DE2246434C3 - Verfahren zur permanenten antistatischen Ausrüstung von synthetischen Fasern oder Textilien - Google Patents

Verfahren zur permanenten antistatischen Ausrüstung von synthetischen Fasern oder Textilien

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DE2246434C3
DE2246434C3 DE19722246434 DE2246434A DE2246434C3 DE 2246434 C3 DE2246434 C3 DE 2246434C3 DE 19722246434 DE19722246434 DE 19722246434 DE 2246434 A DE2246434 A DE 2246434A DE 2246434 C3 DE2246434 C3 DE 2246434C3
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Norbert Dr.; Fikentscher Rolf Dr.; 6700 Ludwigshafen; Simenc Tone Dipl.-Ing. 6800 Mannheim; Bille Heinz Dr. 6703 Limburgerhof Greif
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Description

B einen Alkylenrest der Formel
-(CH2),-
oder
—CH-CH,
CH3
R Wasserstoff oder einen aliphatischen Rest mat 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, wobei die Reste R ver- »5 schieden sein können, wenn η größer als 1 ist, R1 einen Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, / eine Zahl von 5 bis 100, m eine Zahl von 0 bis 30, η eine Zahl von 1 bis 4 oder, wenn R1 = C2H4, von 1 bis 20 und ζ eine Zahl von 1 bis 10 bedeutet, mit Verbindungen der Formel II
R2-EO-(B-OL-R3],
wobei B die oben angegebene Bedeutung hat, ρ eine
35 Zahl von 0 bis 30, R2 einen 2- bis 6wertigen aliphatischen oder cycloaliphatische!! verzweigten oder unverzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 3 bis 13 Kohlenstoffatomen, R3 einen Rest der Formel
-CH7-CHOH-CH1Cl
oder
-CH3-CH
CH,
und q eine ganze Zahl von 2 bis 6 darstellt, getrennt aus zwei Bädern oder zusammen aus einem Bad auf das auszurüstende Textilgut aufbringt und auf der Faser reagieren läßt.
2. Verfahren zur permanenten Antistatik-Ausrüstung von synthetischen Fasern oder Textilien gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der Formel I und Verbindungen der Formel II mit
R3 = — CH2- CHOH-CH2Cl
so weit miteinander reagieren läßt, daß sie noch löslich bleiben, in dieser Form auf das Textilgut aufbringt und dort durch Beendigung der Reaktion fixiert.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur permanenten antistatischen Ausrüstung von synthetischen Fasern oder Textilien durch Fixieren von antistatisch wirkende Gruppen enthaltenden Verbindungen auf der Faseroberfläche.
Die hohe statische Aufladung der Synthesefasern ruft bekanntlich ernste Verarbeitungsschwierigkeiten hervor und vermindert die Gebrauchseigenschaften der aus diesen Fasern hergestellten Textilien. Besonders bemerkbar werden die Störungen im Falle der Stapelfaser auf der Karde bzw. der Krempel, der Strecke und dem Flyer sowie in den Veredlungsbetrieben, wo sich Textilien aus synthetischen Fasern durch Aufladung nur unter Schwierigkeiten verarbeiten lassen. Schließlich ergeben sich auch Probleme beim Tragen durch Kleben der Wäschestücke am Körper und durch verstärkte Pillingbildung.
Zur Lösung dieses Problems wurden verschiedene antistatisch wirkende Produkte entwickelt, die auf das Textilgut durch einen bestimmten Behandlungsprozeß appliziert werden und welche meist eine Grenzflächenaktivität aufweisen und damit eine Leitfähigkeitscrhöhung der Faseroberfläche bewirken. Bei diesen Produkten handelt es sich im allgemeinen um auswaschbare antistatisch wirkende Ausrüstungsmitte't. Der Trend geht jedoch dahin, permanent antistatisch wirkende Ausrüstungsmittel zu schaffen.
Zu den bekannten auf vollsynthetischen makromolekularen Stoffen verwendbaren, bis zu einem gewissen Grade permanent antistatisch wirkenden Ausrüstungsmitteln gehören z. B. Sulfonate substituierter Vinyl- bzw. Alkylpolymerisate (GB-PS 7 86 953), mehrwertige Alkohole und Polymerisate ungesättigter Mono- bzw. Dicarbonsäuren (DT-AS 10 32 713), Polyäthylenglykol-Acrylate (DT-AS 10 28 524), wasserunlösliche Aminsalze von Polystyrolsulfonsäuren (US-PS 26 76 896), Fettsäureester von Hexitolanhydriden und ihre Oxyalkylen-Derivate (US-PS 2628 176), mit Fettsäure-alkylamido- und Alkylenoxygruppen substituierte quaternäre Ammoniumverbindungen (US-PS 28 36 517), Mischpolymerisate von Monoalkoxypolyäthylenglykol-(meth-)acrylaten mit (Meth-)-acrylamiden bzw. Glycidylmethacrylaten (US-PS 28 39 430, 28 39 431), quaternäre Salze substituierter Poly-(meth-)-acrylsäureaminoester (DT-AS 10 21 824). Es ist auch bekannt, daß man Textilien dadurch antistatisch ausrüsten kann, daß man auf ihrer Oberfläche Umsetzungsprodukte von oxäthylierten Aminen oder Alkylenpolyaminen und Epichlorhydrin mit Polyepoxiden oder Polychlorhydrin-
Λ 4
fnhTASV Π 4P7°9?0hunT?A^e21^50^ktiOn ^™* I^ emuk™sbrechende Eigenschaften. Häufig hat
(DT-AS 11 47 «HO und JA-PJ5,21 850/63). ^6 ausgerüstete Ware auch einen harten Griff.
Es gibt jedoch bisher noch kerne^antistatische Aus- Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe röstung fur Textilien, deren Waschbestandigkeit be- zugrunde, eine antistatisch wirkende Ausrüstung zu friedigt. Beispielsweise sind die zukrtzt genannten Um- 5 entwickeln, die wirklich waschbeständig ist, die Aussetzungsprodukte auf Grund des Gehaltes an Poly- rüstung mit anderen Veredelungsmitteln nicht stört äthylenglykoh-esten zu hydrophd, so daß sie beim - und darüber hinaus den Griff der Waren nicht nachwiederholten Waschen allmählich in Lösung gehen. teilig beeinflußt
Darüber hinaus haben sich viele der genannten anti- x Es wurde nun gefunden, daß man diese Aufgabe
statisch wirkenden Ausrustungsmittel als unverträg- to durch Fixieren von antistatisch wirkende Gruppen
lieh mit eventuell zusätzlich erforderlichen Verede- enthaltenden Verbindungen auf der Faseroberfläche
lungsmitteln erwiesen; beispielsweise besitzen sie zum lösen kann, wenn man Verbindungen der Formel I
H-(NR-R1)„-NH-[CH2-CHOH-CH2-O-(B-O)rn-(A-O)(-(B-O)m-CH2-CHOH-CH2-NH-(R1-NR)„]I-H
wobei A einen Alkylenrest der Formel gerüstet werden können, sind z. B. solche aus Poly
äthylen, Polypropylen, Vinylchlorid- oder Vinyliden-
( ^H2 )4 chlorid-Polymerisaten, Polyurethanen, insbesondere
20 Polyestern, Acrylnitril-Homo- und -Copolymerisaten B einen Alkylenrest der Formel und Polyamiden.
Mit Textilien sind aus Fäden oder Fasern beste-(CH2J2 hende flächige Gebilde wie Gewebe, Gewirke, auch
Vliese, gemeint.
ocjer 25 Unter Fixieren versteht der Fachmann das Veran
lassen einer Reaktion dergestalt, daß die Kompo-
—CH — CH2— nenten der Ausrüstungsmittel entweder untereinander
J vernetzen und sich unlöslich auf der Faseroberfläche
CH3 niederschlagen oder daß sie mit funktioneilen Gruppen
30 der Fasern, falls vorhanden, reagieren und auf diese Weise chemisch an die Faser gebunden werden. Der-
R Wasserstoff oder einen aliphatischen Rest mit 1 artige Reaktionen können je nach dem vorliegenden bis 6 Kohlenstoffatomen, wobei die Reste R ver- reaktiven System entweder durch Lagern der ausgeschieden sein können, wenn η größer als 1 ist, R1 einen rüsteten und gegebenenfalls getrockneten Ware bei Alkylenrest mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, I eine Zahl 35 gewöhnlicher oder wenig erhöhter Temperatur oder, von 5 bis 100, m eine Zahl von 0 bis 30, η eine Zahl wie es meist geschieht, durch Erhitzen der ausgerüsvon 1 bis 4 oder, wenn R1 = C2H4, von 1 bis 20 und teten Ware auf höhere Temperaturen, beispielsweise ζ eine Zahl von 1 bis 10 bedeutet, mit Verbindungen auf 70 bis 2000C, herbeigeführt werden, der Formel II Antistatisch wirkende Gruppen sind polare Grup-
R2 TQ /RR3-, 40 pen, die bei Anwesenheit auf der Substratoberfläche
υ ^b υK J, deren statische Aufladung ganz oder weitgehend ver
hindern. Im Fall der vorliegenden Erfindung be-
wobei B die oben angegebene Bedeutung hat, ρ eine stehen sie aus den Hydroxyl- und Äthergruppen der Zahl von 0 bis 30, R2 einen 2- bis 6wertigen alipha- umgesetzten Chlorhydrin- bzw. Epoxydgruppen. Ihre tischen oder cycloaliphatischen verzweigten oder un- 45 Wirkung wird gegebenenfalls unterstützt von Polyverzweigten Kohlenwasserstoffrest mit 3 bis 13 Koh- äthylenoxyd- oder Polypropylenoxydblöcken lenstoffatomen, R3 einen Rest der Formel (B — O —)M, (B-O —)„ und — falls A = 1,2-Pro
pylen — (A — O —)/, wobei m und ρ unabhängig von-
QH CHOH CH Cl einander Zahlen von 0 bis 30, vorzugsweise 0 bis 20,
2 50 darstellen. Sie können, wenn überhaupt, in der Ver-
j bindung I oder in der Verbindung II oder in beiden
0 enthalten sein. Auch die Aminogruppen der Ver-
O bindung I unterstützen die antistatische Wirkung.
• / \ Die Herstellung von Verbindungen der Formeln I
CH CH CH 55 UIU' M 'st beispielsweise aus folgenden Literaturstellen
2 2 ,bekannt: Chem. Reviews, 59 (1959), 737; Zentralblatt,
112 (1941) I, 764; Chem. Abstr., 44 (1950), 10 376;
und q eine ganze Zahl von 2 bis 6 darstellt, getrennt Houben-Weyl, Methoden der org. Chemie, 1963, aus zwei Bädern oder zusammen aus einem Bad auf Bd. 14/2, 476.
das auszurüstende Textilgut aufbringt und auf der 60 Die Verbindungen der Formel I können beispiels-Faser reagieren läßt. weise folgendermaßen hergestellt werden: Man geht
Die erfindungsgemäße antistatische Ausrüstung ver- von Polyhexamethylenoxid, Polypropylenoxid oder hindert praktisch jegliche statische Aufladung auf syn- vorzugsweise von Polytetrahydrofuran aus, das jeweils thetischen Fasern oder Textilien und besitzt eine einen Polymerisationsgrad von 5 bis 100, vorzugs-Waschbeständigkeit, also eine Widerstandskraft gegen 65 weise 10 bis 60 hat.
das Auswaschen, wie keine bisher bekannte anti- Jeder dieser Polyäther kann zunächst an beiden
statische Ausrüstung. Kettenenden mit je bis zu 30, vorzugsweise bis zu
Svnthesefasern, die vorteilhaft erfindungsgemäß aus- 20 Mol Äthylenoxid oxäthyliert und dann mit Epi-
chlorhydrin oder auch direkt, d. h. ohne Oxäthyiiening mit Epichlorhydrin an beiden Kettenenden zum Bischlorhydroxypropyläther umgesetzt «erden. Dies geschieht nach an sich bekannten Methoden, beispielsweise durch langsame Zugabe von Epichlorhydrin bei etwa 70 bis 80° C zu dem unverdünnten Polyäther in Gegenwart von katalytischen Mengen Borfluoridätherat. Setzt man anschließend z. B. Natronlauge zu, so erhäl· man in bekannter Weise aus dem Bis-chlorhydrin das Bis-epoxid.
Das Bis-epoxid oder das Bis-chlorhydrin wird mit 1,1 bis 2, vorzugsweise 1,3 bis 1,7 Mol eines aliphatischen Polyamins mit 2 bis 5 Aminogruppen und 2 bis 6, vorzugsweise 2 oder 3 Kohlenstoffatomen zwischen je 2 Aminogruppen oder mit solchen Mengen Polyäthylenimin vom Polymerisationsgrad bis 20 umgesetzt, daß die Aminogruppen gegenüber den Chlorhydrin- bzw. Epoxidgruppen in etwa 1 bis 20, vorzugsweise 1,3- bis 5fachem Überschuß vorhanden sind. Als Polyamine cind beispielsweise geeignet Äthylendiamin, Propylendiamin, Hexamethylendiamin, Diäthylentriamin, Dipropylentriamin, Dihexamethylentriamin, Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentamin, Bis-(3,3-Aminopropyl)-methylamin. Auch diese Umsetzung erfolgt nach an sich bekannten Methoden, beispielsweise in Butanol als Verdünnungsmittel bei etwa 1100C oder ohne Lösungsmittel bei 100 bis 1300C.
Je nach dem Molverhältnis der eingesetzten Komponenten erhält man ein höheres oder niedrigeres Molgewicht. Bei einem Verhältnis Bis-epoxid (bzw. Bis-chlorhydrin) zu Diamin von 1:1,1 wird ζ in Formel 1 etwa 10, bei einem Verhältnis von 1 :1,5 im Mittel 2 und bei einem Verhältnis von 1 :2 wird z=l sein. Bei Polyaminen mit mehr als 2 Aminogruppen mag sich das etwas verschieben, doch sollten pro Mol Polyamin im Mittel nicht wesentlich mehr als 2 Aminogruppen reagieren.
Um das Reaktionsprodukt, eine Verbindung der Formel 1 mit ζ = 1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 5. gut wasserlöslich zu machen, wird mit einer relativ leichtflüchtigen, zweckmäßig schwachen Säure wie Ameisenoder Essigsäure auf pH 5,5 bis 7 neutralisiert. Mit dieser den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend verdünnten Lösung wird das auszurüstende Gut, getrennt oder zweckmäßig zusammen in einem Bad mit der Lösung einer Verbindung der Formel II. imprägniert.
Das gesamte Reaktionsschema Tür die Herstellung der Verbindungen der Formel I sieht, am Beispiel des Polytetrahydrofurans als Ausgangskomponente dargestellt, folgendermaßen aus:
HO [— (CH2J4-O]-H + 0-60CH2 CH2
5—100
H 0-(CH2-CH2- O)- [(CH2U-0—30
+ 2 -O]-(CH2-CH2-O)-H
5—100 0—30
(A)
OH"!
ClCH2-CHOH—CH2-O—(CH2-CH2-O)-[(CH2J4- O]—(CH2—CH2—O)—CH2—CHOH—CH2C1
0—30
+ 2
oder
5—100 0—30
H2N-(R1—NR)-H
1-^
2 H2N-(CH2-CH2-NH)-H
1—20
-2 HCl
(B)
H— (NR-R1)—NH-CH2-CHOH-CH2-O—(CH2-CH2-O)-[(CH2J4- O]-(CH2-CH2-O)-1—4 0—30 5—100 0—30
-CH2 — CHOH — CH2 — NH-(R1 — NR) — H
-I2N-(CH2-CH2-NH)-CH2-CHOH—CH2-Ο—(CH2-CH2-O)-[(CH2)4—O]-(CH2-CH2-O)-
1—20 0—30 5—100 0—30
Die Formeln 1 und Γ sind der Einfachheit halber idealisiert, insofern, als sie nur solchen Produkten entsprechen, bei denen nur eine oder zwei Aminogruppen pro Mol Polyamin mit je einer Chlorhydrin- bzw. Epoxidgruppe reagiert hat bzw. haben. In Wirklichkeit liegen selbstverständlich stets Gemische vor, die zwar das der Formel I' exakt entsprechende Produkt enthalten, daneben aber auch solche, bei denen mehr als zwei Aminogruppen pro Mol Polyamin umgesetzt sind.
Die Verbindungen der Formel Il können analog der ersten bzw. den ersten beiden Stufen der Verbindungen der Formel I hergestellt werden. Man geht von einem aliphatischen oder cycloaliphatische^ verzweigten oder unverzweigten Polyalkohol mit 2 bis 6, vorzugsweise 3 oder 4 Hydroxylgruppen und 3 bis 13, vorzugsweise 3 bis 6 Kohlenstoffatomen aus. Beispielsweise sind geeignet Glyzerin, 1,1,1-Trimethylolpropan, Pentaerythrit und Sorbit. Glykole wie Äthylenglykol, 1,4-Butandiol, Neopentylglykol sind auch geeignet, und zwar vor allem dann, wenn das Amin der Verbindungen der Formel I insgesamt mehr als zwei primäre und sekundäre Aminogruppen hat. Handelt es sich jedoch um ein Diamin, so sind als Ausgangsstoff für die Verbindungen der Formel II Polyalkohole mit mehr als zwei Hydroxylgruppen vorzuziehen.
Der Polyalkohol kann, genau wie der Polyäther, der als Ausgangsstoff für die Herstellung der Verbindungen der Formel I eingesetzt wird, zunächst oxäthyliert oder oxpropyliert und dann mit Epichlorhydrin umgesetzt oder unmittelbar mit Epichlorhydrin umgesetzt werden. Die einzusetzende Menge Epichlorhydrin richtet sich dabei nach der Wertigkeit des Polyalkohols. Das Reaktionsschema sieht folgendermaßen aus: n
/ \
R2 (OH)2_6 + 0 bis 180 CH2 CH2
R2-fO—(CH2-CH2-O)-H]2_6 (C)
I 0—30
+ 2 bis 6 Mol Epichlorhydrin
R2-EO - (CH2- CH2- O) - CH2- CHOH - CH2Cl]2 _6
0—30 (D)
-2 bis 6 HCl
CH2-CHOH—CH2-(NH-CH2-CH2)-NH2
Wie bereits erwähnt, erfolgt die Imprägnierung des auszurüstenden Gutes mit den entsprechend dem gewünschten Substratauftrag und der Flottenaufnahme verdünnten Lösungen der Verbindungen der Formeln I und II zweckmäßig in einem Bad. Die beiden Lösungen können unmittelbar vor der Verarbeitung oder — im Fall der Chlorhydrine, nicht der Epoxide — zu jedem beliebigen Zeitpunkt, also auch schon beim Hersteller, gemischt oder teilweise miteinander umgesetzt werden. Dabei ist darauf zu achten, daß die Umsetzung nicht so weit geht, daß die Substanz unlöslich wird. Demgemäß besteht eine vorteilhafte Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens darin, daß man Verbindungen der Formel I mit Verbindungen der Formel II mit R3 = -CH2-CHOH-CH2Cl so weit miteinander reagieren läßt, daß sie noch löslich bleiben, in dieser Form auf die Faser aufbringt und dort durch Beendigung der Reaktion fixiert.
Das Ausrüstungsverfahren ist auf Grund der guten Wasserlöslichkeit der beiden Komponenten I und II sehr einfach. Man imprägniert das Textilgut mit dem vorzugsweise wäßrigen Ausrüstungsbad beispielsweise durch Foulardieren, Aufsprühen, Tauchen, Aufstreichen oder Aufgießen so, daß ein Produktauftrag von 0,5 bis 6 Gewichtsprozent, bezogen auf das trockene Textilgut, auf der ausgerüsteten Ware verbleibt. Trocknung und Fixierung können bei Temperaturen von 20 bis 16O0C, vorzugsweise 80 bis 130° C in einer oder auch in zwei getrennten Stufen erfolgen. Die ausgerüsteten synthetischen Textilien weisen einen hervorragend waschbeständigen antistatischen Effekt auf. Durch die erfindungsgemäße Ausrüstung wird das Textilgut auch weich und glatt, so daß es sich außer durch die permanenten antistatischen Eigenschaften auch durch eine bedeutende Griffverbesserung auszeichnet. Ferner ist das erfindungsgemäß ausgerüstete Textilmaterial beliebigen weiteren Veredelungsmaßnahmen praktisch ebenso gut zugänglich wie ohne die erfindungsgemäße antistatische Ausrüstung.
Die im folgenden genannten Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht.
Herstellung einer Verbindung der Formel A
R2--O—(CH2-CH,
O)-CH2-CH
0—30
CH2
an
Zu 2000 Teilen Polytetrahydrofuran und 2 Teilen Natriummethylat werden im Autoklav bei 120° C 440 Teile Äthylenoxid eingegast und 1 Stunde bei dieser Temperatur gerührt. Die Ausbeute an oxäthyliertem Polytetrahydrofuran ist quantitativ.
Herstellung einer Verbindung der Formel B
Zu 3000 Teilen Polytetrahydrofuran vom mittlerer Molekulargewicht 2000, die 15 Teile Bortrifluorid Ätherat enthalten, werden bei 70 bis 8O0C im Laufe von 30 Minuten 277,5 Teile Epichlorhydrin zugegeber
und anschließend noch etwa 2 Stunden bei 80° C ge
509687/42
rührt. Das Molverhältnis Polytetrahydrofuran zu Epichlorhydrin ist 1:2. Die Ausbeute an Bis-chlorhydrin ist praktisch 100%.
Herstellung einer Verbindung der Formel Γ Zu 295 Teilen Dipropylentriamin HN (— CH2 — CH2 — CH2 — NH2)2
in 596 Teilen Isobutano! werden im Laufe von 2 bis 3 Stunden bei 100 bis 110° C 3800 Teile Polytetrahydrofu ran-bis-3-chlor-2-hydroxy-propyläther (Bischlorhydrin) vom Molgewicht 2400 gegeben. Das Molverhältnis Amin zu Bis-chlorhydrin ist 1,5:1.
Der Reaktionsfortschritt wird durch Tritration mit Salzsäure verfolgt. Nach 6 Stunden bei 1100C bleibt der Titer konstant bei 1,07 ml 1 n-HCl pro Gramm Reaktionsgemisch, titriert in Wasser gegen Methylrot. Man neutralisiert mit Eisessig auf pH 6 und verdünnt mit Wasser auf einen Festgehalt von 30%.
Herstellung einer Verbindung der Formel C
In 200 Teile Trimethylolpropan und 2 Teile Natriummethylat werden im Autoklav bei 120° C 660 Teile Äthylenoxid eingegast und bei 1200C 1 bis 2 Stunden nachgerührt. Die Ausbeute an Oxäthylat beträgt 100% der Theorie.
Herstellung einer Verbindung der Formel D
860 Teile des Oxäthylates aus Beispiel 4 werden mit Eisessig neutralisiert und mit 4,3 Teilen Borfluoridätherat versetzt. Bei 70 bis 8O0C werden zu dem Gemisch 419 Teile Epichlorhydrin innerhalb von 40 Minuten gegeben und 2 Stunden bei 80° C gerührt.
Die Epoxidzahl des Reaktionsgemisches ist dann 0.
Herstellung einer Verbindung der Formel II'
857 Teile der so erhaltenen Verbindung der Formel D werden mit 234 Teilen (also einem dreifach molaren Überschuß) 50%iger wäßriger Natronlauge bei 25 bis 35° C versetzt und 5 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird so viel Wasser zugegeben, daß sich das ausgefallene Kochsalz gerade löst. Die wäßrige Phase wird von der organischen Phase abgetrennt. Letztere stellt ein unter die Formel IV fallendes Trisepoxid dar. Die Ausbeute beträgt 91% der Theorie.
ίο
Beispiel 1
IO
Eine Polyester-Wirkware mit einem Gewicht vor etwa 195 g/qm wird mit einer wäßrigen Flotte, die 80 g/l der 30%igen wäßrigen Lösung des unter die Formel Γ fallenden Umsetzungsproduktes aus dem Bis-3-Chlor-2-hydroxypropyläther von Polytetrahydrofuran vom Molekulargewicht 2000 mit Dipropylentriamin im Mol verhältnis 1: 1,5, sowie 20 g/l des unter die Formel W fallenden Trisglycidyläthers von mit 10 Mol Äthylenoxid veräthertem Trimethylolpropan enthält, getränkt, auf einem Foulard auf eine Flottenaufnahme von 100% abgepreßt und bei 120°C in
3 Minuten im Luftstrom getrocknet. Die Prüfmuster werden in der Waschmaschine bei 600C unter Zusatz von 2 g/l eines üblichen Haushaltswaschmittels nach üblichem Haushaltswaschprogramm mit einer Gesamtdauer von etwa 45 Minuten gewaschen.
* Die elektrostatische Aufladung der 24 Stunden bei 60 bis 65% relativer Luftfeuchtigkeit klimatisierten Prüfmuster wird folgendermaßen gemessen:
Die zu prüfenden Gewebe- oder Gewirkestreifen (60 χ 10 cm) werden zunächst durch dreimaliges
Durchziehen des Streifens durch eine polierte Düse aus Messing von etwa 5 mm Durchmesser auf reproduzierbare Weise elektrisch aufgeladen. Die Düse ist in einen Isolierkörper aus Hartgummi eingesetzt, der mit Hilfe eines seitlich aufgebrachten Stabes an einem
Stativ befestigt ist. Der derart aufgeladene Gewebeoder Gewirkestreifen wird in einen außen lackierten Halbzylinder aus Messingblech gelegt, der in etwa einen Faradayschen Käfig darstellt. Dieser wird mit Hilfe eines seitlich angebrachten Stabes aus Isolier-
material an einem Stativ befestigt. Die Spannung, die sich an dem mit diesem Halbzylinder leitend verbundenen elektrostatischen Voltmeter einstellt, wird als Prüfergebnis angegeben.
Das Maximum der Aufladung wird damit bei einem
unbehandelten Gewebe oder Gewirke erreicht. Beispeilsweise erhält man bei Polyäthylen, Polyamid und Polyacrylnitril etwa 1800 bis 2200VoIt. Bei voller antistatischer Wirksamkeit der Ausrüstung erhält man den Wert 0, d. h., es findet keine Aufladung statt.
Die Prüfergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt:
Aufladbarkeit (Volt)
Zahl der Waschen bei 60° C 0 1
10
Unbehandelte Ware -2200
Ausgerüstete Ware 0
-2000 0 -1800
0
-1500
0
-1200 0
Beispiel 2
Eine Polyamid-6,6-Wirkware mit einem Gewicht von ptwa Q? a/m2 a · - ^- waschen und geprüft. Die Prüfergebnisse sind aus fo!^ w lm BeisPiel 1 ausgerüstet, gc-
Aufladbarkeit (Volt)
Zahl der Waschen bei 60° C 0 1
10
Unbehandelte Ware -1800
Ausgerüstete Ware 0
-2100 0 -1600
0"
-1400
0
-900 0
Beispiel 3
Zu 9,8 Teilen Dipropylentriamin in 100 Teilen i-Butanol und 4 Teilen Natriumhydroxid werden bei HO0C 107 Teile Polytetrahydrofuran-bis-chlorhydroxypropyläther vom Molgewicht 2000 zugetropft und 90 Minuten bei 1100C gerührt. Dann werden 25 Teile des Tris-chlorhydroxypropyläthers von Trimethylolpropan zugegeben und 1 Stunde bei 110°C gerührt,
bis das Produkt klar in Wasser löslich ist. Das Reak tionsgemisch wird mit 12 Teilen Eisessig neutralisier und auf 40% Festgehalt verdünnt.
Polyesterwirkware wie im Beispiel 1 wird mit eine wäßrigen Flotte, die 65 g/l der genannten 40%igei wäßrigen Lösung enthält, wie im Beispiel 1 ausge rüstet, getrocknet, gewaschen und geprüft. Dabe werden die aus der folgenden Tabelle ersichtliche! Ergebnisse erhalten:
Aufladbarkeit (Volt)
Zahl der Wäschen
0
bei 600C
1
3 5 10
Unbehandelte Ware
Ausgerüstete Ware
-2000
0
-1600
0
-1800
0
-1200
0
-1000
C

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur permanenten antistatischen Ausrüstung von synthetischen Fasern oder Textilien durch Fixieren von Mischungen aus einem Polyalkylenäthergruppen enthaltenden Polyamin und einem Polyepoxid auf der Faseroberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der Formel 1
wobei A einen Alkylenrest der Formel
.(-CH2-J4
DE19722246434 1972-06-08 1972-09-21 Verfahren zur permanenten antistatischen Ausrüstung von synthetischen Fasern oder Textilien Expired DE2246434C3 (de)

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