DE221314C - - Google Patents
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G01—MEASURING; TESTING
- G01J—MEASUREMENT OF INTENSITY, VELOCITY, SPECTRAL CONTENT, POLARISATION, PHASE OR PULSE CHARACTERISTICS OF INFRARED, VISIBLE OR ULTRAVIOLET LIGHT; COLORIMETRY; RADIATION PYROMETRY
- G01J3/00—Spectrometry; Spectrophotometry; Monochromators; Measuring colours
- G01J3/46—Measurement of colour; Colour measuring devices, e.g. colorimeters
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- Physics & Mathematics (AREA)
- Spectroscopy & Molecular Physics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Spectrometry And Color Measurement (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-Ja 221314™ KLASSE 42 h. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. Juli 1909 ab. Längste Dauer: 7. Juni 1920.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das im Patent 193814 beschriebene Verfahren
zur Wertbestimmung von Farben. Sie besteht in der weiteren Ausbildung der in der Patentbeschreibung
Seite 3, linke Spalte, Zeile 45 bis 49, angegebenen Bestimmung von harmonierenden
Farbenzusammenstellungen. Zufolge der vorliegenden Erfindung wird eine Grauskala
(System von getrennten, entsprechend abgestuften grauen, durchscheinenden Sektoren) so
über das Farbensystem gelegt, daß die eine Hälfte der betreffenden Farben gebrochen, die
andere Hälfte ungebrochen erscheint. Über das ganze Farbenbild wird alsdann eine Schablone
gebracht, welche nur die harmonischen Farben sichtbar werden läßt. Bezüglich der
Farbenbestimmung kommen wesentlich zwei Methoden zur Verwendung.
Methode i.
Man bringt den Apparat in die normale, in der Patentbeschreibung (Seite 2, zweite Spalte,
Zeile 106) als »ruhenden Zustand« bezeichnete Lage, in welcher die äußere Mischungszone ein
in Grau verlaufendes Schwarz erscheinen läßt. Sodann wird noch die Grauskala oben aufgelegt,
so daß in jedem Kreissektor die Hälfte der Farben im ursprünglichen reinen, die andere
Hälfte aber im »gebrochenen Zustande« zu sehen ist. Schließlich wird die Schablone angelegt.
Hierbei entsteht folgendes Bild:
45
Es erscheinen sämtliche drei komplementäre Farbenpaare: Rot-Grün, Gelb-Violett und
Orange-Blau, stets zur Hälfte mit Grau gebrochen, und zwar in verschiedenem Grade der Intensität,
wodurch die zwölf in Erscheinung tretenden Farbentöne eine komplizierte, dabei
aber ganz harmonische Farbenzusammenstellung darbieten. Auch in den Fällen, wo man
eines oder zwei der komplementären Farbenpaare in entsprechender Weise (durch Bedecken)
ausschaltet, resultieren stets acht bzw. vier miteinander harmonierende Farben.
Außerdem gibt es dabei vier Möglichkeiten der Erscheinung harmonischer Farbenpaare.
a) Jede reine Farbe harmoniert mit ihrer durch Grau abgedunkelten Schattierung.
b) Durch einen kleinen Zwischenraum getrennt erscheint für jede reine Primärfarbe die
komplementäre Sekundärfarbe. Dies gilt auch für
c) die »gebrochenen« Komplementären.
d) Bei jedem komplementären Farbenpaar befindet sich in kreuzweiser Stellung die reine
Primärfarbe gegenüber ihrer gebrochenen sekundären Komplementären und umgekehrt.
Reines Rot steht demnach quer gegenüber einem gebrochenen Grün und umgekehrt. Dasselbe
gilt von Gelb und Violett, ebenso von Orange und Blau. Das durch die Praxis herausgefundene
Prinzip: »Mit einer reinen Farbe harmoniert stets die gebrochene Komplemen-
*) Frühere Zusatzpatente: 198449, 205271, 220184.
tare«, wird dadurch zum ersten Male in präziser Weise zur Anschauung gebracht.
Da sämtliche oben angeführten Farbenbilder durch jede Verschiebung der Grauskala verändert
werden, so ergibt sich daraus, daß schon bei Apparaten mit nur fünfteiligen Farbenskalen
die Zahl der harmonischen Farben Zusammenstellungen viele Hunderte beträgt.
Methode 2.
Bei dieser gilt folgende Regel:
Für jede in der Mischungszone erscheinende tertiäre Farbe bildet jene primäre oder sekundäre Farbe die komplementäre und daher vollkommen harmonierende Farbe, welche mit ihr ein Schwarz oder Grau bildet. Man berechnet einfach den dazu fehlenden Rest. Dieser ist dann aus einer der primären oder sekundären Farbenskalen des Apparates direkt oder indirekt (durch Verschiebend ersichtlich.
Für jede in der Mischungszone erscheinende tertiäre Farbe bildet jene primäre oder sekundäre Farbe die komplementäre und daher vollkommen harmonierende Farbe, welche mit ihr ein Schwarz oder Grau bildet. Man berechnet einfach den dazu fehlenden Rest. Dieser ist dann aus einer der primären oder sekundären Farbenskalen des Apparates direkt oder indirekt (durch Verschiebend ersichtlich.
Da die Abstufungen der Farbenskalen regelmäßige sind, so daß die dunkelsten als Normaltöne
ein Ganzes und die helleren Abstufungen Bruchteile der ersteren bilden, so kann
bei fünfteiligen Farbenskalen ein Braun zusammengesetzt sein -aus 5/5 Rot, V6 Gelb und
V8 Blau.
Ein Blau von 4/5 Stärke ist daher das zu
Schwarz notwendige Komplement, das mit dem fraglichen Braun eine harmonierende Farbe
bildet. Das 4/5 starke Blau ist aus der Blauskala
ohne weiteres ersichtlich.
Während bei dem vorgenannten Braun Orange aus 5/6 Rot und 6/6 Gelb vorherrschend
war und daher eine primäre Farbe das Komplement bildete, ist bei einem Gelb-Braun, bestehend
aus 2/5 Rot, V6 Gelb und V5 Blau, bei
welchem demnach die Primärfarbe Gelb vorherrscht, das harmonierende Komplement eine
Sekundärfarbe, nämlich ein aus 3/6 R°t und
V5 Blau bestehendes Blau-Violett.
Für eine hellere tertiäre Mischfarbe, z. B.
ein Nilgrün, bestehend aus V5 Rot>
V5 Gelb und Vs Blau, gilt ein Grau von V5 Stärke als
Basis der Berechnung. Das Komplement ist dann V5 R°t- Dieses, ein Rosa, harmoniert
daher mit dem vorgenannten Nilgrün und ist ohne weiteres aus der Rotskala ersichtlich.
Ist das Komplement eine sekundäre Farbe, so kann letztere noch beliebig zerlegt werden.
Bri dem früher erwähnten Gelbbraun kann das Komplement (Blauviolett aus 3/s R°t und
V5 Blau) zerlegt werden in 2/s RQt (dunkelrosa)
und V5 Rot, 4A Blau, d. h. ein Blau mit
Rotstich.
Die drei Farben Gelbbraun, Dunkelrosa und rotstichiges Blau bilden dann eine harmonische
Triade.
Für die Richtigkeit der Komposition brauchbarer Triaden bzw. als Beweis des technischen
Effektes möge folgendes Beispiel dienen:
Für ein Bordeaux aus V5 Rot, V5 Gelb und
V5 Blau bildet ein Grün von 4/s Intensität das
harmonische Komplement. Letzteres kann z. B. wieder in Grünlichblau und Gelb zerlegt
werden. Die sich ergebende Triade stimmt aber mit der von Paul Veronese angewandten
bekannten Kombination überein.
Um nun die vorgenannten Ergebnisse als Vorlagen zu praktischen Zwecken zu verwenden, können Farbenabstufungen, die mit den
Skalen des Apparates in Farbe und Material vollkommen übereinstimmen, in Form von
losen Plättchen hergestellt und in entsprechender Weise angeordnet werden. Die erwähnte
Veronese-Triade wird daher veranschaulicht durch Zusammenstellung eines Assortiments
von farbigen transparenten Plättchen, bestehend aus
Bordeaux:
V5 Rot,
V5 Gelb,
V5 Blau,
V5 Blau,
Grünlichblau: Gelb:
V5 Gelb, V6 Gelb.
4A Blau,
V5 Gelb, V6 Gelb.
4A Blau,
Die Durchführung der Methode 2 ergibt sich von selbst. Man vergleicht vorerst, mit welcher
Farbe der Mischungszone eine gegebene Farbe übereinstimmt, und verfährt dann auf vorbeschriebene
Art.
Die vorstehend beschriebene Methode 2 zur Bestimmung von harmonierenden Farbenzusammenstellungen
wird zweckmäßiger mit dem in der Patentschrift 193814 beschriebenen Apparat
allein ausgeführt. Daß dies möglich, ist in dieser Patentschrift bereits generell ausgeführt,
und zwar auf Seite 3,. Spalte 1, Zeile 45 bis 49.
Claims (2)
1. Einrichtung zur Bestimmung harmonischer Farbenzusammenstellungen nach Patent
193814, dadurch gekennzeichnet, daß eine Grauskala so über das Farbenbild gelegt
wird, daß die eine Hälfte der harmonischen Farbenzusammenstellungen gebrochen, die andere ungebrochen erscheint.
2. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
über das Farbensystem eine Schablone gebracht wird, welche nur an den Stellen der
harmonischen Farbenpaare durchbrochen ist.
Applications Claiming Priority (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE193814T | 1905-06-08 | ||
DE198499T | 1907-06-21 | ||
DE205271T | 1908-03-13 | ||
DE221314T | 1909-07-10 | ||
DE220184T | 1909-07-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE221314C true DE221314C (de) | 1910-04-23 |
Family
ID=34637372
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1909221314D Expired DE221314C (de) | 1905-06-08 | 1909-07-10 |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE221314C (de) |
-
1909
- 1909-07-10 DE DE1909221314D patent/DE221314C/de not_active Expired
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