DE2210916A1 - Verfahren zur herstellung von dibrompropylaethern hochhalogenierter phenylverbindungen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von dibrompropylaethern hochhalogenierter phenylverbindungenInfo
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Description
DIPL.-CHEM. JOACHIM DRESSLER PATENTANWALT
5202 Hennef / Sieg 1, Allner, Zum V/eingar ten Il
1. 3. 1972 Th/ra; CPK
Chemische Fabrik Kalk GmbH, 5 Köln 91, Kalker Hauptstr. 22
Verfahren zur Herstellung von Dlbromprolyläthern ho chha logenier ter Phenylverbindungeii.
Bekanntlich addieren äthylenische Doppelbindungen sehr leicht Brom unter Bildung einer Dibrom-Verbindung. Auf diese Art
lassen sich beispielsweise die verschiedenen Dibrompropyläther durch Bromaddition an die entsprechenden Allyläther
herstellen. So kann beispielsweise Pentabromphenyl-dibrompropyläther
durch Vermischen von in einem Lösungsmittel gelöstem Pentabromphenyl-allyläther mit der erforderlichen
Menge an Brom erzeugt werden. Aus dieser Lösung fällt der Pentabromphenyl-dibrompropyläther entweder direkt aus oder
er wird durch zusätzliche Maßnahmen daraus ausgefällt.
Eine solche Arbeitsweise ist jedoch sehr unvorteilhaft. Da hochhalogenierte Phenylallyläther in den üblichen Lösungsmitteln
nur mittelmäßige Löslichkelten besitzen, sand zur Herstellung der Lösung relativ große Mengen an Lösungsmittel
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erforderlich. Aus diesen verdünnten Lösungen fällt der bei der
Umsetzung gebildete Dibrompropyläther nur in sehr feinteiliger Form aus, so daß die Abtrennung des Reaktionsprodukts aus dem
Lösungsmittel durch Filtrieren oder Zentrifugieren sehr schwierig ist. Auch ein Abdampfen des Lösungsmittels ist mit Vorteil
nur dann durchführbar, wenn das Reaktionsprodukt bei der Siedetemperatur des Lösungsmittels geschmolzen ist. Im allgemeinen
liegt der Schmelzpunkt der hochhalogenierten Phenyldibrompropylather jedoch weit über dem Siedepunkt des Lösungsmittels.
Der ungelöst vorliegende hochhalogenierte Phenyldibrompropyläther beeinflußt den Ablauf der Destillation des Lösungsmittels
so ungünstig, daß das Abtreiben des Lösungsmittels aus solchen Reaktionsgemischen nur unter besonderer Vorsicht und dementsprechendem technischem Aufwand durchgeführt werden kann.
Damit war die Aufgabe gestellt, eine Möglichkeit zur Erzeugung von hochhalogenierten Phenyl-dibrompropyläthern zu finden, nach
der das gewünschte Endprodukt ohne Schwierigkeiten aus dem Re aktionsgemisch abgetrennt werden kann.
Es wurde ein Verfahren zur Herstellung von Dibrompropyläthern hochhalogenierter Phenylverbindungen durch Addition von Brom
an die Allyläther der entsprechenden hochhalogenierten Phenyl verbindungen in Gegenwart eines Lösungsmittels gefunden. Dieses
Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß anstelle eines Lö sungsmittels eine inerte organische Flüssigkeit eingesetzt wird,
in der sowohl der Allyläther der hochhalogenierten Phenylverbindung als auch deren Dibrompropyläther praktisch unlöslich
sind.
Für die Durchführung des Verfahrens der Erfindung haben sich
als Reaktionsinedium organische Flüssigkeiten bewährt, die gegenüber
den Ausgangssubstanzen inert sind und in denen insbesondere die einzusetzenden Allyläther der hochhalogeniarteii
30 9 8 S ß/ 1 2 1 i)
Phenylverbindungen unter normalen Bedingungen und unter Reaktionsbedingungen nicht oder nur in so geringem Umfang löslich sind,
daß es praktisch einer Unlöslichkeit gleichkommt. Besonders bewährt haben sich hierfür niedere aliphatische Monocarbonsäuren
mit 1 bis 10 C-Atomen im Molekül, wie beispielsweise Essigsäure. Diese Monocarbonsäuren können auch substituiert sein. Ferner
können diese Monocarbonsäuren auch von 0 bis 80 Gewichtsprozent Wasser enthalten. Da es nicht, wie bei den bisher bekannten
Arbeitsweisen, erforderlich ist, eine Lösung der Ausgangssubstanz herzustellen, kann die Lösungsmittelmenge relativ
klein gehalten werden. Sie soll etwa 500 bis 2 000 g/Mol des einzusetzenden Allyläthers der hochhalogenierten Phenylverbindung
betragen.
In diesem Reaktion^medlum ist der dem angestrebten Dibrompropyläther
der hochhalogenierten Phenylverbindung entsprechende Allylather zu suspendieren. Besonders geeignet sind hierfür
die Allyläther der Tri- bis Pentachlor- bzw. Tri- bis Pentabromphenyle
oder -diphenyle bzw, -naphthyle. Auch die Allyläther der Bis-(halogenphenyl)-propane, insbesondere der Bis-(chlorlind/oder
bromphenyl)-propane, können für das Verfahren der Erfindung eingesetzt werden. Besonders geeignet ist
auch der Allyläther des 2,2-Bis-(3,5-dibromphenyl)-propans,
der sogar so für das Verfahren der Erfindung eingesetzt werden kann, wie er im Gemisch mit Natriumchlorid bei der Umsetzung
von 2,2-Bis-(5j5-dibromphenyl)-propan mit Natriumhydroxid
und Allylchlorid anfällt.
Diese Allyläther der hochhalogenierten Phenylverbindungen sollen
eine möglichst deutlich erkennbare Körnigkeit aufweisen, damit sie sich gut in der als Reaktionsmedium dienenden Flüssigkeit
suspendieren lassen.
309838/121G
Die Suspendierung des Allyläthers der hochhalogenierten Phenylverbindung
in der als Reaktionsmedium dienenden organischen Flüssigkeit kann in an sich bekannter Weise, beispielsweise
durch mechanische Durchmischung des Reaktionsgemisches mittels
Rührvorrichtungen, bewirkt werden.
In die Suspension wird nunmehr bei einer Temperatur von -20 bis +50 0C in an sich bekannter Weise Brom eingeleitet. Pro
Mol und darin enthaltener Doppelbindung des eingesetzten Allyläthers der hochhalogenierten PhenyIverbindung soll hierfür
etwa 1 Mol Brom eingesetzt werden. Die praktische Durchführung der Bromierungsreaktion kann in diskontinuierlicher oder in
kontinuierlicher Arbeitsweise erfolgen. Bei diskontinuierlicher Arbeitsweise wird die Gesamtmenge des Allyläthers der hochhalogenierten
Phenylverbindung in einem Reaktionsgefäß in der als Reaktionsmedium dienenden Flüssigkeit suspendiert, und
nach Aufheizen der Suspension auf Reaktionstemperatur wird
unter lebhaftem Rühren die erforderliche Menge Brom in die Suspension eingeleitet. Da bei dieser Arbeitsweise jedoch
eine gewisse Gefahr besteht, daß sich die ersten Mengen des entstandenen Endproduktes mit nicht umgesetztem Allyläther
zu einer weichen Masse zusammenballen, die dann nicht mehr
weiter reagiert und nur unter erheblichem Aufwand wieder in Allyläther und Endprodukt getrennt werden kann, ist es vorteilhafter,
zunächst nur einen Teil des Allyläthers der hochhalogenierten Phenylverbindung in der vorgelegten organischen
Flüssigkeit zu suspendieren, dann die für diese Menge erforderliche Brommenge einzuleiten, danach eine weitere Menge
des Allyläthers zuzugeben, diese wiederum zu bromieren. Diese Maßnahmen werden fortgesetzt, bis die Gesamtmenge des Allyläthers
der hochhalogenierten Phenylverbindung umgesetzt worden ist. Nach einer weiteren Möglichkeit kann in der als Reaktionsmedium
dienenden Flüssigkeit zunächst eine kleinere Menge des Endproduktes, etwa aus einem vorhergehenden Ansatz,
suspepdiert und dann erst, wie zuletzt angegeben, der Allyläther
der hochhalogenierten
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Pheny!.verbindung portionsweise in dieser Suspension rait Brom
umgesetzt werden. Die Menge des hiernach zuzusetzenden Endprodukts soll mindestens 10 % der als Reaktionsmedium dienenden
Flüssigkeit betragen.
Es besteht auch die Möglichkeit, das Verfahren in kontinuierlicher
Arbeitsweise durchzuführen. Dazu werden Allyläther und
Brom im erforderlichen Mengenverhältnis kontinuierlich in das im Reaktionsgefäß vorgelegte Reaktionsmedium eingetragen und
das Endprodukt als Suspension kontinuierlich aus dem Reaktionsgefäß abgezogen. Aus dieser abgezogenen Suspension wird das
Endprodukt abgetrennt und die anfallende Mutterlauge wieder in das Reaktionsgefäß zurückgeführt. Um zu verhindern, daß
gleichzeitig mit dem suspendierten Endprodukt auch Allyläther aus dem Reaktionsgemisch abgezogen wird, ist durch eine geeignete
Ausbildung des Reaktionsgefäßes zu bewirken, daß nur
eine solche Peststoffsuspension dem Reaktionsgefäß entnommen
wird, die eine hinreichend lange Verweilzeit im Reaktionsge- faß gehabt hat. Das kann beispielsweise dadurch erreicht werden,
daß das Austragsende des eigentlichein Reaktionsgefäßes über einen Überlauf oder einen Siphon mit einem zweiten Gefäß
verbunden wird und die Suspension erst nach Durchströmen dieses zweiten oder noch weiterer Gefäße an dem Austragsende
abgezogen wird. Zweckmäßig wird auch bei der kontinuierlichen Arbeitsweise beim Anlaufen des Verfahrens zunächst eine gewisse
Menge Endprodukt in der vorgelegten und als Reaktionsmedium dienenden Flüssigkeit suspendiert und dann erst in
diese Suspension die Ausgangssubstanz und das Brom kontinuierlich
eingetragen.
Der nach einer der beschriebenen Arbeitsweisen gewonnene Dibrompropyläther
der hochhalogenierten Pheny!verbindung wird in bekannter Weise aus der Suspension abgetrennt, gewaschen
und getrocknet. Bei besonderen Reinheitsanforderungen kann
der Dibrompropyläther der hochhalogenierten Phenylverbindung
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noch aus hierfür geeigneten Lösungsmitteln, wie beispielsweise Chloroform oder Dibrornäthan, urnkristallisiert werden. Die erfindungsgemäße
Arbeitsweise bietet nunmehr die Möglichkeit, Dibronipropyläther von hochhalogenierten Pheny !verbindungen
in technisch einfacher Weise zu erzeugen und ohne Schwierigkeiten aus dem Reaktionsgemisch abzutrennen.
Einige Beispiele sollen die Durchführung des erfindungsgemäßen ·
Verfahrens im einzelnen erläutern.
Beispie]. 1_
In einem mit einem Rührwerk versehenen Reaktionsgefäß werden
in 1 000 Gewichtsteilen Eisessig 529 Gewichtsteile Pentabromphenyl-allyläther
suspendiert. Bei einer Reaktionstemperatur von 20 0C werden unter lebhaftem Rühren im Verlauf einer Stunde
l60 Gewichtnteile Brom eingeleitet und das Gemisch anschließend bei der gleichen Temperatur 5 Stunden lang weiter
gut durchmischt. Die Suspension bleibt während der gesamten Reaktionszeit gut rührbar. Anschließend wird der Feststoffanteil
abfiltriert, der Filterrückstand mit wenig Eisessig abgedeckt und dann mit V/asser gewaschen. Danach wird der Niederschlag
in einer ^^Cigen wäßrigen Ammoniaklösung aufge- ■
schlämmt, die Aufschlämmung 2 Stunden bed. Raumtemperatur
verrührt und wiederum abfiltriert. Der Filterrückstand Wird nochmals intensiv mit Wasser gewaschen und dann bei einer
Temperatur von 80 0C getrocknet. Es fallen 613 Gewichtsteile
oder 89 % der Theorie an Pentabromphenyl-2,5-dibrompropyläther
an.
309838/1210
B e i s ρ i e 1 2
In der gleichen Apparatur wie im Beispiel 1, die jedoch zusätzlich
noch mit einer Kühlvorrichtung versehen ist, werden
800 Gewichtsteile Eisessig, 200 Gewichtsteile Wasser und 529
Gewichtsteile Pentabromphenyl-allyläther, der noch wenig Wasser enthält, unter Abkühlung auf eine Temperatur von 10 C
verrührt. Nach Erreichen dieser Temperatur werden 16.3 Gewiehtsteile
-Brom im Verlauf einer Stunde eingeleitet und das Gemisch unter lebhaftem Rühren während 7 weiteren Stunden einer Nachreaktion
überlassen. Danach wird das Reaktionsgemisch filtriert und der Filterrückstand wie in Beispiel 1 aufgearbeitet. Es
fallen 6j>h Gewichtsteile oder 92,1 % der Theorie an Pentabrompheny1-2,3-dibrompropylather
an.
In einem mit einem Rührwerk ausgerüsteten Reaktionsgefäß werden 1 600 kg Eisessig, 100 kg 2,2~Bis|ji-(2.,3-dibrompropoxy)
-3*5-dibromphenyil-propan (im folgenden BDDP genannt) und
ein zentrifugenfeuchtes Gemisch aus Natriumchlorid und 116 kg 2,2-Bis-(4-allyloxy-3j5-dibrofl"iphenyl) -propan (im folgenden
BADP genannt), wie es bei der Umsetzung von Tetrabronibisphenol.
A mit Natriumhydroxid und Allylchlorid anfällt, suspendiert.
Bei einer Reaktionstemperatur von 20 °C werden im Verlauf der 1. Stunde 50 kg Brom langsam zugegeben. Zu Beginn der 2. bis
6. Stunde wird jeweils ein Gemisch aus Natriumchlorid und
Il6 kg BADP in das Reaktionsgefäß eingefüllt und die Bromzugabe gleichmäßig mit βθ kg Brom stündlich in der 2. bis 5.
und mit 74 kg Brom in der 6. Stunde durchgeführt. Es gelangen
somit 696 kg BADP und 364 kg Brom zur Umsetzung.
-8-
309838/ 121 ü
Nach beendeter Bromzugabe verbleibt das Gemisch unter lebhaftem Rühren für die Dauer einer Nachreaktionszeit von 8
Stunden bei Raumtemperatur. Dann wird die Suspension durch Zentrifugieren von der Mutterlauge getrennt und mit etwa
500 kg Eisessig gewaschen. Die Mutterlauge kann für den
nächsten Ansatz verwendet werden. Der mit Eisessig gewaschene Rücks-tand wird in 1 500 Liter einer wäßrigen 5^i£igeη Ammoniaklösung
aufgeschlämmt und bei Raumtemperatur 2 Stunden gerührt. Dann wird erneut zentrifugiert und der Rückstand
mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen unter Vakuum fallen 1 152 kg BDDP an. Nach Abzug der vorgelegten Menge von 100 kg
BDDP verbleibt eine Ausbeute von 1 OJ52 kg Endprodukt = 98,0 %
der Theorie.
In der gleichen Apparatur wie im Beispiel 1, die jedoch zusätzlich
noch mit einer Heizvorrichtung versehen ist, werden in 65Ο Gewichtsteilen Eisessig 158 Gewichtsteile Pentachlorphenylallylather
suspendiert. Die Suspension wird auf eine Reaktionstemperatur von JO 0C erwärmt und im Verlauf einer
Stunde werden unter lebhaftem Rühren 82 Gewichtsteile Brom eingeleitet. Nach einer Nachreaktionszeit von 8 Stunden bei
einer Temperatur von 20 0C wird das Reaktionsgemisch filtriert,
der Filterrückstand in einer wäßrigen, %#igen Natriumcarbonatlösung
aufgeschlämmt, erneut filtriert und der Filterrückstand mehrmals mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen
bei einer Temperatur von 90 0C fallen 214 Gewichtsteile
Pentachlorphenyl-2,j5-dibr ompr opy la ther an, was einer Ausbeute
von 89,0 % der Theorie entspricht.
309838/ 1 2 1 ü
Claims (4)
- Patentansprüchef. Verfahren zur Herstellung von Dibrompropyläthern hoehhalogenierter Phenylverbindungen durch Addition von Brom an die Allyläther der entsprechenden hoehhalogenierten Pheny!verbindungen in Gegenwart eines Lösungsmittels, dadurch gekennzeichnet, daß anstelle eines Lösungsmittels eine inerte organische Flüssigkeit eingesetzt wird, in der sowohl der'Allyläther der hoehhalogenierten Phenylverbindung als auch deren Dibrompropyläther praktisch unlöslich sind.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als organische Flüssigkeit niedere aliphatische Monocarbonsäuren mit 1 bis 10 C-Atomen im Molekül eingesetzt werden.3098 3 8/121U
- 3· Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als organische Flüssigkeit Essigsäure mit einem Wassergehalt von 0 bis 80 Gewichtsprozent eingesetzt wird.
- 4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Suspension des Allyläthers der hochhalogenierten Phenylverbindung in der organischen Flüssigkeit vor Beginn des Bromzusatzes eine geringe Menge des angestrebten Dibrompropyläthers der hochhalogenierten Phenylverbindung zugesetzt wird.309838/1210
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1973
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