DE1646837B1 - Verfahren zur herstellung von feuerfesten insbesondere unge brannten magnesitchrom und chrommagnesitsteinen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von feuerfesten insbesondere unge brannten magnesitchrom und chrommagnesitsteinenInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung ist aus sehr großen Periklaskristallen, großen Kristallen
von feuerfesten, insbesondere ungebrannten Magnesit- von Chromit in Form von Sekundärspinellen und ge-
chrom- und Chrommagnesitsteinen. trennt angeordneten Taschen von Silikaten aufgebaut,
Das Ziel der Erfindung besteht darin, Steine aus wobei nur eine Bindung Periklas—Periklas, Sekundär-Mischungen
von Magnesia und Chromit zu schaffen, 5 spinelle—Sekundärspinelle und Periklas—Sekundärdie
vorzugsweise in ungebranntem Zustand oder aber spinelle vorhanden ist. Demnach unterscheiden sich
nach einem Brand in nichtoxydierender Atmosphäre Steine aus Schmelzmassen dieser Art wesentlich, z. B.
bei Temperaturen von etwa 300 bis 10000C, ins- durch eine schlechtere Temperaturwechselbeständigbesondere
500 bis 800° C, verwendet werden können keit, von den Steinen gemäß der Erfindung. Ferner ist
und einerseits hochgebrannten, d. h. bei Temperaturen io eine feuerfeste Masse, die zum überwiegenden Teil aus
von über 1700° C gebrannten Magnesitchrom- und gemahlenem Chromerz und gegebenenfalls bindend
Chrommagnesitsteinen bezüglich der Temperatur- bzw. klebend wirkenden organischen oder kieselsäurewechselbeständigkeit,
Druckfeuerbeständigkeit und armen anorganischen Stoffen und unter Umständen Biegedruckfestigkeit zumindest gleichwertig sind, und anderen kieselsäurearmen Zuschlagstoffen aufgebaut
anderseits selbst gegenüber solchen hochgebrannten 15 ist, bekannt (deutsche Patentschrift 667 691). Beispiels-Steinen
die Vorteile einer verbesserten Kaltdruckfestig- weise kann diese Masse aus Chromit und etwa 5%
keit und Abriebfestigkeit sowie eines erhöhten Wider- Teer oder aus 95 % Sintermagnesia, 5 % feingemahstandes
gegen Schlackenangriff aufweisen. Insbesondere lenem Chromerz und Sulfitablauge bestehen. In den
zielt die Erfindung darauf ab, Steine der angeführten Art üblichen Steinen und Massen mit einem höheren
zu schaffen, die für eine Zustellung besonders hoch- 20 Chromerzgehalt, also in nicht aus Simultansinter aufbeanspruchter
Teile von Industrieöfen, wie vor allem gebauten Magnesitchrom- und Chrommagnesitsteinen,
Wänden von Elektroofen, für die bisher noch kein wirken Teer und andere verkokbare Stoffe lediglich
Material mit zufriedenstellender Haltbarkeit vorliegt, klebend, und dies nur bei niedrigen Temperaturen,
geeignet sind. Am besten haben sich für solche Zu- Teer und ähnliche Stoffe entwickeln in solchen Steinen
Stellungen noch Teermagnesitsteine bewährt, doch 25 demnach nur bei niedrigen Temperaturen eine Bindeliegt
ein Nachteil dieser Steine in deren mäßiger Tem- mittelwirkung, bei höheren Temperaturen verkracken
peraturwechselbeständigkeit. sie, und der dabei entstehende Kohlenstoff wird durch
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß die Umsetzung mit den reduzierbaren Oxyden solcher übangeführten
Ziele dann erreicht werden können, wenn licher chromerzhaltiger Steine praktisch völlig auffür
die Herstellung der feuerfesten Steine ein Sinter- 30 gebraucht. Dadurch geht in diesen Steinen ab 700° C
material, das durch gemeinsames Brennen der als Aus- die Festigkeit bis zur Ausbildung der keramischen
gangsmaterialien verwendeten chromoxydhaltigen und Bindung verloren. In den erfindungsgemäßen Steinen
Magnesiumoxyd liefernden Stoffe bei einer Mindest- bleibt jedoch die Hauptmenge des Kohlenstoffs ertemperatur
erhalten worden ist, zusammen mit Teer halten, so daß es zur Ausbildung eines Kohlenstoffod.
dgl. verwendet wird. Demnach betrifft die Erfin- 35 gerüstes und damit verbunden zu einer Verfestigung
dung ein Verfahren zur Herstellung von feuerfesten, und schlackenabweisenden Wirkung der Steine kommt,
insbesondere ungebrannten, Magnesitchrom- und Beispielsweise ist festzuhalten, daß bei Verwendung
Chrommagnesitsteinen unter Verwendung eines Sinter- von 5% Teer in erfindungsgemäßen Steinen aus
materials (Simultansinter), das durch gemeinsames Simultansinter nach reduzierendem Tempern bei
Brennen von chromoxydhaltigen Stoffen, insbesondere 40 800° C noch 1,2% Restkohlenstoff vorhanden sind,
Chromerz, mit Magnesit, gegebenenfalls Sintermagne- wogegen in üblichen Magnesitchrom- oder Chromsia,
oder anderen natürlichen oder synthetischen, beim magnesitsteinen der gleichen Zusammensetzung nach
Brennen Magnesiumoxyd liefernden Magnesiumverbin- einer solchen Behandlung nur mehr 0,3 % Restkohlendungen
bei Temperaturen von mindestens 1700°C, vor- stoff vorliegen.
zugsweise 1750°C, ohne Schmelzen erhalten wird und 45 Im Zusammenhang mit Magnesitchrom-und Chromin
welchem die Periklas- und Chromerzteilchen direkt magnesitsteinen mit einer direkten Bindung zwischen
miteinander verbunden sind, wobei dieses Verfahren den Periklas- und Chromerzteilchen ist auch auf die
dadurch gekennzeichnet ist, daß das Sintermaterial in bekannten hochgebrannten Steine zu verweisen, die
gekörnter Form in an sich bekannter Weise mit 3 bis dadurch erhalten werden, daß man sie vor ihrer Ver-9
°/0, vorzugsweise 4,5 bis 5,5% Teer und/oder Pech, 50 Wendung einem Hochtemperaturbrand bei Tempeinsbesondere
Hartpech, oder Bitumen oder ge- raturen von über 1700° C unterwirft. Ein solches
gebenenfalls ähnlichen Gemischen hochmolekularer Brennverfahren ist aber technisch aus verschiedenen
Kohlenwasserstoffe vermischt und zu Steinen verformt Gründen nur schwierig durchführbar. Diesbezüglich
wird. kann gesagt werden, daß in Betrieben, in welchen
Es kann an dieser Stelle erwähnt werden, daß der 55 Steine bei üblichen Temperaturen gebrannt werden,
Erfinder in einer gleichzeitig eingereichten Anmeldung ein Hochtemperaturbrand nur mit großen Investitionen
(P 1 646 838) vorgeschlagen hat, feuerfeste, gebrannte in das Erzeugungsprogramm aufgenommen werden
Magnesitchrom- und Chrommagnesitsteine aus einem kann, da im Falle eines Hochtemperaturbrandes be-Simultansinter
mit einer direkten Bindung zwischen sondere, mit einem erheblichen Zeitaufwand und mit
den Periklas- und Chromerzteilchen mit Teer, Pech, 60 Kosten verbundene Maßnahmen erforderlich sind, um
Bitumen oder allenfalls ähnlichen Gemischen hoch- ein Verdrücken der Steine zu verhindern und deren Maßmolekularer Kohlenwasserstoffe zu imprägnieren. und Formhaltigkeit zumindest annähernd zu gewahr-Ferner
ist ein Verfahren zur Herstellung eines feuer- leisten.
festen Materials durch Schmelzen einer Mischung von Der Erfinder hat sich schon früher mit diesem
Magnesia und Chromit beschrieben worden (deutsche 65 Problem befaßt und dabei Möglichkeiten gefunden,
Patentschrift 891 826). In einem solchen Schmelz- den Steinbrand bei hohen Temperaturen zu vermeiden,
material kann jedoch keine direkte Bindung zwischen Gemäß einem Verfahren, das diesem Zweck dient,
Chromerz- und Periklasteilchen vorliegen, sondern es werden zur Herstellung von gebrannten oder un-
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gebrannten feuerfesten Magnesitchrom- und Chrom- mehr, verwendet. Eine günstige Kornzusammenmagnesitsteinen
chromoxydhaltige Stoffe, insbesondere setzung des Steines liegt dann vor, wenn das Sinter-Chromerz,
mit Magnesit, gegebenenfalls Sintermagne- material aus einem grobkörnigeren Anteil einer Kornsit,
oder anderen natürlichen oder synthetischen, beim größe von mindestens 0,3 mm und einem Feinmehl-Brennen
Magnesiumoxyd liefernden Magnesiumver- 5 anteil von unter 0,2 mm, vorzugsweise höchstens
bindungen vermischt und, vorzugsweise nach Ver- 0,12 mm, aufgebaut ist. In allen Fällen soll der grobformung
zu Briketts bzw. Steinen, bei Temperaturen körnigere Anteil mindestens 60% des Sintermaterials
von mindestens 1700° C ohne Schmelzen gemeinsam ausmachen und eine Korngröße von 0,3 bis 5 mm,
gesintert (Simultanbrand), und das Sintermaterial wird z. B. 0,3 bis 4 mm, zweckmäßig 0,3 bis 3 mm, haben,
dann gekörnt und, allenfalls nach Zusatz von Sinter- io Ein Feinmehlanteil von über 35% des Sintermaterials
magnesia, zu Steinen verformt. Bei diesem Verfahren ist aus Gründen einer Verschlechterung der Tempewird
die Kombination von Maßnahmen angewandt, raturwechselbeständigkeit der Steine im allgemeinen
daß nicht empfehlenswert. Besonders günstige Ergebnisse
a) für die Herstellung des Sintermaterials mindestens werden dann erhalten, wenn das verwendete Sinter-65%,
vorzugsweise mindestens 80%, der chrom- 15 material ein Kalk-Kieselsäure-Verhältnis von höchstens
oxydhaltigen Stoffe in einer Korngröße von über 0,6, vorzugsweise höchstens 0,35, und einen Kiesel-0,12
mm vorliegen, Säuregehalt von höchstens 5,5%, vorzugsweise höch-
b) wogegen der Magnesit oder die beim Brennen stens 4,5 %> hat.
Magnesiumoxyd liefernden Stoffe eine Korngröße Gegebenenfalls kann dem Sintermaterial neben
von unter 0,12 mm, vorzugsweise höchstens 20 Teer und/oder Pech bzw. Bitumen oder ähnlichen
0,10 mm, aufweisen und Stoffen auch noch Sintermagnesia in einer Menge von
c) das Sintermaterial einen Kieselsäuregehalt von höchstens 35 %, bezogen auf die feuerfesten Bestandhöchstens
5,5%. vorzugsweise höchstens 4,5%, teüe>
zugesetzt werden. Ein Zusatz von feinkörniger und Sintermagnesia einer Korngröße von bis zu 0,12 mm
d) ein Kalk-Kieselsäure-Verhältnis von höchstens 25 zu dem Sintermaterial darf aber nur in Mengen von
0,6, vorzugsweise höchstens 0,35, hat. höchstens 8% erfolgen.
Gemäß einem weiteren Verfahren des Erfinders er- Die Steine gemäß der Erfindung sind hauptsächlich
folgt zur Herstellung von ungebrannten, feuerfesten für eine Verwendung in ungebranntem Zustand be-Steinen
und Massen aus Magnesitchrom und Chrom- stimmt; es ist jedoch auch möglich, sie vor ihrem Einmagnesit
der Simultanbrand bei Temperaturen von 30 bau in den zuzustellenden Ofen einem Brand in nicht
mindestens 175O0C, wobei der Satz für die Herstellung oxydierender, d.h. reduzierender oder neutraler
des Simultansinters auf ein Kalk-Kieselsäure-Ver- Atmosphäre zu unterwerfen. Die Steine zeichnen sich
hältnis von höchstens 0,6, vorzugsweise höchstens 0,35, insbesondere durch eine hohe Temperaturwechsel-
und einen Kieselsäuregehalt von höchstens 5,5 %, vor- beständigkeit aus und haben nach der Verkokung des
zugsweise höchstens 4,5 %, eingestellt wird. 35 als Bindemittel verwendeten Teers und/oder Pechs
Das nach den beiden angeführten Verfahren er- bzw. Bitumens oder ähnlichen Stoffen eine Kaltdruckhaltene
Sintermaterial (Simultansinter) trägt die festigkeit, Abriebfestigkeit und Schlackenbeständig-Eigenschaften
des Hochtemperaturbrandes, nämlich keit, die zumindest genau so gut ist wie die der bedie
direkte Bindung (»direct bond«) zwischen den kannten Teermagnesitsteine oder teerimprägnierten
chromoxydhaltigen Stoffen bzw. dem Chromerz und 40 Magnesitsteine, wobei jedoch hervorzuheben ist, daß
Magnesia, in sich und diese direkte Bindung zwischen ihre Temperaturwechselbeständigkeit weit besser ist
den Chromerz- und Periklasteilchen wird auch bei der als die der erwähnten Magnesitsteine,
weiteren Verarbeitung des Sintermaterials und damit Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele
weiteren Verarbeitung des Sintermaterials und damit Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele
in Steinen, die daraus hergestellt sind, beibehalten. näher erläutert.
Dadurch gelingt es, ohne die Steine selbst bei hohen 45 . .
Dadurch gelingt es, ohne die Steine selbst bei hohen 45 . .
Temperaturen zu brennen und damit die Nachteile Beispiel 1
eines Hochtemperaturbrandes von Steinen in Kauf 30% türkisches Chromerz (etwa 45% Cr2O3 und
nehmen zu müssen, Steine zu erhalten, die hoch- 4,5 % SiO2) von 0 bis 4 mm wurden mit 48 % Flotagebrannten
Steinen zumindest gleichwertig sind. tionsmagnesit (Analyse nach dem Brennen: SiO2
Zur Herstellung des beim Verfahren gemäß der 50 2,4%, Fe2O3 3,8%, Al2O3 0,9%, CaO 1,8%, MgO
vorliegenden Erfindung verwendeten Sintermaterials 91,0 %, Glühverlust unter 0,5%) einer Korngröße von
wird die zu brennende Mischung aus den chromoxyd- 0 bis 0,12 mm unter Zusatz von 12% Magnesitflughaltigen
Stoffen und den Magnesiumverbindungen dem staub und 4% gesättigter Kieseritlösung innig verBrand
vorzugsweise gleichfalls in verformtem Zu- mischt, und die Mischung wurde zu Briketts verformt,
stand, insbesondere in Form von Briketts bzw. 55 die bei 1760°C etwa 5 Stunden lang gebrannt wurden.
Steinen, unterworfen. Im Falle der Verformung zu Das erhaltene Chrommagnesit-Sintermaterial (Ana-
Briketts sollen die Magnesiumverbindungen in Korn- lyse: SiO2 3,2%, Fe2O3 8,8%, Al2O3 7,1%, Cr2O3
großen von 0 bis 0,2 mm oder noch besser von unter 20,6%, CaO 1,0%, MgO 58,9%, Glühverlust unter
0,12 mm verwendet werden, im Falle der Verformung 0,5 %) wurde zerkleinert bzw. gemahlen, und 67 %
zu Steinen hingegen können die Magnesiumverbin- 60 dieses Materials mit einer Korngröße von 0,3 bis 3 mm
düngen in Korngrößen von 0 bis 5 mm, vorzugsweise und 33 % mit einer Korngröße von 0 bis 0,12 mm
0 bis 3 mm, eingesetzt werden. Ferner sollen für die wurden jeweils mit 3,0, 3,5, 4,0, 4,5, 5,0, 5,5, 6,0 und
Herstellung des Sintermaterials mindestens 65 %, 6,5 % handelsüblichem Stahlwerksteer mit einem Hartzweckmäßig mindestens 80 %>
der chromoxydhaltigen pechgehalt von 80 % unter Erwärmen vermischt und Stoffe in einer Korngröße von über 0,12 mm vorliegen. 65 zu Zylindern bzw. Steinen verpreßt.
Für die Herstellung der Steine gemäß der Erfindung In diesen Zylindern bzw. Steinen stieg bei steigendem
wird vorzugsweise Teer mit einem Hartpechgehalt, Teergehalt das Raumgewicht (RG) von 3,03 bis
insbesondere mit einem Hartpechgehalt von 80 % oder 3,18 g/cm3 an, die Porosität (Ps) sank von 14,1 auf
2,6%, und die Kaltdruckfestigkeit (KDF) stieg bis zu einem Teergehalt von 5,0 % von 108 auf 394 kg/cm2
an, sank bei höheren Teergehalten jedoch wieder etwas ab. Die Dauerstandfestigkeit war in allen Fällen gut,
und es wurde kein Absinken der Prüfkörper beobachtet.
Die speziellen Werte für Steine mit einem Teergehalt von 4,5, 5,0 und 5,5% waren wie folgt:
Stein mit 4,5% Teer:
Stein mit 4,5% Teer:
RG 3,12 g/cm3, Ps 9,2 %, KDF 360 kg/cm2
Stein mit 5,0% Teer:
RG 3,13 g/cm3, Ps 8,1 %, KDF 394 kg/cm2
Stein mit 5,5% Teer:
Stein mit 5,5% Teer:
RG 3,15 g/cm3, Ps 5,5%, KDF 326 kg/cm2
18 % türkisches Chromerz von 0,3 bis 3 mm und 68% Flotationsmagnesit einer Korngröße von 0 bis
0,10 mm, beide von der im Beispiel 1 angegebenen Zusammensetzung, wurden unter Zusatz von 14%
Magnesitflugstaub und 4% gesättigter Kieseritlösung vermischt und zu Steinen verpreßt, die bei 1770° C etwa
6 Stunden lang gebrannt wurden.
Das erhaltene Magnesitchrom-Sintermaterial (Analyse: SiO2 3,3%, Fe2O3 7,1%, Al2O3 5,3%, Cr2O3
13,0%, CaO 1,1%, MgO 70,0%, Glühverlust unter 0,5%) wurde zerkleinert bzw. gemahlen, und 70%
dieses Materials einer Korngröße von 0,3 bis 3 mm und 30 % einer Korngröße von 0 bis 0,10 mm wurden
unter Zusatz von 4,5, 5,5, 6,0, 6,5 und 7,0 % handeisüblichem Stahlwerksteer mit einem Hartpechgehalt
von 80 % unter Erwärmen vermischt und zu Zylindern bzw. Steinen verpreßt.
In diesen Formungen stieg durch Erhöhung des Teergehaltes das Raumgewicht von 3,03 auf 3,08 g/cm3,
die Porosität sank von 8,6 auf 1,3 %, und die KDF erhöhte sich bis zu einem Teergehalt von 5,5%, sank
jedoch bei noch höheren Teermengen wieder geringfügig.
Die Werte für Steine mit einem Teergehalt von 4,5 und 5,5% waren wie folgt:
Stein mit 4,5% Teer:
Stein mit 4,5% Teer:
RG 3,03 g/cm3, Ps 8,6%, KDF 325 kg/cm2
Stein mit 5,5% Teer:
Stein mit 5,5% Teer:
RG 3,08 g/cm3, Ps 6,5 %, KDF 595 kg/cm2
Beim Dauerstandversuch wurde kein Absinken der Prüfkörper beobachtet.
Nach einem reduzierenden Brand bei etwa 7000C
haben die Steine ein Raumgewicht von 2,99 bzw. 2,97 g/cm3, eine Porosität von 17,6 bzw. 18,6%, eine
KDF von 579 bzw. 511 kg/cm2 und eine niedrige Gasdurchlässigkeit
(unter 10 nPm).
Das im Beispiel 1 angeführte Chrommagnesit-Sintermaterial einerseits und das im Beispiel 2 beschriebene
Magnesitchrom-Sintermaterial anderseits wurde auf solche Weise zerkleinert, daß jeweils 60 bis 75 % der
Teilchen eine Korngröße von 0,3 bis 3 mm bzw. 4 bzw. 5 mm und 40 bis 25 % der Teilchen eine Korngröße
von 0 bis 0,2 mm bzw. 0 bis 0,12 mm aufwiesen. Die erhaltenen Mischungen aus diesen Teilchen wurden
unter Zusatz von Hartpech in Mengen von 3 bis 9 % zu Zylindern bzw. Steinen verpreßt. Die Temperaturen
beim Verpressen lagen bei etwa 150° C und somit um etwa 500C höher als beim Verpressen mit Stahlwerksteer mit einem Hartpechgehalt von 80%· Allgemein
gilt bezüglich des Verpressens, daß die angewandte Temperatur so hoch sein soll, daß die Viskositäten der
Bindemittel etwa gleich sind.
Die mit Hartpech gebundenen Steine haben gegenüber den Steinen, die mit der gleichen Menge Teer
gebunden sind, eine um jeweils etwa 100 kg/cm2 höhere Kaltdruckfestigkeit und das gleiche bzw. ein
um einige hundertstel höheres Raumgewicht.
Das Dauerstandsverhalten von mit Hartpech gebundenen Formungen ist bei gleicher Bindemittelmenge
gegenüber teergebundenen Formungen bei gleicher Prüftemperatur etwas verbessert. Der Gehalt
an Restkohlenstoff liegt nach einem reduzierenden Brand um durchschnittlich etwa 1 % höher als bei Verwendung
von Stahlwerksteer mit einem Hartpechgehalt von 80 %.
Auf Grund des besseren Dauerstandsverhaltens bei Hartpechbindung kann Hartpech in um etwa 0,5%
höheren Mengen als Teer eingesetzt werden.
Unter Verwendung der im Beispiel 3 angeführten Sintermaterialien in den dort angegebenen Korngrößen
und unter Zusatz von Bitumen eines mittleren Erweichungspunktes (80 bis 1000C) in Mengen von
3 bis 9% wurden durch Verpressen Zylinder bzw. Steine hergestellt.
Die erhaltenen Formlinge zeigen bei einem Vergleich mit Formungen, die unter Zusatz gleicher Mengen von
Stahlwerksteer mit einem Hartpechgehalt von 80% erhalten wurden, etwa die gleiche Kaltdruckfestigkeit
und nach reduzierendem Brand einen um etwa 0,5% niedrigeren Gehalt an Restkohlenstoff. Die Werte für
die Restporosität und auch die sonstigen physikalischen Werte sind annähernd die gleichen.
In den Steinen gemäß der Erfindung kann, da es sich um Magnesitchrom- und Chrommagnesitsteine
handelt, der Cr2O3-Gehalt 5 bis 40% betragen. Zum
Nachweis der Möglichkeit dieser Grenzgehalte an Cr2O3 wurden Mischungen aus verschiedenen Chromerzen
und Magnesiten auf die im Beispiel 1 angegebene Weise in den dort angeführten Korngrößen zu Sintermaterialien
verarbeitet, die unter anderem folgende Zusammensetzung hatten:
SiO2
Fe2O3
Al2O3
Cr2O3
CaO
MgO
Glühverlust
a)
0,89 %
6,56%
2,48%
2,48%
6,08%
3,08%
80,87%
0,04%
b)
3,56%
12,70%
11,49%
39,15%
12,70%
11,49%
39,15%
1,12%
31,98%
31,98%
- 0,07%
Das Kornraumgewicht des Sintermaterials a) betrug 3,15, das des Sintermaterials b) 3,39.
Aus diesen Sintermaterialien wurden mit einem Zusatz
von Teer, Pech und Bitumen in Mengen von jeweils 3 bis 9% Steine hergestellt, die durchweg zufriedenstellende
Eigenschaften aufwiesen.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von feuerfesten, insbesondere ungebrannten Magnesitchrom- und
Chrommagnesitsteinen unter Verwendung eines Sintermaterials (Simultansinter), das durch gemeinsames
Brennen von chromoxydhaltigen Stoffen, insbesondere Chromerz, mit Magnesit, gegebenenfalls Sintermagnesia, oder anderen natür-
liehen oder synthetischen, beim Brennen Magnesiumoxyd liefernden Magnesiumverbindungen bei
Temperaturen von mindestens 17000C, vorzugsweise
über 175O0C, ohne Schmelzen erhalten wird,
einen Cr2O3-GeImIt von 5 bis 40% aufweist, ein
Kalk-Kieselsäure-Verhältnis von höchstens 0,6, vorzugsweise höchstens 0,35, und einen Kieselsäuregehalt
von höchstens 5,5°/o> vorzugsweise höchstens 4,5 %. hat und in welchem die Periklas-
und die Chromerzteilchen direkt miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß das Sintermaterial in gekörnter Form in an sich bekannter Weise mit 3 bis 9 %>
vorzugsweise 4,5 bis 5,5 %> Teer und/oder Pech, insbesondere Hartpech, oder Bitumen oder gegebenenfalls
ähnlichen Gemischen hochmolekularer Kohlenwasserstoffe vermischt und zu Steinen verformt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Teer mit einem Hartpechgehalt a5
von 80 % verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sintermaterial aus einem
grobkörnigeren Anteil einer Korngröße von mindestens 0,3 mm und einem Feinmehlanteil von
unter 0,2 mm, vorzugsweise höchstens 0,12 mm, aufgebaut ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der grobkörnigere Anteil mindestens
6O°/o des Sintermaterials ausmacht und eine Korngröße von 0,3 bis 5 mm, z. B. 0,3 bis 4 mm, vorzugsweise
0,3 bis 3 mm, hat.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Feinmehlanteil höchstens
35 % des Sintermaterials ausmacht.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Sintermaterial
neben Teer und/oder Pech oder Bitumen oder gegebenenfalls
ähnlichen Gemischen hochmolekularer Kohlenwasserstoffe auch noch Sintermagnesia in
einer Menge von höchstens 35 %> bezogen auf die feuerfesten Bestandteile, zugesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß feinkörnige Sintermagnesia einer
Korngröße von bis zu 0,12 mm in Mengen von höchstens 8 % zugesetzt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Steine in nicht
oxydierender Atmosphäre bei Temperaturen von 300 bis 1000°C, insbesondere 500 bis 8000C, gebrannt
werden.
109 535/333
Applications Claiming Priority (1)
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Publication Number | Publication Date |
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DE1646837C2 DE1646837C2 (de) | 1974-08-08 |
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ID=3610913
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1646837A Expired DE1646837C2 (de) | 1965-10-07 | 1966-09-16 | Verfahren zur Herstellung von feuerfesten, insbesondere ungebrannten, Magnesitchrom- und Chrommagnesitsteinen |
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DE (1) | DE1646837C2 (de) |
ES (1) | ES331184A1 (de) |
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