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Verfahren zur Herstellung von kalkreichem Sintermagnesit mit hoher Lagerbeständigkeit
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von kalkreichem Sintermagnesit mit hoher Lagerbeständigkeit, der als solcher, d. h. also ohne Zusatz von weiteren feuerfesten Stoffen, für die Herstellung von feuerfesten Steinen und Massen geeignet ist.
Es. ist bereits bekannt, zur Herstellung von Sintermagnesit von Gemischen von Magnesiumoxyd und überschüssigem Calciumoxyd auszugehen, diese Gemische schwach zu brennen und dann den Überschuss des Calciumoxyds durch Umsetzung mit Magnesiumchloridlauge zu entfernen und hierauf den zurückbleibenden ca1ciumoxydhaltigen Magnesiaschlamm nach Befreiung von der Lauge zu sintern (deutsche Patentschrift Nr. 288262). Gemäss einem weiteren bekannten Verfahren wird eine Mischung von Magnesit mit
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als das eben angefllhrte, hat aber den erheblichen Nachteil, dass die Zusammensetzung hinsichtlich aller Bestandteile nur innerhalb sehr enger Grenzen schwanken darf und der Kieselsäuregehalt für verschiedene Anwendungszwecke zu hoch ist.
Im wesentlichen das gleiche gilt auch im Falle eines Verfahrens zur Herstellung von magnesiahaltigen Produkten, bei welchem zur Gewinnung von Erzeugnissen aus etwa 70 % feuerfesten Bestandteilen und 30 % Bindemitteln von einer Mischung von Stoffen ausgegangen wird, die nach dem Brennen etwa 45 - 50 % Magnesia, etwa 20 % Kalk in nur gebundener Form, etwa 20 % Eisenoxyde und etwa 8 % Kieselsäure enthalten (USA-Patentschrift Nr. 2, 133,672).
Ein anderer bekannter Vorschlag geht dahin, feuerfeste Massen, insbesondere Schmelzmassen, unter Verwendung von Stoffen, die Magnesiumoxyd, Calciumoxyd, Aluminium- und bzw. oder Eisenoxyd und möglichst wenig Kieselsäure enthalten, unter Zusatz von Knochenasche als phosphorhaltigem Material in der Weise herzustellen, dass das Endprodukt einen Gehalt von 50 bis 80 % Kalk und/oder Magnesia, 3 bis 35 % Tonerde und/oder Eisenoxyd und 3 bis 15 % Pa05 aufweist (USA-Patentschrift Nr. 2, 234, 006). Diese Produkte, die z. B. 17, 5 % Magnesia neben 68 % gebranntem Dolomit, oder 45 % Magnesia neben 39 % Kalk enthalten können. sind jedoch zumindest dann, wenn sie nicht in Form von Schmelzmassen vorliegen, gegen Hydratation im allgemeinen nur wenig beständig.
Schliesslich können feuerfeste Steine aus einer Mischung von Chromerz und gesinterter Magnesia erhalten werden, indem als Formmasse ein Gemenge von etwa 70 Gew. -Teilenzer- kleinertem Magnesiaklinker, der etwa 18 % Calciumoxyd eIlthâlt und dessen Korngrösse 1 mm nicht überschreitet, und etwa 30 Gew.-Teilen zerkleinerten Chromerz einer Korngrösse von 1 bis 2, 5 mm verwendet wird (deutsche Patentschrift Nr. 624763). Bei diesem Verfahren handelt es sich demnach nicht um die Herstellung von Sintermagnesit an sich, sondern es wird von einer Mischung von Magnesiaklinker nicht näher definierter Art und Chromerz ausgegangen, wobei nur bei Einhaltung ganz bestimmter Regeln hinsichtlich der prozentuellen Zusammensetzung der Mischung und vor allem der. Kotngrössen der Mischung-
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Die vorliegende Erfindung zielt nun darauf ab, ein Verfahren zur Herstellung eines kalkreichen Sintermagnesits mit hoher Lagerbeständigkeit und mit auch in anderer Hinsicht befriedigenden Eigenschaften
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sich allein zur Herstellung feuerfester Erzeugnisse verwendet werden kann. Die Erfindung beruht auf der Feststellung, dass dies dann gelingt, wenn das verwendete Ausgangsmaterial bzw. die Ausgangsstoffe in fein verteiltem Zustand vorliegen, und aufbauend auf dieser Feststellung ist das Verfahren gemäss der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass natürliche oder synthetisch erhaltene Magnesia bzw. Magnesiumverbindungen, die beim Brennen Magnesia liefern, insbesondere natürlicher Rohmagnesit oder Magnesiumhydroxyd,
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unter 0, 3 mm, fein gemahlen bzw. fein verteilt und gesintert werden.
Falls z. B. Rohmagnesit oder natürliche oder synthetische Magnesia-unter dieser Bezeichnung soll im vorliegenden Zusammenhang eine Magnesia verstanden werden, die durch Brennen von Rohmagnesit oder Magnesiumverbindungen, zweckmässig bei Temperaturen unterhalb der Sintertemperatur, erhalten wurde-einer Zusammensetzung, die der oben angeführten Zusammensetzung nicht entspricht, Verwendung finden sollen, dann werden diese Stoffe fein gemahlen und mit den erforderlichen Mengen an feinverteilten Zusatzstoffen vermischt oder aber diese Stoffe werden gemeinsam mit den Zuschlägen fein vermahlen und dann gesintert. Bei Verwendung von synthetischen Magnesiumverbindungen, die durch Brennen in Magnesiumoxyd übergehen, wie insbesondere Magnesiumhydroxyd, können hingegen die Zusatzstoffe zweckmässig im Verlaufe der Herstellung der Magnesiumverbindungen, also z.
B. während der Ausfällung des Magnesiumhydroxyds, zugeschlagen werden, oder sie können der betreffenden Lösung, aus der die Magnesiumverbindung bzw. das Hydroxyd ausgefällt werden soll, vor der Ausfällung desselben zugesetzt werden.
Das nach dem Verfahren gemäss der Erfindung erhaltene Sintermaterial zeigt eine vollkommene Homogenität und erweist sich trotz des hohen Kalkgehaltes als überraschend luftbeständig, so dass es lange gelagert werden kann, wogegen ein in grobstückiger Form gebranntes Material gleicher Zusammensetzung nicht luftbeständig und daher auch nicht lagerbeständig ist. Der erfindungsgemäss hergestellte Sintermagnesit wirkt in der gleichen günstigen Weise wie Dolomit an Schlackenreaktionen mit, hat aber gegenüber diesem den Vorteil einer erhöhten Schlackenbeständigkeit. Auf Grund dieser Eigenschaften ist der Sintermagnesit nicht nur zur Erzeugung von feuerfesten Steinen oder grossformatigen Blöcken, sondern insbesondere auch zur Herstellung von Stampf- und Flickmassen geeignet.
Wenn, wie dies im allgemeinen bei Steinen und Blöcken der Fall ist, ein Sintermagnesit einer geringen Kornporosität gewünscht ist, dann erfolgt die Herstellung des Sintermagnesits auf die Weise, dass das feingemahlene bzw. feinverteilte Ausgangsmaterial in brikettiertem Zustand gesintert wird. Wenn hingegen Sintermagnesit für die Herstellung von Steinen, Blöcken und Stampfmassen, u. zw. insbesondere unter Verwendung von Teer als'Bindemittel, verwendet werden soll, dann wird, da in diesem Fall eine höhere Kornporosität zweckmässig ist, das feingemahlene bzw. feinverteilte Ausgangsmaterial nicht unter Druck brikettiert, sondern granuliert und dann gesintert.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von kalkreichem Sintermagnesit mit hoher Hydratationsbeständigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass natürliche oder synthetisch'erhaltene Magnesia bzw. Magnesium Verbindungen, die beim Brennen Magnesia liefern, insbesondere natürlicher Rohmagnesit oder Magnesiumhydroxyd, mit einem Gehalt von etwa 79,0 bis 53, 0 % MgO, 15,0 bis 35, 0 % CaO, 6, 0 bis 9,0 % Fe und AlPs"nd 0, 1 bis 3,0 % Si02, bezogen auf das Brennprodukt, auf eine Korngrösse von unter 0, 75 mm, zweckmässig unter 0, 3 mm, fein gemahlen bzw. fein verteilt und gesintert werden.