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F a h r w e r k - G r e i f e r , i n s b e.s o n -dere für landwirtschaftliche
Zwecke Die Erfindung betrifft einen Fahrwerk-Greifer, welcher insbesondere zum Einlagern
von landwirtschaftlichem Erntegut in Scheunen oder ähnliche Gebäude und zum Entnehmen
des eingelagerten Gutes bestimmt ist0 Es ist bekannt, Erntegut wie z.B. Heu mittels
eines Gebläses in einem Schacht auf den Lagerplatz zu befördern, Das hierfür erforderliche
Gebläse
braucht einen verhältnismäßig sehr starken Antriebsmotor
von etwa 15 bis 20 PS, und die ganze Förderanlage ist ziemlich teuer. Auch kann
das Erntegut in dem Gebläse von den Ventilatorflügeln leicht über mäßig zerschlagen
werden. Außerdem fördern diese pneumatischen Anlagen das Heu oder sonstige Erntegut
zwar nach oben auf den Lagerplatz, aber zwecks Entnahme von eingelagertem Gut muß
der Bauer trotzdem im allgemeinen mit einer Heugabel auf den Heuboden steigen und
das gewünschte Gut mühsam herunterbringen.
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Der Einbau einer üblichen Laur- oder Portalkrananlage mit einem an
einer fahrbaren Laufkatze hängenden Greifer in eine Scheune ist ebenfalls sehr kostspielig
und schwierig, weil die meist vorhandenen mittleren Stützbalken oder Säulen störend
wirken und die Laufkatze mit dem Greifer nur den jeweils zwischen den Laufschienen
befindlichen Platz bestreichen kann.
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Die Betätigung des Greifers selbst erfolgt bei bekannten Vorrichtungen
mit Hilfe eines Elektromctors und einer Ölpumpe, deren Drucköl über ein Steuerventil
einen doppeltwirkenden Druckmittelzylinder beaufschlagt, wobei dem Elektromotor
der Strom über ein besonderes Kabel zugeführt wird. Diese Vorrichtungen sind entsprechend
kompliziert und teuer.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Fahrwerk-Greifer zu
schaffen, welcher mit einfachen und billigen Mitteln zuverlässig arbeitet, in eine
Scheune od.dgl. auch bei beengten Raumverhältnissen ohne. Schwierigkeiten eingebaut
werden und darin einen großen Ladebereich bestreichen kann. Dabei soll die Bedienung
einfach und der Kraftbedarf gering sein.
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Diese Aufgabe wird durch die Erfindung im wesentlichen dadurch gelöst,
daß der Greifer am freien Ende eines heb- und senkbaren Knickarmes aufgehängt ist,
der um eine waagerechte Achse schwenkbar am einen Ende eines Auslegerarmes gelagert
ist, welcher an seinem anderen Ende um eine senkrechte Achse schwenkbar an einem
Fahrwerk gelagert ist, das seilerseits auf Laufschienen mittels Laufrollen verfahrbar
ist, wobei die Betätigung des Greifers und alle wesentlichen Bewegungen des Fahr.-
und Hubwerkes mittels Druckmittelzylindern bzw. -motoren von einer Bedienungsstelle
aus wahlweise steuerbar sind0 Vorzugsweise ist gemäß einer praktischen Ausführungsform
der Erfindung der Knickarm mittels eines am Auslegerarm gelagerten Druckmittelzylinders
schwenkbar, während der am Fahrwerk drehbar gelagerte
Auslegerarm
mit Hilre eines Druckmittelmotors schwenkbar ist und die Laufrollen des Fahrwerkes
ebenfalls vqn einem Druckmittelmotor über Zahnräder angetrieben werden.
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Der eigentliche Greifer ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung von einem Druckmittelzylinder entgegen der Wirkung einer oder mehrerer
Federn betätigbar. Dabei kann ein einrachwirkender Druckmittelzylinder verwendet
werden, der nur einen einzigen Schlauch als Druckmittelleitung benötigt, weil das
Öffnen des Greifers durch die vorgespannten Federn bewirkt wird. Neben dem Tragseil,
an welchem der Greifer hängt, braucht also nur dieser eine Druckmittelschlauch vom
Greifer über den Knickarm und den Auslegerarm zu einer Druckmittelanschlußleitung
geführt und den Hubbewegungen des Greifers angepaßt werden. Dies kann vorteilhaft
mit Hilfe von flaschenzugartigen Tragseil- und Schlauchrollenführungen erfolgen,
wobei der Blockschlitten des Auslegerarmes auf letzterem von einem Druckmittelzylinder
verschiebbar ist. Gegebenenfalls kann auch der Auslegerarm in seiner Länge verstellbar,
z.B. teleskopartig ausziehbar sein.
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Alle Funktionen und Bewegungen eines suchen Fahrwerk-Greirers können
leicht mittels eines oder mehrerer Steuerventile von einer einzigen Bedienungsperson
bewirkt werden, die in einer an dem Fahrwerk hängenden Kabine ihren Stand hat. Da
sämtliche Einrichtungen mit Drucköl betrieben werden, ist der zur Erzeugung des
Öldruckes erforderliche Kraftbedarf verhältnismäßig gering. Man kommt dabei mit
einem Motor von ca. 5 bis 5 PS aus, was im Hinblick auf die Belastung des Stromnetzes
von großer Bedeutung ist. Die Anordnung des den Greifer tragenden Knickarmes an
dem am Fahrwerk verschwenkbaren Auslegerarm ermöglicht es, den Greifer in einer
Scheune auch z.B. zwischen den mittleren Dach- oder Heubodenstützen einzufahren
und dadurch einen entsprechend großen Lade- bzw. Lagerplatz zu bestreichen. Im übrigen
sind alle Teile der gesamten Einrichtung einfach und mit verhält-:ismäßig geringen
Kosten herstellbar, sie sind daher auch robust und wenig störungsanfällig.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einer Ausführungsform beispielsweise
veranschaulicht. Es zeigen;
Fig. 1 in Seitenansicht einen Fahrwerk-Greifer
mit teilweise abgebrociienem Traggerüst; Fig. 2 in Draufsicht den Fahrwerk-Greifer
nach Fig. 1; Fig. 3 in einem vergrößerten Teilschnitt das Fahrwerk; Fig. 4 in einer
vergrößerten Draufsicht den Auslegerarm und den Knickarm; Fig. v in Draufsicht den
Greifer; und Fib. o in Stirnansicht den Greifer am Ende des Knickarmes hängend.
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Der gesamte Fahrwerk-Greifer wird gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel
von einem Gerüst 1 getragen, an welchem zwei parallele Laufschienen 2 in Form von
I-Trägern befestigt sind. Das Traggerüst 1 kann z.B. in der Mittelzone einer Scheune
angeordnet werden, auch wenn dieselbe durch Tragstützen oder Säulen unterteilt ist.
Beispielsweise kann das Traggerüst 1 bei einer Scheune von 12 m Breite, welche durch
senkrechte
Stützbalken oder Säulen in drei Längszonen von je 4 m Breite unterteilt ist, in
der mittleren Langszone zwischen den beiden mittleren Stützbalken-oder Säulenreihen
untergebracht werden, wobei die Laufschienen 2 in Längsrichtung dieser Längszone
verlaufen. Dieser Einbau des Traggerüstes ist ohne weiteres in bereits vorhandene
Scheunen möglich, weil der Greifer gemäß der Erfindung zwischen den mittleren Tragbalken
oder Säulen hindurch auch in die seitlichen Längszonen der Scheune hineinlangen
kann.
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Mit Hilfe von auf den Laufschienen 2 geführten oberen Laufrollen
3 und unteren Laufrollen 4 kann unter den Lauf schienen 2 ein Fahrwerk 5 aufgehängt
und in Längsrichtung hin und her gefahren werden. Unterhalb des Fahrwerkes 5 ist
ein Kugeldrehkranz 6 angebracht, an dem eine Halteplatte 7 befestigt ist. Diese
Halteplatte trägt ihrerseits einen Auslegerarm 8, welcher auf diese Weise um eine
senkrechte Achse 32 unter dem Fahrwerk 5 in einem Kreisbogen verschwenkbar ist.
Die Verschwenkung erfolgt mittels eines Ölmotors 9 und eines in den Kugeldrehkranz
eingreifenden Ritzels.
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Der Antrieb des Fahrwerkes 5 wird mittels eines ölmotors 10 bewirkt,
der die Laufrollen 3 über Zahnräder li und Ritzel 12 in Drehung versetzt.
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Am vorderen Ende des Auslegerarmes 8 ist ein Knickarm 13 um eine
waagerechte Achse 31 hoch- und niederschwenkbar gelagert. Das Verschwenken des Knickarmes
13 erfolgt mit Hilfe eines am Auslegerarm 8 gelagerten Druckmittelzylinders 14,
dessen Kolbenstange 33 an einem Hebelarm 34 des Knickarmes 13 gelenkig angreift.
An dem Auslegerarm 8 ist ferner ein Druckmittelzylinder 15 angeordnet, der zum Verschieben
eines Auslegerschlittens oder Blockschlittens 20 in Längsrichtung des Auslegerarmes
8 dient. Die Steuerung der Druckmittelzylinder und Druckmittelmotoren erfolgt mittels
eines Steuerventils 16, welches in einer an dem Fahrwerk 5 aufgehängten Kabine 17
tRk für die Bedienungsperson des Fahrwerk-Grelfers vorgesehen ist.
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Der Greif er 50 hängt an einem Tragseil 23, welches über Seilrollen
18 geführt ist, die am vorderen Ende des Knickarmes 15, am vorderen Ende des Auslegerarmes
8 in der Achse 31 sowie an dem Blockschlitten 20 gelagert sind. Ferner führt zu
dem Greifer 50 ein Druckmittelschlauch 22, der über entsprechende Schlauchrollen
19 geführt ist. Oberhalb der Seilrollen 18 und der Schlauchrollen 19 sind Sicherungsrollen
21 angebracht, die ein Herausspringen des Tragseiles 23 bzw. des Druckmittelschlauches
22 aus den
Seil- bzw. Schlauchrollen verhindern, insbesondere wenn
der Knickarm 15 eingezogen ist, Der Greifer 30 kann mit Hilfe eines einfachwirkenden
Druckmittelzylinders 25 entgegen der Wirkung von Zugfedern 28 betätigt werden0 Zu
diesem Zweck greift das freie Ende der Kolbenstange 24 des einseitig beaurschlagbaren,
an den Druckmittelschlauch 22 angeschlossenen Druckmittelzylinders 25 an einem Hebelarm
56 an, der durch eine Stange 57 mit einem gegenüberliegenden Hebelarm 38 verbunden
ist. An den freien Enden der Hebelarme 36 und 38 sind die Greiferarme bzw. -zinken
26 des Greifers 30 befestigt, welche um Greifergelenke 27 schwenkbar sind. Die beide
ç ugfedern 28 greifen ebenfalls an den Hebelarrl 36 an und sind mit ihren anderen
Enden an einem Federlager 29 befestigt. Der Druckmittelschlaucht 22 ist am Blockschlitten
20 an einen zum Steuerventil 16 führenden Verbindungsschlauch 35 angeschlossen.
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Das Tragseil 23 und der Druckmittelschlauch 22 siiü am Auslegerarm
8 über die Seilrollen 18 bzw. die Schlauchrollen 19 flaschenzugartig hin und her
geführt.
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Bei einer Betätigung des Druckmittelzylinders 15 wird der Blockschlitten
20 mit seinen Rollen 18 und 19 auf dem Auslegerarm 8 verschoben, wodurch der Greifer
30
mittels des Tragseiles 25 gehoben und gesenkt werden kann. Durch
och- oder lsiederschwenken des Knickarmes 15 kann die seitliche Stellung des Greifers
50 verändert werden, welcher außerdem durch eine Drehung des Auslegerarmes 8 um
die senkrechte Schwenkachse 52 auf entsprechenden Kreisbögen bewegt werden kann.
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Dadurch lassen sich in Kombination mit einem Verfahren des Fahrwerkes
5 alle gewünschten Stellen im Bereich des Fahrwerk-Greifers erreichen.
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Durch Betätigung des Steuerventils 16 kann der Druckmittelzylinder
25 des Greifers 50 betätigt werden, wobei die Kolbenstange 24 ausfährt und über
die Hebel 36, 38 und die Verbindungsstange 57 die Greiferarme 26 in ihre Schließstellung
bringt, wobei gleichzeitig die gegebenenfalls schon vorgespannten Federn 28 weiter
gespannt werden. Bei entsprechender umgekehrter Betätigung des Steuerventils 16
wird das Druckmittel von den vorgespannten Federn 28 über die Kolbenstange 24 aus
dem Druckmittelzylinder 25 gedrückt, wobei die Greiferarme 26 des Greifers 50 in
ihre Ofrnungsstellung gebracht werden.
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Selbstverständlich beschränkt sich die Erfindung nicht auf die vorstehend
beschriebene und in der
Zeichnung veranschaulichte Ausführungsform,
sondern sie@umfaßt auch alle Varianten im Rahmen der wesentlichen Erfindungsmerkmale.
Beispielsweise kann der Ausleberarm 8 auch hydraulisch z.B. mittels einer Teleskopausbildung
verlängert und verkürzt werden, um den Ladebereich des Greifers noch weiter zu vergröBern.
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Ansprüche