DE2253536A1 - Verfahren zur entfernung von schwefeloxyden aus abgasen - Google Patents

Verfahren zur entfernung von schwefeloxyden aus abgasen

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DE2253536A1 DE19722253536 DE2253536A DE2253536A1 DE 2253536 A1 DE2253536 A1 DE 2253536A1 DE 19722253536 DE19722253536 DE 19722253536 DE 2253536 A DE2253536 A DE 2253536A DE 2253536 A1 DE2253536 A1 DE 2253536A1
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Description

DR.-ING. VON KREISLER DR.-ING. SCHÖNWALD DR.-ING. TH. MEYER DR. FÜES DIPL.-CHEM. ALEK VON KREISLER DIPL.-CHEM. CAROLA KELLER DR.-ING. KLÖPSCH DIPL.-ING. SELTiNG
5 KÖLN 1, DEICHMANNHAUS
Köln, den 28.10.1972 Kl/Ax
Takeda Chemical Industries, Ltd.,
27, Doshomachi 2-chome, Higashi-ku, Osaka (Japan).
Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxyden aus Abgasen
Die verschiedenen Abgase von öl- oder Kohleofen, Röstoder Sinteranlagen und von Sulfonierungsanlagen u.dgl. enthalten eine erhebliche Menge an Schwefeloxyden, z,B. Schwefeldioxyd und Schwefeltrioxyd. Diese Schwefeloxyde üben bekanntlich eine biologisch schädliche Wirkung aus. Die Verhinderung der Luftverunreinigung durch die in Ab- " gasen enthaltenen Schwefeloxyde ist daher ein ernstes soziales Problem. ·
Für die Entfernung von Schwefeloxyden aus Abgasen wurden bisher zahlreiche Verfahren vorgeschlagen, bei denen die verschiedensten Arten von Adsorptionsmitteln, Absorptionsmitteln oder Katalysatoren verwendet werden. Von diesen bisher bekannten Verfahren können die unter Verwendung von Aktivkohle als Adsorptionsmittel durchgeführten Verfahren als großtechnisch besser durchführbar angesehen werden als die übrigen Verfahren, weil Aktivkohle als solche verhältnismäßig billig ist und nicht nur eine Adsorptionswirkung, sondern auch eine katalytische Oxydationswirkung auf Schwefeloxyde ausübt. Die unter Verwendung von Aktivkohle durchgeführten bekannten Verfahren werden in zwei Gruppen einge-
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teilt, nämlich 1) das Naßverfahren, bei dem die Abgase, die Schwefeloxyde enthalten, mit Aktivkohleschichten, auf die man ständig Wasser oder eine verdünnte Schwefelsäurelösung rieseln läßt, bei einer Temperatur unter 100 C zusammengeführt werden, wodurch die Schwefeloxyde als verdünnte Schwefelsäurelösung entfernt werden, und 2) das Trockenverfahren, bei dem die Schwefeloxyde enthaltenden Abgase mit Aktivkohle zusammengeführt werden, wodurch die ßchwefeloxyde an der Aktivkohle durch die gleichzeitige Einwirkung des in den Abgasen enthaltenen Wasserdampfes adsorbiert werden, worauf die Schwefelsäure aus der Aktivkohle desorbiert wird, indem die Aktivkohle auf eine erhöhte Temperatur zwischen 300° und 6000C erhitzt wird.
Dieses Naßverfahren weist noch die Nachteile auf, daß schwefelsäurehaltiger Nebel in der Atmosphäre gebildet wird, weil die nach der Behandlung in die Atmosphäre ausgestoßenen Gase zwangsläufig eine große Menge Feuchtigkeit sowie eine erhebliche Menge von nicht entfernten Schwefeloxyden und nicht entfernter Schwefelsäure enthalten, und daß die Schwefeloxyde nur als äußerst stark verdünnte Schwefelsäurelösung, die, um für technische Zwecke geeignet zu sein, konzentriert werden muß, gewonnen werden können.
Das Trockenverfahren hat u.a. die Nachteile, daß die Aktivkohle chemisch erschöpft und ihr Adsorptionsvermögen für Schwefeloxyde bei wiederholtem Einsatz, insbesondere bei der Desorption, schnell vermindert wird·
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die vorstehend genannten Nachteile d-rch eine besondere Aufeinanderfolge spezieller Stufen ; usgeschaltet werden können, indem man in der ersten Stufe die Abgase, die die Schwefeloxyde enthalten, mit Aktivkohle, auf die Vanadin aufgebracht worden ist, bei einer Temperatur zwischen etwa 100 und 200 C zusammenführt, wodurch die Schwefeloxyde an der Aktivkohle als Schwefelsäure adsorbiert werden, und in
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einer zweiten Stufe die Aktivkohle, auf die das Vanadin aufgebracht worden ist, mit Wasser wäscht, wenn ihr Adsorptionsvermögen für Schwefeloxyde geringer geworden ist, wodurch die Aktivkohle regeneriert und die Schwefelsäure in das Waschwasser desorbiert wird.
Es wurde ferner gefunden, daß bei Verwendung der speziellen vanadinhaltigen Aktivkohle, auf die die Vanadinkomponente in einer als elementares Vanadin gerechneten Menge von etwa 0,00001 bis etwa 0,001 Gew.-Teilen pro Gew.-Teil Aktivkohle aufgebracht worden ist, in der vorstehend genannten Folge von Stufen diese Vanadinkomponente ohne wesentlichen Verlust auf der Aktivkohle zurückbleibt, auch wenn die Aktivkohle sehr häufig mit Wasser gewaschen wird. Dies hat zur Folge, daß das Adsorptionsveriaögen der das Vanadin tragenden Aktivkohle für Schwefeloxyde mit fast unendlicher Wiederholung der Zyklen der Adsorption von Schwefeloxyden aus Abgasen und der Regenerierung des Adsorptionsmittels durch Waschen mit Wasser hoch gehalten werden kann. Dies ist eine überraschende Feststellung, weil Vanadinverbindungen, insbesondere Vanadinoxyde, in ■ saurer wässriger Lösung gelöst werden.
Der Erfindung liegen die vorstehenden Feststellungen zugrunde. Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein neues und großtechnisch durchführbares Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxyden aus Abgasen, wobei ein Adsorptionsmittel in fast unaufhörlicher Wiederholung durch die Zyklen der Adsorption der Schwefeloxyde und der Eegenerierung des Adsorptionsmittels verwendet werden kann.
Beim Verfahren gemäß der Erfindung wird eine Aktivkohle, auf die Vanadin aufgebracht worden ist, als Adsorptionsmittel für Schwefeloxyde verwendet. Als Träger für das Vanadin können beliebige übliche Aktivkohlen mit Adsorption svermögen für Schwefeloxyde verwendet werden. Mit anderen Worten, geeignet sind alle verschiedenen Aktivkohlen, die aus den verschiedensten Materialien wie
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Steinkohle, Holz und Nußschalen hergestellt werden. Diese Aktivkohlen können in körniger Form oder in Pulverform verwendet werden. Es ist vorteilhaft, Aktivkohlen mit einer Oberfläche zwischen etwa 500 und 2000 m /g, inebesondere zwischen etwa 600 und 1200 m2/g zu verwenden.
Das Vanadin wird beispielsweise auf die Aktivkohle aufgebracht, indem man die Aktivkohle in eine wässrige Lösung einer Vanadinverbindung wie Ammoniumvanadat oder Vanadylsulfat taucht, das Gemisch etwa 2 bis 5 Stunden rührt, ee zur Trockene eindampft und anschließend die Aktivkohle auf eine Temperatur zwischen etwa 100 und 70O0C erhitzt. Hierbei wird vorteilhaft eine wässrige Lösung verwendet, die die Vanadinverbindung in einer Konzentration von etwa 0,2 bis 0,001 Gew.-%, insbesondere etwa 0,1 bis 0,005 Gew.- #, gerechnet als elementares Vanadin, enthält. Diese wässrige Lösung kann im allgemeinen in ungefähr der 1- bis 5-fachen Gewichtsmenge der Aktivkohle verwendet werden.
Das Vanadin kann auf die Aktivkohle auch nach einem Verfahren aufgebracht werden, bei dem man eine Vanadinverbindung mit einem Auegangsmaterial für Aktivkohle (z.B. Steinkohle) und einem geeigneten Bindemittel (z.B. Steinkohlenpech oder ölpech) mischt, das Gemisch unter Druck formt, das geformte Produkt bei einer Temperatur von etwa 400 bis 8500O verkohlt oder carbonisiert und, falls erforderlich, das verkohlte Produkt bei einer erhöhten Temperatur von etwa 500 bis 10000C in Gegenwart von gasförmigen Aktiva· toren wie Wasserdampf, Kohlendioxydgas oder Gemischen von Sauerstoff und Wasserdampf (oder Kohlendioxyd), erhitzt.
In der in dieser Weise hergestellten Aktivkohle mit aufgebrachtem Vanadin liegt die Vanadinkomponente in Form von Vanadinoxyd V3Oc vor. Die Menge der auf die Aktivkohle aufgebrachten Vanadinkomponente sollte im Bereich von etwa 0,00001 bis 0,001 Gew.-Tellon, gerechnet als elementares Vanadin, pro 'lew.-Teil Aktivkohle liegen. Auch wenn die Vanadinkomponente im Überschuß auf die Aktivkohle aufge-
309821/1015"
bracht worden ist, wird der Überschuß der Vanadinkomponente in der Waschstufe mit Wasser in wenigen Minuten schnell eluiert, wobei schließlich die Vanadinkomponente in einer Alenge im obengenannten Bereich zurückbleibt. Mit befriedigenden Ergebnissen bezüglich der Adsorption von Schwefeloxyden kann jedoch nicht gerechnet werden, wenn die Vanadinkomponente in einer Menge, die unter der obengenannten unteren Grenze liegt, auf der Aktivkohle vorhanden ist .λ Vom praktischen Standpunkt ist es am vorteilhaftesten, eine vanadinhaltige Aktivkohle zu verwenden, auf die die Vanadinkomponente in einer Menge von etwa 0,00001 bis 0,0001 Gew.-Teilen, gerechnet als elementares Vanadin, pro Gew.-Teil Aktivkohle aufgebracht ist.
. Auf die vanadinhaltige Aktivkohle können als weitere Bestandteile eine oder mehrere Phosphorverbindungen, Zinnverbindungen und Borkomponenten aufgebracht sein, um ihre katalytische Aktivität weiter zu verbessern. Die Aufbringung dieser Komponenten kann in der gleichen Weise, wie für die Aufbringung der Vanadinkomponente beschrieben, unter Verwendung geeigneter Phosphorverbindungen (z..B, Phosphorsäure oder Ammoniumphosphat), Zinnverbindungen . (z.B. Zinn(IV)-chlorid oder Zinn(IV)-sulfat) und/oder Borverbindungen (z.B. Borsäure und Ammoniumborat) erfolgen. Die in dieser Weise auf die Aktivkohle aufgebrachten zusätzlichen Bestandteile liegen unwirksam in Form der entsprechenden Oxyde, z.B. ί^ς» ^2O, und SnOg» vor. Diese zusätzlichen Komponenten sind vorzugsweise in Mengen von etwa 0,00001 bis 0,01, insbesondere etwa 0,00005 bis 0,005 Gew.-Teilen, gerechnet als die entsprechenden Blemente, pro Gew.-Teil Aktivkohle vorhanden.
Beim Verfahren gemäß der Erfindung erfolgt die Adsorption, indem die Abgase, die die Schwefeloxyde enthalten, bei einer Temperatur zwischen etwa 100° und 2000C durch di@ vorstehend beschriebene Aktivkohle sit; auf gebrachtem Vanadin geleitet werden* Bei dieses Adsorption liegt die
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vorteilhafteste Kontakttemperatur zwischen etwa 100 und
O. Die optimale Raumströmungsgeschwindigkeit (Volumeneinheiten des behandelten Abgases pro Volumeneinheit der vanadinhaltigen Aktivkohle pro Stunde) in dieser Adsorptionsstufe ist verschieden in Abhängigkeit von Faktoren wie der Art des Abgases und der Temperatur. Die zweckmäßigste Raumströmungsgeschwindigkeit, bei der die Schwefeloxyde im wesentlichen vollständig an der das Vanadin tragenden Aktivkohle adsorbiert werden, liegt unter etwa 50.000 Std. . Die Durchleitung der Abgase durch die vanadinhaltige Aktivkohle kann in jedem beliebigen System von Pestbetten, bewegten Betten öder Wirbelschichten erfolgen. Bei Verwendung einer mit bewegten Betten arbeitenden Anlage lönnen die Abgase im Gegenstrom, Gleichstrom oder Querstrom zur Aktivkohle strömen. Bei Verwendung von Pestbetten ist das System, bei dem die Pestbetten wechselweise auf Adsorption und Regenerierung geschaltet werden, am vorteilhaftesten.
Bei der vorstehend beschriebenen Art der Zusammenführung der Abgase mit der vanadinhaltigen Aktivkohle wird durch die gleichzeitige Einwirkung des in den Abgasen enthaltenen Wasserdampfes im wesentlichen die gesamte Menge der in den Abgasen enthaltenen Schwefeloxyde an der vanadinhaltigen Aktivkohle in Form von Schwefelsäure adsorbiert.
Diese Adsorption kann fortgesetzt werden, bis die Aktivkohle mit Schwefelsäure so weitgehend gesättigt ist, daß ihr Adsorptionsvermögen für Schwefeloxyde gefallen ist. In der Praxis ist es zur Verhinderung der Luftverunreinigung zweckmäßig, die Adsorption zu einem Zeitpunkt zu
JO unterbrechen, zu dem eine wesentliche Menge von beispielsweise 10 Gew.-% Schwefeloxyden, bezogen auf die Menge der in den Abgasen enthaltenen Schwefeloxyde, nicht mehr adsorbiert wird, sondern durch das Adsorptionsmittel hindurchgeht. Diese Zeit ändert sich alt Faktoren wie der Art der Abgase, der Temperatur und der Raumströmungsgeechwindigkeit, jedoch liegt sie im allgemeinen zwischen
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m. 1J M
etwa 10 lind 50 Stunden, gerechnet vom Beginn der Adsorptionsstufe.
Beim Verfahren gemäß der Erfindung wird die vanadinhaltige Aktivkohle mit Wasser gewaschen, nachdem sie genügend Schwefeloxyde als Schwefelsäure während der Adsorption aufgenommen hat. Hierdurch wird die adsorbierte Schwefelsäure in das Waschwasser desorbiert und die vanadinhaltige Aktivkohle regeneriert. Das für diese Wäsche verwendete Wasser kann eine geringe Menge (z.B. weniger als etwa 10 Gew.-%) Zusatzstoffe, z.B. Ammoniak, enthalten» In der Praxis ist es zweckmäßig, das Adsorptionsmittel mit Wasser in ungefähr der 1- bis 10fachen Menge, insbesondere in der 2- bis ^fachen Gewichtsmenge, bezogen auf das Adsorptionsmittel, zu waschen. Das Wasser wird Vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 40 bis 8O0G1 insbesondere etwa 50 bis 700C gehalten. Die für die Regenerierung des Adsorptionsmittels erforderliche Dauer des Waschens ist verschieden in Abhängigkeit von Faktoren wie der Menge der adsorbierten Schwefelsäure und der Menge und Temperatur des verwendeten Wassers. Im allgemeinen genügt eine Waschdauer von etwa 4 bis 20 Stunden, um die vanadinhaltige Aktivkohle vollständig zu regenerieren.
Durch diese Wäsche der vanadinhaltigen Aktivkohle nach der Adsorption der Schwefelsäure mit Wasser wird die adsorbierte Schwefelsäure unter Bildung einer Schwefelsäurelösung in das Waschwasser desorbiert und die vanadinhaltige Aktivkohle regeneriert. Wie bereits erwähnt, bleibt die Vanadinkomponente während der gesamten Wäsche ohne wesentlichen Verlust auf der Aktivkohle. Die Aktivität der vanadinhaltigen Aktivkohle kann somit ohne wesentliche Verschlechterung bei fast unendlicher Wiederholung der Waschstufe hochgehalten werden. Gegebenenfalls kann die in dieser Weise gewaschene vanadinhaltige Aktivkohle beispielsweise mit einem Heißluftstrom (etwa 50 bis
>5 getrocknet werden.
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Beim Verfahren gemäß der Erfindung kann die in der beschriebenen Weise regenerierte vanadinhaltige Aktivkohle in der nächsten Stufe zur Adsorption von Schwefeloxyden in den Abgasen wiederverwendet und in fast unendlicher Wiederholung in den Zyklen der vorstehend beschriebenen Adsorption und Regenerierung eingesetzt werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist vorteilhaft auf alle Arten von Abgasen anwendbar, die Schwefeloxyde enthalten, z.B. Rauchgase aus Wärmekraftwerken, Abgase von chemischen Fabriken und Abgase aus Schmelzöfen.
Bei den nachstehend beschriebenen Versuchen wurde die angegebene Oberfläche nach der Methode von Brunauer, Emett & Teller (Β.Ξ.Τ) gemessen, die beispielsweise in "Journal of the American Chemical Society", 60 (1958) 509, beschrieben wird.
Versuch 1
Ein Gemisch von 10 kg Kohle mit einer Korngröße von 74 bis 285 ^ und 2 kg Steinkohlenpech wurde mit den nachstehend in Tabelle 1 genannten Zusatzstoffen zu einem homogenen Gemisch geknetet. Das Gemisch wurde zu Granulat einer Größe von 5»56 bis 4,76 mm gepreßt. Das Granulat wurde verkohlt oder carbonisiert, indem es 5 Stunden auf 6000C erhitzt wurde, und dann in Wasserdampf 4 Stunden bei 8500C aktiviert. Auf die vorstehend beschriebene Weise wurden die in Tabelle 1 genannten Aktivkohlen A bis E hergestellt.
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Tabelle 1
Aktiv- Zusatzstoff Menge der auf die Oberfläche der kohle Aktivkohle aufge- Aktivkohle,
brachten Komponen- 2 , te,gerechnet als '**
Element, mg/κ _____
A 4,0 g NH4VO3 V = 0,24 675 B 4,0 g NH4VO3 V - 0,27
plus plus 680
64,5 g H3PO4 P =1,65
C 4,0 g NH4VO3 V = 0,26
plus plus 55,0 g SnCl2 Sn - 2,00 7OO
D 4,0 g NH4VO;, V = 0,27
... plus *>lus 660
90,0 g H3BO3 B " °>98
E · . · — ■ ' 690
Jede der Aktivkohlen A bis E wurde in eine Adsorptionskolonne von 1 cm Durchmesser und 5 cm Höhe gefüllt. In die Adsorptionskolonnen wurde ein Rauchgas, das aus 0,1 Vol.-/6 Schwefeldioxyd, 6,0 Vol.-% Sauerstoff, 10,0 Vol.-% Feuchtigkeit und 83,9 Vol.-% Inertgas bestand, 8 Stunden mit einer linearen Geschwindigkeit von 30 cm/Sek. bei 13O0C geleitet. Die einzelnen Adsorptionskolonnen wurden dann 2 Stunden mit 20 ml Wasser, das bei etwa 700C gehalten wurde, gewaschen, indem das Wasser mehrmals durch das Adeorptionsmittel geleitet wurde. Durch diese Wäsche wurde das Schwefeldioxyd, das als Schwefelsäure an der Aktivkohle adsorbiert worden war, in das Waschwasser desorbiert. Durch die in dieser Weise regenerierten Aktivkohlen wurde erneut das Bauchgas der obengenannten Zusammensetzung unter den gleichen Bedingungen geleitet. Die Aktivkohlen wurden für je zehn Zyklen eingesetzt, die jeweils aus der vorstehend beschriebenen Adsorption von Schwefeldioxyd und der
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Begenerierung der Adsorptionsmittel bestanden«
In jedem Zyklus wurde die Schwefeldioxydmenge, die als Schwefelsäure an den jeweiligen Aktivkohlen adsorbiert worden war, aus der durch Neutralisationatitration mit Natriumhydroxyd bestimmten Menge der Schwefelsäure berechnet, die in dem Waschwasser nach der Wäsche vorhanden war. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 2 genannt.
Tabelle 2 B C 2 D E
111 106 110 82
Aktivkohle An der Aktivkohle adsorbierte Schwefel- 108 104 109 78
Zyklus Nr. dioxydmenfse, πικ/ρ: 105 102 106 76
1 A 103 100 103 71
2 102 98 101 69
3 117 101 98 100 66
4 113 101 98 100 64
5 109 100 97 99 59
6 106 83 80 80 40
7 104 Versuch
10 102
20 101
98
78
Zu einem Gemisch von 10 g Aktivkohle mit einer Oberfläche
2
von 690 m /g und 10 g Wasser wurden die nachstehend in Tabelle 3 genannten Zusatzstoffe gegeben. Das Gemisch wurde bei 400C zur Trockene eingedampft, während eine Stunde gerührt wurde, und dann 4 Stunden bei 1100C getrocknet. Auf diese Weise wurden die in Tabelle 3 genannten Aktivkohlen F bis H hergestellt.
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Aktivkohle
Tabelle 3
Zusatzstoff
Menge der auf die
Aktivkohle aufge
brachten Komponente,
gerechnet als Element
m^/g;
00
V = 4, 75
V - 1, 98
V=O, 00
63
V« 1,
plus
P « 1,
92
:,05
V = 0,
plus
Sn » 2
95
06
V = 0,
plus
B = 1,
5 '
V m 0, 1
v = ö, 01
V = O, 005 .
V = 0,
F
G
H
L
U
92,0 mg
40,5 mg 43
23,0 mg UH4VO5
23,0 mg NHnVO, plus * * 51,5 mg H5PO4
23,0 mg NH^VO3,
plus ■ °
32 mg
23,0 mg NH4VO, plus p 61,0 mg H5BO5
11,5 mg NH4VO5 2,3 mg NH4VO5 0,23 mg NH4VO5 0,12 mg NH4VO5
Die aus Adsorption von Schwefeldioxyd und Regenerierung .
25 der Adsorptionsmittel bestehenden Zyklen wurden zehnmal.
mit den Aktivkohlen F.bis R unter den gleichen Bedingungen wie beim Versuch 1 durchgeführt. Für Jeden Zyklus wurde die Schwefeldioxydmenge, die als Schwefelsäure an den jeweiligen Aktivkohlen adsorbiert wurde, in der gleichen
30 Weise bestimmt, wie für den Versuch 1 beschrieben. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 4 genannt. -
309821 /1015'
i
F
\n d
3chw
Tabelle 4 I J
108
K 101 103 L M I
N
R 71
141 G 113 105 112 99 102 108 104 98 Q 82 69
Aktivkohle 120 133 109 108 98 101 106 100 94 90 78 66
Zyklus ι 113 116 107I103 106 98 101 104 97 92 86 81 76 64
2 111 111 104 97 100 102 95 89 78 59
3 108 109 sr Aktivkohle adsorbiert«
sfeldioxydmenge, mg/g
103 Versuch 3 98 94 88
87 i
75
4 106 106 H 102 L96
94
92 86
72
5 105 105 119 103 101 93 91 85 .70
65
6 102 1041 114 γ " i
101J100
90
I. 7 ι 101 111
10 109
106
104
Aktivkohle S: Aktivkohle mit einer Oberfläche von 738 m /g,
Aktivkohle T: Aktivkohle S1 auf die in der gleichen Weise,
wie für Versuch 2 beschrieben, etwa 0,95 ^5 Vanadin, gerechnet als Element, pro Gramm Aktivkohle S aufgebracht worden ist.
Je eine Adsorptionsmittelkolonne von 1 m Höhe und 4 cm Durchmesser wurde mit der Aktivkohle S und T gefüllt. In die Adsorptionsmittelsäulen wurde ein Rauchgas, das 0,15 Vol.-% Schwefeldioxyd und 10 Vol.-% Feuchtigkeit enthielt, 10 Stunden bei etwa 1200C mit einer linearen Geschwindigkeit von 40 cm/Sek. geleitet. Nach dieser Zeit wurde der Prozentsatz des entfernten Schwefeldioxyds nach der folgenden Gleichung berechnet:
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Ci-Co
Entfernung in % » χ 100
C. β SOo-Konzentration des Rauchgases am Eintritt zur Adsorptionsmittelsäule.
C * SOo-Konzentration des Rauchgases am Austritt der Adsorptionsmittelsäule.
Die Aktivkohlen wurden nach der Adsorption des Schwefeldioxyds regeneriert, indem 4 kg Wasser, das bei 800C gehalten wurde, wiederholt für eine Dauer von 6 Stunden durch die Adsorptionsmittelsäulen geleitet wurde. Die Säulen wurden dann 8 Stunden mit Heißluft bei etwa 1000C getrocknet.
Die in dieser Weise regenerierten Aktivkohlen wurden erneut mit dem oben genannten Rauchgas unter den gleichen Bedingungen beaufschlagt. Mit jeder Aktivkohle wurden insgesamt 50 Zyklen durchgeführt, die aus der vorstehend beschriebenen Adsorption von Schwefeldioxyd und der Regenerierung der Aktivkohlen bestanden. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle 5 genannt.
Aktivkohle S T
Tabelle 5 Zyklus-Nr.
1 98 100
Entfernung von Schwefeldioxyd, 10 94 100
20 88 100
50 74 98
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Claims (7)

P a t e η t a η 3 ρ r ü ehe
1. Verfahren zur Entfernung von Schwefeloxyden aus Abgasen, dadurch gekennzeichnet, daß man die die Schwefeloxyde enthaltenden Abgase mit einer Vanadin enthaltenden Aktivkohle, auf die die Vanadinkoraponente in einer als elementares Vanadin gerechneten Menge von etwa 0,00001 bis 0,001 Gew.-Teilen pro Gew.-Teil Aktivkohle aufgebracht worden ist, bei einer Temperatur zwischen etwa 100 und 2000C zusammenführt, wodurch die Schwefeloxyde an der Vanadin enthaltenden Aktivkohle als Schwefelsäure adsorbiert werden, und die das Vanadin tragende Aktivkohle mit Wasser wäscht und hierdurch die adsorbierte Schwefelsäure in das Waschwasser desorbiert und die vanadinhaltige Aktivkohle ohne wesentlichen Verlust an darauf befindlicher Vanadinkomponente regeneriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Aktivkohlen verwendet werden, auf die die Vanadinkomponente in einer als elementares Vanadin gerechneten Menge von etwa 0,00001 bis 0,0001 Gew.-Teilen pro Gew.-Teil Aktivkohle aufgebracht ist.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Aktivkohlen mit einer Oberfläche von etwa
ρ
300 bis 2000 m /g verwendet werden.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, daß Aktivkohlen verwendet werden, auf die außer Vanadin als zusätzliche Bestandteile eine Phosphorkomponente und/oder Zinnkomponente und/oder Borkomponente in einer als entsprechendes Element bzw. als entsprechende Elemente gerechneten Menge von etwa 0,00001 bis 0,01 Gew.-Teilen pro Gew.-Teil Aktivkohle aufgebracht worden ist.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeich-
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net, daß das Abgas mit einer fiaumströmungsgeschwindig-
—1 keit von weniger als etwa 30.000 Std. mit der das Vanadin tragenden Aktivkohle zusammengerührt wird. :
6· Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5» dadurch gekennzeichnet, daß die das Vanadin tragende Aktivkohle die die Schwefeloxyde als Schwefelsäure adsorbiert hat, mit Wasser, das bei einer Temperatur zwischen etwa 40 und 80°0, vorzugsweise zwischen etwa 50 und 700G, gehalten wird, gewaschen wird,
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aktivkohle, auf die das Vanadin aufgebracht worden ist, und die die Schwefeloxyde als Schwefelsäure adsorbiert hat, mit Wasser in ungefähr der 1- bis 10-fachen Gewichtsmenge, bezogen auf die Aktivkohle, gewaschen wird.
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DE19722253536 1971-11-04 1972-11-02 Verfahren zur entfernung von schwefeloxyden aus abgasen Pending DE2253536A1 (de)

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