DE2216596B2 - Verfahren zur Herstellung eines Copolymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines CopolymerenInfo
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Description
Es ist bekannt, daß Polymere von Äthylen wertvolle jo
Elastomere darstellen. Die bekannten elastomeren Äthylen-Polymeren haben jedoch nur verhältnismäßig
geringe Beständigkeit gegen Kohlenwasserstofföle und Oxidation.
Es ist zwar bekannt, daß Homopolymere als r> Alkylacrylatmonomer-Einheiten gute Beständigkeit gegen öle und Oxidation haben; jedoch haben diese
Homopolymeren schlechte Eigenschaften bei tiefen Temperaturen. Auch Äthylen-Copolymere, die bis zu 40
Gew.-% Alkylacrylat-Einheiten enthalten, sind bekannt; 4η
jedoch haben diese Copolymeren im allgemeinen keine wesentlich bessere Ölbeständigkeit als Äthylen-«-Olefin-Copolymere.
Es bestand daher eine Nachfrage nach einem Äthylen-Copolymer mit guten Tieftemperatur-Eigen- ν,
schäften und guter Beständigkeit gegen Öle und Oxidation.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Copolymeren mit alternierenden
Einheiten aus Äthylen und Alkylacrylaten mit 2 bis 8 -,0
Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe durch Polymerisieren in Lösung in inerten Lösungsmitteln von I bis 20
Mol-%, bezogen auf die Molzahl Lösungsmittel, wenigstens eines Alkylacrylats mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe und Äthylen bei einer
Temperatur von -10 bis +2000C unter Druck in Gegenwart eines ionischen Katalysators und in
Gegenwart von 0.05 bis 5,0 Teilen je 100 Gew.-teile Alkylacrylat an einem radikalbildenden Polymerisationsinitiator und Isolieren des gebildeten Copolymeren ho
aus der erhaltenen Reaktionsmasse, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man zur Herstellung eines
amorphen, praktisch linearen, ataktischen Copolymeren mit einer Glasübergangstemperatur unter 00C und einer
inhärenten Viskosität von t bis 6 (gemessen an einer (,5
Lösung von 0,1 Gew.-% in Chloroform bei 30°C) in Gegenwart von Bortrifluorid als ionischem Katalysator
bei Drücken von 0,7 bis 700 kg/cm2 polymerisiert.
Es wurde gefunden, daß die erfindungsgemäß herstellbaren Copolymeren eine hervorragende Beständigkeit gegen öle besitzen. Sie haben außerdem eine
ausgezeichnete Beständigkeit gegen thermischen und oxidativen Abbau und sind insbesondere als Elastomere
verwendbar.
Eine Definition eines Elastomer findet sich in »ASTM Special Technical Publication No. 184«. Demnach ist ein
Elastomer eine Substanz, die bei Raumtemperatur auf wenigstens das Doppelte ihrer ursprünglichen Länge
gestreckt werden kann und nach Strecken und Entfernung der Streckbeanspruchung in kurzer Zeit
wieder etwa ihre ursprüngliche Länge annimmt.
Die erfindungsgemäß herstellbaren Copolymeren sind nach ihrer Aushärtung wertvolle Elastomere. —
Die Copoyimeren bestehen im wesentlichen aus Äthylen-Einheiten und Einheiten, die sich von einem
Alkylacrylat, in dem die Alkylgruppe eine Kohlenwasserstoffgruppe mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und
insbesondere 2 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, ableiten. Beispiele für verwendbare Aikylacrylale sind Aihylacrylat, Butylacrylat und Octylacrylat sowie Gemische
davon. Die bevorzugten Alkylacrylate sind Äthylacrylat und Butylacryiat und Gemische davon.
Die Copolymeren zeichnen sich dadurch aus, daß sie aus alternierenden Einheiten bestehen, d. h. sie haben
die Struktur (E-A)n, worin E eine Äthylen-Einheit, A
eine Alkylacrylat-Einheit und η eine ganze Zahl ist. Polyäthylen-Einheiten oder Polyalkylacrylat-Einheiten
sind praktisch nicht vorhanden.
Die Copolymeren haben Glasübergangstemperaturen unter 00C. Dadurch werden sie besonders gut als
Elastomere verwendbar. Die Glasübergangstemperatur für ein bestimmtes Copolymeres kann nach bekannten
Methoden bestimmt werden. Eine bekannte Methode ist in den Beispielen beschrieben. Bevorzugte Copolymere
sind solche von Äthylen und Äthylacrylat mit einer Glasübergangstemperatur unter —35°C sowie solche
aus Äthylen und Butylacrylat mit einer Glasübergangstemperatur unter -55° C.
Die Copolymeren bestehen im wesentlichen aus praktisch nur linearen Ketten. Sie haben Eigenschaften,
die praktisch gleich denen bekannter linearer Copolymerer sind, wie sich aus den KMR-Spektren ergibt.
Außerdem sind die Copolymeren amorph und besitzen praktisch keine Stereoregularität.
Wenn die Copolymeren für die Herstellung elastomerer Produkte verwendet werden, so können sie in einer
üblichen Gummiverarbeitungs-An'?ge ebenso wie Λ-Olefin-Elastomere und insbesondere solchen Elastomeren mit breiter Molekular-Gewichtsverteilung verarbeitet werden Typische Vorrichtungen für die Gummiverarbeitung sind Walzenstühle und Innenmischer,
beispielsweise Banbury-Mischer. Die Belastbarkeit der Mischvorrichtungen, Betriebszeit und Geschwindigkeiten können vom Fachmann leicht ermittelt werden.
Wenn die Copoyimeren mit Gummi oder anderen Polymeren vermischt werden, können der Masse noch
übliche Substanzen, wie Ruß, mineralische Füllstoffe, beispielsweise Ton, färbende Mittel, öle als Streckmittel
zugesetzt werden. Vorzugsweise werden jedoch keine Substanzen zugesetzt, die die Oxidationsbeständigkeit
oder die Beständigkeit gegen Öl oder einen thermischen Abbau verringern könnten.
Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß man Äthylen und ein oder
mehrere der oben erwähnten Alkylacrylate in einem inerten Lösungsmittel mit Bortrifluorid als ionischem
Katalysator und einem Radikalketten-Polymerisationsinitiator umsetzt
Unter einem inerten Lösungsmittel ist ein Lösungsmittel
zu verstehen, das mit den Reaktanten oder mit dem gebildeten Produkt nicht reagiert Das Lösungsmitte!
muß die Reaktanten und das gebildete Copolymer zu lösen vermögen. Geeignete Lösungsmittel sind beispielsweise
Dichlormethan, Chloroform, Dichloräthan, Benzol, Toluol und Chlorbenzol. Dichlormethan und
Dichloräthan sind bevorzugt ι ο
Die Menge an Bortrifluorid kann gleich oder geringer sein als diejenige an Alkylacrylat oder es kann in einem
molaren Oberschuß verwendet werden. Bei Verwendung einer geringeren als der äquimolaren Menge an
Bortrifluorid, bezogen auf das Alkylacrylat sinkt jedoch die Polymerisationsgeschwindigkeit Daher wird es
vorzugsweise in etwa äquimolarer Menge verwendet
Die Molzahl Äthylen in dem Polymerisationsverfahren soll etwa gleich oder größer sein als die Molzahl
Alkylacrylat una vorzugsweise wird das Äthylen in einem 2 bis IStachen moiaren Überschuß verwendet
Die während der Polymerisation anwesende Menge an Äthylen hängt von dem Druck ab.
Die während der Polymerisation anwesende Menge an Alkylacrylat beträgt 1 bis etwa 20 Mol-%,
vorzugsweise etwa 10 bis etwa 15 Mol-%, bezogen auf die Molzahl an Lösungsmittel.
Die Polymerisation wird in Gegenwart eines bekannten Radikalketten-Polymerisationsinitiators, wie eines
Azo-Initiators oder eines organischen Peroxids, durch- jo
geführt Die wirksamsten Radikalketten-Polymerisationsinitialoren
können durrh geringen experimentellen Aufwand ermittelt werden. Bevorzugte Initiatoren sind
Benzoylperoxid, Azo-bisisobutyronif:l. und 2,2'-Azobis-(2-methylpropionitril).
Die Menge an Initiator beträgt y,
0,05 bis etwa 5,0 Teile und insbesondere etwa 0,1 bis etwa 1,0 Gew.-teile je 100 Gew.-teile Alkylacrylat. Der
Initiator kann der Reaktionsmasse zu Beginn der Umsetzung oder allmählich bei fortschreitender Umsetzung
zugesetzt werden. Zweckmäßig wird er in dem inerten Lösungsmittel gelöst, bevor er in den Reaktor
eingebracht wird.
Die Umsetzung wird bei - 10 bis +2000C durchgeführt,
vorzugsweise bei etwa 0 bis etwa 100 und insbesondere bei etwa 25°C bis etwa 50°C. Während
der Umsetzung wird ein Druck aufrechterhalten, der ausreicht, um das Alkylacrylat im Komplex mit
Bortrifluorid zu halten. Die Drücke betragen demnach während der Reaktion 0,7 kg/cm2 bis 700 kg/cm2,
vorzugsweise 0,7 bis 70 und insbesondere 7 bis w 35 kg/cm2. Die Reaktionszeit ist natürlich eine Funktion
der Temperatur. Bei höheren Temperaturen erfolgt die Umsetzung rascher. Beispielsweise ist die Umsetzung
bei 250C und einem Äthylen-Druck von 21 bis 35 kg/cm2
in etwa 90 Minuten bis etwa 2 Stunden beendet, während die gleiche Umsetzung bei etwa 50°C in nur
etwa 40 bis etwa 60 Minuten beendet ist. Die Beendigung der Umsetzung ergibt sich aus dem
Absinken des Reaktionsdruckes, wenn Äthylen bei der Umsetzung verbraucht wird. Das Verfahren gemäß der bo
Erfindung kann in einzelnen Ansätzen oder kontinuierlich durchgeführt werden.
Die für die Durchführung der Umsetzung verwendete Vorrichtung muß bei den Verfahrenstemperaturen und
-drücken beständig sein. Vorzugsweise wird die ^ Reaktionsmasse unter Bewegen gemischt, damit ein
möglichst homogenes Produkt erhalten wird. Beispielsweise wird durch schwaches Bewegen ein einheitlicheres
Copolymeres erhalten, als wenn kein Bewegen der Reaktionsmasse erfolgt
Die Atmosphäre über der flüssigen Reaktionsmasse ist mit Äthylendampf gesättigt Die Reihenfolge der
Zugabe der Reaktanten in das Reaktionsgefäß ist nicht von wesentlicher Bedeutung. Praktisch werden in einem
in einzelnen Ansätzen durchgeführten Verfahren zunächst die Flüssigkeiten in den Reaktor eingebracht,
wonach der Reaktor verschlossen und mit BF3 und
Äthylen unter Druck gesetzt wird. Das Verfahren kann aber auch kontinuierlich durchgeführt werden, wobei
die Komponenten vorzugsweise gleichzeitig in den Reaktor eingebracht werden.
Nach der Beendigung der Umsetzung kann das Copolymere durch übliche Entfernung des Lösungsmittels
isoliert werden. Beispielsweise kann das Lösungsmittel durch Trommeltrocknen oder Abstreifen mit
Dampf abgetrennt werden. Während der Isolierung des Polymeren wird auch Bortrifluorid abgetrennt Eine
andere Methode der Isolierung des Copolymeren besteht darin, daß man es unter Verwendung von Hexan
aus der Lösung ausfällt und anschließend in einem Mischer mit Methanol wäscht Das Verfahren gemäß
der Erfindung ermöglicht die Herstellung von Copolymeren mit Eigenschaften, die sie als Elastomere
verwendbar machen. In dem Verfahren gemäß der Erfindung können Ausbeuten von 95% oder darüber,
bezogen auf das anfänglich in der Reaktionsmasse anwesende Alkylacrylat, erzielt werden.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Angaben in Teilen, Anteilen und Prozent beziehen
sich auf das Gewicht, sofern nicht anders angegeben.
A. Herstellungeines Äthylacrylat/Äthylen-Copolymeren
mit alternierenden Einheiten
Eine Lösung von 20 g (0,20 Mol) Äthylacrylat dnd 0,15 g 2,2'-Azobis-(2-methylpropjonitril) in 200 ml Methylenchlorid
wird mit 13,5 g (0,20 \Λο\) Bortrifluorid
gesättigt und in ein 400-ml-Schüttelrohr eingebracht.
Nachdem das Rohr in einem Bad aus zerstoßenem festen Kohlendioxid gekühlt und evakuiert ist, wird es
mit 75 g (2,7 Mol) Äthylen unter Druck gesetzt. Dann erfolgt die Copolymerisation durch Schütteln des
Rohres bei 25°C für 12 Stunden. Die Gase werden abgelassen. Da: Produkt wird aus dem Schüttelrohr
entfernt. Dann wird Dampf durch das erhaltene Gemisch geleitet, um flüchtige Bestandteile, einschließlich
Bortrifluorid und Lösungsmittel abzutrennen. Das isolierte Polymer wird in Aceton gelöst. Die erhaltene
Lösung wird filtriert. Die Fällung aus dem Filtrat erfolgt durch Zugabe von Dampf, und das Copolymere wird
zweimal in einem Mischer mit Methanol/Wasser (50:50) gewaschen und im Vakuumofen bei 8O0C
getrocknet. Das erhaltene Äthylacrylat/Äthylen-Copolymere
ist ein schwach-gelber Feststoff. Die Ausbeute beträgt 23,7 g, die Inhärent-Viskosität 4,43 (gemessen
bei 300C an einer Lösung von 0,1 g Copolymerem in 100 ml Chloroform) und die GlasUbergangstemperatur
-38°C (gemessen durch Differential-Scanning-C-Kalorimetrie).
Analyse:
Analyse:
Berechnet für
50 Mol-% Äthylacrylat, 50 Mol-% Äthylen:
C 65,60%, H 9,44%, 0 24,96%;
C 65,60%, H 9,44%, 0 24,96%;
Gefunden:
C 65,6%, H 9,3%, O 25,63%.
Zur Messung der Glasübergangstemperatur wird ein Differential-Scanning-C-Kalorimeter (Prototyp des im
Handel erhältlichen Gerätes der Du Pont) verwendet. Dieses Gerät ist ein Miniaturofen, der zwei Thermoelemente
enthält Eine kleine Aluminiumschale (Durchmesser 6,4 mm) wird auf jedes dieser Thermoelemente
gesetzt Die Vergleichsschale ist leer, und das Medium ist Luft oder Stickstoff. Die andere Schale enthält eine
sehr geringe Probe an dem Polymeren, beispielsweise 15 mg. Da beide Schalen zu Beginn der Prüfung die
gleiche Temperatur haben, senden die Thermoelemente kein Signal, d. \\.Δ Τ— 0. Die Ausgangstemperatur muß
unter der Temperatur der Umwandlung zweiter Ordnung, vorzugsweise bei 00C oder darunter liegen.
Während der Messung werden die Schalen erwärmt, indem man die Temperatur in dem Ofen mit einer
Geschwindigkeit von 1 l°C/Min. ansteigen läßt Bei der Umwandlungstemperatur absorbiert die Probe bei
ihrem Obergang vom glasartigen zum gummiartigen Zustand Wärme. Dadurch wird die Vergleichsschale
wärmer als die Schale mit dem Polymeren und Δ Tsteigt
plötzlich an. Wenn alles Polymere vor:i glasartigen in
den gummiartigen Zustand übergegangen ist, wärmt sich das Polymere wieder auf, und Δ Tfällt gegen Null.
Damit ein Vergleich der Polymerproben zuverlässige Werte ergibt, muß jede Probe vor dem Testen in
gleicher Weise behandelt sein und die Prüfungen müssen in gleicher Weise, beispielsweise bei gleicher
Geschwindigkeit des Erhitzens, Größe der Probe durchgeführt werden.
Eine gute Anleitung gibt das Buch Thermoanalytical Methods of Investigation von P. D. Garn, Academic
Press, N. Y. 1965.
Die Messung der kernmagnetischen Resonanz ist eine übliche Methode der Strukturbestimmung. Sie ist im
einzelnen beschrieben in Applications of Nuclear Magnetic Resonance Spectroscopy in Organic Chemistry,
von J a c k m a η und S t e r η h i 11, Pergamon Press, New York, 2. Aufl. 1969 und in Nuclear Magnetic
Resonance Application to Organic Chemistry, von Roberts, McGraw-Hill Book Company, New York,
1959.
Das 220-MHz-KMR-Spektrum zeigt,daß das Copolymere
praktisch aus alternierenden Äthylacrylat- und Äthyleneinheiten besteht:
H-C-C-O-CH2-CH3
C I d
Η—C-H
Η—C-H
Äthylen 1 , I d
Η—C-H
H-C-C-O-CH2-CH3
I O
Typ Beobachtete
Proton Chem. Verschiebung,
ppm
Proton Chem. Verschiebung,
ppm
Untersuchter
Bereich
Bereich
Angezeigte Protonenzahl
1,23 (Triplett)
4.10 (Quartett)
74*)
50
3 (geschätzt) 2
Typ | Beobachtete | Untersuchter | Angezeigte |
Proion | Chem. Verschie | Bereich | Proionenzahl |
bung, | |||
ppm |
c 2,25 (breites 26
Singlett)
d 1,53 (Multiple«) 51
e 1,38 (Multiplett) 49
f 1,23 48*)
2
2
2 (geschätzt)
*) Der Bereich bei 1,23 ist 122, er ist zugeordnet, wie gezeigt.
Das Äthylacrylat/Äthylen-Copolymere zeigt keine
Peaks, die Polyäthylacrylat-Folgen (2 oder mehr Äthylacrylat-Einheiten in einer Reihe) oder Polyäthylen-Folgen
zuzuschreiben sind. Diese Spektren sind also eine weitere Stütze des chemirrhen Beweises, daß die
Copolymeren aus alternierenden Einheiten bestehen.
Die chemische Verschiebung, eine Frequenzverschiebung, wird in »ppm« angegeben, was einer Konzentrationsangabe
gleich kommt Der Grund für diese Übereinkunft liegt in der Notwendigkeit Werte einer
chemischen Verschiebung zweckmäßig in einer Form anzugeben, in der sie von der Betriebsfrequenz des
Gerätes unabhängig sind. Die Einzelheiten sind wie folgt: Die Sttandardfrequenz ist diejenige, bei der die
Kerne sphärisch angeordneter, isotroper Protonen von Tetramethylsilan zur Resonanz kommen und dadurch
ein scharfes, starkes Singlett-Peak im Spektrum hervorrufen. Es ist die »Null-Linie« für die in diesem
Beispiel angegebenen Spektren. Die chemische Verj5 Schiebung für ein bestimmtes Proton, beispielsweise das
Η-Proton in dem Äthylacrylat/Äthylen-Dipolymeren,
ist der Frequenzunterschied zwischen der ,Standardfrequenz
und der Frequenz, bei der der Kern dieses Protons zur Resonanz kommt. Der Wert der Differenz
hängt von der Betriebsfrequenz des Gerätes ab. Angenommen es wird ein 220 MHz-Gerät verwendet.
Dann beträgt die tatsächliche chemische Verschiebung
des H 902 Hertz. Wenn ein 100 MHz-Gerät verwendet
wird, so wird die chemische H-Verschiebung proportional
auf 410 Hertz gesenkt. Entsprechend wird, wenn die Verschiebung bei einem 220 MHz-Gerät 220 Hertz
beträgt, bei einem 100 MHz-Gerät eine 100 Hertz-Verschiebung festgestellt. Um eine gemeinsame Basis für
die Messungen zu gewinnen, werden die tatsächlich gemessenen Werte für die chemische Verschiebung
»normalisiert«, d. h. dividiert durch die Betriebsfrequenz des Gerätes. Demnach:
902Hz
220 MHz
410 Hz
9,02 χ IQ2 Hertz
2,20 χ ΙΟ2 χ ΙΟ6 Hertz
4,10 χ IQ2 Hertz
1,0 x 102 x 106 Hertz
1,0 x 102 x 106 Hertz
= 4,10 χ 10"
= 4,10 χ 10"
gestrichen. Diese Änderung erfolgt, indem man alte
von 0 bis 10 ppm. Gemäß einer anderen, oft verwendeten Übereinkunft wird ein Wen von 10 ppm
als Bezugswert genommen und die erhaltenen Tauwerte sind gleich 10-Delta.
Das gemäß Teil A dieses Beispiels hergestellte Copolymere wird auf einem Gummiwalzenstuhl nach
der folgenden Rezeptur vermischt.
Äthylacrylat/Äthylen-Copolymeres
FEF Ruß (ASTM Type N-550)
m-Phenylenbis-(maleimid)
Dicumylperoxid (Lösung von 40 Gew.-%
in Petrolatum)
Gew.teile 100
50
50
2.4
4.0
Die erhaltene Masse wird in eine Form von 2.54 χ 12,7 cm eingebracht und in einer Presse bei
166°C unter einem Stempeldruck von 13 608 kg 30 Minuten gehärtet. Die Eigenschaften des Vulkanisats
bei 25° C sind in Tabelle I zusammengestellt.
Gehärtetes, rußenthaltendes Äthylacrylat/
Äthylen-Copolvmeres
Äthylen-Copolvmeres
Zugfestigkeit, kg/cm2
Reißdehnung. %
Permanente Verformung bei Reißen, %
Shore-A-Härte
Bleibende Verformung unter Druck
(22 Stunden bei 70"C) %
Die Wärme- und Oxidationsfestigkeit des gehärteten Äthylen/Äthylacrylat-Copolymeren, bestimmt durch
Wärmealterungstests, ist gleich der handelsüblicher Polyacrylate und beträchtlich besser als die
handelsüblichem Nitrilgummi.
handelsüblichem Nitrilgummi.
Die mit Peroxid gehärteten, rußenthaltenden Äthylen/Äthylacrylat-Copolymermassen
werden in Luft bei 149° C gealtert, und die Eigenschaften des gehärteten
Produktes werden in zweckmäßigen Zeitabständen bei Zimmertemperatur gemesser. Die Ergebnisse sind in
Tabelle II zusammengestellt. Sie zeigen, daß zumindest für die angegebenen Zeiten das Vulkanisat nicht
angegriffen wird.
Eigenschaften
Stunden
0 24
0 24
48 72
Zugfestigkeit, kg/cm2
Bruchdehnung, %
Modul bei 100%
Dehnung, kg/cm:
Dehnung, kg/cm:
Permanente Verformung
beim Reißen, %
beim Reißen, %
Bleibende Verformung
unter Druck, %
unter Druck, %
(100 C/70Std.)
137
190
123
150
77
151
190
70
30, 21. 25, 25. 25.
29 23 25 25 25
2(1
Rezeptur (Gewichtsteile): 100 Copolymeres. 40 FEF
Ruß. 1 polymerisiertes 2,2,4-Trimethyl-l,2-dihydrochinolin,
4.0 eines Gemisches von 40 Dicumylperoxid und 60 Petrolatum Nujol, 2,5 m-Phenylenbismaleimid, 5,0
MgO, 160cC/30Min.
Herstellung von Butylacrylat/Äthylen-Copolyi
mit alternierenden Einheiten
mit alternierenden Einheiten
nieren
Ein Lösung von 26 g (0,2 Mol) n-Butylacrylat und
0.15 g 2.2'-Azobis-(2-methylpropionitril) in 200 ml Methylenchlorid
wird mit 13,6 g (0,2 Mol) Bortrifluorid gesättigt und in ein 400-ml-Schüt'elrohr eingebracht.
Das Rohr wird in zerstoßenem, festem Kohlendioxid gekühlt und evakuiert und dann mit 40 g (1,4 Mol)
Äthylen unter Druck gesetzt. Dann wird das Rohr 6 Stunden bei 50°C geschüttelt. Das Produkt wird nach
dem Verfahren von Beispiel 1 isoliert. Die Ausbeute beträgt 30 g. Das Produkt hat eine Inhärent-Viskosität
von 1.89 (gemessen wie oben beschrieben) und eine Glasübergangstemperatur von -57°C (bestimmt durch
von 40 Differential-Scanning-C-Kalorimetrie) und enthält gleiche
molare Mengen an jedem Monomer.
Analyse:
Berechnet für das 1 :1 Copolymere:
C 69.19%, H 10,32%;
Gefunden:
Gefunden:
C 69,0%, H 10.1%.
Auch dieses Copolymere kann nach dem in Teil B von Beispiel 1 beschriebenen Verfahren gehärtet werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines Copolymeren mit alternierenden Einheiten aus Äthylen und Alkylacry- ί laten mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe durch Polymerisieren in Lösung in inerten Lösungsmitteln von 1 bis 20 Mol-%, bezogen auf die Molzahl Lösungsmittel, wenigstens eines Alkylacrylats mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen in der m Alkylgruppe und Äthylen bei einer Temperatur von -10 bis +2000C unter Druck in Gegenwart eines ionischen Katalysators und in Gegenwart von 0,05 bis 5,0 Teilen je 100 Gew.-teile Alkylacrylat an einem radikalbildenden Polymerisationsinitiator und Isolieren des gebildeten Copolymeren aus der erhaltenen Reaktionsmasse, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung eines amorphen, praktisch linearen, ataktischen Copolymeren mit einer Glasübergangstemperalur unter 00C und einer inhären- ten Vlscosität von i bis ö (gemessen an einer Lösung von 0,1 Gew.-% in Chloroform bei 300C) in Gegenwart von Bonrifluorid als ionischem Katalysator bei Drücken von 0,7 bis 700 kg/cm2 polymerisiert.
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