DE1508001A1

DE1508001A1 - Verfahren zur Herstellung von Pellets

Info

Publication number: DE1508001A1
Application number: DE19661508001
Authority: DE
Inventors: Serbent Dr-Ing Harry; Willi Janssen; Beer Dr-Ing Peter
Original assignee: Fried Krupp AG
Current assignee: Fried Krupp AG
Priority date: 1966-03-02
Filing date: 1966-03-02
Publication date: 1969-02-20

Description

508001

Beteiligungs- und Patentvemfaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung in Essen

Verfahren zur Herstellung von Pellets

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Pellets aus feinkörnigen Erzen oder Erzkonzentraten, die unter Zusatz von Öl pelletisiert werden.

In bekannter Weise werden Pellets aus feinkörnigen Erzen und Erzkonzentraten hergestellt, wobei zur Erhöhung der Festigkeit der Grünpellets Bindemittel, wie zum Beispiel Bentonit, Kalkhydrat, Kochsalz zugesetzt werden. Das Pelletisieren erfolgt unter Zusatz von 6 bis 12 % Wasser auf Schrägtellern oder in Trommeln. Es ist auch bekannt, zur Pelletisierung bzw. Stückigmachung dem feinkörnigen Gut Öl anstelle von Wasser zuzusetzen, wobei auf den Zusatz besonderer Bindemittel verzichtet werden kann. Die Festigkeit der auf diese Weise erzielten ölhaltigen Pellets ist verglichen mit den unter Zusatz von Wasser hergestellten Pellets erheblich besser. Ihre Druckfestigkeit beträgt 3 bis 5 kp/Pellet gegenüber 1 kp/Pellet bei wasserhaltigen Pellets, Im Gegensatz zu den mit Wasser hergestellten Pellets zeigen die ölhaltigen Pellets bei der Fallprüfung aufgrund ihrer Plastizität auch eine sehr hohe Fallfestigkeit.

Die Festigkeit sowohl der mit Wasser als auch der mit Öl hergestellten Pellets reicht jedoch für eine unmittelbare Weiterverarbeitung im Normalfall nicht aus. Die Pellets müssen daher einer thermischen Nachbehandlung unterworfen werden, durch die sie die

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erforderliche Festigkeit erhalten.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, mittels dessen sehr harte Pellets erhalten werden, die darüberhinaus bei der nachfolgenden Reduktion ein sehr gutes Reduktionsverhalten aufweisen. Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die ölhaltigen Pellets schnell in Abhängigkeit von der Art und Menge des eingebundenenen Öles auf Temperaturen von 200 bis 700⁰C erwärmt und bei diesen Temperaturen gehalten werden. Bei diesem Verfahren wird ein nur geringer Teil des in die Pellets eingebundenen Öles verdampft, während der überwiegende Anteil verkokt wird und auf diese Weise den Pellets ein festigkeitssteigerndes Koksgerüst verleiht.

Ein Ausführungsbeisp/iel ist die Herstellung harter Pellets unter Zusatz von Öl aus Itabira-Erz. Das Erz wurde auf die für die Pelletisierung unter Wasserzusatz erforderliche Feinheit von 00 %

4 hO /A gemahlen und unter Zusatz von 9*5 % schweren Heizöles pelletisiert. Diese Pellets wurden j5»5 - 4 Std. bei einer Temperatur von etwa JOO⁰C gehalten.

Die nach diesem Verfahren hergestellten Pellets weisen eine Festigkeit von über 90 kp/Pellet auf, was selbst für den Einsatz im Hochofen, wo im Vergleich zu anderen Reduktionsverfahren die höchsten Festigkeitswerte gefördert werden, als ausreichend anzusehen ist.

Die Untersuchung des Reduktionsverhaltens der hergestellten Pellets wurde mittels des isothermen Abbauverfahrens, wie es z.B. in Prüfblättern beschrieben ist, durchgeführt. Als Maß für die Reduzierbarkeit gilt danach der R^-Wert, der die Sauerstoffabbaugeschwindigkeit in ^-Sauerstoff pro Minute bei einem Reduktionsgrad von 4o %

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angibt. Bei dieser Untersuchung wurde für aus Itabira-Erz hergestellte Pellets mit einer Korngröße von 10 bis 15 mm ein FL -Wert von 1,5 bis 2,0 # Og/Minute ermittelt.

Für die aus dem gleichen Erz, Jedoch nach bekannten Verfahren, d. h. unter Wasserzusatz und anschließendem Hartbrennen, hergestellten Pellets wurde für die gleiche Korngröße der Pellets lediglich ein FL -Wert von 0,65 bis 0,75 % 0₂/Minute festgestellt.

Das überraschend gute Reduktionsverhalten der nach dem neuen Verfahren hergestellten Pellets ist offenbar damit zu erklären, daß der b«i der Verkokung entstehende, fein verteilte Kohlenstoff nach der Reaktion mit einem Teil des Erzsauerstoffs Poren hinterläßt, die bei der nachfolgenden weiteren Reduktion durch reduzierende Gase einen beschleunigten Reaktionsablauf ermöglichen.

Da die Reduzierbarkeit von Erzen bzw. Pellets in unmittelbarem Zusammenhang mit der erforderlichen Energieaufwendung bei der Reduktion steht, wird durch die bessere Reduzierbarkeit der nach dem neuen Verfahren hergestellten Pellets z.B. auch bei der Roheisenerzeugung der Koksverbrauch Je Tonne Roheisen gesenkt, was gleichzeitig zu einer Senkung der Herstellungkosten führt.

Patentanspruch:

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Claims

Patentanspruch ι

Verfahren zur Herstellung von Pellets aus feinkörnigen Erzen oder Erzkonzentraten, die unter Zusatz von Öl pelletisiert werden« dadurch gekennzeichnet, daß die ölhaltigen Pellets schnell in Abhängigkeit von der Art und Menge des eingebundenen Öles auf Temperaturen von 200 bis 700°C erwärmt und bei diesen Temperaturen gehalten werden.

EV 14/66 Ks/Sch

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