DE2233042B2 - Verfahren zur Herstellung von Sintermagnesia - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von SintermagnesiaInfo
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Description
mitteln bekannt ist, wobei der Hauptteil der die Sinterung erleichternden Mittel, z. B. Oxyde, Karbonate
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung oder Silikate von Eisen, Chrom, Mangan, Titan
von Sintermagnesia aus Magnesiumverbindungen, die 45 oder Zirkon oder natürlich vorkommende Mineralien
beim Brennen Periklas, also MgO, liefern, insbesondere mit den darin enthaltenen üblichen Verunreinigungen
aus Rohmagnesit, oder kaustischer Magnesia. oder technische Abfallprodukte, insbesondere aus der
Die Anforderungen, die an feuerfeste Materialien Verhüttung von Erzen, einzeln oder im Gemisch
auf der Grundlage von Sintermagnesia in Öfen und miteinander durch Einblasen in die Sinterzone des
Gefäßen der metallurgischen Industrie gestellt werden, 50 Ofens von der Auslaufseite her in einer Korngröße
sind in den letzten Jahren ständig gestiegen. Diesem von 0,2 bis 5 mm, vorzugsweise 0,5 bis 3 mm, zuge-
Umstand versuchte man z. B. durch einen möglichst geben wird. Bei Verwendung der Sinterhilfsmittel in
hohen MgO-Gehalt sowie durch geeignete Abstim- dieser grobkörnigen Form kann jedoch selbst dann
mung der Nebenbestandteile der Sintermagnesia, wie nicht eine Sintermagnesia mit einem gleichmäßig
etwa des Verhältnisses von CaO zu SiO2, Rechnung 55 hohen Kornraumgewicht und sonstigen gleichmäßigen
zu tragen. Von wesentlicher Bedeutung für die günstigen Eigenschaften erhalten werden, wenn z. B.
Qualität von Sintermagnesia ist das Kornraum- Zirkon statt durch Einblasen in die Sinterzone des
gewicht (KRG) der einzelnen Sinterkörner, und man Ofens dem zu sinternden Ausgangsmaterial direkt
ist daher schon seit langem bestrebt, ein möglichst zugesetzt wird.
dichtes Material mit einem Minimum an offenen 60 Beim Verfahren gemäß der Erfindung werden die
Poren herzustellen. Zu diesem Zweck müssen den Magnesiumverbindungen oder die kaustische Magnesia
für die Herstellung der Sintermagnesia dienenden zweckmäßig in einer Korngröße von höchstens 4 mm,
Ausgangsstoffen meist Sinterhilfsmittel zugesetzt wer- wobei mindestens 15% dieser Verbindungen feiner
den. Ein solcher Zusatz hat aber auf der anderen Seite oft als 0,015 mm sind, eingesetzt. Vorzugsweise werden
den Nachteil, daß die eingebrachten Stoffe im End- 65 mindestens 80% der Magnesiumverbindungen oder
produkt, also der Sintermagnesia, unerwünschte Ver- der kaustischen Magnesia in einer Korngröße von
unreinigungen darstellen und eine Qualitätsvermin- unter 0,1 mm verwendet. Die Vermischung der
derung zur Folge haben. Komponenten, bei der für eine möglichst gleichmäßige
3 4
Verteilung zu sorgen ist, erfolgt am besten unmittelbar durch Zumischung von z. B. Kreide bzw. synthetischem
vor der brikettierung Kalziumkarbonat oder CaO oder aber eines zweiten
Die Magnesiumverbindungen können natürlicher Rohmaterials, das beim Brennen Periklas liefert und ein
oder synthetischer Herkunft sein, wie Magnesium- entsprechend hohes C/S aufweist, eingebracht werden,
hydroxyd oder Magnesiunikarbonat. Vorzugsweise 5 Sofern der CaO-Gehalt der als Ausgangsstoffe
wird gemäß der Erfindung Rohmagnesit, gegebenen- dienenden Magnesiumverbindungen oder kaustischen
falls in notierter Form, verwendet. Magnesia zu hoch sein sollte, kann ein Ausgleich
Das als Feinmenl bzw. Feinsand eingesetzte Zirkon durch Zusatz einer möglichst hohen Menge an Zirkon
soll möglichst hochprozentig verwendet werden. Für oder durch Zumischung von feinverteilter Kieselsäure
diesen Zweck stehen Zirkonmehle bzw. -sande z. B. io oder eines Rohstoffes, z. B. einer Magnesiumverbin-
folgender Zusammensetzung zur Verfügung: dung, mit einem entsprechend niedrigen C/S erfolgen.
ZrO2 65,6"' F-S 'st nicht zu berücksichtigen, daß für die Ermittlung
SiO2 325°° des C/S in der Sintermagnesia nur der Gehalt an
Fe2O3 0;05 V ^aO und SiO2 von Bedeutung ist, der in Form von
JiO2 0,23 °/ 15 Silikaten vorliegt, der Anteil an CaO hingegen, der
Al2O3 07%° ™t ZrO2 die Verbindung CaO - ZrO2 bildet, für das
° C/S ohne Belang ist, denn das C/S soll ja nur die
Durch den Zusatz von Zirkon in den angeführten, Silikatphase kennzeichnen. Zur Berechnung dieses
verhältnismäßig geringen Mengen läßt sich eine C/S wird daher im vorliegenden Fall so vorgegangen,
wesentliche und zum Teil ausgesprochen sprunghafte ao daß der Gehalt der Sintermagnesia an ZrO., mit etwa
Verbesserung des Kornraumgewichtes der erhaltenen 0,45 multipliziert und der erhaltene Wert, der dem
Sintermagnesia erzielen. Ferner wird durch diesen Gehalt an CaO in CaO · ZrO2 entspricht, vom analy-
Zusatz bei den üblichen Sintertemperaturen von 1700 tisch ermittelten Gesamtgehalt an CaO abgezogen
bis 20000C ein gleichmäßiges Durchsintern bewirkt, wird. Der auf diese Weise errechnete Wert stellt das
ohne daß dabei eine ansonst häufig auftretende as korrigierte Kalk-Kieselsäure-Gewichtsverhältnis, kurz
Schichtenbildung am Korn, d. h. eine Ausbildung »C/S (korr.)«, dar.
von sogenannten Panierschichten, erfolgt. Als Folge Es ist somit ersichtlich, daß das Zirkon beim
davon unterscheiden sich die einzelnen Kornfrak- Verfahren gemäß der Erfindung nicht nur als bloßes
tionen hinsichtlich der chemischen Analyse und des Sinterhilfsmittel wirkt, sondern auch die Funktion
Kornraumgewichtes nur sehr geringfügig voneinander, 30 eines SiO2-Trägers ausübt, durch den das ursprünglich
was für die weitere Verwendbarkeit der Sintermagnesia vorliegende C/S im Sinterprodukt herabgesetzt, also
von großem Vorteil ist. Schließlich wird beim Ver- verkleinert wird. Die Erniedrigung des C/S durch das
fahren gemäß der Erfindung eine Sintermagnesia er- Zirkon wird dabei nicht aHein durch dessen SiO2-Gehalten,
die im Vergleich zu einer auf andere Weise halt, sondern auch durch dessen ZrO2-Anteil hervorgewonnenen
Sintermagnesia vine günstigere Poren- 35 gerufen, weil, wie bereits erwähnt, ein Teil des in den
größenverteilung aufweist. Bei dem erfindungsgemäß als Ausgangsmaterial verwendeten Magnesiumvererhaltenen
Produkt ist die Anzahl der Poren, die eine bindungen enthaltenen CaO für die Bildung der
Kapillarwirkung ausüben, merklich verringert, der Verbindung CaO · ZrO2 verbraucht wird. Eine mit
Anteil an größeren Poren mit Porenweiten von über Zirkon auf ein bestimmtes C/S (korr.) eingestellte
20 μ hingegen erhöht. 40 Sintermagnesia enthält daher weniger SiO2 als eine aus
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform dem gleichen Ausgangsmaterial mit einem entdes
Verfahrens gemäß der Erfindung wird das Kalk- sprechenden Zusatz von Talk erhaltene Sintermagnesia
Kieselsäure-Gewichtsverhältnis (C/S) in der zu sintern- mit dem gleichen C/S-Wert, und dies ist ein Vorteil,
den Mischung auf einen Wert von 1,70 bis 2,20. Die Verwendung von Zirkon als Sinterhilfsmittel
vorzugsweise 1,85 bis 2,0, eingestellt. Bei Verwendung 45 ist besonders bei Rohmaterialien vorteilhaft, die von
von Zirkon (ZrO2 · SiO2) als Sinterhilfsmittel ist aber Natur aus ein höheres C/S haben. Bei solchen Materianun
zu beachten, daß einerseits ein Teil des CaO- lien müssen nämlich ansonst zum Herabdrücken des
Gehaltes der als Ausgangsmaterial verwendeten Ma- C/S in den Bereich von 1,70 bis 2,20 Stoffe, die wie
gnesiumverbindung oder kaustischen Magnesia beim Talk als SiO»-Träger wirken, zugesetzt werden.
Sinterbrand für die Bildung der sehr stabilen Ver- 50 Durch einen derartigen Zusatz wird aber die Sinterbindung
CaO · ZrO2 verbraucht wird, und anderer- fähigkeit der Ausgangsstoffe herabgesetzt, und es
seits durch das zugesetzte Zirkon auch noch SiO2 gelingt dann nicht, ein Endprodukt mit einem brauchin
die zu sinternde Mischung eingebracht wird. Für baren Kornraumgewicht zu erhalten. Es muß daher zur
die Einstellung des gewünschten C/S ist es daher am Verbesserung der Sinterung in solchen Fällen zusätzeinfachsten,
von periklasliefernden Rohstoffen oder 55 lieh noch Eisenoxyd zugesetzt werden, was aber wieder
solchen Arten von kaustischer Magnesia auszugehen, in anderer Hinsicht unerwünscht ist. Durch die
in denen das C/S von vornherein etwa so hoch ist, Verwendung von Zirkon als Sinterhilfsmittel lassen
daß es dann nach dem Zirkonzusatz und somit auch sich diese Schwierigkeiten vermeiden,
in der fertigen Sintermagnesia zwischen 1,70 und 2,20 Das erfindungsgemäße Verfahren ist vor allem für die liegt. Unter Umständen läßt sich eine Einstellung auf 60 Gewinnung von Sintermaterialien mit einem MgO-diesen Wert auch durch Auswahl der geeigneten Gehalt von mindestens 86%, vorzugsweise mindestens Zirkonmenge allein erreichen. Dies ist aber nur dann 90%, von Bedeutung.
in der fertigen Sintermagnesia zwischen 1,70 und 2,20 Das erfindungsgemäße Verfahren ist vor allem für die liegt. Unter Umständen läßt sich eine Einstellung auf 60 Gewinnung von Sintermaterialien mit einem MgO-diesen Wert auch durch Auswahl der geeigneten Gehalt von mindestens 86%, vorzugsweise mindestens Zirkonmenge allein erreichen. Dies ist aber nur dann 90%, von Bedeutung.
möglich, wenn die für die Erreichung des gewünschten Die Erfindung wird an. Hand der folgenden Bei-
C/S erforderliche Zirkonmenge auch für den Erhalt spiele näher erläutert:
eines guten Kornraumgewichtes des Sinters aus- 65
reichend ist, also im Bereich von 0,2 bis 3,6%, vor- p
zugsweise 0,4 bis 2,4%, Zirkon liegt. Wenn dies nicht Als Ausgangsmaterial wurde ein Rohmagnesit
der Fall sein sollte, kann noch fehlendes CaO entweder verwendet, dessen Körnungen zur Gänze eine Größe
von unter 0,12 mm aufwiesen, wobei 94,8% des
Rohmagnesits in einer Größe von unter 0,075 mm vorlagen. Der Magnesit hatte 'olgende Zusammensetzung:
SiO2 0,17%
Fe2O3 2,60%
CaO 1,33%
Al2O3 0,11%
Mn3O4 0,32%
MgO 44,57%
Glühverlust (GIv.) 50,90%
Dem Rohmagnesit wurden in einem Fall 1 % Talk und 0,40% Walzenzunder, im anderen Fall gemäß
der Erfiudung 1,20% ZrO2-SiO2 zugesetzt. Die
erhaltenen Mischungen wurden unter Verwendung von Sulfitzelluloseablauge als Bindemittel zu Briketts
verpreßt, die dann bei etwa 18500C gesintert wurden. Die Sinterprodukte, die im folgenden als Talksinter
und Zirkonsinter bezeichnet sind, hatten folgende Zusammensetzungen und Eigenschaften:
Zusammensetzung
SiO2
Fe8O3
CaO
Al2O3
Mn3O4
MgO
ZrO2
C/S(korr.) ....
Eigenschaften
KRG: 2 bis 6 mm Korn
ofenfallend (g/cm3)...
ofenfallend (g/cm3)...
KRG: 2 bis 6 mm Korn
aus Stücken gebrochen
(g/cm3)
aus Stücken gebrochen
(g/cm3)
Offene Porosität in % ..
Porengröße (Durchschnitt) in μ
Talksinter
1,40% 6,58% 2,62% 0,24% 0,66% 88,50% 0,00% 1,87
3,31
3,25 5,31
10.82
Zirkonsinter
1,02% 5,34% 2,59% 0,23% 0,64% 88,62% 1,56% 1,98
3,40
3,40 2,13
45,35 Bei den Kornfraktionen einer Größe von unter 2 mm wurde das Kornraumgewicht nicht bestimmt, da diese
Bestimmung mit den üblichen Methoden nicht zuverlässig durchführbar ist.
Aus den angeführten Daten ist ersichtlich, daß durch den Zusatz von Zirkon der Sintervorgang
erheblich gleichmäßiger verläuft als bei Verwendung von Talk als Sinterhilfsmittel. Die gleichen Ergebnisse
werden mit synthetischem Magnesiumkarbonat und ίο -hydroxyd und kaustischer Magnesia erhalten.
Aus den nach dem Verfahren gemäß Beispiel 1 erhaltenen Arten von Sintermagnesia wurden Steine
hergestellt, wobei in beiden Fällen die Sintermaterialien in folgenden Körnungen verwendet wurden:
25% 2 bis 4mm
50% 0,3 bis 2 mm
ao 25 % unter 0,12 mm
Diese Kornmischungen wurden mit jeweils 1,5% trockener Sulfitzelluloseablauge und 1,7% Wasser
vermischt und die Mischungen unter einem Preß- »5 druck von 1200 'ρ,οίτΓ zu Steinen verpreßt, die dann
bei 16500C gebrannt wurden. Die Eigenschaften dieser Steine waren wie folgt:
Die Bezeichnung »2 bis 6 mm Korn ofenfallend« bedeutet, daß es sich um ein Korn einer Größe von
2 bis 6 mm, wie es beim Sinterbrand direkt in dieser Korngröße im Ofen anfällt, handelt.
Die einzelnen Fraktionen der beiden erhaltenen Sintermaterialien hatten folgende Analysen und Kornraumgewichte
:
bis | 25 | SiO2 | Talksinter | KRG | Zirkonsinter | CaO | KRG | |
bis | 25 | % | g/cm8 | SiO11 | % | g/cm» | ||
bis | 20 | 1,46 | 3,23 | % | 2,33 | 3,38 | ||
bis | 15 | 1,60 | 3,24 | 0,86 | 2,34 | 3,39 | ||
mm | bis | 10 | 1,62 | 3,24 | 0,88 | 2,37 | 3,40 | |
bis | 6 | 1,74 | 3,25 | 0,92 | 2,44 | 3,40 | ||
über | bis | 3 | 1,79 | 3,29 | 0,90 | 2,49 | 3,41 | |
20 | bis | 2 | 1,81 | 3,31 | 0,94 | 2,55 | 3,40 | |
15 | 0,12 bis | 1 | 1,85 | 3,31 | 0,98 | 2,69 | 3,41 | |
10 | 0,5 | 1,82 | 1,10 | 2,76 | ||||
6 | 0,83 | — | 1,12 | 2,74 | ||||
3 | 0,75 | — | 1,08 | 2,34 | — | |||
2 | 1,00 | |||||||
1 | CaO | |||||||
0.5 | % | |||||||
2,64 | ||||||||
2,74 | ||||||||
2,87 | ||||||||
3,05 | ||||||||
3,15 | ||||||||
3,24 | ||||||||
3,22 | ||||||||
3,19 | ||||||||
1,75 | ||||||||
1,64 |
beim
Steine aus Talksinter
-1,05%
3,01 5,2 15,7
9,4
172 863
Steine aus Zirkonsinter
-0,78%
3,05 4,6 14,0
8,2 267 994
Längenänderung
Steinbrand
Raumgewicht (RG) in
g/cms
Wasseraufnahme in % ...
Scheinbare Porosität in %
Gasdurchlässigkeit
Scheinbare Porosität in %
Gasdurchlässigkeit
in Nanoperm
Biegedruckfestigkeit (BDF)
in kp/cm2
Kaltdruckfestigkeit (KDF)
in kp/cm2
Ein aus erfindungsgemäß gewonnener Sintermagnesia hergestellter Stein hat gegenüber einem unter sonst
gleichen Bedingungen aus einer nach bekannten Verfahren gewonnener Sintermagnesia hergestellten
Stein wesentlich höhere Biegedruckfestigkeit und Kaltdruckbiegefestigkeit.
Besonders ist auf das höhere Raumgewicht und die niedrigere Porosität des aus Zirkonsinter hergestellten
Steins zu verweisen, da diese Werte für die Wider-Standsfähigkeit gegen Schlackeninfiltration von wesentlicher
Bedeutung sind. Hervorzuheben sind bei den Steinen aus Zirkonsinter auch die Verbesserungen
hinsichtlich RG, BDF, KDF und der Längenänderungen beim Steinbrand. Durch diese zuletzt erwähnte
Prüfzahl wird eine bessere Maßhaltigkeit der Steine und ein geringerer Ausschuß beim Brennen erreicht.
Zur Feststellung der Wirkung des Zusatzes von Zirkon bei eisenarmen Rohmagneten wurden einige
eisenarme Rohmagnesite griechischer Herkunft untersucht. Die chemische Zusammensetzung von drei der
verwendeten Magnesite war wie folgt:
SiO2 .
Fe2O3
CaO .
MgO .
GIv. .
C/S ..
Fe2O3
CaO .
MgO .
GIv. .
C/S ..
0,81%
0,16%
1,65%
46,38%
51,00%
2,03
0,90%
0,18%
1,67%
46,35%
50,90%
1,86
111
1,20%
0,14%
0,60%
47,56%
50,50%
0,50
Alle drei Magnesite wurden auf solche Weise gemahlen, daß 72 bis 75% eine Feinheit von unter
0,10 mm aufwiesen. Der Magnesit I wurde mit 0,4% Zirkon, der Magnesit III mit 0,5% Zirkon
vermischt, wogegen der Magnesit II keinen Zusatz erhielt. Die auf diese Weise gewonnenen Materialien
wurden zu Briketts verpreßt und diese 4 Stunden lang bei 184O0C gebrannt. Die drei erhaltenen Arten von
Sintermagnesia hatten folgende KRG und Zusammensetzungen :
KRG ....
SiO2
Fe2O3 ....
CaO
ZrO2
MgO
GIv
C/S (korr.)
3,32 g/cm3
1,64%
0,34%
3,10%
0,54%
94,25%
0,13%
1,71
1,64%
0,34%
3,10%
0,54%
94,25%
0,13%
1,71
Il
in
3,24 g/cm3
1,84%
0,36%
3,15%
1,84%
0,36%
3,15%
94,52%
0,13%
1,69
0,13%
1,69
3,32 g/cm3
2,17%
0,33%
1,10%
0,67%
95.62%
0.11°,.
0,41
95.62%
0.11°,.
0,41
Es ist ersichtlich, daß ein Zirkonzusatz auch bei eisenarmen Magnesiten eine Verbesserung des KRG
bewirkt. Die Werte für das KRG liegen zwar tiefer als bei der gemäß Beispiel 1 mit Hilfe eines Zirkonzusatzes
erhaltenen Sintermagnesia, doch ist dies darauf zurückzuführen, daß bei den Magnesiasorten I
und III gemäß dem vorliegenden Beispiel der Zirkonzusatz in Hinblick auf das gewünschte C/S verhältnismäßig
niedrig gehalten wurde, um nicht noch zusätzlich einen Kalkträger zuschlagen zu müssen. Durch
Steigerung der zugesetzten Zirkonmenge auf 1 % und darüber kann das KRG noch erhöht werden. Ebenso
läßt sich auch durch Erhöhung der Brenntemperatur das KRG noch verbessern.
Vergleichsversuche, bei welchen gleichen Rohmagnesiten einerseits ZrO2, andererseits ZrSiO4 zugesetzt
wurde, haben ergeben, daß zwar auch durch ZrO2 eine gewisse Verbesserung des KRG beim
Sintern bewirkt wird, doch ist diese Verbesserung erheblich geringer als bei Verwendung von Zirkon.
Ferner wird beim Sintern mit ZrO2 keinesweges ein so gleichmäßiger Ablauf des Sintervorganges wie beim
Sintern mit Zirkon (vgl. Beispiel 1) erreicht, und darüber hinaus wird das C/S beim Einsatz von ZrO2
weniger herabgesetzt als bei Benutzung von Zirkon, da im Falle von ZrO2 nur eine Bindung von CaO zu
CaO · ZrO2 erfolgt, nicht aber gleichzeitig SiO2
eingebracht wird. Schließlich ist auch zu berücksichtigen, daß ZrO2 um ein Vielfaches teurer ist als
Zirkon, so daß eine großtechnische Anwendung von ZrO2 nicht in Betracht kommt.
Ferner wurden Vergleichsversuche durchgeführt, bei welchen die Wirkung von Zirkon mit der bei
Verwendung einer Mischung von ZrO2 und Talk erreichten Wirkung verglichen wurde. Bei gleichzeitigem
Zusatz von ZrO2 und einem SiO2-Träger,
s wie Talk, kann im Sinterprodukt das gleiche C/S erreicht werden wie bei Verwendung von Zirkon
allein.
Für diese Vergleichsversuche wurde ein Rohmagnesit folgender Zusammensetzung verwendet:
SiO2 0,12%
Fe2O3 1,79%
Al2O3 0,13%
CaO 0,64%
MgO 46,86%
GIv 50,46%
Der Rohmagnesit hatte zur Gänze eine Korngröße von unter 0,2 mm, wobei etwa 50% eine Korngröße
von unter 0,075 mm aufwiesen. Die Körnungen waren demnach merklich gröber als bei dem Material
gemäß Beispiel 1. Es ist jedoch aus den weiter unten angegebenen Daten zu ersehen, daß ein deutlicher
Unterschied bezüglich des KRG bei Verwendung von Zirkon einerseits und ZrO2 plus Talk andererseits
25 vorliegt.
Der Rohmagnesit wurde in dem einen Fall mit 0,95% Zirkon (I), im anderen Fall mit 0,62% ZrO2
und 0,56% Talk versetzt (II), und ferner erfolgte in beiden Fällen noch ein Zusatz von 0,71 % CaCO3 in
Form von Kreide, zwecks Einstellung des C/S (korr.) im Sintermaterial bei möglichst gleicher chemischer
Zusammensetzung. Die beiden auf diese Weise erhaltenen Mischungen I und II wurden zu Briketts
verpreßt, die dann 4 Stunden bei 1850° C gebrannt wurden. Die erhaltenen Sintermaterialien I und II
hatten folgende Zusammensetzung und folgendes KRG:
4° | I | II |
SiO2 Fe2O3 Al2O3 45 CaO MgO ZrO2 GIv C/S (korr.) 50 KRG in g/cm3 |
0,73% 3,79% 0,31% 1,80% 91,89% 1,11% 0,36% 1,78 2,93 |
0,76% 3,76% 0,30% 1,75% 92,13% 1,04% 0,26% 1,68 2,81 |
Es ist klar erkennbar, daß bei Verwendung von Zirkon das KRG deutlich besser ist als bei Verwendung
von ZrO2 zusammen mit einem Kieselsäureträger.
Da die erreichbaren KRG nicht nur vom Sinterhilfsmittel, sondern auch von der Feinheit des zu sinternden
Materials abhängen, liegen die KRG hier niedrigei als bei Beispiel 1. Es ist aber zu betonen, daß mil
diesem Beispiel lediglich gezeigt werden soll, da£ ZrO2 · SiO2 wirksamer ist als ZrO2 plus Talk. In dei
Praxis wird man stets mit so feinen Magnesiarohstoffen arbeiten, daß KRG geeigneter Höhe, vorzugsweise
wie bei Beispiel 1, erhalten werden.
Zum Nachweis des Einflusses der Korngrößen des zirkonhaltigen Materials auf das KRG des erhaltenen
Sintermaterials wurde als Ausgangsmaterial ein Roh-
409544/304
magnesit der in Beispiel 1 angegebenen Zusammensetzung und Korngröße gleichfalls mit einem Zusatz
von 1,20% ZrO2 · SiO2 verwendet, wobei jedoch das
Zirkon (Zirkonsand) folgende Korngrößenverteilung aufwies:
Korngröße in mm
Über 0,2 2,16%
0,1:5 bis 0,2 26,13%
0,12 bis 0,15 32,18%
0,10 bis 0,12 25,49%
0,074 bis 0,10 13,39%
Unter 0,074 0,65%
Der Zirkonsand war somit in diesem Fall wesentlich gröber als der gemäß Beispiel 1 benutzte Zirkonsand.
Die erhaltene Sintermagnesia hatte folgende Zusammensetzung:
SiO2 1,05%
Fe2O3 5,30%
CaO 2,60%
Al2O3 0,24%
Mn3O4 0,66%
MgO 88,63%
ZrO2 1,52%
C/S (korr.) 1,92
Diese Sintermagnesia hatte nur ein KRG von 3,35 g/cm3, wogegen die gemäß Beispiel 1 mit feinkörnigerem
Zirkonsand unter ansonst gleichen Bedingungen gewonnene Sintermagnesia ein KRG von
3,40 g/cm3 aufwies.
Beispiel 6 Ausgangsmaterialien
I Dead Sea Hydroxid .. Filterkuchen II Dead Sea Kauster ... schwachgebrannt
(700 bis 8000C) III Dead Sea MgO totgebrannt (etwa 10000C
Rohmaterial
(V0
Fe2O3 (»/„)
CaO (»/„) .
MgO(°/0)
Fe2O3 (»/„)
CaO (»/„) .
MgO(°/0)
Glv.(7„) .
C/S
C/S
Zusatz
% Zirkon .. VoTaIk .... % Kreide ..
Sinter
KRG (g/cm3)
SiO2
Fe2O3 (Vo) ..
MgO (V0) ... GIv. (Vo) ....
ZrO2 (V0)
C/S
C/S (korr.) ...
0,15
0,05
0,75
65,85
33,20
5,0
2,2 2,6
3,30 1,20 0,12 3,04 |93,40 0,11 2,04
1,75
1,7 1,9
3,06 1,40 0,15 2,58 |95,75 0,12
1,84
0,14
0,05
0,48
80,98
18,35
3,4
2,5
3,33 1,15 0,14 0,52 96,03 0,12 2,04 0,45
Sintertemperatur 185O0C.
1,7
3,25 1,30 0,13 0,59 !97,85 0,13
0,45
III
0,18 0,09 0,73 98,76 0,24 4,1
3,6
3,30 1,25 0,12 0,77 95,36 0,10 2,40 0,61
3,14 1,39 0,13 0.82 97,52 0,14
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Sintermagnesia Gehalt von 10% als Mindestwert bezeichnet ist.
aus Magnesiumverbindungen, die beim Brennen 5 Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe
Periklas liefern, insbesondere aus Rohmagnesit zugrunde, das Kornraumgewicht von Smtermagnesia
oder kaustischer Magnesia, unter Zusatz von unter Anwendung von wesentlich geringeren Zirkon-Zirkon,
dadurch gekennzeichnet, daß zusätzen erheblich zu erhöhen und zugleich die
die Magnesiumverbindungen oder die kaustische Abbindung von CaO durch die SiO2-Komponente des
Magnesia mit, bezogen auf den MgO-Gehalt io ZrO2-SiO2 sowie ein reineres Sinterprodükt im
der daraus entstehenden Sintermagnesia, 0,2 bis Vergleich zur Verwendung anderer Sinterhilfsmittel
3,6% Zirkon (ZrO2-SiO2) einer Korngröße von preislich günstig zu erzielen.
höchstens 0,2 mm, wobei mindestens 90% des Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß es
Zirkons eine Korngröße von unter 0,075 mm ha- durch einen gegenüber dem Stand der Technik
ben, vermischt werden und die erhaltene Mischung 15 wesentlich geringeren Zusatz an Zirkonsilikat, nämlich
brikettiert und gesintert wird. 0,2 bis 3,6%, möglich ist, aus Rohstoffen, die beim
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Brennen MgO liefern, eine Sintermagnesia herzustellen,
zeichnet, daß ein Gemisch mit einem Gehalt von welche ein außergewöhnlich hohes Kornraumgewicht
0,4 bis 2,4% Zirkon brikettiert und gesintert wird. besitzt. Dieses Ergebnis muß im Hinblick auf den bis-
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch 20 her für erforderlich gehaltenen Gehalt an Zirkongekennzeichnet,
daß bei Verwendung von Roh- silikat als äußerst überraschend bezeichnet werden,
magnesit als Magnesiumverbindung Zirkon in Demnach betrifft die Erfindung ein Verfahren zur
einer Menge von 0,2 bis 1,8%, vorzugsweise Herstellung von Sintermagnesia aus Magnesium-0,4
bis 1,2%, zugesetzt wird. verbindungen, die beim Brennen Periklas liefern,
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, as insbesondere Rohmagnesit, oder kaustischer Magnesia
dadurch gekennzeichnet, daß die Magnesium- unter Zusatz von Zirkoniumverbindungen, welches
verbindungen oder die kaustische Magnesia in dadurch gekennzeichnet ist, daß die Magnesiumeiner
Korngröße von höchstens 4 mm, wobei verbindungen oder die kaustische Magnesia mit,
mindestens 15% feiner als 0,015 mm sind, einge- bezogen auf den MgO-Gehalt der daraus entstehenden
setzt werden. 30 Sintermagnesia, 0,2 bis 3,6%, vorzugsweise 0,4 bis
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekenn- 2,4% Zirkon (ZrO2-SiO2) einer Korngröße von
zeichnet, daß mindestens 80% der Magnesium- höchstens 0,2 mm, wobei mindestens 90% des Zirkons
verbindungen oder der kaustischen Magnesia in eine Korngröße von unter 0,075 mm haben, vermischt
einer Korngröße von unter 0,1 mm verwendet werden und die erhaltene Mischung brikettiert und
werden. 35 gesintert wird. Bei Verwendung von Rohmagnesit
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, als Magnesiumverbindung wird Zirkon zweckmäßig
dadurch gekennzeichnet, daß das korrigierte in einer Menge von 0,2 bis 1,8%, vorzugsweise 0,4 bis
Kalk-Kieselsäure-Gewichtsverhältnis in der zu 1.2%, zugesetzt.
sinternden Mischung auf einen Wert von 1,7 bis 2,2, Es ist hier festzuhalten, daß bereits ein Verfahren
vorzugsweise 1,85 bis ?.,0, eingestellt wird. 40 zum erleichterten Sintern von Dolomit, Magnesit und
Kalk im Drehrohrofen unter Zusatz von Sinterhilfs-
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