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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abstützung eines
Baggers, vorzugsweise eines Mobilbaggers, welche ein Schwenkelement umfaßt, das
schwenkbar an einem ersten Anlenkpunkt am Unterwagen des Baggers
und über
einen zweiten Anlenkpunkt an ein ein- und ausfahrbares Verbindungselement
angelenkt ist, welches über
einen baggerseitigen Anlenkpunkt an dem Unterwagen des Baggers befestigt
ist.
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Im
heutigen Bauwesen werden immer weiter wachsende Anforderungen an
die Baumaschinen gestellt. Insbesondere ist eine schnellere und
dynamischere Arbeitsweise sowie auch eine Erhöhung der Arbeitsreichweite
der einzelnen Baumaschinen erstrebenswert. So führt die steigende Nachfrage
nach einem Mobilbagger mit einem montierten Böschungsausleger, welcher durch
seine vergrößerte Arbeitsreichweite
charakterisiert werden kann, zu der Problematik ein ausreichendes
Standmoment für
den Bagger zu gewährleisten.
Insbesondere wird diese Problematik durch ein Querstellen des Oberwagens zur
Fahrtrichtung verstärkt.
Die aktuell im Umlauf befindlichen Mobilbagger mit Böschungsausleger
werden momentan bei maximaler Ausladung der Ausrüstung quer zum Unterwagen knapp
bis zur Kippgrenze (ca. 300 bis 500 kg Tragkraft) ausgelegt. Eine
Erhöhung
des Ballastgewichtes um eine Vergrößerung der möglichen
Traglast zu erreichen, ist aufgrund der zulässigen Achslasten seitens der
Hersteller nicht möglich.
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Um
dennoch eine Erhöhung
der Tragkraft bzw. des Standmomentes des Baggers bei aktuell im Umlauf
befindlichen Geräten
zu ermöglichen,
wird auf das Prinzip des Pratzenabstützungsmechanismus zurückgegriffen.
Dabei werden jeweils zwei bzw. vier Abstützvorrichtungen seitlich in
Richtung der Baggerstandebene ausgefahren um den Bagger seitlich
gegen ein Abkippen des Oberwagens zu schützen. Als nachteilig muß hier erwähnt werden,
daß bei jeder
kleinen Fortbewegung des Baggers aufgrund von baulichen Maßnahmen
ein Einfahren der Abstützvorrichtung
und ein erneutes Ausfahren der Abstützvorrichtung am neuen Standort
des Baggers unvermeidbar ist. Der erhebliche Zeitaufwand für das Ein-
bzw. Ausfahren der Pratzenabstützung
wirkt sich jedoch negativ auf eine geforderte schnelle und dynamische
Arbeitsweise des Mobilbaggers aus.
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Eine
alternative Möglichkeit
zur Erhöhung der
Tragkraft bzw. des Standmoments des Baggers stellt eine Erhöhung des
Ballastgewichtes durch die Verwendung eines breiteren Unterwagens
mit stabileren Achsen dar. Diese Lösung hat neben den vergleichsweise
hohen Anschaffungskosten den Nachteil, daß die Transportbreite als auch
der Platzbedarf während
des Arbeitens durch den Unterwagen bestimmt wird. So führt eine
Verbreiterung des Unterwagens beispielsweise dazu, daß der Transport
des Baggers zu seinem Einsatzort erschwert wird, da die Anforderungen
an ein geeignetes Transportfahrzeug durch die Vergrößerung des
Unterwagens gesteigert werden. Auch spielt der durch die Baggerarbeiten
benötigte
Platzbedarf eine immer wichtiger werdende Rolle bei der Planung
von Baggereinsatzorte.
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Zwar
wird durch den erwähnten
Lösungsansatz
eine Erhöhung
der Arbeitsreichweite als auch eine schnellere und dynamische Arbeitsweise
ermöglicht,
dennoch werden die Anforderungen an moderne Arbeitsgeräte nicht
vollständig
befriedigt.
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Ziel
dieser Erfindung soll es demnach sein, eine Erhöhung der Arbeitsreichweite
durch eine Erhöhung
der Tragkraft bzw. des Standmomentes des Baggers zu erreichen ohne
dabei die Mobilität
und Flexibilität
sowie die Transportbreite und den Platzbedarf negativ zu beeinträchtigen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Kombination der Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Demnach
wird eine Vorrichtung zur Abstützung eines
Baggers verwendet, welche ein Schwenkelement umfaßt, das
schwenkbar an einem ersten Anlenkpunkt am Unterwagen des Baggers
und über
einen zweiten Anlenkpunkt an ein ein- und ausfahrbares Verbindungselement
angelenkt ist, welches über einen
baggerseitigen Anlenkpunkt an dem Unterwagen des Baggers angebracht
ist, wobei das Schwenkelement eine Achsaufnahme aufweist, welche über eine
Achse mindestens ein Abstützrad
aufnimmt. Diese neuartige Konstruktion einer Abstützvorrichtung
ermöglicht
dadurch ein erforderliches Abstützen
des Baggers zu gewährleisten,
ohne dabei jedoch Einbußen
hinsichtlich der Bewegungsfreiheit des Baggers zu verzeichnen. Im
ausgefahrenen Zustand sitzt das Abstützrad parallel zur Fahrtrichtung des
Baggerfahrwerks auf der Standebene des Baggers auf. Durch das automatische
Einklappen des Abstützrades
während
des Einfahrens der Abstützvorrichtung
kann die Transportbreite des Baggers reduziert werden.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den sich an den Hauptanspruch
anschließenden
Unteransprüchen.
So kann das Verbindungselement baggerseitig starr mit dem Baggerunterwagen
verbunden sein.
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Vorteilhafterweise
ist das genannte Schwenkelement eine Anstützwippe. Die Abstützwippe
kann bildlich durch ein Dreieck beschrieben werden, welches jeweils
schwenkbar mit einer Ecke an das genannte Verbindungselement und
den Unterwagen des Baggers angelenkt ist. Die dritte Ecke der Abstützwippe
weist die genannte Achsaufnahme auf.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird das Abstützrad seitlich zum
Bagger ausgefahren und das Gewicht bzw. die Traglast gemein sam auf
die Abstützvorrichtung
und das Baggerfahrwerk verteilt. Prinzipiell kann die ausgefahrene
Abstützvorrichtung
als eine zeitweise Verbreiterung des Unterwagens des Baggers interpretiert
werden.
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Vorteilhafterweise
kann das Abstützrad
in eine Position zwischen Unterwagen und Oberwagen geschwenkt werden.
In weiterhin vorteilhafter Weise wird das Abstützrad mit seiner Radialachse
horizontal zwischen den Unter- und Oberwagen des Baggers geschwenkt.
Dadurch läßt sich
die Transportbreite des Baggers im eingefahrenen Zustand der Abstützvorrichtung
auf die Gesamtbreite des Unterwagens reduzieren.
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Vorteilhafterweise
umfaßt
das genannte Verbindungselement eine Kolben-Zylindereinheit, wobei der Kolben schwenkbar
mit der genannten Abstützwippe
verbunden ist und der Zylinder der Kolben-Zylindereinheit starr
mit dem Unterwagen verbunden ist. Von Vorteil ist ein hydraulischer
Antrieb zum Ein- und Ausfahren der Kolben-Zylindereinheit.
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Gemäß einer
weiteren alternativen Ausgestaltung der Erfindung kann zwischen
Abstützwippe und
dem Abstützrad
zusätzlich
ein Drehgelenk mit Achsaufnahme angebracht sein. Hierdurch wird
erreicht, daß sich
das Abstützrad
zusätzlich
um eine Schwenkachse parallel sowie eine Schwenkachse senkrecht
zur Abstützwippebene
schwenken läßt.
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Vorteilhafterweise
läßt sich
das Abstützrad mit
seiner Radialachse vertikal an die linke/rechte Seitenfläche des
Ober- bzw. Unterwagens des Baggers schwenken. Alternativ läßt sich
das Abstützrad mit
seiner Radialachse vertikal auch an die vordere bzw. hintere Seitenfläche des
Ober- bzw. Unterwagens des Baggers schwenken. Durch diese Möglichkeit
lassen sich auch größere Abstützräder (große Stützlasten)
mit Hilfe eines Drehgelenks verwenden.
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In
weiterhin vorteilhafter Weise umfaßt das genannte Drehgelenk
ein Kreuzgelenk zur Aufnahme einer Achse über die das genannte Abstützrad befestigt
ist.
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Vorteilhafterweise
können
bekannte bestehende Zwei- bzw. Vierpunktabstützung einfach und kostengünstig zu
der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung
nachgerüstet
werden.
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In
weiterhin vorteilhafter Weise umfaßt die vorliegende Erfindung
ein System zum Abstützen
eines Baggers mit mindestens einem der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtungen.
Hierbei können
die beiden Abstützvorrichtungen
entweder an der Baggervorderseite gegenüberliegend oder an der Baggerrückseite
gegenüberliegend
angebracht sein. In weiterhin vorteilhafter Weise umfaßt die Erfindung ein
System das insgesamt vier erfindungsgemäße Vorrichtungen jeweils in
unmittelbarer Nähe
der Unterwageneckpunkte aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen sowie Zeichnungen
näher erläutert. Dabei
zeigen:
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1:
eine erste Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung
in ein- bzw. ausgefahrenem Zustand,
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2:
die Ausführungsvariante
gemäß 1 aus
einem anderen Blickwinkel,
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3:
eine zweite Ausführungsvariante
der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung,
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4:
die Ausführungsvariante
gemäß 3 in
ausgefahrenem Zustand aus einem anderen Blickwinkel und
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5:
die Ausführungsvariante
gemäß 3 in
eingefahrenem Zustand aus einem anderen Blickwinkel.
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1 zeigt
eine erste Ausführungsvariante der
erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung,
welche aus zwei auf gegenüberliegenden
Seiten des Baggers am Unter wagen des Baggers angebrachten Vorrichtungen
besteht, wobei die linke Abstützvorrichtung 1 im
ausgefahrenen Zustand und die rechte Abstützvorrichtung 1' im eingefahrenen
Zustand dargestellt ist. Im weiteren soll die linke ausgefahrene Abstützvorrichtung 1 näher erläutert werden.
Die Vorrichtung zur Abstützung
des Baggers umfaßt
eine Abstützwippe 10,
die schwenkbar an einem ersten Anlenkpunkt 5 am Unterwagen 8 des
Baggers und an einem zweiten Anlenkpunkt 4 an eine ein- und ausfahrbare
Kolben-Zylindereinheit angelenkt ist.
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Die
Abstützwippe 10 kann
vereinfacht als ein Dreieck interpretiert werden, wobei die erste
Ecke des Dreiecks die Achsaufnahme 6 darstellt, die zweite
Ecke des Dreiecks einen ersten schwenkbaren Anlenkpunkt 5 am
Unterwagen des Baggers darstellt und die dritte Ecke einen schwenkbaren
Anlenkpunkt 4 an den Kolben 11 der Kolben-Zylindereinheit 2 darstellt.
Im ausgefahrenen Zustand der erfindungsgemäßen Abstützvorrichtung bildet die Abstützwippe 10 ein
Dreieck mit den Eckpunkten 4, 5 und 6,
dessen durch die Achsaufnahme 6 und den Anlenkpunkt 5 gebildete
Seite in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel parallel zur
Standortebene des Baggers liegt und die Spitze des Dreiecks durch
den Anlenkpunkt 4 dargestellt wird.
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Die
Kolben-Zylindereinheit 2 wird in dem starren Anlenkpunkt 3 auf
der Seite des Zylinders 12 mit dem Unterwagen 8 des
Baggers verbunden. Die Kolben-Zylindereinheit 2 bewirkt,
daß beim
Einfahren des Kolbens 11 in den Zylinder 12 die
Abstützwippe 10 um
einen voreingestellten Winkel auf ihrer Drehachse im Anlenkpunkt 5 gedreht
wird. Durch die beschriebene Drehung der Abstützwippe 10 wird das Abstützrad 7 nach
oben geschwenkt und kann vorteilhafterweise in eine Position zwischen
dem Ober- und Unterwagen 8, 9 des Baggers eingeklappt
werden. Das eingeschwenkte Abstützrad 7 ist
in 1 auf der rechten Seite des Baggers dargstellt.
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2 zeigt
zum besseren Verständnis
nochmals jeweils eine ein- bzw. ausgefahrene erfindungsgemäße Abstützvorrichtung 1, 1'. Hierbei läßt sich gut
erkennen, daß das
linke ausgefahrene Abstützrad 7 auf
der linken Seite am Bagger ausge streckt parallel zur Fahrtrichtung
des Baggerfahrwerkes steht und somit auch im abgestützten Zustand
die Mobilität
des Baggers, bei Standortwechseln des Baggers während des Arbeitsvorganges
nicht einschränkt.
Darüber
hinaus wird das Standmoment und die zulässige Tragkraft des Baggers
durch die erfindungsgemäß ausgefahrene
Abstützvorrichtung 1 erhöht. Prinzipiell
wird durch das Ausfahren der Abstützvorrichtung 1 der
Unterwagen 8 des Baggers während des Arbeitsvorganges
verbreitert. Ferner zeigt 2, daß die eingefahrene
erfinderische Abstützvorrichtung 1' auf der rechten
Seite des Baggers die Transportbreite, bzw. die Breite des Unter-
bzw. Oberwagens 8, 9 nur verhältnismäßig gering beeinflußt und sich
somit nicht störend
auf die Transportfähigkeit
des Baggers auswirkt.
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3 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung. Dieses basiert ebenfalls auf der in den 1 und 2 dargestellten
Vorrichtung zur Abstützung
eines Baggers 1, welche eine Abstützwippe 10 umfaßt, die
schwenkbar an einem ersten Anlenkpunkt 5 an dem Unterwagen 8 des
Baggers und über
einen zweiten Anlenkpunkt 4 an eine Kolben-Zylindereinheit 2 angelenkt
ist, die wiederum über
einen baggerseitigen Anlenkpunkt 3 an den Unterwagen 8 des
Baggers angeordnet ist. Zusätzlich wird
hier zwischen dem Abstützrad 7 und
der Abstützwippe 10 ein
Kreuzgelenk 13 mit einer Achsaufnahme eingefügt. Das
Kreuzelement 13 ist anstatt der Achsaufnahme 6 in 1 und 2 schwenkbar an
der Abstützwippe 10 angelenkt.
Weiterhin kann das Abstützrad 7 über eine
Achse an der Achsaufnahme des Kreuzgelenkes 13 angeordnet
werden. Durch die Verwendung des Kreuzgelenkes 13 ist das Abstützrad 7 nicht
mehr starr mit der Abstützwippe 10 verbunden,
sondern läßt sich
in Richtung einer Drehachse parallel und einer Drehachse senkrecht
zur Abstützwippenebene
im schwenkbaren Anlenkpunkt drehen. Die rechte Abstützvorrichtung 14' des Abstützsystems
aus 3 zeigt die Vorrichtung im eingefahrenen Zustand.
Durch das Kreuzgelenkt 13 wird das Abstützrad 7 nicht mehr
horizontal zwischen den Unter- bzw. Oberwagen 8, 9 des
Baggers geklappt, sondern wird durch eine Drehbewegung um 90° um die Drehachse
senkrecht zur Abstützwippenebene
gedreht. Dadurch kann das Abstützrad 7 seitlich
an die rechte Baggerseitenfläche
angelegt werden. Durch diese Maßnahme
lassen sich auch größere Abstützräder einsetzen,
die aufgrund ihrer Größe nicht
zwischen Ober- und Unterwagen eingeklappt werden könnten. Selbstverständlich findet
diese Vorrichtung auch Anwendung, wenn aufgrund der Baggerstruktur
nicht hinreichend Platz zwischen Ober- und Unterwagen 8, 9 vorhanden
ist.
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Die 4 und 5 zeigen
eine Draufsicht von oben auf den Bagger, wobei 4 die
Abstützvorrichtung 14 im
ausgefahrenen Zustand und 5 die Abstützvorrichtung 14' in einem eingefahrenen Zustand
zeigen. Das Abstützrad 7 kann
alternativ auch um 90° um
die Drehachse parallel zur Abstützwippenebene
gedreht werden und somit an die Baggerhinterseite bzw. -vorderseite
angelegt werden.