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"Verfahren und Vorrichtzgen zur Herstellung einer mechanisch schlüssigen
Verbindung von wenigstens zwei sich an der Verbindungsstelle berührender Drähte
und/oder Stäbe mit Hilfe eines Bindedrahtesn Die Erfindung bezieht sich auf ein
Verfahren und auf Vorrichtungen zur Herstellung einer mechanisch schlüssigen Verbindung
von wenigstens zwei sich an der Verbindungsstelle besruhrender Drähte und/oder Stäbe
mit Hilfe eines Bindedrahtes, der um die Verbindungsstelle gelegt und durch Verdrillen
bis zum festen Sitz um die Verbindungsstelle geschlossen wird.
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Im Eisenbetonbau werden umfangreiche Eisenarmierungen aus Moniereisenstäben
unterschiedlicher Dicke und aus Moniereisennetzen hergestellt. Darin werden die
Moniereisenstäbe untereinander und mit den Eisennetien mit Bindedrähten in der eingangs
angegebenen Art verbunden.
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In einem bekannten Bindeverfahren schneidet ein Arbeiter ein
Stück
Bindedraht in der utwa notwendigen Länge von einem Drahtvorrat ab, legt es um die
Verbindungsstelle und verdrillt es mit einer Zange oder einem zangenartigen Verdrillwerkzeug
von Hand.
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Bei einem anderen bekannten Verfahren stehen bereits Bindedrahtstücke
unterschiedlicher Länge vorratsmäßig bereit. Die Bindedrahtstücke, an deren Enden
Ösen angeformt sind, werden von Hand zu einer Schleife um die Verbindungsstelle
gelegt. Danach wird durch die Öse ein stabartiges Werkzeug gesteckt und die Schenkel
der Bindedrahtschleife miteinander verdrillt.
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Beide Verfahren erfordern bei der Herstellung einer derartigen DrahXverbindung
einen erheblichen Kraft- und Zeitaufwand. Außerdem erfordert diese eintonige Arbeit
ein nicht therhebliches Maß an Geschicklichkeit.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur HersteIbng
einer derartigen Drahtbindung zu finden, das möglichst wenig manuelle Verfahrensschritte
enthält und das von jeder nicht fachmännisch ausgebildeten Person nach einer kurzen
Anlemzeit ausgeführt werden kann und insbesondere mit einem wesentlich kürzeren
Zeitaufwand zur Herstellung einer Verbindungsstelle gegenüber den bekannten Verfahren
auskommt.
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Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß eine
Greifvorrichtung die zu verbindenden Drähte und/oder Stäbe
während
der Dauer des Verfahrensablaufes an der Verbindungsstelle umschließt und daß in
einer zwangsgesteuerten Bolge nacheinander die folgenden Verfahrsnsschritte ablaufen:
eine Transportvorrichtung erfaßt den Bindedraht, zieht ihn aus einem Bindedrahtvorrat
heraus und drückt ihn durch eine Drahtumlenkungsvorrichtung teilweise um die Verbindungsstelle
zu einer U-förmigen Bindedrahtschleife, bis der freie Schenkel der Bindedrahtschleife
eine Umschaltvorrichtung auslöst, die über eine Steuervorrichtung die TransportvorricHung
stillsetzt und eine Abscher- und Verdrillvorrichtung in den Arbeitszustand bringt
und die im Arbeitszustand befindliche Abscher- und Verdrillvorrichtung die Bindedrahtschleife
an den Schenkeln erfaßt, wenigstens den nicht freien Schenkel auf eine voreingestellte
Länge abschneidet, die Bindedrahtschleife aus der Drahtlmlenkvorrichtung herauslenkt
und die Schenkel der Bindedrahtschleife in wenigstens einer Umdrehung um die Schleifenachse
dreht.
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Zur Durchführung des Verfahrens ist erfindungsgemäß eine Drahtbindevorrichtung
vorgesehen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß an einem Chassis ein zweites Chassis
in einer Suhrung beweglich befestigt ist und wenigstens eines der Chassis an seinem
einen Ende eine zangen- oder hakenförmige Ausformung aufweist, daß die Ausformung
des einen Chassis mit der Ausformung des zweiten Chasssis in einem offenen Zustand
der Drahtbindevorrichtung eine einseitig nach außen liegende Öffnung von einem Abstand
bildet,
der größer ist als der Durchmesser der Verbindunsstelle der zu verbindenden Drähte
und/oder Stäbe, daß ferner die beizen Chassis in einer Weise gegeneinander bewegbar
sind, in der die einseitig nach außen liegende Öffnung der Ausformungen verkleinert
und/oder geschlossen wird, undum die Verbindungsstelle eine Greifvorrichtung bilden
und daß auf wenigstens einem der Chassis wenigstens ein Antriebsmotor die Tnansportvorrichtung,
die Drahtumlenkvorrichtung, die Umschaltvorrichtung , die Abscher- und Verdrillvorrichtung
und eine den Ablauf dieser Vorrichtungen verbindende Steuervorrichtung angeordnet
sind.
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In einer erfinderischen Ausgestaltung enthält die Drahtbindevorrichtung
an jedem Chassis einen Eandgriffteil in einer derartigen Anordnung, in der die beiden
Griffteile durch Umfassen und Zusammenziehen mit einer Hand bis zum Aneinanderliegen
der beiden Griffteile gegeneinander bewegbar sind und die beiden Griffteile die
beiden mit ihnen verbundenen Chassis so gegeneinander bewegen, daß sich die von
den beiden Chassis gebildete Greifvorrichtung schließt, und daß beim Aneinanderlegen
der beiden Griffteile ein Einschalter für das Bnergiemedium, das ein elektrischer
Strom oder ein Luftstrom sein kann, durchlässig geschaltet ist.
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Der mit der Erfindung erzielte Vorteil ist insbesondere darin zu sehen,
daß die Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens von einer handlichen,
robusten und relativ leichten Vorrichtung
ausgeführt werden können.
Die Vorrichtung, die beispielsweise die Yorm eines kleinen Bohrhammers ohne eingestecktes
Hammerteil hat, ist von jeder ungelernten Person leicht zu bedienen. Dadurch werden
sehr kurze Zeiten zur Herstellung einer Drahtbindung erzielt.
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Anhand von Zeichnungen wird das erfindungsgemäße Verfahren sowie ein
Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens und vorteilhafte
Ausbildungsbeispiele für die in der DrahtbIndevorriching gemäß der Erfindung angeordneten
Vorrichtungen nachfolgend näher beschrieben.
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In den Zeichnungen zeigen: F i g . 1 die in einer Drahtbindevorrichtung
enthaltenen Funktionsvorrichtungen in Blockform zur Darstellung der Folge der Verfahrens
schritte gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren, F i g . 2 ein Ausführungsbeispiel
einer Drahtbindevorrichtung nach der Erfindung in einer schematischen Darstellung,
B i g . 3 ein ausführlicheres Ausführungsbeispiel einer Drahtbindevorrichtung gemäß
der Erfindung, F i g . 4 ein Ausbidlungsbeispiel einer Drahtumlenkvorrichtung einer
Drahtbindevorrichtung gemäß der Erfindung und
F i g . 5 ein Ausbildungsbeispiel
einer Abscher- und Verdrillvorrichtung einer Drahtbindivorrichtung nach der Erfindung
in auseinandergezogener Darstellung.
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In Fig. 1 sind die in Blockform dargestellXn Sunktionsvorrichtungen
einer Drahtbindevorrichtung in der zur Einhaltung der Folge der Verfahrenschritte
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren notwendigen Anordnung gezeigt. Eine Gnlfvorrichtung
1 der Drahtbindevorrichtung umschließt während der Herstellungsdauer einer Drahtbindung
die zu verbindenden Drähte .2 und/oder Stäbe 3 an der Verbindungsstelle 4. Eine
Steuervorrichtung 5 steuert den Ablauf der einzelnen Verfahrensschritte des Drahtbindeverfahrens
in der vorgesehenen Reihenfolge, sobald die Zufuhr der Antriebsenergie eIngeschaltet
ist.
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Zunächst wird die Transportvorrichtung 6 in den Betriebs zustand geschaltet.
Sie erfaßt den Bindedraht 7, zieht ihn aus einem Bindedrahtvorrat heraus und drückt
ihn durch eine Drahtumlenkvorrichtung 9. In der Drahtumlenkvorrichtung wird der
Bindedraht zu einer U-förmigen Schleife 10 geformt, und dabei teilweise um die Verbindungsstelle
4 gelenkt, bis der freie Schenkel 11 der Bindedrahtschleife eine Umschaltvorrichtung
12 auslöst.
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Dadurch wird die Steuervorrichtung 5 veranlaßt, die Transportvorrichtung
stillzusetzen und gleichzeitig eine Abscher- und Verdrillvorrichtung 13 in den Arbeitszustand
zu bringen. Letztere
erfaßt die Bindedrahtschleife an deren Schenkel
11 und 14, trennt wenigstens den nichtfreien Schenkel 14 vom Bindedraht 7, derart,
daß die Schenkel der Bindedrahtschleife 10 eine vorgegebene Längelaufweisen. Gleichzeitig
oder danach bewegt die Abscher-und Verdrillvorrichtung die Bindedrahtschleife aus
der Drahtumlenkvorrichtung und dreht die Schenkel der Bindedrahtschleife in wenigstens
einer Umdrehung um die Achse der flindedrahtschleife, die der Verdrillachse durch
die Verbindungsstelle entspricht.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Drahtbindeverfahrens ist eine
Drahtbindevorrichtung vorgesehen. In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel einerderartigen
Drahtbindevorrichtung schematisch dargestellt. An einem in der Darstellung dick
umrandet gezeichneten ersten Chassis 16 der Drahtbindevorrichtung ist in einer Führung
beweglich in zweites Chassis 17 befestigt. In dem dargestellten Beispiel besteht
diese Führung aus Gleitlagern 18, die am ersten Chassis angeordnet sind und einer
Fühtungsstange 19, die am zweiten Chassis angeordnet ist. Die Führungsstange ist
in den Gleitlagern verschiebbar gelagert und gegen eine Verdrehung in den Gleitlagern
gesichert, z. B. durch Nut und Feder. In anderen Ausführungsbeispielen können auch
andere Führungen, z. B.-mehrere E'uhrungsstangen oder eine hülsenförmige Führung
vorgesehen sein.
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Das erste Chassis 16 weist an seinem einen Ende ein hohlkehlenförmige
Ausformung 20 auf, das zweite Chassis 17 eine ebenfalls
hohlkehlen-
oder hakenförmige Ausformung 21. Eine Feder 22 zwischen in beiden Chassis drückt
die beiden Chassis auseinander, sodaß im auseinandergedrückten Zustand der beiden
Chassis, d. h. im offenen Zustand der Drahtbindevorrichtung, ein einseitig offener
Zugang 23 zu den einander zugekehrten Ausformungen 20 und 21 der beiden Chassis
besteht. Die Öffnungsweite des offenen Zugangs 23 ist wenigstens so groß, daß die
Drahtbindevorrichtung mit diesem offenen Zugang über eine Verbindungsstelle mit
den größten noch zu verarbeitenden Abmessungen geschoben werden kann. Danach wird
das eine Chassis 17,in der Fuhrunga es des anderen Chassis 16 derart gegen letzteres
bewegt, daß der offene Zugang 23 kleiner wird oder sich schließt und die hohlkehlenförmigen
Ausformungen der beiden Chassis in der Art einer Greifvorrichtung 1 die zu verbindenden
Drähte und/oder Stäbe an der Verbindungsstelle umgreifen oder sogar einklemmen.
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Im in der Fig. 2 dargestellten Beispiel wird das Chassis 17 in Pfeilrichtung
24 gegen das Chassis 16 bewegt, wenn der Handgriff 25 des zweiten Chassis 17 gegen
den Griffteil 26 des ersten Chassis 16 gezogen wird.
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Zwischen dem Handgriff 25 und dem Kopf 80 der Führungsstange 19 ist
eine Feder 81 vorgesehen, über die das zweite Chassis 17 federnd mit seinem Handgriff
25 in Verbindung steht. Sind die zu verbindenden Drähte und/oder Stäbe an der Verbindungsstelle
4 in ihren Abmessungen so groß, daß sich bei Zusammenziehen der beiden Handgriffe
der offene Zugang 23 zwischen den beiden
Chassis nicht völlig schließt
und demzufolge zwischen dem Handgriff 25 und dem Griffteil 26 noch eine Lücke verbleibt,
können.
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die beiden Griffteile wegen der Feder 81 dennoch bis zum Aneinanderliegen
zusammengezogen werden.
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In einem anderen möglichen Ausbildungsbeispiel ist das zweite Chassis
17 mittels einer Achse drehbar am ersten Chassis 16 befestigt. Zum Um-schließen
der Verbindungsstelle wird das zweite Chassis zangenartig zum ersten Chassis hinbewegt.
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Auf den beiden Chassis 16 und 17 sind die ransportvorrichtung 6, die
Drahtumlenkvorrichtung, die Umschiltvorrichtung 12, die Abscher- und Verdrillvorrichtung
13, die Steuervorrichtung 5 und die notwendigen Antriebsmotore 27 angeordnet. Vter
eine Zuleitung 28 wird das zum Antrieb vorgesehene Eadergiemedium in die Drahtbindevorrichtung
eingeleitet. ischen der Zuleitung und den Antriebsmotoren ist ein Einschilter 29
angeordnet. Außerdem enthält eines der Chassis einen Vorratsbehälter 30 für den
Bindedrahtvorrat 8.
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Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ein Vorratsbehälter
30 an das ersten Chassis angeflanscht. Das zweite Chassis 17 enthält die Umlenkvorrichtung,
die in ihrem Einlaufteil 31 eine Rundbiegevorrichtung 32 und in ihrem Auslaufteil
33 eine Geraderichtvorrichtung 34 aufweist. Wird der Griff 25 des zweiten Chassis
17 bis an das Griffteil des ersten Chassis 16
herangezogen, schließt
der Griff 25 den Einschalter 29 im Griffteil 26. Das dadurch in die Drahtbindevorrichtung
eingeleitete Energiemedium wird von der Steuervorrichtung 5 dem Antriebsmotor 27
der Transportvorrichtung zugeführt, die den Bindedraht 7 von dem um einen drehbar
gelagerten Zapfen 35 angeordneten Bindedrahtvorrat 8 durch eine Führungshülse 76
zieht, und den Bindedraht durch die Umlenkvorrichtung 9 bis zur Umschaltvorrichtung
12 drückt. Letztere schaltet über die Steuervorrichtung den Antriebsmotor der Transportvorrichtung
ab und den Antriebsmotor 27' der Abscher- und Verdrillvorrichtung ein, wodurch der
bereits beschriebne Abscher- und Verdrillvorgang abläuft.
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Zwischen die Transportvorrichtung und die Umlenkvorrichtung ist zweckmäßigerweise
eine Drahtrichtanordnung 37 geschaltet, die den Bindedraht gerade richtet und in
den Einlaufteil der Drahtumlenkvorrichtung leitet.
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Als Raergiemedien für die Drahtbindevorrichtung sind insbesondere
ein elektrischer Strom oder ein Luftstrom vorgesehen.
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Dementsprechend sind die Antriebsmotore 27, Steuer- und Kraftelemente
als Elektro- oder als Pneumatikelemente ausgebildet.
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In Fig. 3 ist ein ausführliches Ausführungsbeispiel einer Drahtbindevorrichtung
nach der Erfindung dargestellt. Die in der Zeichnung nur teilweise und aufgeschnitten
dargestellte Drahtbindevorrichtung zeigt Ausbildungsbeispiele it ihrer wesentlichen
Sunktionsvorrichtungen.
Das Chassis 16 besteht aus einem rohrförmigen Körper, der gleichzeitig als Gehäuse
der Brahtbindevorrichtung ausgebildet ist. In der Außenwand dieses Gehäuses ist
eine Fuhrung svorri cbtung 38 zur Aufnahme der Fühtungsstange 19 des hakenförmig
ausgebildeten zweiten Chassis 17 angeflanscht.
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Im Innern des rohrförmigen Chassis ist mit diesem die Abscher-und
Verdrillvorrichtung 13, eine Platte 39 und ein elektrischer Antriebsmotor 40 verbanden.
Am unteren Ende wird das rohrförmige Chassis von einer Ringplatte 41 abgeschlossen.
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Im Einschaltzustand der Drahtbindevorrichtung ist durch die beiden
in der Fig. 3 nicht dargestellten zusammengezogenen Griffteile (25 und 26 in Fig.
2) ein ebenfalls nicht dargestellter Einschalter (29 in Fig. 2) geschlossen. Der
Antriebsmotor 40 treibt über eine Welle und ein nicht dargestelltes Getriebe die
beiden Transporträder 42 und 43 der Transportvorrichtung gegenläufig an.
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Das eine Transportrad' 42 ist drehbar unmittelbar auf der Platte 39
angeordnet und über das Getriebe mit der Welle 51 dauernd im Eingriff. Das zweite
Transportrad 43 ist auf einem um einen Zapfen 44 auf der Platte 39 schwenkbaren
Hebel 45 angeordnet und wird von einem Elektromagnet 47 über einen Exzenterhebel
48 gegen den zwischen den beiden Transportädern befindlichen Bindedraht 7 gedrückt.
Der schwenkbare Hebel 45 kann zur Leitung des Bindedrahtes weitere drehbare Rollen
46 enthalten.
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Wenigstens in angedrücktem Zustand gelangt auch das zweite Transportrad
43 in den Eingriff mit dem Getriebe für die Transportvorrichtung und wird mit der
gleichen Umfangsgeschwindigkeit wie das erste Tranportrad 42 angetrieben. Die Transporträder
42 und 43 ziehen den Bindedraht aus einem in Fig. 3 nicht dargestellten Vorratsbehälter
und treiben ihn durch eine aus fünf frei drehbaren, auf der Platte 39 gegeneinander
versetzt angeordneten Rollen 49 gebildeten Richinordnung 37, die den Bindedraht
gerade richtet und in eine Einfädelbohrung 50 in der Abscher- und Verdrillvorrichtung
leitet. Der Bindedraht durchläuft die Einfädelbohrung 50 und eine weitere in der
Abscher-und Verdrillvorrichtung befindliche Bohrung 52, eine in Fig. 3 wegen des
Schnittes nicht sichtbare Bohrung 53 in der Ringplatte 41, die drahtumlenkvorrichtung
9 im hakenförmigen Chassis 17, eine zweite Bohrung 54 in der Ringplatte 41, eine
der Bohrung 52 in der Abscher- und Verdrillvorrichtung 13 diametral gegenüberliegende
Bohrung 52' und drückt mit seinem kopfseitigen Drahtende einen Schaltstößel 56,
dessen eines Ende in einer der Einfädelbohrung ebenfalls diametral gegenüberliegenden
Bohrung 55 gelagert ist, einen kurzen Weg vor sich her. Der Schaltstößel 56 bildet
zusammen mit dem Schalter 57 die Umschaltvorrichtung 12, die durch den vom Bindedraktende
ausgelösten Umschaltvorgang ein Selbsthalterelais 58 erregt. Kontakte des Selbsthalterelais,
das in diesem Ausführungsbeispiel de. Steuervorrichtung 5 bildet, unterbrechen den
Strom durch den Transportmagnat 47, und schalten
einen in Fig.
3 nicht dargestellten Kupplungsmagnet ein, der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
mit Hilfe einer am kupplungsseitigen Ende eine frei drehbar gelagerte Rolle 59 enthaltende
Stane 60 eine Klauenkupplung 61 schließt und dadurch die Abscher- und Verdrillvorrichtung
13 mit der Antriebswelle 51 des Motors 40 verbindet.
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Die Drahtumlenkvorrichtung 9 wird in dem hakenförmigen Chassis 17
von einer etwa in einem Halbkreisbogen verlaufenden Bohrung gebildet. Im Einlaufteil
31 der Drahtumlenkvorrichtung weist die bogenförmige Bohrung einen etwas kleineren
Krümmungsradius auf als im normalen Bereich des Bogens. In diesem Bogenteil der
Bohrung wird der Bindedraht zwangsgeführt und rund gebogen.
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Der kleinere Xrümmungsradius gleicht dabei die Rückfederung des gebogenen
Bindedrahtes nach dem Biegeprozeß aus und bewirkt, daß der rund gebogene Bindedraht
nahezu ohne Reibung in der bogenförmigen Bohrung weiterbewegt wird, bis er am Ende
des Auslaufteils 33 der Umlenkvorrichtung 9 in eine Bohrungsstrecke mit einem dem
Normalverlauf des Bogens entgegengesetzt gerichteten Krümmungsradius gelangt, die
den ihn durchlaufenden und rund gebogenen Bindedraht wieder in eine geradlinig verlaufende
Richtung zurückiimt. Die stärker gekrümmte Bohrungsstrecke im Einlaufteil 31 der
Drahtumlenkvorrichtung bildet somit eine Rundbiegevorrichtung 32, die entgegengesetzt
gekrümmte Bohrungsstrecke im Auslaufteil 33 der Drahtumlenkvorrichtung eine Geraderichtvorrichtung
34.
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Vor dem Verdrillvorgang muß die in der Drahtmelenkvorrichtung gebildete
Bindedrahtschleife freigesetzt werden, so daß sie nur noch die zu verbindenden Drähte
und/oder Stäbe umschließt. Deshalb ist seitlich entlang der Umlenkbohrung 9, jeweils
im gesamten Bereich des Einlaufteils und des Auslaufteils, und zwar jeweils auf
der in der Verdrillrichtung liegenden Außenseite, je ein sich von der Umlenkbohrung
bis zur seitlichen Außenwand des hakenförmigen Chassis 17 eratreckender Schlitz
62 bzw. 63 angeordnet.
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Bin in einer Ebene durch die Verdrillachse liegender Schlitz 64, der
zum Bogenmittelpunkt der Umlenkbohrung hinweist und von der Umlenkbohrung zu der
nach innen gerichteten, der Verbindungsstelle zunächst liegenden Außenwand des hakenförmigen
Chassis reicht, verbindet die beiden Seiten-schlitze 62 und 63. Die Ebene, in der
der tir die Seitenschlitze 62 und 63 verbindende Schlitz 64 liegt, ist in Verdrillrichtung
wenigsten soweit um die Verdrillachse aus der Ebene durch den Bogenverlauf der Umlenkbohrung
herausgedreht, daß sie die äußeren Seitenwände 65 und 66 des hakenförmigen chassis
17 oberhalb des Scheitels der Umlenkbohrung nicht mehr berührt.
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In dem in Fig. 3 fast nur im Schnitt und in Fig. 4 perspektivisch
dargeRellten Ausführungsbeispiel des Chassis 17, das die Drahtumlenkvorrichtung
9 enthält, folgt die dem Hohlraum zur Aufnahme der Verbindungsstelle zugewandte
Seite 85 dem Verlauf der Umlenkbohrung. In dieser Seite 85 des Chasseis 17 ist eine
dem Verlauf
der Umlenkbohrung folgende Rille 84 ausgebildet. An
den parall-el zur Umlenkbohrung verlaufenden Seiten des'Chassis 57 sind Äussparungen
ausgebildet und zwar jeweils eine Aussparung an'der der Verdrillrichtung gegenüberliegenden
Seite. Die in den AusspawEs rungen angeordneten Leitblöcke 67 und 68 sind auf diese
Weise in Richtung der Umlenkbohrung vollkommen gegeneinander parallel versetzt und
bilden zwischen sich eine Lücke von wenigstens der Schlitzbreite des die Seitenschlitze
62 und 63 verbindenden Schlitzes 64. An den Leitblöcken, die beispielsweise mittels
Schrauben 69 in den Aussparungen am Chassis 17 befestigt sind, verlaufen Flächen
parallel zur Innenfläche 85 des Chassis 17, in denen ebenfalls eine dem Verlauf
der Umlenkbohrung folgende, der Rille 84 in der Innenfläche des Chassis gegenüberliegende
Rille ausgebildet ist. Die sich gegenüberliegenden Rillen bilden die Umlenkbohrung
9 iänider Raum zwischen der Tnnenfläche 85 des Chassis 17 und den parallel zu dieser
verlaufenden Flächen der Leitblöcke bilden die Seitenschlitze 62 und 63.
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In einem-besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel sind die Leitblöcke
der Drahtumlenkungsvorrichtung an der freien, nicht befestigten Seite unmittelbar
hinter der in ihnen ausgebildeten Rille von einer sich parallel zum Verlauf der
Rille erstreckenden Seitenfläche 70 begrenzt, um somit den vor dem Verdrillen notwendigen
Auslenkwinkel für die Bindedrahtschleife zu verkleinern.
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In Fig. 5 ist das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel einer
Abscher- und Verdrillvarrichtung in auseinandergezogener Darstellung gezeichnet.
Darin besteht die Abscher- und Verdrillvorrichtung 13 aus einem formschlüssig mit
dem ersten Chassis 16 verbindenen Führungsring 71 und einem aus einer Drehscheibe
72 und einem Rastkörper73 gebildeten Drehblock, der über ein Lager 74 drehbar innerhalb
des Fährungsringes gelagert ist. Die Drehscheibe und der Rastkörper, die den Drehblock
bilden, sind starr miteinander verbunden, beispielsweise durch eine Spannschraube.
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Der Führungsring enthält parallel zur Drehachse des Drehblockes angeordnet
eine durchgehende Bohrung 50, in die der von der Drahtrichtanordnung 49 kommende
Bindedraht einläuft, und eine zur ersten Bohrung 50 diametral liegende zweite Bohrung
55, die ebenfalls parallel zur Drehachse des Drehblockes angeordnet ist.
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Der Drehblock weist mehrere Rsststellen 76 auf, in denen er im Stillstand
von einer in der Zeichnung nicht dargestellten Rastv vorrichtung gehalten wird.
In der Drehscheibe des Drehblockes sind zu jeder Raststellung des Drehblöckes zwei
durchgehende Bohrungen 52 und 52' angeordnet, die jeweils mit den beiden Bohrungen
50 und 55 im E'uhrungsring fluchten. Zweckmäßigerweise sind diese Bohrungen an der
Unterseite der Drehscheibe kegelförmig erweitert, um das Einfädeln aus der Umlenkvorrichtung
zu erleichtern.
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An der der Drehscheibe 72 des Drehblocks zugewandten Seite des
Fiihrungsrings
der Abscher- und Verdrillvorrichtung sind zwei Hohlräume ausgebildet, die sich,
ausgehend von denbeiden Bohrungen 50 und 55 im Führungsring, in Drehrichtung des
Drehblocks entlang der der Drehscheibe zugewandten Seite des Fuhrungßrings erstrecken.
Die höhe dieser Hohlräume 80 ist etwas größer als die Drahtstärke des Bindedrahtes.
Am Ende des Hohlraums, der an die Einfädelbohrung 50 des J?üiirungsrings anschließt,
ist eine Schnittplatte 82 angeordnet, deren freie, der Einfädeibohrung zugewandte
Kante 81 als Schnittkante 81 ausgebildet ist.
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Unterhalb der Drehscheibe 72 des Drehblocks ist eine Ringplatte 41
formschlüssig mit dem rohrförmigen Chassis 16 der Drahtbindevorrichtung verbunden.
Zwischen der Drehscheibe und der Ringplatte besteht ein Abstand, der ebenfalls etwas
größer als die Drahtstärke des Bindedrahtes ist. Die Ringplatte 41 enthält zwei
mit den Bohrungen 50 und 55 im Führungsring und den darunter efindlichen Bohrungen
52 und 52'~in der Drehscheibe fluchtende Bohrungen 54, die durch in Verdrillrichtung
verlauf ende Schlitze 77 in der Ringplatte mit dem freien Raum 78 innerhalb der
Ringplatte verbunden sind. Auf der Ringplatte sind zwei Leitplatten 75 angeordnet,
deren eitkanten 79 vom Ende der Schlitze 77 zur Verdrillachse 15 hinführen.
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In der zweiten Bohrung 55 im Führungsring 71 ist das Ende des Schaltstößels
56 der Umschaltvorrichtung 12 gelagert, gegen das
das Drahtende
des Bindedrahtes stößt d»s und dadurch den Kupplungsvorgang für die Abscher- und
Verdrillvorrichtung auslöst.
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Die Obersette des Rastkörpers 72 des Drehblocks ist als feststehender
Kupplungsteil der Kupplung 61 für die Abscher- und Verdrillvorrichtung ausgebildet.
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Mit der nach dem Kupplungsvorgang einsetzenden Drehung des Drehblocks
72/75 werden die Schenkel der Bindedrahtschleife in die Hohlräume 80 und durch die
Schlitze 77 in der Ringplatte 41 in den Zwischenraum 83 zwischen der Ringplatte
und der Drehscheibe 72 gezogen. Gleichzeitig wrd die Drahtschlife aus den Seitenschlitzen
62 und 63 der Drahtumlenkvorrichtung 9 gedreht. Nach einem kleinen Winkelbetrag
der Drehung des Drehblocks fährt der obere Rand derjenigen Bohrung 52 in der Drehscheibe,
durch die beim soeben ablauf enden Vorgang der Bindedraht geführt wurde, unter der
Schnittkante 81 der Schnittplatte 80 im Führungsring 71 hindurch und schert den
Bindedraht ab. Im weiteren Verlauf der Drehung des Drehblocks werden die Schenkel
der Bindedrahtschleife ein- oder mehrere Male umeinander verdrillt. Dabei werden
sie über die abs Biegekanten verwendeten Lochkanten der Bohrungen 52 und 52' in
der Drehscheibe 72/73 gezogen. Die Bindedrahtschleife spannt sich dadurch fest um
die Verbindungsstelle.
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Wegen der Leitkanten 79 der Leitplatten 75 kann die Bindedrahtschleife
während des Verdrillvorganges nur eine kleine, zum Freilenken aus der Umlenkvorrichtung
notwendige Drehung ausführen
und wird dadurch gezwungen, in einer
fast senkrecht zur Verbindungs stelle verlaufenden Lage zu verbleiben.
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Nach dem Verdrilivorgang wird die Kupplung 61 wieder gelöst und der
Drehblock 72/73 bleibt in einerseiner Raststellungen stehen.
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Während des Verdrillyorganges ist es zweckmäßig, die Rastvorrichtung
für die Raststellen 76 durch die Kupplungsstange 60 außer Betrieb zu setzen.