DE2739345C3 - Verfahren zur Aufbereitung von feinkörnigen, gesinterten Erdalkalioxiden, insbesondere Dolomit - Google Patents
Verfahren zur Aufbereitung von feinkörnigen, gesinterten Erdalkalioxiden, insbesondere DolomitInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Insbesondere bezieht sie sich auf ein Verfahren zur Aufbereitung von Schachtofen-Sinterdolcmit, der nach dem
Brennen im Schachtofen in feinkörniger oder pulveriger Form anfällt und vorzugsweise im Körnungsbereich
von 0 bis 2 mm liegt.
Der im Zuge des Brennvorgangs von Dolomit im
Schachtofen anfallende gesinterte Feinkornanteil ist nur begrenzt verwendbar. FQr die Zwecke der Ausmauerung
von metallurgischen Schmelzgefäßen scheiden die Feinkornanteile, die in Prozentsätzen bis zu 15% beim
Brennvorgang anfallen, völlig aus. Eine Brikettierung
dieser Feinstkornbestandteile führt nicht zu einer brauchbaren Lösung, weil die so hergestellten Briketts
nicht die nötige Festigkeit aufweisen. Es ist zwar schon versucht worden, durch komplizierte Brikettierungsverfahren
mit Hilfe von Bindemitteln Briketts von höherer Festigkeit herzustellen, der diesbezügliche Aufwand
und auch die Ergebnisse sind jedoch sehr unbefriedigend. Man ist daher in der Regel gezwungen, die Feinkornbestandteile
in anderer Weise zu verwerten, indem sie beispielsweise als Düngemittel eingesetzt werden.
Der dabei erzielbare Preis, liegt aber größenordnungsgemäß unter dem Preis, der für Qualitäten erzielbar ist,
die für metallurgische Zwecke geeignet sind.
Das Verfahren der eingangs genannten Art ist aus dem Werk »Technologie der keramischen Erzeugnisse
emschrießlich der feuerfesten Baustoffe« von P. P. Budnikow,
VEB Verlag Technik Berlin, 1953 bekannt Danach wird, s. S. 348 bis 350, insbesondere S. 349, letzter
Abs., das aufzubereitende, feinkörnige Erdalkalioxid, wozu auch der Feinkornabfall des gesinterten Dolomits
gehört, nach Anfeuchten und nach Mahlen auf Rohrmühlen oder nach dem Löschen zu Kalkmilch in den
Brennofen zurückgegben und somit einem zweiten Brennvorgang unterworfen. Hierdurch wird ein Stükkigbrcnncn
möglich. Durch die Zugabe von Wasser werden jedoch beim ersten Brennvorgang erhaltene,
oxidische Verbindungen in die entsprechenden Hydroxide überfuhrt, womit die Wirkung des ersten Brennvorgangs
aufgehoben ist. Demzufolge unterscheidet Budnikow iiuch nicht hinsichtlich der Aufbereitung von ungebranntem,
noch nicht bis zu Ende gebranntem oder bereits einmal gebranntem FeinkornabfalL
Bei dem Verfahren gemäß der GB-PS 4 86 899 wird
zur Herstellung von totgebrannter Magnesia oder ma-
s gnesiahaltigen Mischungen das Ausgangsmaterial in einem Drehofen bei 1400 bis 1800° C gebrannL Bei der
Herstellung von Sinterdolomit wird der Staub wieder in das Verfahren zurückgeführt (S. 5, Zeilen 44 bis 80).
Hierdurch wird jedoch kein Stückigbrennen ermöglicht,
to weil sich das staubförmige Material nicht zufällig zu
gößeren Aggregaten zusammenballt, sondern vielmehr aufgrund der in einem Drehofen herrschenden Zugverhältnisse
mehr oder weniger schnell den Drehofen in Form von Staub wieder verläßt Dementsprechend soll
is der Verlust an kalziniertem und totgebranntem Material
in Form von Staub möglichst gering gehalten werden (S. 4, Zeilen 69 bis 73).
Weiterhin sind schon Verfahren bekannt, bei denen pulverförmiger oder feinkörniger Rohstoff zur Herstellung
von gebranntem Kalk oder Dolomit granuliert und in granulierter Form dem Brennofen zugefühfi wird.
Zusammen mit dem Rohstoff hat man auch von dem Brennofen stammenden Flugstaub beigemischt, der zusammen
mit dem Rohstoff einem Granulierungsvorgang unterzogen wurde. Derartige Verfahren sind aber
für gesintertes Feinkornmaterial ungeeignet, weil das bei der Granulierung verwendete Wasser zu einer sofortigen
Hydratisierung des gesinterten Materials — da es stark hygroskopisch ist — führt und somit für den
beabsichtigten Verwendungszweck ungeeignet wird.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Fein-
und Feinstkornanteile zu Grobkornbestandteilen aufzuarbeiten, welche verbesserte Eigenschaften gegenüber
dem bekannten, gesinterten, gebrannten, naß aufbereiteten und anschließend wieder gesinterten Material aufweisen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die fein- und/
oder feinstkörnigen Erdalkalioxide in Stückform ohne Bindemittel bis zur Erlangung einer solchen Festigkeit
gepreßt werden, daß sie nach der Pressung dem Brennofen zugeführt werden können, und daß sie hier dem
zweiten Brennvorgang unterzogen und als zweifach gesintertes, stückiges Material aus dem Brennofen ausgetragen
werden.
Das beim Brennen im Schachtofen erhaltene feinkörnige Erdalkalioxid wird ohne Bindemittel stückförmig,
z. B. in Form von Eierbriketts, gepreßt und in dieser Form dann erneut dem Schachtofen zusammen mit oder
ohne anderes, zu brennendes Erdalk?!:karbonat zugcführt.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß die ohne Bindemittel brikettierten Stücke, die aus dem Preßvorgang
des feinkörnigen Sintergutes stammen, bei der Ofenreise eine Festigkeit und eine Dichte erhalten, die
über der Dichte und der Festigkeit der anderen grobkörnigen Bestandteile liegen. Die brikettierten Stücke,
deren Material einen zweifachen Sintervorgang durchlaufen hat, lassen sich aufgrund ihrer Form und ihrer
größeren Druckfestigkeit sowie ihrer durchgehend grauschwarzen Farbe ohne weiße Einschlüsse sofort
identifizieren. Sie weisen beispielsweise spezifische Gewichte um 3,4 auf, während der normale grobkörnige
Sinter ein Raumgewicht von nur 2,6 aufweist. Druck- und Abriebfestigkeit sind dabei gleich groß oder sogar
deutlich erhöht. Auch die Neigung zur Hygroskopie ist gegenüber dem anderen, grobkörnigen, gesinterten Material,
welches nur in einer Ofenreise gebrannt wurde, wesentlich erniedrigt.
Es versteht sich natürlich von selbst, daß bei jeder
Ofenreise erneut feinkörniges Sintermaterial anfällt dieses feinkörnige Sintermaterial stammt aber nicht aus
dsm brikettierten feinkörnigen Material, welches zwei Ofenreisen durchläuft, sondern geht ausschließlich auf
das Erdalkalikarbonat zurück, welches einem ersten Sintervorgang unterzogen wird.
Die Brikettierung kann in jeder Presse durchgeführt werden, soweit nur die Verfestigung der Feinkornbestandteile
ohne Zuhilfenahme von Bindemitteln mit so hohen Festigkeiten durchgeführt werden kann, daß die
erzielten Briketts keine nennenswerte Beschädigung beim Tansport in den Schachtofen bzw. innerhalb des
Schachtofens erleiden. Besonders hat sich eine Brikettierung in Eierbrikettform bewährt
Natürlich kann das stückig gepreßte Feinkornmaterial auch getrennt in einen Schachtofen eingespeist werden
und ohne Rohdolomit zugeführt werden.
Die Erfindung ermöglicht es, den im Durchschnitt et wa 15%-igen Feie&irnanteil völlig zu eliminieren und
ihn in besonders äk-äle und feste Grobkomanteile umzuwandeln.
Versuche haben ergeben, daß die im Schachtofen gebrannten Briketts des feinkörnigen Sinters sich in Wasser
erst nach 8,5 Stunden auflösen. Während die ungebrannten Briketts des feinkörnigen Sintermaterials bei
Lagerung an der Luft infolge der Hydratisierung nach drei Tagen gänzlich zerfielen, ergab sich bei dem gebrannten
Brikett auch nach einer Lagerung von mehr als 10 Tagen an der Luft keine wesentliche Hydratisierung.
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Claims (2)
1. Verfahren zur Aufbereitung von feinkörnigen und/oder feinstkörnigen, gesinterten Erdalkalioxiden,
insbesondere des beim Brennvorgang von Dolomit in Brennofen {z. B. Schachtofen oder Drehöfen)
anfallenden Feinkornanteils, zu stückigem Material mittels eines zweiten Brennvorgangs, dadurch
gekennzeichnet, daß die fein- und/ oder feinstkörnigen, gesinterten Erdalkalioxide in
stückige Form ohne Bindemittel bis zur Erlangung einer solchen Festigkeit gepreßt werden, daß sie
nach der Pressung dem Brennofen zugeführt werden können, und daß sie hier dem zweiten Brennvorgang
unterzogen und als zweifach gesintertes, stückiges Material aus dem Brennofen ausgetragen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das fein- und/oder feinstkörnige Material zwischen 0 und 3 mm dem Verfahren gemäß
Anspruch 1 unterzogen wird.
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