DE1671232C - Verfahren zur Herstellung von Sinter magnesia - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Sinter magnesia

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DE1671232C
DE1671232C DE1671232C DE 1671232 C DE1671232 C DE 1671232C DE 1671232 C DE1671232 C DE 1671232C
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DE
Germany
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magnesite
raw
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sintered magnesia
magnesia
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English (en)
Inventor
Erich Dipl Ing Leoben Goss Kaltner (Osterreich)
Original Assignee
Veitscher Magnesitwerke Actien Ge Seilschaft, Wien
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i 671 232 \y
1 2
Die l.ilindung betrifft ein Verfahren zur llerstel- von einem vorgereinigten Ausgangsmaterial ausgeht
hing von Sinterinagnesia aus einem feinkornigen und nur in Verbindung mit diesem interessiert,
mineralischen Ausgungskarbonat, insbesondere aus Nach einem ähnlichen Verfahren (deutsche Patent-
dureh Flotation gereinigtem Magnesit, das zuerst schrift 930 73K) soll Rohmagnesit von der ihn beglei-
Zu Formkörpern gepreßt, z. B. brikettiert, und an- 5 lenden Kieselsäure dadurch befreit werden, dall der
schließend gebrannt wird. quarzhaltige Rohmagnesit plötzlich auf eine Tem-
l:s ist bekannt, daß bei der Herstellung von Sinter- peratur von 575 C oder darüber gebracht wird, was
magnesia aus vor dem Sinterbrand in feinsl zerklei- zur Folge haben soll, daü der Quarz explosionsartig
nerler Form vorliegendem Rohmagnesit, z. B. FIota- von der ,J-Form in die u-Form umgewandelt wird,
tionsrohmagnesit, die Sinterporosität um so niedriger io wobei der Quarz als feiner Staub anfällt, '!er dann
ausfällt, je feiner das Ausgangsmaterial vor der ausgetragen wird. Auch hier handelt es sich demnach
Brikettierung gemahlen und je höher der spezifische um ein Trennverfahren. Es ist übrigens auch bekannt-
Preßdruck bei der Brikettierung gewählt wird. Im geworden, dieses Verfahren dazu zu verwenden, um
besonderen gilt diese Aussage für schwer zu sinternden Silikatbeimengungen aus dem Rohmagnesit zu ent-
Rohmagnesit. Da in der Herstellung hochwertiger 15 fernen (deutsche Auslegeschrift 1 166 074).
basischer feuerfester Erzeugnisse, insbesondere von Zur Herstellung sehr dichter und reiner MgO-
Sülchen auf Magnesiagrundlage, von einem reinen Körner ist es auch bekannt. Magnesiumhydroxid,
und dichten Sinter ausgegangen werden muß, werden wie beispielsweise aus Seewasser gewonnen wird,
die mit der Feinstmahlung verbundenen Nachteile, auf 1200 C zu erhitzen, das Produkt zu brikettieren
nämlich der mit einem hohen Stromverbrauch ver- 20 und diese Briketts dann totzubrennen (deutsche Aus-
bundene zeitraubende Mahlvorgang, aber auch die legeschrift 1 191 733). Auch bei der Herstellung von
zur Verdichtung nötigen hohen Preßdrücke, welche Sintermagnesia aus Magnesiumkarbonat wurde ein
die Anwendung einfacherer Verdichtungsverfahren, Vorerhitzen zwecks Entsäuerung empfohlen (britische
etwa das Strangpressen, ausschließen, in Kauf genom- Patentschrift 497 665). Die Erhitzungstemperatur
men. Die Anwendung von niedrigeren Preßdrücken, 25 liegt jedoch in diesen Fällen weit über der erfindimgs-
worunter hier solche unter etwa 700 kp/cm2 ver- gemäß anzuwendenden Temperatur,
standen werden, sowie von weniger feingemahlenem Die Erfindung sei nun an Hand der folgenden
Ausgangsmaterial führt auch dazu, daß die unge- Ausführungsbeispiele und Versuchsergebnisse näher
brannten Briketts die für den Sinterbrand zweck- erläutert. Es wurde von einem Flotationskonzentrat
mäßige Mindestfestigkeit nicht mehr erreichen. 3° aus Rohmagnesit der Lagerstätte bei Trieben in der
Diesen beiden Nachteilen, nämlich zu geringe Steiermark ausgegangen, welches Flotationsmagnesit-Festigkeit der Rohbriketts und höhere Sinterporosität konzentrat folgende chemische Zusammensetzung bei Verwendung weniger feingemahlener Ausgangs- (glühverlustfrei gerechnet) aufwies:
materialien und/oder bei Anwendung geringerer Preß- ~ q 07o/
drücke, kann durch das erfindungsgemäße Verfahren 35 Fe O 4\°°
begegnet werden. Dieses kennzeichnet sich bei der Al2O* 0 4°/°
Herstellung basischer Sinterprodukte der eingangs .,2 λ η~>°/
genannten Art dadurch, daß das Ausgangskarbonat ,.1U 4 2 Ö<y°
zunächst, vor der Verpressung zu Formkörpern, einer *. ,. 01 4"/°
Wärmebehandlung knapp unterhalb oder am Beginn 4° ® .' r°„.
der Entsäuerung bei Temperaturen zwischen 350
und 550 C, vorzugsweise zwischen 400 und 500 C, Die für die Versuche verwendete Menge dieses unterworfen wird. Bei dem Zwischenprodukt, das Flotationsmagnesits wurde in 5 Teile geteilt, von nach einer derartigen Wärmebehandlung anfällt, denen einer unbehandelt blieb, während je ein weiterer beträgt der Anteil an entsäuertem Material nicht mehr 45 Teil bei einer Temperatur von 400, 500, 600 bzw. als 40% und vorzugsweise nicht mehr als 15%. Bei 700 C etwa 10 Stunden lang vorgetempert wurde. Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens An je einer Probe aus dem unbchandei.en Teil und kann es zweckmäßig sein, daß das wärmebehandelte, den nac'i den Vortemperungen erhaltenen Zwischenfeinkörnige Ausgangskarbonat gegebenenfalls nach produkten wurde der Glühverlust bestimmt und einer weiteren Zerkleinerung und unter Zusatz von 50 daraus der jeweilige Grad der Entsäuerung als Verüblichen Bindemitteln nach einem Strangpreßver- hältnis des durch die Vortemperung verursachten fahren verdichtet und in einem Schachtofen zu Sinter- Glühverlusts zum Gesamtglühverlust des Materials magnesia gebrannt wird. berechnet.
Fs ist bekannt. Rohmagnesit, der zu feuerfesten Der unbchandelte Teil und die vier Zwischen-
Erzcugnissen weiterverarbeitet werden soll, schon in 55 produkte wurden abermals in je drei Teile geteilt,
den Anfangsstadien seiner Verarbeitung einer Wärme- die bei verschiedenen Preßdrücken, nämlich 200.
behandlung zu unterwerfen. So ist es bekannt, den 600 bzw. 1500 kp/cm2, brikettiert wurden. Dabei
zerkleinerten und vom Feinanteil befreiten Roh- wurden die Preßmischungen jeweils aus 50% ori-
magnesit schnell einer Temperatur von 400 bis 55O°C ginalem und 50% nachgemahlenem Konzentrat bzw.
zu unterwerfen, wodurch der Rohmagnesit unter 60 Temperprodukt gebildet und wiesen etwa folgende
Ausbildung einer Pulverkomponente gesprengt wird; Mahlfeinheit auf:
diese Pulverkomponente stellt das angestrebte Kon- n . · nfv5 -,* w d00/
zentrat vor {österreichische Patentschrift 190 440). nmw nnll! inw.no/
Dieses Verfahren, das sich übrigens nur für Magnesite X'Xj S! JnJ ZZ π 2! Μί
bestimmter morphologischer Beschaffenheit eignet, 65 Jx7 ° * "·!* ZZ In ° " \i£
ist somit ein Trennverfahren, welches auf die Au* ° Μ bls °'20 mm 30 bls 45 /o
scheidung von unerwünschten Beimengungen zielt, Als Bindemittel wurde bei der Brikettierung ein
während das erfindungsgemäß«!! Verfahren bereits Zusatz von 5% Bittersalzlösung (26° Be) und 2%
Wasser vci wendet. An den Rohbriketts wurde jeweils ♦lic Kaltdruckfestigkeit bestimmt. Die Briketts wurden sodann einem Sinterbrand bei einer Temperatur von etwa 1750 C unterworfen und jeweils die Porosität der erhaltenen Sinlersorten bestimmt.
Die Versuehsergebnisse sind in der Tafel zusammengestellt, woraus die durch eine Vortemperung eines Flotationskonzenlrates bei etwa 400 bis 500 C erzielte günstige Wirkung auf die Kaltdruckfesligkeil der Rohbriketts und auf die Sinierporosität zu entnehmen ist. Das Überraschende an diesen Versuchsergehnissen war die eindeutig positive Wirkung der thermischen Vorbehandlung bei so niederen Temperaluren bei denen praktisch noch keine oder zumindest noch keine wesentliche Entsäuerung des Rohmagnesils auftritt.
Für diese Vortemperung ist bei Verwendung von Floiationskonzcntrat kein eigener Arbeitsgang erforderlich, sondern es Kann das erforderliche Trocknen der Naßkonzentrate statt bei normal 100 bis 200cC bei etwa 400 bis 5000C durchgeführt werden.
Im Gegensatz zu einem kaustischen Vorbrand bei Temperaturen über etwa 6000C geht neben der einfacheren Durchführung der Vortemperung auch die Mahlung und Brikettierung von bsi etwa 400 bis 5(H)1C vorgetemperlen Rohmagnesilen ohne Schwierigkeiten vor sich. Bei höheren Vorglühlemperaluren (kaustischer Vorbrand), bei denen bereits eine wesentliche lintsäuerung des Rohmagnesits stattfindet, sind durch die hohe Aktivität der kaustischen Magnesia sowohl beim Mühlen, z. B. infolge Koagulation, als auch beim Pressen zufolge unvermeidbarer Preßfehler große Schwierigkeiten gegeben. Außerdem ist der Bindemittelbedarf bei Anwendung kaustisch vorgebrannter Magnesia (Vorbrenntemperalur etwa 6IH) bis 700 C) fur die Brikettierung wesentlich größer und vor allem nicht genau feststellbar bzw. schwankend. Diese Schwierigkeiten beim Pressen kaustischer Magnesia sind auch aus der Tafel ersichtlich. Die dort angeführten, relativ niedrigen Festigkeitswerle der Rohbriketts, die aus bei 600 bzw. 700 C vorgebranntem Flotationskonzentrat hergestellt worden sind, sind nämlich auf Preßfchler, d. h. Rissigkeit der Briketts, zurückzuführen.
Da das erfindungsgemäß wärmebehandelle Ausgangskarbonat schon bei relativ niedrigen Preßdrücken beim Brikettieren günstige Eigenschaften zeigt, ist es möglich, die Brikettierung auf einer Strangpresse durchzuführen. Das Brennen zu Sintermagnesia erfolgt zweckmäßig in einem Schachtofen.
Finfluß einer thermischen Vorbehandlung von Flotationsmagnesitkonzenlrat bei 400, 500, 600 und 700 C auf die Kaltdruckfestigkcit (KDF) der Rohbriketts und die Sinterporosität
200 Keine 1500 200 400" C 1500 Vortemperung 200 600 1500 200
500 C
97 51,05 197 172 50,77 340 Glühverlust. % 490 575 860 90
46.10
16,0 5,7 11,4 0.5 3,4 Entsäuerung, % 10,3 5,1 2,9 6,7
9.7
Preßdruck bei 600 600
Brikettierung, kp/cm2
KDF der 187 331
Rohbrikelts, kp/cm2
Sinterporosität, 9,1 6,3
Volumprozent
600'C
29,42
42.4 I
700 C
5,16
89.9
600 1500 200 600
204 192 82 127
4,7 3,9 5,4 4,0
1500

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Sintermagnesia aus einem feinkörnigen mineralischen Ausgangskarbonat, insbesondere aus durch Flotation gereinigtem Magnesit, das zuerst zu Formkörpern gepreßt, z. B. brikettiert, und anschließend gebrannt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangskarbonat zunächst, vor der Verprcssung zu Formkörpern, einer Wärmebehandlung knapp unterhalb oder am Beginn der Entsäuerung bei Temperaturen zwischen 350 und 550" C, vorzugsweise zwischen 400 und 5000C, unterworfen wird, so daß nach dieser Wärmebehandlung der Anteil an entsäuertem Material nicht mehr als 40%, vorzugsweise nicht mehr als 15%, beträgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wärmebchandcltc, feinkörnige Ausgangskarbonat gegebenenfalls nach einer wcitcien Zerkleinerung und unter Zusatz von üblichen Bindemitteln nach einem Strangprcßverfahrcn verdichtet und in einem Schachtofen zu Sintermagnesia gebrannt wird.

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