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Silo aus einem flexiblen Gewebe Die Erfindung betrifft einen Silo
aus einem flexiblen Gewebe mit einem etwa zylindrischen Oberteil und einem sich
nach unten verjüngenden Unterteil.
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Es ist bekannt, solche Silos aus einem sehr dichten und reißfesten
Gewebe aus einer synthetischen Faser herzustellen. Sie entsprechen in ihrer Grundkonzeption
einem am oberen Rand aufgehängten Sack mit einem Auslauf am unteren Ende. Gewöhnlich
ist in den Tragrad ein Ring eingesäumt, welcher auf Stahlträgern ruht, die ihrerseits
auf einem Xraggerust lagern.
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Der Nachteil bei dieser Konstruktion besteht darin, daß das Traggerüst
so hoch wie der ganze Silo sein muß. Ein so hohes Gerüst muß aber angesichts der
von ihm auf zunehmenden erheblichen Xragkräfte aus langen und schweren Balken oder
Stahlträgern hergestellt werden. Diese aber sind nur sehr umständlich zu transportieren,
und oftmals ist die Auf stellung des Silotraggerüstes im Inneren von Gebäuden nicht
möglich, weil die Zugänge für die langen Träger zu beengt sind.
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Die Erfindung will hier Abhilfe schaffen und hat einen Silo aus flexiblem
Gewebe zum Ziel, welcher mit einem kleineren, billigeren und leichter zu errichtenden
Traggestell auskommt.
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Außerdem strebt sie einen Silo mit größerem Ilufnahmevolumen als die
bisher bekannten Hängesilos an, deren Größe durch die Reißfestigkeit des verwendeten
Gewebes begrenzt wurde.
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Der erfindungsgemäße Vorschlag besteht darin, daß im Bereich des Uebergangs
vom Ober- zum Unterteil, also von dem im wesentlichen zylindrischen zu dem im wesentlichen
konischen Teil ein Tragring vorgesehen ist, der den Oberteil abstützt und an dem
der Unterteil aufgehängt ist, so daß er das ganze Gewicht des gefüllten Silos aufnimmt.
Die Erfindung bedient sich somit der Erfahrung, daß ein gefüllter Sack allein stehen
kann.
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Der Silosack steht allerdings nicht auf einer ebenen Fläche, sondern
auf dem Tragring. Der Unterteil hängt durch den Ring hindurch frei nach unten, so
daß der Auslauf zugänglich ist.
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Wie es beim Füllen eines Sacks genügt, ihn am oberen Rand lediglich
leicht zu halten, so soll in Weiterbildung der Erfindung der Oberteil des Silos
am oberen Rand elastisch aufgehängt werden. Der leere Oberteil wird somit straff
gehalten und kann doch beim Füllen und einer damit verbundenen elastischen Ausweitung
nachgeben. Das Fullgut läßt den Sack nicht nach unten zusammensinken. Die Zugkräfte
an den oberen Befestigungsstellen sind vielmehr auf die elastischen Kräfte der Aufhängeelemente
be schränkt.
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Der Tragring muß, da er das ganze Gewicht des Silos aufnimmt, sehr
stabil ausgeführt sein. Um örtliche außergewöhnlich hohe Spannungen des Silogewebes
zu vermeiden, empfiehlt es sich, ihn nicht zu schmal und etwa trichterförmig auszubilden,
so daß er sich der Siloform gut anpaßt. Er könnte grundsätzlich an einer tragfähigen
Gebäudestruktur aufgehängt werden. Besonders zweckmäßig ist es Jedoch, ihn auf Tragstützen
zu setzen, wobei
diese nur so hoch sein müssen, daß des Unterteil
frei hängt und das Füllgut unbehindert entnommen werden kann. Dieses erfindungsgemäß
niedrige, aus dem Tragring und seinen Stützen bestehende Traggestell bringt eine
wesentliche Ersparnis bei der Fertigung und ist einfacher zu befördern und auf zu
stellen als die Traggerüste der bekannten Hänge silos.
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Infolge der geringen Zugkräfte der elastischen Aufhängung des Oberteils
kann diese in den allermeisten Fällen am vorhandenen Gebäude, einer Dachkonstruktion
oder dgl.,erfolgen.
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Aber auch ohne Zuhilfenahme einer vorhandenen Bedachung für die elastische
Aufhängung bringt die Erfindung Vorteile.
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Es ist ohne weiteres möglich, die niedrigen Tragstützen mittels verhältnismäßig
schwacher Stangen nach oben so weit zu verlängern, daß an deren oberen Enden der
Rand des Oberteils elastisch aufgehängt werden kann.
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Je nach der Form des Oberteils kann es zweckmäßig sein, ein oder mehrere
Stabilisierungsbänder oder -ringe in verschiedenen Höhen vorzusehen, welche den
Oberteil umgreifen und den seite lichen Druck des Füllgutes auffangen9 so daß die
Gewebespanaung vermindert wird.
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Der Unterteil des Silos wird am einfachsten trichterförmig ausgebildet
mit dem Auslauf in der Mitte. Um bei Füllgütern wie Mehl oder Grieß ein gutes Auslaufen
zu gewährleisten, empfiehlt es sich, eine sogenannte FließluSt Austragvorrichtung
anzuordnen in der Weise, daß ein den Unterteil oberhalb des Auslaufes ringförmig
umgebender Fli eßluft-Zuströmkanal vorgesehen ist. Wenn der Auslauf außermittig
angeordnet ist, wird vorgeschlagen, -daß der steilere Wandbereich des Unterteils
in Form waagerecht verlaufender Wellen ausgebildet und nur der flachere Teil mit
einer Fließluft-Austragvorrichtung versehen ist.
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Da die Zugbelastung der Silohaut bei der erfindungsgemäßen Gestaltung
geringer ist als bei den bekannten Hängesilos, eröffnet die Erfindung die Möglichkeit,
Silos mit einem Aufnahmevolumen zu verwirklichen, wie man es bisher bei Hochsilos
aus flexiblem Gewebe nicht kannte.
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Im folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnung näher beschrieben.
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Fig. 1 zeigt die teilweise aufgebrochene Seitenansicht eines Silos
mit außermittigem Auslauf, dessen Oberteil an einem Dachgebälk elastisch aufgehängt
ist, Fig. 2 zeigt einen anderen Silo, welcher ohne Zuhilfenahme einer vorhandenen
Aufhängemöglichkeit frei aufstellbar ist.
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Der Silo gemäß Fig. 1 besteht aus einer dicht verwobenen synthetischen
Faser und gliedert sich in einen nahezu zylindrischen Oberteil 1 und einen asymmetrisch
verschobenen trichterähnlichen Unterteil 2. In den oberen Rand des Silos ist ein
Haltering 4 eingesäumt, der über vier Zugfedern 5 an einem Dachgebälk 6 elastisch
aufgehängt ist. An der Vbergangsstelle vom zylindrischen in den trichterförmigen
Teil ruht der Silo in einem Tragring 3, welcher sich mit seiner inneren Auflagefläche
der Rundung des Silos anpaßt und somit den Fluß des Füllgutes nicht behindert. Der
Tragring nimmt das ganze Gewicht des Silos auf und ruht seinerseits auf vier Tragstützen
7, von denen die vorn in der Mitte befindliche weggebrochen dargestellt ist. Der
Oberteil wird durch drei ringsum laufende Stabilisierungsringe 8 verstärkt. Infolge
der außermittigen Anordnung des Auslaufs 9 ergibt sich am Unterteil ein steilerer
Bereich, der mittels eines außen aufgenähten Bandes 10 gerafft ist, so daß sich
waagerecht verlaufende Wellen 11 ergeben, deren Form ggfs. von außen versteift ist.
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Der flachere Bereich des Unterteils ist doppelwandig ausgebildet,
wobei die äußere Wand 12 luftdicht imprägniert und mit einem Anschlußstutzen 13
versehen ist, welcher mit einem nicht dargestellten Ventilator in Verbindung steht.
Aus dem Zuströmkanal zwischen der Innen- und Außenwand dringt die Luft durch die
durchlässige Innenwand und lockert das dort befindliche Füllgut auf, so daß es mit
der zugeführten Zuluft durch den Auslauf 9 abfließen kann.
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Der Vorteil eines solchen Silos besteht darin, daß 4as Traggerüst
3 und 7, welches praktisch die gesamte Last aufnimmt, außerordentlich niedrig und
kompakt ausgeführt sein kann.
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Infolge der eigenen Tragfähigkeit des Füllgutes ist auch der Unterteil
2 gleich oder allenfalls weniger belastet als bei einem vergleichbaren bekannten
Hängesilo.
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Der Silo nach Big, 2 besteht ebenfalls aus einem flexiblen Gewebe.
Der Tragring ist hier mit 14 und seine Stützen sind mit 15 bezeichnet. An jeder
Stütze ist eine Stange 16 befestigt, welche nach oben bis über den Silorand hinausragt,
so daß der in den oberen Rand eingenähte Haltering 17 über elastische Bänder 18
an den ßtangenenden aufgehängt werden kann. Die Stangen sind oben durch Querspangen
21 miteinander verbunden. Auch hier nimmt das Traggerüst 14 und 15 die gesamte Last
auf, wahrend die Stangen 16 nur den leeren Silosack zu halten brauchen.
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Der trichterförmige Unterteil hat in diesem Beispiel einen zentralen
Auslauf 19. Ueber diesem ist als Austragvorrichtung ein Ringkanal 20 vorgesehen,
dessen Außenwand ebenfalls luftundurchlässig ist.
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Patentansprfiche