DE2219110B2 - Vorrichtung zur Naßbehandlung fotografischer Schichtträger - Google Patents

Vorrichtung zur Naßbehandlung fotografischer Schichtträger

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Naßbehandlung fotografischer Schichtträger mit einem Badbehälter, der einen Überlauf zur Niveauregelung und eine Nachfülleinrichtung zum Ersetzen verschleppter Badmengen aufweist.
Bei bekannten Einrichtungen der eingangs genann ten Art besteht eine Schwierigkeit darin, den Spiegel in dem Behandlungsbehälter mit verhältnismäßig einfachen Nachfülleinrichtungen wie etwa einer Hühnertränke mit der erforderlichen Genauigkeit auf dem Sollwert zu halten. Dies ist vor allem von Bedeutung, wenn die Menge der von dem zu behandelnden fotografischen Material verschleppten oder hinausgespülten Badflüssigkeit beeinflußt wird durch die Höhe des Niveaus der Badflüssigkeit in dem Behälter. Auch die Länge des Eintauchweges und damit die Entwicklungszeit ist bei schrägem Eintauchen abhängig von der Spiegelhöhe.
Die bekannten, verhältnismäßig einfachen Einrichtungen zum Nachfüllen unter Einhaltung eines bestimmten Niveaus, wie Kükentränke oder Schwimmerventil, haben eine gewisse Schwankungsbreite der eingestellten Niveauhöhen, die durch Oberflächenspannung der Flüssigkeit und Trägheit der Regelsysteme bedingt sind. Dies wirkt sich so aus, daß der Zustrom von frischer Flüssigkeit, insbesondere Regenerator, erst dann einsetzt, wenn der Flüssigkeitsspiegel in dem Behandlungsbehälter einen gewissen Betrag unter die Zuströmöffnung von Luft für die Nachfülleinrichtung abgesunken ist, weil sich vom Rand dieser Zuströmöffnung zur Flüssigkeitsoberfläche ein Miniskus bildet. In gleicher Weise endet der Zustrom von Flüssigkeit erst, wenn der Spiegel in dem übrigen Behälter über die Kante der Zuströmöffnung angestiegen ist. Die Nach-110
fülleinrichtung fördert also mit einer gewissen Verzögerung gegenüber dem Sollwert, dann jedoch mehr als sie soll, so daß der Spiegel über den Sollwert ansteigen würde. Aus dem Zusammenwirken der Nachfülleinrichtung und eines Überlaufs zum Vermeiden des Überlaufens des Behälters ergeben sich zusätzliche Schwierigkeiten.
Bei Zugabe von hochkonzentriertem Regenerator in das Behandlungsbad entsprechend der verschleppten Baüflüssigkeitsmenge zur Konstanthaltung der Konzentration und Wirksamkeit der Badflüssigkeit ergibt sich durch die Ungenauigkeit der Nachfülleinrichtung eine erhebliche Schwankung in der Wirksamkeit der Badflüssigkeit, die von dem Regelspiel der Nachfülleinrichtung abhängig ist
Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß ohne wesentlichen Mehraufwand die Höhe des Flüssigkeitsspiegels und die Konzentration der Badflüssigkeit mit der geforderten Genauigkeit konstant gehallen wird.
Gemäß der Erfindung ist eine Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, daß die Nachfül'einrichtung in eine Vorkammer mündet, aus der eine in den Badbehälter fördernde Umwälzpumpe ansaugt und in die der Überlauf des BadHehälters mündet.
Die Umwälzpumpe der erfindungsgemäßen Vorrichtung fördert einen Flüssigkeitsstrom aus der Vorkammer in den Badbehälter, in dem die gewünschte Niveauhöhe durch den Überlauf mit großer Genauigkeit eingehalten wird. Die Nachfülleinrichtung hält das Niveau in der Vorkammer, das niedriger liegt als in dem Badbehälter, auf einer Höhe, deren Genauigkeit für die Höhe des Spiegels in dem Badbehälter fast ohne Bedeutung ist. Je nach Art der Umwälzpumpe kann die Niveauhöhe in der Vorkammer auf die Förderleistung einen geringen Einfluß haben, der jedoch bei genügend breiter Ausbildung des Überlaufs gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung als Wehr auf die Spiegelhöhe in dem Behandlungsbehälter praktisch ohne Einfluß bleibt.
Da die Oberfläche der Vorkammer in der Regel wesentlich kleiner ist als die des Badbehälters, ist auch der nachteilige Einfluß der Ungenauigkeit in der Nachfülleinrichtung auf die Badkonzentration stark, und zwar im Verhältnis der Flüssigkeitsoberflächen in der Vorkammer und in dem Behandlungsbehälter verringert.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel an Hand von Figuren eingehend erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung im Grundriß,
F i g. 2 die Vorrichtung nach F i g. 1 in einem Längsschnitt längs der Schnittlinie H-II in F i g. 1 und
F i g. 3 einen weiteren Längsschnitt durch die Vorrichtung gemäß F i g. 1 längs der Schnittlinie IH-III.
In F i g. 1 ist mit 1 eine Behandlungsvorrichtung bezeichnet, die einen Behälter 2 zur Naßbehandlung fotografischer Schichtträger enthält. In dem Behälter 2 können z. B. nicht dargestellte Walzenpaare angeordnet sein, die den Schichtträger längs eines vorbestimmten Weges durch die Badflüssigkeit führen und am Ende überschüssige Flüssigkeit abquetschen. Eine derartige Vorrichtung ist z. B. in der deutschen Pp'entanmeldung P 21 43 158.3 gezeigt. In dieser Patentanmeldung ist auch gezeigt, daß der Abfluß an Behandlungsflüssigkeit entsprechend der durchgesetzten Menge an
fotografischem Material erhöht werden kann, wenn die vor- oder nachlaufende Blattkante eine Flüssigkeitswelle aus dem Badbehälter herausschiebt. Dies ist von Vorteil, um eine konstante Aktivität des Behandlungsbades beizubehalten, weil die abgeflossene Menge durch frischen Regenerator ersetzt wird. Die Menge der von dem fotografischen Matei ;al mitgenommenen Flüssigkeit hängt dabei erheblich von der Höhe des Flüssigkeitsniveaus in dem Badbehälter 2 ab.
Im linken Teil der Behandlungsvorrichtung 1, der im wesentlichen als massiver Block mit Aussparungen ausgebildet ist, ist die Aufnahmeöffnung 3 für eine als Flasche ausgebildete Nachfülleinrichtung und eine als Flügelradpumpe 4 ausgebildete Umwälzeinrichtung vorgesehen. Ferner veist der Block eine Führung für einen Abflußschlauch 5 auf und Aussparungen 6, 7 zur Aufnahme von Transportwalzenpaaren. Der genaue Aufbau der angesprochenen Teile ist aus den F i g. 2 und 3 zu ersehen.
In F i g. 2 ist das Flügelrad 6 der Pi-npe 4 befestigt auf einer Welle 5, die in einer Aussparung ta am Boden des Gehäuses und in einer weiteren Führung 7 drehbar gelagert ist. Sie trägt an iiirem oberen Ende ein Kegelrad 8, das beim Einsetzen des Entwicklungsteils 1 in ein nicht dargestelltes Maschinengestell in Eingriff kommt mit einem entsprechenden Kegelrad, das z. B. zusammen mit den Antriebselementen für die Transportwalzen angetrieben ist. Das Flügelrad 6 ist durch die Basis 10 der das Lager 9a tragenden Rippen 9 am Umfang abgedeckt, jedoch ist in der Mitte eine Öffnung 10a vorgesehen, die den Zugang von Flüssigkeit von oben in die Schaufelräume des Flügelrades ermöglicht. Aus Fig. 1 ist ein Kanal Il zu ersehen, der den Pumpenraum tangential mit dem Badbehälter 2 verbindet. Bei der durch den Pfeil 12 angegebenen Drehrichtung des Flügelrades 6 wird deshalb Flüssigkeit aus der oberhalb der Pumpe 4 gelegenen Vorkammer 13 Flüssigkeit angesaugt und durch den Kanal 11 in den Behälter 2 geführt.
In dem Behälter 2 können noch weitere Mittel zur Strömungsführung vorgesehen sein, die eine Strömung etwa im unteren Teil des Behälters 2 bis zum Ende desselben bewirken, dann die Strömung nach oben umlenken, wo sich eine Rückströmung bis zu einem Überlauf an der Kante eines Wehres 14 ausbildet.
In F i g. 2 ist weiterhin eine Nachfüllflasche 15 dargestellt, die mit der öffnung nach unten in die Aufnahme 3 eingesetzt ϊλ. Die öffnung der Flasche ist dabei mit einem Ventil 16 verschlossen, das mittels eines Ringes 17 in den Flaschenhals eingesetzt ist. Das Ventil wird durch eine Scheibe 18 gebildet, die unter dem Druck einer Feder 19 normalerweise die Flasche verschließend an Absätzen 20 des Ringes 17 anliegt, durch einen gerätefesten Stift 23 jedoch so weit nach oben geschoben werden kann, daß Flüssigkeit aus der Flasche durch öffnungen 21 nach unten austreten kann. Diese Flasche 15 wirkt nach dem Prinzip der Küke.itränke als Niveauregler für die Vorkammer 13, wobei das durch das Zeichen 22 bezeichnete Niveau mit der Unterkante des Ringes 17 übereinstimmt. Durch das Aufsetzen der Flasche mit dem Ring 17 auf Rippen 24 in der Aufnahmeöffnung 3 wird das Ventil geöffnet und Flüssigkeit strömt aus der Flasche so lange aus, als unter dem Ring 17 hindurch Luft in die Flasche einströmen kann. Wenn die Luftzufuhr zur Flasche durch den Flüssigkeitsspiegel in der Vorkammer unterbrochen ist, wird die Flüssigkeit in der Flasche 15 durch den dort herrschenden Unterdruck am Auslaufen gehindert.
In F i g. 3 ist die Entleeranordnung für den Badbehälter 2 gezeigt Ein abgewinkelter Schlauchstutzen 25 ist dort im Boden des Behälters befestigt, an dem ein Schlauch 26 angeschlossen ist Das Ende des Schlauches 26 sitzt in einem quadratischen Führungsstück 27, das in einem Schlitz 28 des Blocks 1 geführt ist Das Führungsstück trägt ferner ein überstehendes Griffstück 27a, das beim Einschieben des Führungsstückes 27 in den Schlitz 28 auf Führungskanten 29, 30 des
to Blockes 1 emporgleitet und an deren Ende einrastet. Auf diese Weise kann das Führungsstück nur durch Anheben wieder in seine untere Lage verschwenkt werden. Zum Entleeren des Behälters 2 wird das Stück 27 in seine untere, horizontale Stellung gebracht, so daß die Flüssigkeit auslaufen kann. Nach dem Ende des Auslaufens wird das Führungsstück mit dem Schlauch, dessen Ende über dem Flüssigkeitsspiegel in dem Behälter 2 liegt, in die in F i g. 3 dargestellte Stellung gebracht. Die Anordnung hat den zusätzlichen Vorteil, daß bei nicht in die Betriebsstellung gebrachtem Führtmgsstück 27 die Behandlungsvorrichtung 1 nichi in das Maschinengestell eingebracht werden kann, weil das Führungsstück mit Schlauch über den der Behandlungsvorrichtung zur Verfügung stehenden Raum hinausreicht.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Vorrichtung ist nun folgende:
Im Ausgangszustand, d. h. im Ruhezustand der Γ'ττ. pe 4, haben der Behandlungsbehälter 2 und die Vorkammer 13 dasselbe Flüssigkeitsniveau, d. h. mindestens bis an das untere Ende des Ringes 17. Wird die Vorrichtung in Betrieb genommen, läuft die Pumpe 4 zusammen mit den nicht dargestellten Transportwalzen an. Durch den Anlauf der Pumpe 4 wird Flüssigkeit aus der Vorkammer 13 in das Behandlungsbad 2 gefördert und der durch das Zeichen 30 bezeichnete dortige Spiegel erreicht das Niveau des Wehres 14. Dann ist ein weiteres Ansteigen bei der gegebenen Pumpenleistung praktisch nicht mehr möglich, weil die Flüssigkeit über das Wehr abfließt. Gleichzeitig ist jedoch der Spiegel in der Vorkammer durch die Anhebung des Spiegels im Behandlungsbad 2 abgesunken, so daß in die Flasche 15 Luft einströmen kann und ein gleiches Volumen an Flüssigkeit aus der Flasche ausströmt, bis die öffnung des Ringes 17 durch die ansteigende Flüssigkeit wieder verschlossen ist.
Ein durch dieses Behandlungsbad geförderter fotografischer Schichtträger saugt nun mit seiner Emulsion und eventuell dem Papierfilz Flüssigkeit auf und entnimmt im Zuge seines Durchlaufs aus dem Behälter Flüssigkeit. Ferner kann er durch die in der deutschen Patentanmeldung P 21 43 158.3 geschilderten Maßnahmen weitere Flüssigkeit aus dem Behälter entnehmen. Die Entnahme der Flüssigkeit aus dem Behälter 2 führt zu einem erneuten Absinken des Spiegels in der Vorkammer, nachdem das Niveau in dem Behälter 2 durch Pumpe 4 und Überlauf 14 auf konstanter Höhe gehalten wird. Das Niveau in der Vorkammer wird dann durch zuströmende Flüssigkeit aus der Flasche 15 ergänzi, wobei durch das Einströmen der Nachfüllflüssigkeit in den Pumpenansaugraum zusammen mit dem 'on dem Wehr 14 kommenden Flüssigkeitsstrom eine gute Durchmischung dieser beiden Flüssigkeitsanteile erzielt wird. Die Zufuhr der Flüssigkeit aus der Flasche 15 gleicht zugleich die chemische Erschöpfung des Bades in dem Behälter 2 aus, so daß die Aktivität dieses Bades weitgehend konstant bleibt.
Zum Betriebsende wird der Walzen- und Pumpenan-
trieb wieder abgeschaltet. Das Niveau in der Vorkammer und dem Behälter 2 stellt sich dann auf eine gleiche zwischen den Marken 22 und 30 liegende Höhe ein. Das Absenken gegenüber dem Betriebsniveau in dem Behälter 2 bringt die Vorteile, daß ein Überfließen der Flüssigkeit auch bei einer eventuellen Bewegung der ganzen Vorrichtung erschwert ist und daß eventuelle Auskristallisationen während der Betriebsruhe auf einem Niveau erfolgen, das während des Betriebs überspült ist so daß sie wieder aufgelöst werden. Der Niveauansteig in der Vorkammer verhindert mit Sicherheit ein während des Stillstandes nutzloses Nachfließen von Behandlungsflüssi^keit aus der Nachfüllflasche.
Eine einfache Möglichkeit zur Regulierung der Höhe des Spiegels in dem Behälter 2 ist durch die Neigung des in Durchlaufrichtung des Behandlungsgutes verlau fenden Wehres 14 zusammen mit dem Behälter 2 gegeben, wodurch das Niveau der Flüssigkeit und damit die Verschleppung von Badflüssigkeit beeinflußt werden können. Bei Verarbeitung von Schichtträgern, die unterschiedlichen Verbrauch an Badflüssigkeit haben, isl dies eine einfache Möglichkeit zur Anpassung.
Die beschriebene Vorrichtung kann mit Entwickler Fixierbad, Aktivator, Stabilisator oder anderen Behandlungsflüssigkeiten gefüllt sein.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche: 22
1. Vorrichtung zur Naßbehandlung fotografischer Schichtträger mit einem Badbehälter, der einen Überlauf zur Niveauregelung und eine Nachfülleinrichtung zum Ersetzen verschleppter Badmengen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die NachfüHeinrichtung (15) in eine Vorkammer (13) mündet, aus der eine in den Badbehälter (2) fördernde Umwälzpumpe (4) ansaugt und in den der Überlauf (14) des Badbehälters (2) mündet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachfülleinrichtung eine nach dem Prinzip der Hühnertränke wirkende, an sich bekannte, mit der Öffnung nach unten angeordnete Nachfüllnasche (15) ist
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Umwälzpumpe eine Flügelradpumpe (4, 6) vorgesehen ist. deren Antriebsaggregat (8) über dem Flüssigkeitsspiegel liegt und deren Welle (5) vertikal angeordet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Überlauf als sich über einen Teil der Behälterbreite erstreckendes Wehr (14) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kante des Wehrs (14) während des Betriebs der Umwälzpumpe (4) über dem Flüssigkeitsspiegel (22) der Vorkammer (13) liegt.
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