DE2613969B2 - Verfahren zur Herstellung von bromierten Phenolen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von bromierten PhenolenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C37/00—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring
- C07C37/62—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom of a six-membered aromatic ring by introduction of halogen; by substitution of halogen atoms by other halogen atoms
Description
Bromierte Phenole, wie Tribromphenol oder Telrabrombisphenol
A, sind wertvolle Verbindungen, die sich durch vielseitige Anwendungsmöglichkeiten auszeichnen.
Sie sind u.a. als Zwischenprodukte bei der Herstellung pharmazeutischer Präparate oder als
Flammschutzkomponenten für Kunststoffe verwendbar.
Die Herstellung, insbesondere von Tetrabrombisphenol
A, geschieht vorzugsweise durch Umsetzung von Bisphenol A mit Brom in Gegenwart von Methanol als
Lösungsmittel. Nachteilig ist bei dieser Arbeitsweise, daß neben dem angestrebten Hauptprodukt merkliche
Mengen des sehr toxischen Methylbromids als Nebenprodukt gebildet werden.
Es sind auch bereits Verfahren bekannt, bei denen die Bromierung von Bisphenol A in einem Gemisch aus
organischen Lösungsmitteln und Wasser vorgenommen wird. So wird nach der DE-AS 12 66 309 ein Gemisch
aus Benzol oder bromierten niederen Kohlenwasserstoffen mit Wasser, nach der DE-AS 17 68 444 ein
Gemisch aus Benzol, Methylbromid oder chlorierten bzw. bromierten niederen Kohlenwasserstoffen mit
Wasser und nach der US-PS 33 63 007 ein Gemisch aus einem Alkylenglykol-monoäther mit Wasser als Reaktionsmedium
verwendet. Dabei entstehen zwar keine toxischen Nebenprodukte, jedoch ist die Gewinnung
des gleichzeitig gebildeten Bromwasserstoffs erschwert, da sich dieser teilweise im Wasseranteil des Lösungsmittels
löst und daraus nur unvollständig zurückgewonnen werden kann.
Diesen Nachteil vermeidet das Verfahren der DE-AS 20 05 259, nach dem als Reaktionsmedium wasserfreie
bromierte aliphatische Kohlenwasserstoffe mit 2 bis 4 C-Atomen im Molekül verwendet werden. Wenn
hierbei auch praktisch der gesamte als Nebenprodukt gebildete Bromwasserstoff gasförmig anfällt, so wird
doch immerhin die Hälfte des eingesetzten Broms in ein geringerwertiges Produkt verwandelt, aus dem das
Brom nur in einem aufwendigen Verfahren zurückgewonnen werden kann.
Deshalb wird nach dem Verfahren der DE-OS 20 41 220 die Bildung von Bromwasserstoff als Nebenprodukt
vermieden, indem das Reaktionsgemisch neben Brom eine äquivalente Menge Chlor eingeleitet wird.
Dadurch wird der sich bildende Bromwasserstoff sogleich zu elementarem Brom oxidiert, das seinerseits
an der Bromierungsreaktion teilnimmt, so daß die für die Reaktion erforderliche Brommenge auf etwa die
Hälfte verringert werden kann. Allerdings ergibt sich dabei der Nachteil, daß das zu bromierende Bisphenol A
gleichzeitig auch gewisse Mengen an Chlor anlagert. Es entstehen somit unreine Produkte, die in ihrer
Anwendungsniögiichkeit begrenzt sind.
Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von bromierten
Phenolen zu finden, hei dem ein weitgehend reines Endprodukt ohne Bromwasserstoff als Nebenprodukt
ίο entsteht
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von bromierten Phenolen
durch Umsetzung von Phenolen mit Brom in einem Gemisch aus einer wäßrigen Phase und einem
nichtpolaren organischen Lösungsmittel als Reaktionsmedium. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß
man die Umsetzung in einem Reaktionsmedium vornimmt, dessen wäßrige Phase Alkalibromat und
zumindest zeitweise Alkalibromid gelöst enthält und das im Verlauf der Umsetzung aus dem Alkalibromat
gebildete Alkalibromid anschließend in an sich bekannter
Weise elektrolytisch wieder zu Alkalibrcmat oxidiert.
Ausgangssubstanz für das erfindungsgemäße Verfahren können Phenol oder Phenolderivate, vorzugsweise Bisphenol A, sein. Aber auch halogenierte Phenole, beispielsweise Chlorphenol oder Dimethylchlorphenol sowie Xylenole lassen sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Brom umsetzen.
Ausgangssubstanz für das erfindungsgemäße Verfahren können Phenol oder Phenolderivate, vorzugsweise Bisphenol A, sein. Aber auch halogenierte Phenole, beispielsweise Chlorphenol oder Dimethylchlorphenol sowie Xylenole lassen sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Brom umsetzen.
Als organische, nichtpolare Lösungsmittel können Benzol, Toluol oder andere Benzolabkömmlinge verwendet
werden, die auch halogeniert sein können oder andere nichtpolare Gruppen, beispielsweise Äther- oder
Estergruppen, enthalten. Weiterhin lassen sich halogens nierte Kohlenwasserstoffe, insbesondere bromierte
Kohlenwasserstoffe, vorzugsweise Dibromäthan, als Lösungsmittelbestandteil verwenden.
Die wäßrige Phase des erfindungsgemäß zu verwendenden Lösungsmittels besteht aus der wäßrigen
Lösung eines Bromats und gegebenenfalls eines Bromids, wobei am zweckmäßigsten Alkalibromate und
-bromide, vorzugsweise die Natrium- oder Kaliumverbindungen, angewendet werden. Die Konzentration der
Bromsalze in der wäßrigen Lösung kann in weiten Grenzen variieren; im allgemeinen sollte sie zwischen
10 und 25 Gewichtsprozent, bezogen auf den wäßrigen Anteil, liegen. Dabei muß die Menge des im Reaktionsgemisch enthaltenen Bromats mindestens der Menge
des zwischenzeitlich gebildeten Bromwasserstoffs äquivalent sein; vorteilhaft liegt sie um 1 bis 10% darüber.
Das Mengenverhältnis zwischen der wäßrigen und der organischen Phase im Lösungsmittel soll etwa 1:1 bis
2:1 Volumenteile betragen. Es ist auch möglich, eine
noch größere Menge an wäßriger Phase in entsprechend geringerer Konzentration zu verwenden, jedoch
wird dadurch die Raumzeitausbeute des gesamten Verfahrens vermindert.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird in das aus der organischen und der wäßrigen
Phase bestehende Lösungsmittel die zu bromierende Ausgangssubstanz eingetragen. Das Mengenverhältnis
von Ausgangssubstanz und Lösungsmittel ist dabei so zu wählen, daß auf 100 g Ausgangssubstanz 150 bis 250 ml
organisches nichtpolares Lösungsmittel und 150 bis 500 ml wäßriges Lösungsmittel zur Anwendung gelangen.
Bei einer Temperatur zwischen 20 und 40° C, vorzugsweise 25 bis 3fi°C, wird die für die Umsetzung
erforderliche Brommenge langsam zudosiert, die
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zwischen 1 und 10%, vorzugsweise 2%, über der stöchiometrisch erforderlichen Brommenge liegt. Nach
beendeter Umsetzung und einer kurzen Nachreaktionszeit wird die organische Phase von der wäßrigen Phase
getrennt Das in der organischen Phase suspendierte bromierte Endprodukt wird durch Filtration oder
Zentrifugieren abgetrennt, gewaschen und getrocknet. Das Filtrat läßt sich für einen weiteren Ansatz erneut
verwenden.
Die wäßrige Phase, die aus einer vorwiegend Alkalibromid enthaltenden Lösung besteht, wird in an
sich bekannter Weise einer elektrolytischen Oxidation unterworfen, wobei das Alkalibromid zu Alkalibromat
umgesetzt wird. Das elektrolytische Verfahren kann soweit durchgeführt werden, daß das gesamte in der
Lösung enthaltene Bromid in Bromat übergeführt wird.
Die günstigste Stromausbeute ergibt sich jedoch dann, wenn die elektrolytische Umsetzung bereits bei einem
geringeren Umsetzungsgrad abgebrochen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit gleich gutem Erfolg auch kontinuierlich durchführen. Dazu
werden jeweils Teile der organischen und der wäßrigen Phase aus dem Reaktionsgemisch ausgeschleust. Aus
der organischen Phase wird das Endprodukt abgetrennt und die wäßrige Phase der Elektrolysevorrichtung 2r>
zugeleitet, wo die Oxidation des Bromids zu Bromat erfolgt. Anschließend werden die Lösungsmittelanteile
wieder dem Reaktionsgemisch zugeführt. Da die organische Phase nunmehr mit dem Reaktionsprodukt
gesättigt ist, ergibt sich durch deren Wiederverwendung eine entsprechend erhöhte Ausbeute.
In einem Gemisch aus 300 Volumenteilen Dibromäthan und 300 Volumenteilen einer wäßrigen Lösung,
die 80 Gewichtsteile Natriumbromat und 53 Gewichtsteile Natriumbromid enthält, werden 171 Gewichtsteile
Bisphenol A suspendiert. Im Verlauf von 3 Stunden werden unter Rühren bei einer Temperatur von 28°C
245 Gewichtsteile Brom zudosiert Anschließend wird das Rühren des Reaktionsgemisches fortgesetzt, bis die
Bromfarbe verschwunden ist, wozu noch eine weitere Stunde erforderlich ist.
Danach wird die organische Phase des Reaktionsgemisches abgezogen, auf Raumtemperatur abgekühlt und
das darin suspendierte Tetrabrombisphenol A abfiltriert. Nach Waschen und Trocknen des Filterrückstandes
fallen 269 Gewichtsteile Tetrabrombisphenol A mit einem Schmelzpunkt von 180 bis 183° C an.
Die wäßrige Phase, die das entstandene Natriumbromid und geringe Mengen an überschüssigem Natriumbromat
enthält, wird in eine Elektrolyseeinrichtung gegeben, wo durch elektrolytische Oxidation die
ursprüngliche Natriumbromatmenge von 80 Gewichtsteilen wieder hergestellt wird.
Unter Verwendung der in Beispiel 1 angefallenen Mutterlauge anstelle der 300 Volumenteile Dibromäthan
wird die Arbeitsweise nach Beispiel 1 wiederholt, mit dem weiteren Unterschied, daß nach der Nachreaktionszeit
von einer Stunde das gesamte Reaktionsgemisch kurzzeitig auf die Temperatur von 90°C erhitzt
und dann unter Rühren auf Raumtemperatur abgekühlt wird. Bei dieser Arbeitsweise fällt das Tetrabrombisphenol
A in Form besonders reiner Kristalle an, die sich sehr leicht filtrieren lassen. Durch die Rückführung der
Mutterlauge hat sich die Ausbeute an Endprodukt, die im Beispiel 1 66% der Theorie beträgt, auf 97% erhöht.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von bromierten Phenolen durch Umsetzung von Phenolen mit Brom
in einem Gemisch aus einer wäßrigen Phase und einem nichtpolaren organischen Lösungsmittel als
Reaktionsmedium, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung in einem Reaktionsmedium vornimmt, dessen wäßrige Phase Alkalibromat
und zumindest zeitweise Alkalibromid gelöst enthält und das im Verlauf der Umsetzung aus dem
Alkalibromat gebildete Alkalibromid anschließend in an sich bekannter Weise elektrolytisch wieder zu
Alkalibromat oxidiert
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung bei Temperaturen von 20 bis 40°C vornimmt
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762613969 DE2613969C3 (de) | 1976-04-01 | 1976-04-01 | Verfahren zur Herstellung von bromierten Phenolen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762613969 DE2613969C3 (de) | 1976-04-01 | 1976-04-01 | Verfahren zur Herstellung von bromierten Phenolen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2613969A1 DE2613969A1 (de) | 1977-10-06 |
DE2613969B2 true DE2613969B2 (de) | 1978-09-07 |
DE2613969C3 DE2613969C3 (de) | 1979-05-03 |
Family
ID=5974118
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762613969 Expired DE2613969C3 (de) | 1976-04-01 | 1976-04-01 | Verfahren zur Herstellung von bromierten Phenolen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2613969C3 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1465835B1 (de) * | 2002-01-25 | 2008-12-31 | Council of Scientific and Industrial Research | Herstellung von ungefährlichen bromierungsreagenzien |
US6827836B2 (en) * | 2002-12-02 | 2004-12-07 | General Electric Company | Method of preparing brominated hydroxy aromatic compounds |
IL169592A (en) | 2005-07-07 | 2013-11-28 | Bromine Compounds Ltd | Process for making tetrabromobisphenol a |
-
1976
- 1976-04-01 DE DE19762613969 patent/DE2613969C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2613969C3 (de) | 1979-05-03 |
DE2613969A1 (de) | 1977-10-06 |
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