DE2739345B2 - Verfahren zur Aufbereitung von feinkörnigen Erdalkalioxyden, insbesondere von in Schachtofen anfallendem feinkörnigem kaustisch gebranntem Dolomit - Google Patents
Verfahren zur Aufbereitung von feinkörnigen Erdalkalioxyden, insbesondere von in Schachtofen anfallendem feinkörnigem kaustisch gebranntem DolomitInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Aufbereitung von feinkörnigen Erdalkalioxiden,
insbesondere von Schachtofen-Sinterdolomit, der nach dem Brennen im Schachtofen in feinkörniger
oder pulveriger Form anfällt und vorzugsweise im Körnungsbereich von 0 bis 2 mm liegt.
Der im Zuge des Brennvorgangs von Dolomit im so Schachtofen anfallende gesinterte Feinkornanteil ist nur
begrenzt verwendbar. Für die Zwecke der Ausmauerung von metallurgischen Schmelzgefäßen scheiden die
Feinkornanteile, die in Prozentsätzen bis zu 15% beim Brennvorgang anfallen, völlig aus. Eine Brikettierung -S5
dieser Feinstkornbestandteile führt nicht zu einer brauchbaren Lösung, weil die so hergestellten Briketts
nicht die nötige Festigkeit aufweisen. Es ist zwar schon versucht worden, durch komplizierte Brikettierungaverfahren
mit Hilfe von Bindemitteln Briketts von höherer Festigkeit herzustellen, der diesbezügliche Aufwand und
auch die Ergebnisse sind jedoch sehr unbefriedigend. Man ist daher in der Regel gezwungen, die Feinkornbestandteile
in anderer Weise zu verwerten, indem sie beispielsweise als Düngemittel eingesetzt werden. Der
dabei erzielbare Preis liegt aber größenordnungsgemäß unter dem Preis, der für Qualitäten erzielbar ist, die für
metallurgische Zwecke geeignet sind.
Es sind zwar auch schon Verfahren bekannt, bei denen pulverförmiger oder feinkörniger Rohstoff zur ·
Herstellung von gebranntem Kalk oder Dolomit granuliert und in granulierter Form dem Brennofen
zugeführt wird. Zusammen mit dem Rohstoff hat man auch von dem Brennofen stammenden Flugstaub
beigemischt, der zusammen mit dem Rohstoff einem Granulierungsvorgang unterzogen wurde. Derartige
Verfahren sind aber für gesintertes Feinkornmaterial ungeeignet, weil das bei der Granulierung verwendete
Wasser zu einer sofortigen Hydratisierung des gesinterten Materials — da es stark hygroskopisch ist — führt feo
und somit für den beabsichtigten Verwendungszweck uneeeisnet wird.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Feinst- und Feinkornbestandteile so aufzuarbeiten, daß
diese als Grobkornbestandteile anfallen, welche dieselben oder sogar verbesserte Eigenschaften gegenüber
dem üblichen kaustisch gebrannten grobkörnigen Material aufweisen.
Die Erfindung löst die vorliegende Aufgabe dadurch, daß das beim Brennen im Schachtofen erhaltene
feinkörnige Erdalkalioxid ohne Bindemittel stückförmig z.B. in Form von Eierbriketts, gepreßt wird und in
dieser Form dann erneut dem Schachtofen mit oder ohne anderem zu brennendem Erdalkalikarbonat
zusammen zugeführt wird.
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß die ohne Bindemittel brikettierten Stücke, die aus dem
Preßvorgang des feinkörnigen Sintergutes stammen, bei der Ofenreise eine Festigkeit und eine Dichte erhalten,
die über der Dichte und der Festigkeit der anderen grobkörnigen Bestandteile liegen. Die brikettierten
Stücke, deren Material einen zweifachen Sintervorgang durchlaufen hat, lassen sich aufgrund ihrer Form und
ihrer größeren Druckfestigkeit sowie ihrer durchgehend grauschwarzen Farbe ohne weiße Einschlüsse
sofort identifizieren. Sie weisen beispielsweise spezifische Gewichte um 3,4 auf, während der normale
grobkörnige Sinter ein Raumgewicht von nur 2,6 aufweist Druck- und Abriebfestigkeit sind dabei gleich
groß oder sogar deutlich erhöht Auch die Neigung zur Hygroskopie ist gegenüber dem anderen grobkörnigen
gesinterten Material, welches nur in einer Ofenreise gebrannt wurde, wesentlich gesteigert
Es versteht sich natürlich von selbst daß bei jeder Ofenreise erneut feinkörniges Sintermaterial anfällt,
dieses feinkörnige Sintermaterial stammt aber nicht aus dem brikettierter, feinkörnigen Material, welches zwei
Ofenreisen durchläuft sondern geht ausschließlich auf das Erdalkalikarbonat zurück, welches einem ersten
Sintervorgang unterzogen wird.
Die Brikettierung kann in jeder Presse durchgeführt werden, soweit nur die Verfestigung der Feinkornbestandteile
ohne Zuhilfenahme von Bindemitteln mit so hohen Festigkeiten durchgeführt werden kann, daß die
erzielten Briketts keine nennenswerte Beschädigung beim Transport in den Schachtofen bzw. innerhalb des
Schachtofens erleiden. Besonders hat sich eine Brikettierung in Eierbrikettform bewährt.
Natürlich kann das stückig gepreßte Feinkornmaterial auch getrennt in einem Schachtofen eingespeist
werden und ohne Rohdolomit zugeführt werden.
Die Erfindung ermöglicht es, den im Durchschnitt etwa 15%igen Feinkornanteil völlig zu eliminieren und
ihn in besonders dichte und feste Grobkornanteile umzuwandeln.
Versuche haben ergeben, daß die im Schachtofen gebrannten Briketts des feinkörnigen Sinters sich in
Wasser erst nach 8,5 Stunden auflösen. Während die ungebrannten Briketts des feinkörnigen Sintermaterials
bei Lagerung an der Luft infolge der Hydratisierung nach drei Tagen gänzlich zerfielen, ergab sich bei dem
gebrannten Brikett auch nach einer Lagerung von mehr als 10 Tagen an der Luft keine wesentliche Hydratisierung.
Claims (2)
1. Verfahren zur Aufbereitung von feinkörnigen und/oder feinstkörnigen gesinterten Erdalkalioxiden,
insbesondere von in Brennöfen (z. B. Schachtöfen und Drehrohröfen) kaustisch gebranntem
Dolomit, dadurch gekennzeichnet, daß die fein- und/oder feinstkörnigen Erdalkalioxide in
stückige Form ohne Bindemittel bis zur Erlangung einer solchen Festigkeit gepreßt werden, daß sie ι ο
nach der Pressung z. B. dem Schachtofen zugeführt werden können, und daß sie hier einem zweiten
Brennvorgang unterzogen und als zweifach gebranntes stückiges Material aus dem Brennofen
ausgetragen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das fein- und/oder feinstkörnige
Material zwischen 0 und 3 mm dem Verfahren gemäß Anspruch 1 unterzogen wird.
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