DE1952073C3 - Verfahren zum Vernetzen von Polyolefinen und Olefincopolymerisaten - Google Patents

Verfahren zum Vernetzen von Polyolefinen und Olefincopolymerisaten

Info

Publication number
DE1952073C3
DE1952073C3 DE19691952073 DE1952073A DE1952073C3 DE 1952073 C3 DE1952073 C3 DE 1952073C3 DE 19691952073 DE19691952073 DE 19691952073 DE 1952073 A DE1952073 A DE 1952073A DE 1952073 C3 DE1952073 C3 DE 1952073C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
crosslinking
acenaphthylene
peroxide
polymer
radical
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19691952073
Other languages
English (en)
Other versions
DE1952073A1 (de
DE1952073B2 (de
Inventor
Helmut Dr. Markert
Rudolf Dr. Wiedenmann
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens AG
Original Assignee
Siemens AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Siemens AG filed Critical Siemens AG
Priority to DE19691952073 priority Critical patent/DE1952073C3/de
Priority to DE19702018423 priority patent/DE2018423C3/de
Priority to TR1694370A priority patent/TR16943A/xx
Priority to AT896870A priority patent/AT307723B/de
Priority to GB4728570A priority patent/GB1294154A/en
Priority to FR7037296A priority patent/FR2066029A5/fr
Priority to NL7015153A priority patent/NL7015153A/xx
Priority to JP9062570A priority patent/JPS5023063B1/ja
Priority to NL7103333A priority patent/NL7103333A/xx
Priority to FR7113633A priority patent/FR2089821A6/fr
Priority to GB2714771A priority patent/GB1343730A/en
Publication of DE1952073A1 publication Critical patent/DE1952073A1/de
Publication of DE1952073B2 publication Critical patent/DE1952073B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE1952073C3 publication Critical patent/DE1952073C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/0008Organic ingredients according to more than one of the "one dot" groups of C08K5/01 - C08K5/59
    • C08K5/0025Crosslinking or vulcanising agents; including accelerators

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)
  • Graft Or Block Polymers (AREA)

Description

(D
(2)
(3)
(4)
Von der Klasse der aryl-alkyl-subslituierten clitertiüren Peroxide hat sich insbesondere Dicumylperoxid als geeignet erwiesen. Dieses zerfallt bei VernctzJngs emperaturen in zwei Cumyloxyrad.kale, d.c einerseits unter Cumylalkoholbildung vom Polymeren ein Wasserstoffradikal abspalten können, andererseits aber zu einem von der Reaktionstemperatur ah hängigen Anteil in Acetophenon und Methy radikal·: zerfallen Das hochaktive Methylradikal spaltet dann unter Methangasbildung ein Wasserstoffatom aus der Polymerkette ab.
Die mit dem Vernetzungsprozeß von Polyolefinen und Olefincopolymerisaten verbundene Methangasentwicklung macht sich aber, wenn aui ein homootnes, blasen- und lunkerfreies Vulkamsat Wert gelegt werden muß, störend bemerkbar und stellt ein echtes Problem für den Verarbeiter dar. _,.■_.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zum Vernetzen von Polyolefinen und Olefincopolymerisaten mit ditertiaren Peroxiden zu schaffen. Jas die geschilderten Nachteile nicht mehr aufweist.
Die Aufgabe ist erfindungsgemaß dadurch gelo.i. daß die Vernetzung in Gegenwart von 0,1 bis 20 Teilen, bezogen auf das Gewicht des Polymeren, Anthracen; 1). Tetracene, Acridin (3) oder Acenaphthylen (4)
oder Mischungen dieser Stoffe und gegebenenfalls in Gegenwart von chloriertem Biphenyl durchgeführt wird.
40
Es ist bekannt, Polyolefine und Olefin-Copolymerisate durch Vernetzung in Produkte mit verbesserten technischen Eigenschaften umzuwandeln. Der gesättigte Charakter dieser Polymerer läßt jedoch eine Vulkanisation mit den konventionellen, für die ungesättigten Elastomeren gebräuchlichen chemischen Systeme nicht zu. Sie können jedoch durch energiereiche Strahlung oder — technisch bevorzugt — mit geeigneten chemischen Radikalbildnern durch Dehydropolymerisation vernetzt werden.
Als chemische Radikalbildner zur Vernetzung gesättigter Polymerer sind vor allem organische Peroxide geeignet. Die beim thermischen Zerfall des Peroxids frei werdenden Radikale spalten aus dem Polymeren Wasserstoffatome ab, worauf sich je zwei der dabei entstehenden Polymerradikale unter Bildung einer Vernetzungsstelle vereinigen (»Dehydropolymerisation«).
Zur Vernetzung von Polyolefinen und Olefincopolymerisaten werden bevorzugt aryl-alkyl-substituiertc ditertiäre Peroxide eingesetzt, wobei aber nur solche Peroxide in Frage kommen, die sich einerseits im plastischen Zustand des Polymeren homogen einarbeiten lassen, also im Temperaturbereich zwischen 100 und 130° C eine sehr kleine Zerfallsgeschwindigkeit zeigen, andererseits aber bei Vernetzungstemperaturen Si 140° C rasch und quantitativ zerfallen.
oder Mischungen dieser Stoffe und gegebenenfalls in Gegenwart von chloriertem Biphenyl durchgeführt wird. Hierdurch kann der Venietzungsablauf so gesteuert werden, daß die Methangasbildung in einem breiten Vcrarbeitungsspielraum verhindert, praktisch jedoch das gleiche Vernetzungsniveau wie ohne Zugabe dieser Radikalüberträger erreicht wird.
Die erfindungsgemaß verwendeten Verbindungen Anthracen (1), Tetracen(2), Acridin (3) und Acenaphthylen (4) reagieren auf Grund ihrer chemischen Struktur und Reaktivität mit den beim Vernetzungsprozeß entstehenden Methylradikalen- zu einem resonanzstabilisierten, radikalischen Zwischenprodukt das sich dann unter Abspaltung eines WasserstofTatoms von der Polymerkette absättigt.
Als ganz besonders vorteilhaft hai. sich Acenaphthylen erwiesen. Durch Reaktion der reaktiven Doppelbindung zwischen den Kohlenstoffatomen 1 und 2 wird einmal das energetisch günstige, aromatische Naphthalinsystem gebildet, andererseits wird die durch den strukturellen Aufbau des Acenaphthylens bewirkte sterische Spannung an diesen C-Atomen aufgehoben.
952
Ein besonders überraschender Effekt bei Verwendung von Acemiphthylcn ist durin zu sehen, dall das in Gegenwart von Acenaphthylen vernetzte Polymere zugleich gegen oxidativen Abbau geschützt wird. Es erübrigt sich deshalb, dem Polymeren weitere, dem Stand der Technik entsprechende, übliche Oxidationsstabilisatoren wie aromatische Amine oder Phenole zuzusetzen. Bekanntlich besitzen diese den Nachteil, daß sie einerseits den peroxidischen Vernetzungsablauf negati·.1 beeinflussen, was schließlieh zu einer Senkung des Vernelzungsgrades führt, andererseits aber auf Grund ihres polaren Aufbaus in Oleünpolymeren nur in sehr geringer Menge löslich sind und zu einer Verschlechterung bestimmter elektrischer Eigenschaften führen können, wie z.B. des Isolationsverhaltens und des dielektrischen Verlustfaktors. Die oxidationsstabilisierende Wirkung einer für die Radikalübertragung wirksamen Menge an Acenaphthylen nach dem Vernetzungsprozeß zeigt die Figur. Die Induktionsperiode der Bruttosauerstoffaufnahine der in Gegenwart von Acenaphthylen vernetzten Folie (0,1 mm) ist nach 2000 Stunden noch nicht beendet, während die Induktionszeit der ohne Ar;naphihylcnzusatz vernetzten Polyäihylenfolien bei 70 bzw. 130 Stunden liegt.
Der Kurvenverlauf der mit einem für vernetztes Polyäthylen bekannt gut wirksamen Oxidationsstabilisator versehenen Folie ist mit dem der in Gegenwart von Acenaphthylen vernetzten Mischung nahezu identisch. Dies zeigt insbesondere, daß dieser Effekt technisch gut ausnutzbar ist.
Beim thermischen Zerfall des von der Klasse der aryl-alkyl-substituierten ditertiären Peroxide zur Vernetzung von Polyolefinen und Olefincopolymerisaten technisch bevorzugt eingesetzten Dicumylperoxid.s entstehen als Folgeprodukte der peroxidischen Vernetzung Cumylalkohol, Acetophenon und Methan. Das Verhältnis Methan, Keton zu Alkohol ist nicht nur eine Funktion der Vernetzungstemperatur, sondern auch wesentlich durch den chemischen Aufbau des zu vernetzenden Polymeren bestimmt.
Handelt es sich um Hochpolymere wie ζ. Β Naturkautschuk, Styrol-Butadienkautschuk oder Polypropylenoxid, die auf Grund ihrer chemischen Struktur durch Nachbargruppeneinfluß leichter abspaltbaren Wasserstoff in der PolymerkeUe gebunden enthalten, dann ist der Quotient Keton zu Alkohol wesentlich kleiner als z. B. bei der Vernetzung von Polyäthylen. be> dem die Vernetzung bei Temperaluren > 160 C vorwiegend über M^thy'radikalc abläuft (vgl. J. LaI. J. McG rath und R. A. Board, .1. Polymer. Sei.. Part A-I, Vol. 6, S. 821 [1968]).
Bei der Vernetzung von Polyäthylen macht sich demnach die Methangasentwicklung besonders störend bemerkbar. Das Verfahren der Ertmdung schaffi ;,; hier Abhilfe, indem durch Zusatz von Methylradikaiüberträgern gemäß der Erfindung die Methangasbildung in einem breiten Verarbeilungsspielraum vtrhindert wird.
Die dem Verfahren der Erfindung entsprechende Wirkungsweise dieser Methylradikalüberträgerstoffe wird durch Tabelle 1 veranschaulicht.
Es wurde die prozentuale Abnahme des Methangasvolumens in Milliliter pro Millimo! Dicumylperoxid bei 160 bzw. 1800C mit und ohne Zusatz der erfindungsgemäß verwendeten RadikalüberträgerstofTe in dem Kohlenwasserstoff Undecan (unter Stickstoffatmosphärc) bestimmt.
mMol
Dieumyl-
Tabelle 1 temperatur 160 Prozen
ncroxid C1C) 180 tuale
Methan-
flusab-
mMol (95%ig) mMol
Ridikaliiber-
160 nahme
Undecan 1,41 trägersubstanz (%)
180 0
44,8 1,41 0
160 44
44,8 1,41 5,25 Ace
naphthylen 180 47
44,8 1,41 5,25 Ace
naphthylen 160 16
44,8 1,41 5,25 An- 160
thracen 17
44,8 1,76 5,25 An-
1,76 thracen 52
23.86 2,8 Acridin 36
23.8C 2,2 Tetracen
Für die Vernetzung sind übliche ditertiäre Peroxide geeignet, die oberhalb ihrer Zersetzungstemperatur Methylradikale bilden. Obwohl die Wirkung der Methylradikal-Uberträgerstoffe beim Vernetzen von Polyäthylen mit Dicumylperoxid, da als gasförmige Komponente praktisch ausschließlich Methan gebildet wird, am übersichtlichsten und ausgeprägtesten ist, zeigt sich der vorteilhafte Effekt bei Verwendung der erfindungsgemäßen Methylradikaliiberträger auch bei Peroxiden, die neben Methan noch weitere bei den Vernetzungstemperaturen flüchtige Stoffe bilden, also Peroxide wie z. B. Ditert.butylperoxid, 2,5-Bis-tert.butyl - peroxy - 2,5 - dimethylhexan, 1,3 - Bis - (tert.butylperoxy )isopropyl -benzol, η - Butyl -4,4- bis - (tert.buty 1-peroxy)valerat, 2,2-Bis-(tert.butyl-peroxy)butan.
Tabelle 2 zeigt die prozentuale Abnahme des Gesamtgasvolumens in Milliliter pro Millimol 1,3-Bis-(tcrt.butyl-peroxy)isopropylbenzol bei 160 bzw. 1800C mit und ohne Zusatz von Substanzen der Erfindung in Undecan (Stickstoffatmosphäre):
Tabelle 2
mMol mMol Radikal Zersctzungs- Prozen
mMol Peroxid überträger temperalur
If)
180 tuale
Jndecan 1,12 160 Gasab
nahme
l°o)
44,8 180 0
1,12 5.25 mMol 160 0
44,8 Ace - 32
naphthylen 180 33
1,12 5.25 mMol 160
44,8 Anthracen 15
Die günstigste Menge des beim erfindungsgemäßen Verfahren einzuarbeitenden Peroxids hängt von der Wirksamkeit des Peroxids und von dem gewünschten Vernetzungsgrad des Polymeren ab. Es werden 0,1 bis 20, bevorzugt 0,5 bis 10 Gewichtsprozent des Peroxids, b jzogen auf das Gewicht des Polyäthylens, verwendet. Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Methylradikalüberträgerstoffe vorzugsweise in Mengen von 0.5 bis 20, insbesondere 2 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf
das Polymere, eingesetzt. C1bcr die Wirksamkeit von Acenaphthylen als Methylradikalübcrtriiger in Abhängigkeit von der Menge des einem vernetzbaren Polyäthylen-Peroxidgemisches zugesetzten Acenaphthylens gibt Tabelle 3 Auskunft.
Bestimmt wurde die prozentuale Abnahme des Gasvolurnens in Milliliter pro Millimol Peroxid hei 160 bzw. I80'C Zcrsetzungsternperatur und bei Zusatz variabler Mengen an Acenaphthylen (Stickstoffatmosphäre) in Undccan (Tabelle 3).
Tabelle 3 Tabelle 4
mMol
Undecan
44.S
44.S
44.8
44.8
44,8
mMcil
Dtcumylperoxid
.4I
,41
,41
,41
.41
mMol Pro/e
Accnaph- Ciasah
ihylcn
(IfiOT)
1.41 17%
2,Sl 33%
5.26 45%
7.0 51%
9.0 56"/..
17%
31%
47%
56%
62%
mMol Radikal- flüssiger ZusiU'. Prozentuale
überträgcr Oasabnahme
chloriertes 0%
Biphenyl
2,8 mMol Acridin ._. 52%
2,8 mMol Acridin chloriertes 75%
Biphenyl
3,3 mMol Ace 35%
naphthylen
3.3 mMol Ace chloriertes 44%
naphthylen Biphenyl
Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Mcthylradikalüberträger liegt darin, daß sie die Bildung von Methan in vernetzbaren Formkörpern, die ein methylradikalbildendes Vernetzungsmittel enthalten, stark zurückdrängen. Dadurch wird die Entstehung von Mcthangasblasen, die mit zunehmendem Vernetzungsgrad des Polymeren nur mehr schwer entweichen können und somit zur irreversiblen Lunkcrbildung im Vulkanisat führen, in einem breiten Vcrarbeitungsspiclraum verhindert. Technisch wertvollere Produkte mit verbesserten mechanischen und elektrischen Eigenschaften werden erhalten. Besonders vorteilhaft macht sich die zusätzliche, oxidationsstabiüsierende Wirkung in Gegenwart von Acenaphthylen vernetzten Polymeren bemerkbar.
Für das neue Verfahren sind sowohl die üblichen Hoch- (Dichte 0.91 bis 0,94) als auch Niederdruck-Polyäthylene (Dichte 0.95 bis 0.98) geeignet.
Zum Vermischen des Polyäthylens mit den crlindungsgemäßen Radikalüterträgerstoffen und dem \ ernetzungsmittel können die verschiedensten, üblichen Mischverfahren benutzt werden. Die beschriebenen Radikalüberträger können, gemeinsam mit anderen Zusätzen direkt bei Temperaturen, die unter der Anspringtemperatur des Peroxids liegen, dem geschmolzenen Polymeren zugesetzt oder mit dem festen Polymeren vermischt werden, um dann das Gemisch über den Erweichungspunkt des Polymeren zu erwärmen. Um eine gleichmäßige Verteilung der Zusätze unter dem Erweichungspunkt des Polyäthylens zu erreichen. kann der Radikalüberträger und/oder das Vernetzungsmittel auch in einem flüssigen Zusatzstoff zugegeben oder aufgesprüht werden.
Flüssige Zusätze, die den Vernetzungsablauf nicht nachteilig beeinflussen, können — wie Tabelle 4 zeigt — die Wirkung der Substanzen der Erfindung noch verstärken:
Prozentuale Abnahme des Methangasvolurnens in Milliliter pro Millimol Dicumylperoxid (95%ig. 1,76 mMol) bei 160" C Zersetzungstemperatur mit Zusatz von Radikalüberträgern sowie einem bei Raumtemperatur flüssigen Zusatzstoff in Ündecan (23.9 mMol).
15 Zur Kontrolle der Vernetzung wurde ein Mischkneter mit einer Aufzeichnungsvorrichtung zur Mes-
sung der Drehkraftänderung bei einem Drehkraftmeßbereich von O bis 1 mkp benutzt. Als relatives Maß des Vernetzungsgrades kann die gemessene Drehkraftänderung vom Zeitpunkt der Zugabe des Peroxids zu dem geschmolzenen polymeren Material
bis zum Erreichen der maximalen Drehkraft benutzt werden Je größer die Drehkraftänderung. um so stärker ist das Material vernetzt. Eine Aussage über die Vernetzungsgeschwindigkeit liefert die von der Peroxidzugabe bis zum Erreichen des Drehmoment-
■to maximums verstrichene Zeit.
Beispiel 1
J5 In die auf 150 C erwärmte Kneterkammer de> Mischkneters mit Meßeinrichtung zur Feststellung des Arbeitsaufwandes wurden 40 g handelsübliches Hochdruckpolyäthylen (Dichte 0,92) eingetragen, nach 5 Minuten Plastifizieren mit 1,2 g der Mcthvlradikalüberträgcrsubstanz (und gegebenenfalls 4 g Bi phenyl, chloriert) und nach weiteren 5 Minuten nn! 1.2 g Peroxid versetzt. Tabelle 5 gibt die Werte ik : Drehkraftänderung beim Drehmomentmaximuni (Vornetzungssiärke VS) und die von der Peroxidzunarv bis zum Erreichen dieses Maximums verstrichen:; Zeit als Vernetzungszeit VZ an.
Tabelle 5
Methylradikalüberträger
Kontrollmaterial
(ohne Zusatz)
Anthracen
Acenaphthylen
Ohne Methylradikalüberträger, jedoch mit
4 g chloriert. Biphenyl
Anthracen + chloriert.
Biphenyl
Acenaphthylen
+ chloriert. Biphenyl
Dicumylperoxid 95%ig
VS (mkp)
1,85
2,05
2,15
2,05
2,15
VZ
(Min.)
2,0
2,3
3,0
2,2
2,9
3,0
1.3 Bis-dert -
butylperoxyl-
isopropylbcnzci
VS
(mkp)
1.6
1.5
1,5
1.5
13
1,2
(Min.)
A r -?
Beispiel 2
In einem Laborknetcr wurden bei einer Knettemperatur von 120"C folgende Mischungen hergestellt:
Beispiel 3
100 Teile 2 Teile
A Flochdruck-Polyiithylen
(Dichte 0.92)
Dicumylpcroxid (95%ig) .
B Hochdruck-Polyäthylen
(Dichte 0.92) 100 Teile
Acenaphthylen 2 Teile
Dicuiiiylpcroxici (95"/uig) .... 2 Teile
C Hochdruck-Polyäthylen
(Dichte 0,92)..." 100 Teile
Anthracen 4 Teile
Dicumylperoxid (95%ig) .
2Teile
Die homogenen Mischungen wurden auf einer Presse bei 160 C 20 Minuten. ISO' C 10 Minuten und 180 C 20 Minuten (Preßtemperatur/Preßzeit) zu etwa 0,5 mm dicken Platten verpreßt.
Der erzielte Vernetzungsgrad dieser Platten winde nach folgender Methode bestimmt:
Proben ( ^0.3 g) der Preßplallen wurden in 50 ecm Dekalin (stabilisiert) bei 140 C 3 Stunden extrahiert, das Dekalin erneuert und weilere 3 Stunden bei 140 C erhitzt. Nach dem Trocknen (i. Vakuum bei 110 C) wurde das Trockengewicht der extrahierten Folie bcf.immt. Der Quotient
Trockengewicht der extrahieren Probe Ausgangsgewicht der Probe
ergibt die sogenannte prozentuale Vernetzung V.
Tabelle 6 gibt die erhaltenen relativen Vernet /ungsgrade als prozentuale Vernetzung V der ver netzten Preßfolien wieder:
Tabelle 6
Prelitetupenmir l'reß/en INi t :n IW C Iti < IMi Γ :n
si ι ss : ss
S2 j S5 '! S4 7h I S3 ! Sl In die auf 1501C erwärmte Kneterkammer des Mischkncters mit Meßeinrichtung zur Feststellung des Arbeitsaufwandes wurde handelsüblicher Äthylen-Propylen-Kautschuk eingetragen, nach 5 Minuten Plastifizicrzcit mit einer Methylradikalüberträgersuhstanz (und gegebenenfalls mit chloriertem Biphcnyl) und nach weiteren 5 Minuten mit 1,6% 1,3-Bis-lterl.-butylperoxyisopropyl)benzoi versetzt. Tabelle 7 gibt die Werte der Drehkraftänderung beim Drehmomentmaximum (Vernetzungsstärke VS) in mk und die von der Peroxidzugabe bis zum Erreichen dieses Maximums verstrichene Zeil als Vernetzungszeit VZ in Minuten an.
Tabelle 7
Mctrulrailikalübcrlriigcr/usat/
Konlrollmaterial
(ohne Zusatz)
+ 2"■« Acenaphthylen*)
+ 4% Acenaphthylen*).. ..
+ 4% Anthracen*)
-10 +4% Tetraccn*)
+ 4% Acenaphthylen*)
+ 4"'(I Biphcnyl. chloriert*)
+ 4% Anthracen*)
+ 4"/(I ijiphcnyl. chloriert*)
+ 4% Tetracen*)
+ 4% Biphcnyl. chloriert*)
t- l.ft% 1.3 Bis-llcrt but>l V/. IMi»
peroxy-isopmp>lllx'n/(il 1.5
VS Inikp) 1.1
3.0 1.2
3.7 1.1
3.9 1.3
3.4 1.2
3,6 1.3
3!4 1.6
3,45
3.3
*) Bc/ogcn auf die Gtsamlmischimg.
Mischung A ...
Mischung B ....
Mischuni; C
Nach dem eründungsgemäßen Verfahren köniK-ü
extrudierte oder spritzgegossene Artikel und aui-n
Kabclisolationen hergestellt werden, die keine Lunker
und Blasen aufweisen und hervorragende elektrisch·:
und mechanische Eigenschaften besitzen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
«9 618/323

Claims (1)

  1. I 952
    Patentanspruch;
    Verfahren zum Vernetzen von Polyolefinen und Olefincopolymerisaten in Gegenwart von ditertiären Peroxiden, dadurchgekennzeichnet, daß die Vernetzung in Gegenwart von 0,1 bis 20 Teilen, bezogen auf das Gewicht des Polymeren, Anthracen(I), Tetracen(2), Acridin(3) oder Acenaphthylen (4)
DE19691952073 1969-10-16 1969-10-16 Verfahren zum Vernetzen von Polyolefinen und Olefincopolymerisaten Expired DE1952073C3 (de)

Priority Applications (11)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19691952073 DE1952073C3 (de) 1969-10-16 1969-10-16 Verfahren zum Vernetzen von Polyolefinen und Olefincopolymerisaten
DE19702018423 DE2018423C3 (de) 1969-10-16 1970-04-17 Verfahren zum Vernetzen von Polyolefinen und Olefincopolymerisaten
AT896870A AT307723B (de) 1969-10-16 1970-10-05 Verfahren zum Vernetzen von Polyolefinen und Olefincopolymerisaten
GB4728570A GB1294154A (en) 1969-10-16 1970-10-05 Improvements in or relating to the cross-linking of olefin homopolymers and copolymers
TR1694370A TR16943A (tr) 1969-10-16 1970-10-05 Poliolefinlerin ve olefinkopolimerizatlarin capraz baglanmasina mahsus usul
NL7015153A NL7015153A (de) 1969-10-16 1970-10-15
FR7037296A FR2066029A5 (de) 1969-10-16 1970-10-15
JP9062570A JPS5023063B1 (de) 1969-10-16 1970-10-16
NL7103333A NL7103333A (de) 1969-10-16 1971-03-12
FR7113633A FR2089821A6 (de) 1969-10-16 1971-04-16
GB2714771A GB1343730A (en) 1969-10-16 1971-04-19 Cross-linking of olefin polymers

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19691952073 DE1952073C3 (de) 1969-10-16 1969-10-16 Verfahren zum Vernetzen von Polyolefinen und Olefincopolymerisaten

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1952073A1 DE1952073A1 (de) 1971-04-22
DE1952073B2 DE1952073B2 (de) 1973-09-06
DE1952073C3 true DE1952073C3 (de) 1974-05-02

Family

ID=5748325

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19691952073 Expired DE1952073C3 (de) 1969-10-16 1969-10-16 Verfahren zum Vernetzen von Polyolefinen und Olefincopolymerisaten

Country Status (7)

Country Link
JP (1) JPS5023063B1 (de)
AT (1) AT307723B (de)
DE (1) DE1952073C3 (de)
FR (1) FR2066029A5 (de)
GB (1) GB1294154A (de)
NL (1) NL7015153A (de)
TR (1) TR16943A (de)

Families Citing this family (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JPS5871904A (ja) * 1981-10-23 1983-04-28 Asahi Chem Ind Co Ltd 変性エチレン−αオレフィン共重合体の製造方法
EP2014707B1 (de) 2007-07-12 2014-04-23 Borealis Technology Oy Modifizierte Polymerzusammensetzungen, Modifikationsverfahren und Wirkstoffe zur Erzeugung freier Radikale für I.A.-Draht und Kabelanwendungen
CN103025711B (zh) 2010-07-22 2015-04-29 北欧化工股份公司 改性聚合物组合物、改性方法,以及尤其用于电线电缆应用的自由基生成剂
US9388296B2 (en) 2012-06-04 2016-07-12 National Institute Of Clean-And-Low-Carbon Energy Crosslinked polyethylene composition having improved processability
WO2013185302A1 (zh) 2012-06-13 2013-12-19 北京低碳清洁能源研究所 一种交联聚乙烯组合物

Also Published As

Publication number Publication date
DE1952073A1 (de) 1971-04-22
JPS5023063B1 (de) 1975-08-05
AT307723B (de) 1973-06-12
TR16943A (tr) 1973-11-01
DE1952073B2 (de) 1973-09-06
FR2066029A5 (de) 1971-08-06
NL7015153A (de) 1971-04-20
GB1294154A (en) 1972-10-25

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2420784C3 (de) Verfahren zur Herstellung von durch energiereiche Strahlen vernetzten Formkörpern aus Polyolefinen
DE1520463C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten
DE1134198B (de) Verfahren zur Herstellung von vulkanisierten Elastomeren
DE2553106C3 (de) Gegen Verschmoren beständige vulkanisierbare Masse
DE112023000182T5 (de) Ein herstellungsverfahren und eine anwendung von epdm-isolierkautschuk
DE1952073C3 (de) Verfahren zum Vernetzen von Polyolefinen und Olefincopolymerisaten
DE2424680A1 (de) Verfahren zum drucklosen haerten aethylenhaltiger polymerer zusammensetzungen
DE1694354A1 (de) Stabilisierte Polyphenylaether
DE2553145B2 (de) Verkohlungsbeständige, vulkanisierbare Masse
DE3307408A1 (de) Verfahren zur radikalischen vernetzung organischer polymerer
AT265654B (de) Verfahren zur Herstellung eines zellförmigen Polypropylenmaterials
DE2506105B2 (de) Radikalisch vernetzbare Polymersysteme
DD237316A1 (de) Verfahren zur vernetzung von polyolefinen
DE2216596C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Copolymeren
DE1569549A1 (de) Stabilisierte Mischungen von Polymeren
DE2018423C3 (de) Verfahren zum Vernetzen von Polyolefinen und Olefincopolymerisaten
AT312283B (de) Verfahren zum Vernetzen von Polyolefinen und Olefincopolymerisaten
CH455293A (de) Verfahren zur Herstellung von neuen olefinisch ungesättigten Carboxylgruppen aufweisenden Verbindungen mit hohem Molekulargewicht
DE1569149B2 (de) Vulkanisieren von copolymeren aus aethylen und hoeheren alpha-olefinen
DE2130273C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Folien und isoliertem Draht
DE2308637C3 (de) Verfahren zur Herstellung von langgestrecktem Gut, insbesondere von elektrischen Kabeln und Leitungen
DE1569181C3 (de)
AT239527B (de) Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Polyäthylen oder Mischpolymerisaten des Äthylens
DE1769142C3 (de) Härtbare elastomere Polymerisatmischung
DE1049096B (de) Verfahren zur Mischpolymerisation von Styrol

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
E77 Valid patent as to the heymanns-index 1977
EHJ Ceased/non-payment of the annual fee