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Ladevorrichtung Ladevorrichtungen sind in der verschiedensten Form
bekannt. Sie sind jeweils den besonderen Verwendungszwecken angepaßt. Man kennt
daher Ladevorrichtungen für schwerstes Gut in Form von Hebekränen schwerer Bauart,
beispielsweise für das Be- und Entladen von Schiffen, und auch leichtere Ladevorrichtungen,
welche aber im wesentlichen nur Hebevorrichtungen sind und auf Hilfsfahrzeugen für
das Abschleppen von Automobilen aufgebaut sind. Diese leichten Hebezeuge besitzen
einen mit der Drehsäule des Kranes einen einheitlichen Teil bildenden festen Ausleger.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Greifer bzw. eine Ladevorrichtung
mit Greifer leichterer Bauart, die es gestattet, die Gesamteinrichtung leicht auswechselbar
auf Fahrzeugen, insbesondere leichten Zugmaschinen, anzubringen. Dabei ist ein um
eine Drehsäule nach oben und unten beweglicher, in seiner Länge verschieden einstellbarer
Ausleger vorgesehen, welcher mit der Drehsäule um 36o° geschwenkt werden kann und
einen pendelnd aufgehängten Greifer trägt. Dieser Greifer wird von einem senkrecht
aufgehängten Arbeitszylinder, der vorzugsweise hydraulisch betätigt wird, über ein
Winkelgestänge gesteuert und kann, da der Ausleger in jeder beliebigen Stellung
auch gegen jede Bewegung nach oben insbesondere hydraulisch festgestellt werden
kann, mit entsprechendem Druck in das zu fördernde Gut eingedrückt werden. Entsprechend
der leichten Bauart der Gesamtanordnung findet das Eindrücken des Greifers in das
Gut also nicht, wie bekannt, durch das Gewicht des Auslegers oder eines Baggers
od. dgl. statt. Die Erfindung besteht darin, daß der Arbeitszylinder zur Betätigung
des Greifers an der Auslegerspitze - insbesondere seinem teleskopartig ausziehbaren
Teil - nach mindestens zwei zueinander senkrechten Richtungen drehbar aufgehängt
ist,
daß der Greifer am Ausleger schwenkbar angeordnet ist und durch am Ausleger drehbar
angeordnete Steuermittel gesteuert wird, daß am Ausleger ein Greifer mit starren
Mitteln, aber drehbar verbunden ist und weiter, daß für die Hinundherbewegung des
teleskopartig ausschiebbaren Teils Handwinden mit Seilführungen vorgesehen sind,
welche über Leitvorrichtungen und ein Kopfstück auf den ausschiebbaren Teil einwirken.
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Zum Verständnis der Erfindung sei zunächst eine beispielsweise Ausführungsform
an Hand der Zeichnungen erläutert.
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Fig. I zeigt eine Gesamtansicht der Vorrichtung, Fig. II Einzelheiten
der Greifvorrichtung 8 mit dem Arbeitskolben II und den Lenkern in einer um 9o°
gegenüber Fig. I versetzten, etwas weiter ausgedehnten Betriebsstellung; Fig. III
zeigt eine weitere Einzelheit zum Teil 32 gemäß Fig. I, Fig. IV eine nähere Erläuterung
der Fig III über die kardanische Aufhängung; Fig. V zeigt in Draufsicht, also um
9o° gegenüber Fig. I gedreht, die Vorrichtung zum Ausschieben des Auslegers ; Fig.
VI zeigt die Anwendung der Erfindung bei einem Einschalengreifer oder einer Schaufel
und Fig. VII die Anwendung bei einem Zweischalengreifer.
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Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Teile. Es bezeichnet I starre
Verbindung des Greiferzylinders, 2 Drehgelenk für die Greiferwerkzeuge, 3 Drehpunkt
der Greiferhalterung und des Arbeitszylinders, 4 Ausleger, 5 Hauptsäule, 6 Tragbock,
7 Greifer, 8 Zinken, 9 Verbindungs- bzw. Lenkungslaschen, Io Kolbenstange für Greiferzylinder,
II Greiferzylinder, I2 Laschen, 13 Hebezylinder, 14 Radschlepper oder Kettenfahrzeug,
15 Kolbenstange für Hebezylinder, 16 Ölleitung, 17 Stützen des Tragbockes, 18 Drucklager,
I9 Halslagerring, 2o Drehzylinder, 22 Ölpumpe, 23 Ölbehälter, 24 Steuerventil, 25
Sperrblöcke, 29 Verlängerungsarm, 32 Rahmen, 33 Gabel, 34 Achse des Auslegerrohres,
35 Abstreifen, 37, 38 Handwinde zum Ausschieben und Einziehen des Auslegerarmes,
39 Seil, 40 Befestigungsbügel für das Seil, 41 Rolle, 42 Leitrohre, 43 Befestigungspunkte
der Schläuche an der Scherenschlauchführung, 44 Scherenschlauchführung, 45 Führung
der Leitrohre, 46 Endverbindung, 47 Ölschlauch.
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Die Vorrichtung stellt ein Anbaugerät dar, welches auf Fahrzeugen
aller Art, insbesondere Traktoren u. dgl., leicht und schnell angebaut werden kann.
Es besteht in der Hauptsache aus dem Tragbock 6, der Hauptsäule 5, dem Ausleger
4, den Arbeitszylindern II und 13 und den jeweiligen Greiferwerkzeugen (z. B. 7).
Der Lader wird für seine Arbeit durch die hochklappbaren Stützrollen, die auf eine
Querschiene am Untergestell des Traktors leicht aufgeschoben werden können und abnehmbar
sind, gegen Kippen geschützt; während der Fahrt werden die Rollen hochgeklappt.
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Der Tragbock 6 ist mit Klammern und mit Zapfen zum Einsetzen in Öffnungen
entsprechender Teile der Zugmaschine mit derselben zu verbinden. Die oberen Enden
der Stützen 6 laufen zu einem Halslagerring I9 aus, in welchem die Hauptsäule 5
geführt ist, die ihrerseits auf dem Drucklager I8 ruht und in diesem drehbar gelagert
ist. Das Drucklager 18 wird durch Verstrebungen I8a zwischen den einzelnen Streben
6 getragen. An der Drehsäule 5 ist, nach oben und nach unten schwenkbar und mit
Hilfe der Teile 13 und 15 in jeder beliebigen Stellung feststellbar, der Ausleger
4 vorgesehen, welcher an seinem teleskopartig ausschiebbaren Teil 29 die Greiferorgane
trägt.
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Die Schwenkung der Drehsäule 5 kann um 36o° erfolgen, und zwar mit
Hilfe eines Arbeitszylinders 2o hydraulisch, z. B. über eine Zahnstange und ein
Zahnrad. Außerdem ist die Drehung auch mit Hilfe der Zapfwelle des Traktors oder
durch einen Drehservomotor möglich.
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Das teleskopartige Ausschieben des Auslegers erfolgt mit Hilfe der
Winden 37 und 38 (Fig. V). Das Seil 39 verläuft wahlweise von der Winde 37 zu dem
Befestigungsbügel 40, woran es befestigt ist, und zwar am Punkt 4o. Der Befestigungsbügel
40 ist fest mit zwei Leitrohren 42 verbunden, welche mit dem Querstück 46 und durch
dieses mit dem daran befestigten Verlängerungsarm 29 des Auslegers fest verbunden
sind. Das Seil wird von seinem Befestigungspunkt 4o weiter über die am Ausleger
4 befestigte Rolle 41 zu der Winde 38 geleitet, wobei das Seil 39 auf der einen
Windentrommel links bei 37 und auf der anderen Windentrommel bei 38 rechtsherum
aufgespult ist und beide Winden fest auf derselben Welle 38a sitzen. Dadurch wird
bei jeder beliebigen Drehrichtung der Windenkurbel 38b das Seil auf der einen Winde
auf- und von der anderen Winde abgespult und so der ausschiebbare Arm 29 ausgeschoben
oder eingezogen. Dabei wird der Ölschlauch 47 (vgl. Fig. I) mit Hilfe der Schere
44, mit der er bei 43 verbunden ist, der jeweiligen Länge des Auslegers ohne Gefahr
des Verklemmens angepaßt.
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Die öldruckleitung 47 führt zu dem Greiferzylinder II, welcher über
Laschen 12 und 9 die Greifer 8 betätigt, wie das im einzelnen besonders Fig. II
erkennen läßt.
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Besonders wichtig ist die pendelnde Aufhängung der Greiferwerkzeuge,
so daß sie sich den Unebenheiten des Fördergutes anpassen lassen. Außerdem kann
man die Greiferwerkzeuge in verschiedenen Stellungen zur Längsachse des Auslegers
4 befesfigen, da um die Laschen i2 ein Rahmen 32 (vgl. Fig. III) angeordnet ist
mit verschiedenen Angriffspunkten 3 (vgl. Fig. IV), so, -daß die Greiferwerkzeuge
an der Gabel 33 sowohl quer als auch parallel zur Längsachse des Auslegers 4 befestigt
werden können. Die Gabel 3.3 ist im Auslegerrohr 4 drehbar gelagert, so daß eine
Pendelwirkung der Greifer um die Auslegerachse 34 erreicht wird. Der Rahmen 32 ist
in der Gabel 33. an den Punkten 3 drehbar aufgehängt, kann also in der Zeichnung
Fig: IV um die Punkte 3 in der Axialrichtung des Auslegers 4 pendeln. Nun ist aber.
die Gabel 33 ihrerseits wieder in dem Auslegerrohr 4 so drehbar
gelagert,
daß sie sich um die Längsachse 34 des Auslegerrohres 4 drehen kann. Durch diese
kardanische Aufhängung wird das Pendeln des gesamten Greifersystems einmal in der
Längsachse und zum anderen um die Längsachse des Auslegers erreicht. Der Rahmen
32 kann in der Gabel 33, wahlweise um 9o° versetzt, an den Punkten 3 befestigt werden.
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Das Fahrzeug kann, wie bei 14 angedeutet, als Radschlepper oder Kettenfahrzeug
ausgebildet sein. Die bei 22 von der ölpumpe ausgehenden Rohrleitungen führen zum
Steuerventil 24 und von dort je nach der Steuerung zu den Arbeitszylindern 13 oder
II. Wenn der belastete Ausleger in oberster Stellung angehalten wird, sinkt derselbe
mit der Last bei Stillstand der Pumpe langsam nach unten, und zwar durch Undichtigkeiten
der Kolben und des Steuerventils; außerdem ruht dann ständig der Druck auf diesen
Teilen.
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Man sieht ferner aus Fig. VI, daß man den Arbeitszylinder II für den
Fall der Benutzung eines Einschalengreifers 48 (Schaufel oder Gabel) auf einen nach
oben überstehenden Hebelarm 49 wirken lassen kann, welcher um einen Drehpunkt 52
am Ausleger 4 drehbar und an der Schaufel 48 bei 53 befestigt ist. Dabei dreht sich
der Zylinder II um einen am Ausleger 4 vorgesehenen Festpunkt 54. Zur Betätigung
der Schaufel 48 ist am Ausleger 4 bei 5o eine Führung vorgesehen, über die ein Steuerteil
55 zu dem Festpunkt 5I an der Schaufel 48 führt. Dabei kann man den Arbeitszylinder
II auch zwischen den Punkten 5o und 5I an Stelle des Mittels 55 einschalten oder
an der Stelle 55 ein entsprechendes Gestänge vorsehen. Die Vorrichtung arbeitet
dann wie folgt: Wenn der Ausleger 4, wie nach Fig. I beschrieben, nach unten bewegt
wird, hat die Schaufel 48 etwa die Stellung nach Fig. VI in den ausgezogenen Linien.
Bei der jetzt gegebenen Arbeitsstellung des Auslegers 4 zieht dann der Kolben II
den Hebel 49 und damit den Greifer 48 in die gestrichelt gezeichnete Stellung. Dann
bewegt man den Ausleger 4 in Richtung des Pfeiles 56 nach oben, schwenkt ihn zu
der gewünschten Ausschüttstelle und drückt mit Hilfe des Zylinders II den Greifer
48 in die ausgezogen gezeichnete Stellung relativ zu dem Ausleger zurück, so daß
das Fördergut aus dem Teil 48 herausfallen kann.
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In derselben Weise kann man mit einem Zweischalengreifer 48 und 48a
gemäß Fig. VII mit zwei Arbeitskolben II und IIa arbeiten, welche man ohne Betätigung
eines Gestänges, wie aus Fig. VII ersichtlich, unmittelbar betätigen kann.