Minuten PoIymerisationszeit die Methylmethacrylatlosung mit einem 70-Watt-Hg-Hochdruckbrenner bestrahlt wurde. Die Vergleichspolymerisationen wurden analog, nur ohne UV-Bestrahlung durchgeführt. Er bestrahlte die Methylmethacrylatlosung aus einer Entfernung von 40 cm.
Das Ergebnis zeitgt Tabelle 2:
Tabelle 2
Katalysatoren • als Vergleich ■ Formel Polymerisationszeit
Minuten
Gewichtsproze
bei Tageslicht
it PoIy-MMA
mit UV-Licht
Hydratropaaldehyd )hne Katalysator C6H5-CH-CHO 60 4,6 11,5
Phenylformylessigsäurenitril CH3
C6H6-CH-CHO
60 4,2 6,1
Diacetyl CN
CH3 — CO — CO — CH3
60 3,8 14,4
Benzoin C6H5-CH-CO-C6H5
ι
45 2,6 17,8
Blindprobe c I
OH
60 0 1,1
Beispiel 5
Um den Einfluß von Tageslicht und Lichtausschluß zu prüfen, wurden 10 g Methylmethacrylat mit je 0,5 Gewichtsprozent des in Tabelle 3 angegebenen Katalysators in Ampullen, die unter 99,999%igem Stickstoff abgeschmolzen waren, bei 800C polymerisiert. Der Lichtausschluß wurde durch Umhüllen der Ampullen in Aluminiumfolien hergestellt. Die Polymerisationsdauer war 1 Stunde. Die Ergebnisse gibt Tabelle 3 wieder:
Tabelle 3
Gewichtsprozent unter
Licht-
Katalysatoren Polymethylmethacrylat ausschluß
je 0,5 Gewichtsprozent bei
Tages
6,7
licht 6,0
Hydratropaaldehyd 7,4
Phenylformylessigsäurenitril 7,1 1,6
Diacetyl als vergleichender
Photosensibilisator 2,7 1,2
Benzoin als vergleichender
Photosensibilisator 1,4
Beispiel 6
Um den Einfluß von Sauerstoff zu untersuchen, wurden drei verschiedene Polymerisationsarten in Ampullen durchgeführt. Nach Methode A wurde in offenen Ampullen, die mit Rückflußkühlern versehen waren, polymerisiert, nach Methode B in Ampullen, die unter 99,999%igem Stickstoff zugeschmolzen waren und nach Methode C in Ampullen, die mit 99,999%igem Stickstoff gespült und anschließend mit Kohlendioxydazeton gefroren und im Hochvakuum evakuiert worden waren. Bei Methode C wurde nach dem Schmelzen unter aufgepreßtem Stickstoff das Verfahren dreimal wiederholt und schließlich unter Hochvakuum zugeschmolzen und polymerisiert. In allen Fällen war die Ausgangstemperatur der Polymerisation O0C, nach Beendigung der Polymerisation wurde in allen Fällen der Ampulleninhalt in Eiswasser abgeschreckt und der Umsatz wie im Beispiel 1 refraktometrisch bestimmt. Die Ampullen hatten einen Inhalt von 20 cm3, in die 10 g Methylmethacrylat eingefüllt wurden. Die Ergebnisse zeigt Tabelle 4.
Tabelle 4
Katalysator Gewichts
prozent
Polymeri
sationszeit
Minuten
Polymeri
sations-
temperatur
0C
MMA,
frisch
destilliert
g
Gewichtspro
Polymethy
methacryli
A I B
5,6
8,0
zent
1-
it
C
Hydratropaaldehyd 100% Aldoform
Phenylformylessigsäurenitril 100% Enolform
0,5
0,5
60
60
80
80
10
10
4,5
1,8
6,5
2,1
- Beispiel 7
Die Versuche wurden genau wie im Beispiel 6 durchgeführt, nur mit dem Unterschied, daß an Stelle
von frisch destilliertem Methylmethacrylat technisch stabilisiertes Methylmethacrylat verwendet wurde. Die Ergebnisse zeigt Tabelle 5.
Tabelle
Katalysatoren Gewichts
prozent
Polymeri
sationszeit
Minuten
Polymeri
sations-
temperatur
"C
MMA,
technisch
stabilisiert
g
Gewi
Po
me
A
chtspro
lymethy
thacryli
B
zent
1-
It
C
Hydratropaaldehyd 100% Aldoform ......
Phenylförmylessigsäurenitril 100% Enolform
0,5
0,5
60
60
80
80
10
10
0,2
5,6
10,4
11,3
15,6
2,9
Beispiel 8 -
spülten, am.. Hochvakuum evakuierten Ampullen (Polymerisationsbedingung a) bzw. in unter Stickstoff
Die pojymerisationsanregende Wirkung von Hydra- 20 abgeschmolzenen Ampullen (Polymerisationsbedin-' -- - - gungb) durchgeführt. Die angegebenen Schmelz
temperaturen .wurden auf einer Kofler-Heizbank bestimmt.
tropaäldehyd auf'andere Vmylmonomere als Methylmethacrylat in Substanz.zeigt Tabelle 6. Dabei wurden die Polymerisationen entweder in mit Stickstoff ge
Tabelle
Monomere
Hydratropaaldehyd
Gewichtsprozent
Polymerisationstemperatur Polymeric
sationszeit
Stunden Umsatz
- mit I ohne
Katalysator
. Gewichts? -
Prozent
Polymerisations-
schmelz-
temperatur
0C
Polymerisationsbedingung
10 10 10 10 16,3 10 = 10 10 10 10
0,5
0,5
0,5
0,5
0,5
70
100
70
120
80
60
100
80
80
80
80-
15
15
15
15
20
15
18
1/2
Styrol
Vinylcarbazol .:
Acrylnitril
Vinylpyrrolidon
Vinylchlorid
Vinylidenchlorid
Vinylacetat .
Acrylsäure-n-butylester Methacrylsäuremethylester Methacrylsäureäthylester .. Methacrylsäure-n-butylester
Methacrylsäuremethylester
+ Acrylnitril
Styrol
+ Acrylnitril
+ Vinylcarbazol .......
Styrol
+ Methacrylsäuremethylester
+ Vinylidenchlorid .....
Polymerisationsbedingungen:
a) In mit Stickstoff gespülter, am Hochvakuum evakuierter Ampulle polymerisiert.
b) In unter Stickstoff abgeschmolzener Ampullepolymerisieit.. _
13,1
100
36,2
57,9
14,5
15,1
19,7
7,9
13,6
21,8
31,3
1,7
0
0'
0
6,0
1,7
0
0
0,9
0
134
150
156
190
180
0,5 Copolymerisate 80 2 9,9 160 .
5
5
5 . 0,5 80 \ 2 ■_.. _ 6,4 — . 154
2,5
2,5 -
3,3 0,5 80 ■ 2 2,5 144
3,3
3,3
a a a a b b b b b b b
b b
Beispiel 9 ·
Die polymerisationsanregende Wirkung von 1 Gewichtsprozent Hydratropaaldehyd bei der Homo- bzw. Copolymerisation von verschiedenen Vinylmonomeren zeigt Tabelle 7. Hierbei wurden die Polymerisationen in Lösung durchgeführt, und zwar unter Polymerisationsbedingungen b) des Beispieles 8. Die Schmelztemperaturen wurden wieder auf einer Kofler-Heizbank bestimmt.
Tabelle 7
10
g Lösungsmittel g Polymerisations Copolymerisate Aceton 10 2 Umsatz Polymerisations-
ri n\-i (γι al fr
Monomere zeit Gewichts temperatur
5 Essigsäureäthylester 10 Stunden prozent 0C
Acrylsäuremethylester 5 Essigsäureäthylester 10 2 59,9 96
Acrylsäureäthylester 5 Essigsäureäthylester 10 2 59,1
Methacrylsäuremethyl 4 20,2 184
ester 5 Essigsäureäthylester 10
Methacrylsäurecyclo- 4 44,3 152
hexylester
2,5
Styrol 2,5 16,0 230
+ Maleinsäure
anhydrid
Umsatzbestimmungen in Tabelle 6 und 7:
Gravimetrisch nach Ausfällen mit Methanol oder Ligroin.
Beispiel 10
Es wurden die Polymerisationen als Fällungspolymerisationen durchgeführt nach denselben Bedingungen wie im Beispiel 9. Die Ergebnisse zeigt Tabelle 8.
Tabelle 8
g Fällungsmittel ( Cyclohexan g Polymerisations- 80 Polymerisations Katalysator 0
Monomere temperatur zeit mit Umsatz I ohne Umsatz
5 Cyclohexan 10 0C Stunden Gewichtsprozent 16,3
Methacrylsäuremethyl 80 5 30,1 39,0
ester 5 Äthanol 10 64,2 0
Acrylsäureamid 5 Äthanol 10 80 1 59,8
Methacrylsäureamid 5 p-Xylol 10 80 15 55,6 14,2
Acrylsäure 80 2
2,5 Copolymerisate
Styrol 2,5 10 2
+ Maleinsäureanhydrid
Beispiel 11
Eine Perlpolymerisation, durchgeführt nach den Polymerisationsbedingungen des Beispiels 9, wird in Tabelle 9 angegeben. „
Tabelle 9
Perlpolymerisation von Methylmethacrylat
Monomerenphase Wäßrige Phase Polymerisations
temperatur
0C
Polymerisations
zeit
Minuten
Umsatz
%
Methylmethacrylat 10 g
Hydrytropaaldehyd 0,1 g
Wasser 25 g
Polyvinylalkohol 0,5 g
80 170 75,2
Umsatzbestimmungen in Tabelle 8 und 9:
Gravimetrisch nach dem Abfiltrieien und Trocknen des ausgefallenen Polymerisats.
Schließlich sei noch erwähnt, daß die erfindungsgemäß zu verwendenden Katalysatoren gemeinsam mit den üblichen Katalysatoren, wie Peroxyden oder Azoverbindungen angewandt werden können. Natürlich liegen diese letzteren zur Vermeidung eines explosionsartigen Verlaufes nur in kleinen Mengen vor. So
steigert z. B. der Zusatz von 0,05 Gewichtsprozent Azo-diiso-buttersäure-dinitril zu 0,5 Gewichtsprozent Hydratropaaldehyd bei einer Polymerisation des Methylmethacrylates bei 70°C und unter Stickstoff den Umsatz von 2 Gewichtsprozent Polymethylmethacrylat pro Stunde auf etwa 12,5 Gewichtsprozent pro
609 559/442
Stunde. Der Polymerisationsverlauf kann bei diesen kleinen Mengen an Azoverbindungen noch gut beherrscht werden.
IR-Spektren von Polymethylmethacrylat, das mit 0,5 Gewichtsprozent Hydratropaaldehyd bzw. Phenylformylessigsäurenitril, bezogen auf das eingesetzte Monomere, bei 80° C in Substanz polymerisiert war, zeigten, daß die erhaltenen Polymethylmethacrylate ataktisch waren. Sie gleichen denen, die mit radikalischen Katalysatoren, wie Benzoylperoxyd, bei höheren Temperaturen erhalten werden. Die Molekulargewichte, im Ostwald-Viskosimeter (Kapillare 0,4 mm)
CH-CHO
bei 2O0C in Benzol bestimmt, ergeben Werte von 2,5 bis 3,5 Millionen, im Gegensatz zu Polymethylmethacrylaten, die mit Benzoylperoxyd polymerisiert waren und Molekulargewichte von etwa 1,3 Millionen besaßen.

Claims (3)

Patentansprüche;
1. Verfahren zur Homo- und Copolymerisation ίο von Vinylmonomeren, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation in Gegenwart von tautomeren Verbindungen der Formeln
C = CHOH
durchgeführt wird, in denen R einen Alkylrest mit 1 bis 3 C-Atomen, Halogen, Wasserstoff, R1 ein Wasserstoffatom, einen Alkylrest mit i bis 3 C-Atomen, einen Phenyl-, Nitril- oder — COOR2-ReSt und R2 einen Alkylrest mit 1 bis 3 C-Atomen bedeutet, die einzeln oder im Gemisch miteinander verwendet werden können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatormenge 0,001 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das zu polymerisjerende. Vinylmonomere, beträgt.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation bei UV-Licht durchgeführt wird, gegebenenfalls bei Temperaturen von 70 bis 8O0C.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 314 933,
Marchionna, »Butalastic Polymers«, 1946, S. 212 bis 213.
609 559/442 4.66 © Bundesdruckerei Berlin
DED42932A 1963-11-14 1963-11-14 Verfahren zur Homo- und Copolymerisation von Vinylmonomeren Pending DE1214878B (de)

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