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5 t e i n 5 ä g e g a L t e r Steinsägegatter sind bekannt mit in
horizontaler Ebene liegenden Rahmen. Erst neuerdings sind, wie in der Holzindustrie
üblich, Maschinen mit vertikal arbeitenden Rahmen dazugekommen.
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Der Sägerahmen ist einer der Hauptteile von Steinsägegattern. In ihm
werden die Sägeblätter, das sind die Werkzeuge, gespannt und geführt. Da zum Teil
bis über 50 Blätter eingesetzt werden und mit einer Zugkraft von ca 10 t pro Blatt
gespannt wird, muß der Rahmen sehr knick-, biegungs- und verwindungssteif ausgebildet
werden.
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Nach der bisherigen Sägemethode bestanden die Sägeblätter aus einfachen
Stahlbändern, allenfalls mit Bohrungen oder Einkerbungen an den Seiten. Unter Zugabe
von Wasser und einem Schleifmittel wurden durch eine pendelnde Bewegung des Rahmens
die Steine langsam durchgescheuert und man mußte dafür eine Laufzeit von 1 - 2 Wochen
rechnen.
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Neuerdings verwendet man Sägeblätter mit aufgelöteten diamantimpräqnierten
Zähnen. Unter Zusatz von reinem Wasser werden heute die Sägeblätter nicht mehr wie
früher in einem Kreisbogen pendelnd über Stein geführt, sondern in einer exakten
geraden Linienführung. Durch die damit erzielte Leistungssteigerung ist ein Steinblock
heute in einem Tag zu trennen.
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Das Umstellen der Steinsägegatter auf eine andere Schnitteinstellung
erfordert immer ein Entspannen und Neu justieren des gesamten Sägeblattsatzes. Während
früher beim Sandgatter diese Arbeit erst nach wenigstens einer Woche notwendig wurde
und man zudem keine sehr hohen Anforderungen an die Genauigkeit stellte, hat sich
nun die Situation grundlegend geändert.
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Die Schnittgenauigkeit und die Standzeit der viel teureren Sägeblätter
hängen in hohem Maße von einem exakten Einbau und einer genauen Fluchtung ab. Durch
die hohe Arbeitsgeschwindigkeit kann insbesondere bei kleineren Betrieben ein täglicher
Wechsel der Plattenstärke oder gar ein Austausch der Sägeblätter notwendig sein,
wenn z.B.
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anderes Steinmaterial gesägt werden soll. Die aufwendige Maschine
steht dann einen halben bis einen Tag außer Betrieb. Hinzu kommen
noch
die Einbaufehler, welche sich bei z.B. 50 Sägeblättern leicht für das eine oder
andere Blatt ergeben können und dessen Lebensdauer erheblich vermindern, wenn nicht
gar zum Totalschaden führen.
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Der Erfindung liegt nun der Gedanke zugrunde, den Sägerahmen von der
Maschine zu trennen und durch Verwendung von Wechselrahmen die Einrichtezeit in
die Sägezeit des Gatters zu verlegen, indem mindestens zwei Gatterrahmen vorhanden
sind. Während die Maschine arbeitet, kann der zweite Rahmen umgerüstet werden, oder
für ein bestimmtes Gestein wartet ein dritter Rahmen fertig besetzt und gespannt
auf seinen Einsatz. Die Mehrkosten für einen solchen Wechselrahmen sind in den meisten
Betrieben schnell amortisiert.
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Anhand des folgenden Beispiels einer ausgeführten Maschine sei eine
Durchführungsmöglichkeit beschrieben. Dazu Abbildung 1 als Seitenansicht und Abbildung
2 als Frontansicht. Ein Steinsägegatter besteht aus dem Schwungradvorgelege (1)
zur Erzeugung der hin- und hergehenden Bewegung des Rahmens, der Schubstange (2)
zur Übertragung der Bewegung auf den Tragrahmen, den Führungssäulen (3) zur senkrechten
Führung des Rahmens während der Vorschubbewegung nach unten, wenn also die Sägeblätter
in den Stein eindringen. Diese Vorschubbewegung wird durch ein beliebiges regel-
und reversierbares Getriebe erzeugt. An den Säulen sind in diesem gezeigten Beispiel
zur Führung des Rahmens in der Schnittrichtung und zur Erzielung einer Geradführung
Pendel (4) in der Art eines Gelenkvierecks nach Tschebyscheff gelagert. An diesen
Pendeln ist ein leichter Tragrahmen (5), angebracht, an welchem auch die Schubstangen
angreifen.
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Erst am Tragrahmen ist der eigentliche austauschbare Sägerahmen (6)
befestigt, in dem auch die Sägeblätter auf herkömmliche Art eingespannt sind.
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Die Befestigung des Sägerahmens (6) am Tragrahmen (5), muß leicht
lösbar sein, darf nicht schmutzanfällig sein, muß unempfindlich sein gegen unbeabsichtigtes
Lösen infolge Erschütterungen und muß bei aller Robustheit genau zentrieren. Diese
Forderungen erfüllt am besten der Kegelstumpf, welcher als Beispiel angeführt und
in Abbildung 3 gezeigt ist. Der Sägerahmen (6) wird zusammengeschraubt wie üblich
durch Paßbolzen (7), bei welchen jedoch der obere Kopf als Kegelstumpf ausgebildet
ist. Im Tragrahmen (5) sind kegelige
Aufnahmebuchsen (8) angebracht.
Beim Rahmenwechsel wird über das Vorschubgetriebe der Sägerahmen auf einen leeren
Steinwagen (9) abgelassen, die Gewindebolzen (10) entfernt, der Tragrahmen ein kurzes
Stück hochgefahren. Danach kann mit dem Steinwagen der Sägerahmen leicht aus der
Maschine gerollt werden. Bei Verwendung mehrerer Steinwagen kann der Sägerahmen
auf dem Steinwagen verbleiben und ist somit bei Wiederverwendung bereits zentriert.
Wird der Sägerahmen jedoch mit einem Kran vom.Steinwagen abgeladen, so ist es zweckmäßig,
zum Auflegen des Sägerahmens eine Vorrichtung zum Vorzentrieren zu verwenden. In
das Steinsägegatter eingefahren, wird der Halterahmen auf dem Sägerahmen abgesenkt.
Die Gewindebolzen werden eingeschraubt und damit ist die Maschine wieder betriebsfertig.
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Eine Variante besteht darin, daß am Sägerahmen Lager mit Laufrollen
(13) leicht austauschbar angebracht sind, welche es erlauben, den Sägerahmen ohne
Benützung des Steinwagens aus der Maschine zu rollen. Da der Sägerahmen durch seine
hohen Stabilitätsanforderungen sehr schwer sein kann, würde es auch genügen, den
Tragrahmen mit starken Druckbalken zu versehen, welche die Spannung der Sägeblätter
aufzunehmen im Stande sind, wobei für den Transport aus der Maschine nur leichte
Stützträger notwendig wären, wenn man dazu die Blätter entspannt.
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In Abbildung 4 und 5 ist der grundsätzliche Unterschied aufgezeigt,
wobei der auswechselbare Rahmen schraffiert gezeichnet ist. Während im ersten Fall
der Sägerahmen (6) mit je einem kräftigen knicksteifen Träger(ll) fest verbunden
am leichten Tragrahmen (5) befestigt ist, geschieht im zweiten Fall die Längsverbindung
des Sägerahmens (6) lediglich aus einem Profilträger (12), während der Sägenzug
bei gespannten Sägeblättern vom schweren Tragrahmen (5) aufgenommen wird.