DE2209869B1 - Verfahren zur herstellung eines versetzungsfreien einkristallinen galliumarsenidstabes - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines versetzungsfreien einkristallinen galliumarsenidstabesInfo
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Description
1. ein kleiner axialer Temperaturgradient am
Durch die Auffindung des Injektionslasers, die Übergang fest-flüssig,
weltweiten Arbeiten der Verwertung des Gunn- 55 2. der radiale Wärmefluß im Kristall muß so klein
Effektes, den Bau von Lumineszenzdioden und opto- wie möglich sein,
elektronischen Koppelelementen die Anwendung 3 ^ x^eigangszonG fest-flüssig muß nahezu par-
von hochohmigem Galliumarsenid als elektrisch iso- ^j veriaUfen
lierendes Substrat für die Epitaxie u. dgl. gewinnt
lierendes Substrat für die Epitaxie u. dgl. gewinnt
das Galliumarsenid für die Elektronik zunehmend an 60 Steinemann und Zimmerli erreichen gemäß
Bedeutung. Seite 81/82 die zum versetzungsfreien Kristallwachs-Für die angegebenen Anwendungen ist die Kristall- turn erforderlichen thermischen Voraussetzungen daperfektion
des Halbleiterwerkstoffes Galliumarsenid durch, daß sie den bei Anwendung des Verfahrens
von entscheidender Bedeutung. nach deutsche Patentschrift 1 044 769 zum Ziehen Bisher wurden Kristalle von hochwertigen Verbin- 65 von III-V-Czochralski-Kristallen üblicherweise verdungshalbleiterwerkstoffen,
insbesondere solchen, bei wendeten offenen Schmelztiegel durch einen beinahe denen bei der Schmelztemperatur der Verbindung ganz geschlossenen Tiegel mit »Strahlungsschild« erdie
Partialdrücke ihrer Komponenten wesentlich ver- setzen. Der Deckel hat in seiner Mitte eine Öffnung
3 4
mit genügend großem Durchmesser, durch den der Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand
Kristall in den oberen Raum der Ziehampulle ge- des folgenden Beispiels und der Zeichnung näher
zogen werden kann. Gemäß den Ausführungen auf erläutert. Es zeigt
Seite 82 linke Spalte unten und rechte Spalte oben F i g. 1 eine schematische Ansicht einer geeigneten
sehen Steinemann und Zimmerli diesen Deckel mit 5 Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemä-
Strahlungsschild als eine unabdingbare Bedingung ßen Verfahrens im Längsschnitt,
für das Ziehen von versetzungsfreien Galliumarsenid- F i g. 2 ein Diagramm der Temperaturabhängigkeit
einkristallen an. der Wärmeleitzahl λ in 10-4 · cm-1 · s-1 · K-1 einiger
Eine solche Vorrichtung schließt in sich zahlreiche Gase.
Nachteile wie z. B. erschwerte Beobachtung des io Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist zu beKristalls
und bildet die Ursache für Fehlerquellen, achten, daß Galliumarsenid am Schmelzpunkt
beispielsweise für Verunreinigungen. (1238° C) einen Arsen-(Zersetzungs-)Dampfdruck
Es wurde gefunden, daß die geschilderten Nach- von 1 Atm aufweist und erfindungsgemäß ein Arsenteile
vermieden werden können und daß unter Ver- Dampfdruck von 0,8 bis 1,5 Atm, vorzugsweise
zieht auf verschiedene, aufwendige Maßnahmen, die 15 1,3 Atm, während des Ziehprozesses aufrechtzubisher
als unabdingbare Voraussetzungen für das erhalten ist. Es ist daher in einer allseitig geschlos-Ziehen
von versetzungsfreien Galliumarsenideinkri- senen Ampulle aus Quarzglas zu arbeiten. Die niedstallen
angesehen wurden, versetzungsfrei einkristal- rigste Temperatur der Ampullenwandung soll wähline
Galliumarsenidstäbe hergestellt werden können rend der Zieharbeit 68O0C betragen — vgl. das
in einem allseitig geschlossenen Quarzrohr durch 20 folgende Ausführungsbeispiel. Der Arsendampfdruck
Ziehen eines Einkristalls aus einer Galliumarsenid- über einem Arsenbodenkörper beträgt bekanntlich
schmelze, die sich in einem Graphittiegel befindet, 1 Atm bei 615° C und 1,3 Atm bei 628° C (vgl.
der induktiv geheizt wird, wobei die Keimhalterung, Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie,
die Höhenveränderung und die Drehung des Keimes 8. Auflage, 1952, System Nr. 17, Arsen, S. 134). Das
mittels magnetischer Kopplung, z. B. nach deutscher 25 bedeutet, daß sich bei den Verhältnissen des AusPatentschrift
1 044 769, erfolgt und die Temperatur führungsbeispiels festes Arsen an der Ampullenwand
so geführt wird, daß auf einer Strecke von etwa 2 cm dort abscheiden würde, wo ihre Temperatur unter
der Kristall auf einen möglichst kleinen Durchmesser 628° C sinkt und ein Arsenbodenkörper im System
verjüngt und dann allmählich auf den gewünschten vorhanden ist. Es kann neben dem stöchiometrisch
Durchmesser verstärkt wird, wenn vor dem Zu- 30 aufgebauten, im Ziehtiegel untergebrachten Galliumschmelzen
der Ziehampulle über die Galliumarsenid- arsenid nur soviel zusätzliches Arsen in der Ampulle
Tiegelfüllung mit einem Druck von 0,2 bis 0,8 Atm deponiert werden, daß dieses bereits bei 628° C völein
Inertgas oder ein Inertgasgemisch gegeben wird, lig in Dampfform übergeführt ist und daß der Arsendessen
Wärmeleitzahl bei 300 K £ 0,45 · 10-* cal · dampf in der Ampulle einen Druck von 1,3 Atm auf enr1
· s-1 · K-1 und bei 1500 K £ 0,75 ■ IO-4 cal · 35 weist, wenn ein Teil der Ampullenwand auf 680° C
cm-1 · S"1 · K'1 ist, während die Arsenzuwaage so be- gehalten wird und diese Temperatur die niedrigste
messen wird, daß der Arsenpartialdruck beim Zieh- beschickt.
prozeß 0,8 bis 1,5 Atm beträgt und der Keimkristall- Es ist aber auch möglich, die Synthese in der
Durchmesser 2 bis 10 mm ist. Temperatur im gesamten Ziehsystem ist. Gemäß dem
Durch das erfindungsgemäße Verfahren werden 40 Ausführungsbeispiel wird der Tiegel, aus dem der
thermische Spannungen infolge der günstigen Beein- GaAs-Kristall aus der GaAs-Schmelze gezogen werflussung
des Wärmeflusses verhindert. Bei den klei- den soll, mit stöchiometrisch aufgebautem, vorher
nen Temperaturgradienten wächst der Kristall gut nach bekannten Verfahren aus den Elementen synohne
plastische Deformation. Deshalb werden ver- thetisiertem, meist polykristallinem Galliumarsenid
setzungsarme und versetzungsfreie einkristalline 45 Ziehanlage selbst vorzunehmen. Bei dieser Arbeits-Galliumarsenidstäbe
erhalten. weise gibt man die erforderliche, genau abgewogene, . Als Inertgase und Gasgemische mit dem erforder- von Oxidschichten durch vorheriges Ausheizen belichen
kleinen Wärmeleitvermögen sind zu nennen freite Menge Gallium in den Tiegel und deponiert
Krypton und Xenon sowie Mischungen dieser Gase; im unteren Teil der Ziehampulle soviel oxidfreies
auch Mischungen eines dieser Gase oder des Gas- 50 Arsen, daß dieses sowohl zur Bildung einer stöchiogemisches
mit Argon, unter Umständen sogar mit metrisch zusammengesetzten GaAs-Schmelze im
Stickstoff, können erfolgreich eingesetzt werden. In- Tiegel als auch zur Aufrechterhaltung eines Arsenfolge
der Wärmeabschirmung mit Hilfe der genann- dampfdruckes von 1,3 Atm ausreicht, wenn die Minten
Gase und ihrer Mischungen wird ohne weitere desttemperatur der Ampullenwand 68O0C beträgt
Maßnahmen erreicht, daß während des Ziehprozes- 55 und kein Arsenbodenkörper vorhanden ist.
ses der axiale Temperaturgradient am Übergang fest- Das Ziehen eines versetzungsfreien einkristallinen flüssig sowie der radiale Wärmefluß im Kristall und Galliumarsenidstabes gemäß der Erfindung wird an in der Schmelze sehr klein ist; das hat zur Folge, Hand der F i g. 1 näher beschrieben,
daß die Übergangszone fest-flüssig völlig flach ver- Die Ampulle 1, die häufig (mindestens 20 mal) läuft. 60 benutzt werden kann, ist 60 cm lang und hat einen
ses der axiale Temperaturgradient am Übergang fest- Das Ziehen eines versetzungsfreien einkristallinen flüssig sowie der radiale Wärmefluß im Kristall und Galliumarsenidstabes gemäß der Erfindung wird an in der Schmelze sehr klein ist; das hat zur Folge, Hand der F i g. 1 näher beschrieben,
daß die Übergangszone fest-flüssig völlig flach ver- Die Ampulle 1, die häufig (mindestens 20 mal) läuft. 60 benutzt werden kann, ist 60 cm lang und hat einen
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in einer inneren Durchmesser von 4,5 cm. Sie besteht aus
einfacheren Vorrichtung als bei Steinemann und reinem, durchsichtigem Quarzglas. Sie wird nach
Zimmerli durchgeführt werden. Darüber hinaus wird jeder Zieharbeit an der Stelle 2 durchschnitten. Da-
auch das Einschleppen von Verunreinigungen ver- mit wird im oberen Teil die Ziehmimik 3 zugänglich,
mieden, die durch zusätzliche Einrichtungen in der 65 Sie besteht aus einem 31 cm langen Rohr 31 aus
Ampulle, z. B. Deckel und Strahlungsschild aus Quarzglas, das im oberen Viertel auf seinem äußeren
Graphit direkt am wachsenden Kristall, eingeschleppt Umfang vier Segmente 33 aus Magneteisen enthält,
werden. und dessen innere Wandung einen feinen, mit großer
5 6
Sorgfalt ausgeführten Zylinderschliff hat. Das Rohr bis in die Nähe des Tiegels 8 mit der Galliumarsenid-31
läuft genau senkrecht ausgerichtet über dem mit schmelze. Ab hier erfolgt die Heizung mit dem kureinem
äußeren Zylinderschliff versehenen Führungs- zen Ofen 12, bei dem zur Erleichterung des Einrohr
32. Mit 4 ist die Keimkristallhalterung bezeich- blicks in die Tiegelzone die Heizwindungen auf einen
net. Im unteren Teil der Ampulle ist der Graphit- 5 treppenförmigen Keramikkörper angebracht sind. In
tiegel 8. Wenn der Einfluß des Graphits und seiner der Höhe des Graphitblocks mit dem Tiegel 8 befin-Verunreinigungen
ausgeschlossen werden soll, kann det sich die wassergekühlte Spule 13 des Hochentweder
der ganze Tiegel in Quarzglas eingeschlos- frequenzgenerators zur induktiven Heizung des Grasen
werden oder es können Einsätze aus Quarzglas, phitblocks und des Tiegels 8 mit dem Gallium-Bornitrid,
Aluminiumnitrid, Aluminiumoxid und aus io arsenid. Schließlich befindet sich der untere Teil der
anderen geeigneten reinen Materialien, die sich an Quarzampulle 1 in einem separaten Rohrofen 14.
das Tiegelinnere möglichst gut anschmiegen sollen, Nach der Justierung der Ampulle 1 in der Ofeneingebracht
werden. anlage wird der Keimkristall 6 mit Hilfe der Perma-Auf das untere Ende des Rohres 31 wird der nentmagnete 15 von dem Tiegel abgehoben. Dann
Keimhalter 4 aus Graphit oder Bornitrid gesetzt und 15 wird die gesamte Ampulle 1 mit HiKe der Widermit
einem Quarzsplint arretiert. Der Kennkristall 6 standsöfen 11, 12 und 14 auf eine Temperatur von
ist 6 cm lang und 111 orientiert; seine untere Hälfte ungefähr 6500C gebracht, so daß alles zusätzlich
ist zylindrisch und hat einen Durchmesser von 4 mm, eingebrachte Arsen verdampft. Darauf erhöht man
die obere Hälfte ist prismatisch geschliffen. Der die Temperatur der Öfen 11 und 12 auf 700° C, die
Querschnitt ist 4χ4 mm. Der prismatische Teil 20 des Ofens 14 auf 680° C. Mit Hilfe des Hochdes
Keimkristalls paßt recht genau in die entspre- frequenzgenerators wird dann das im Tiegel 8 befindchend
geformte Öffnung des Keimhalters 4 und wird liehe Galliumarsenid zum Schmelzen gebracht. Die
in diesem mit acht Schrauben aus Graphit bzw. Bor- Temperaturregelung der Galliumarsenidschmelze ernitrid
festgehalten. folgt mittels eines Strahlungspyrometers.
Die Zylinderschliffe der Ziehmimik müssen mit 25 Darauf taucht man den Kennkristall in die
möglichst geringen Spiel gut ineinander passen, Ro- Schmelze und beginnt nach Einstellung des Tempetation
und Abbewegung müssen sehr leichtgängig raturgleichgewichts mit dem Ziehvorgang. Der Keimsein.
Die obere Ampullenhälfte trägt den Abzieh- kristall soll mit 20 Umdrehungen pro Minute rotiestutzen
7. Der Tiegel 8 ist in einen zylindrischen ren. Der Durchmesser des wachsenden Kristalls wird
Graphitblock — Durchmesser 4 cm, Höhe 5 cm — 3° durch allmähliche Erhöhung der Temperatur der
gebohrt. Der Tiegel ist 2 cm tief und hat eine Wand- Schmelze verringert, bis auf etwa 1 mm. Damit bestärke
von etwa 4 mm. Er faßt etwas mehr als 60 g ginnt der »Dünnhals«, der auf 20 mm ausgezogen
Galliumarsenidschmelze. Die nicht ausgehöhlten wird.
Teile des Graphitblocks sind für die Ankoppelung Nach dieser Strecke ist der Kristallhals versetder
Hochfrequenz erforderlich, da der Tiegel und 35 zungsfrei. Die Versetzungen sind ihrer Wachstumssein Inhalt induktiv geheizt werden. richtung folgend zur seitlichen Begrenzung des dünin
den Tiegel 8 werden 60 g Galliumarsenid in nen Halses gewandert und verschwunden. Nun kann
Form von polykristallinen Stäben geeigneter Länge die Temperatur der Galliumarsenidschmelze langsam
gegeben. Er wird dann auf den im unteren Teil der erniedrigt werden, so daß der Kristall wieder dicker
Halbampulle eingeschmolzenen Quarzsockel 9 ge- 40 wird. Hat er den gewünschten Durchmesser von z. B.
setzt. Im Raum 10, zwischen dem Quarzsockel 9 und 15 mm erreicht, wird mit konstanter Ziehgeschwindem
unteren Teil des Quarzrohres 1 befindet sich das digkeit von 2 cm pro Stunde bei der Rotationserforderliche
überschüssige Arsen, 2,7 g. geschwindigkeit von 20 Umdrehungen pro Minute Die beiden Halbampullen werden — exakt senk- weitergezogen. Der versetzungsfreie, zylindrische
recht ausgerichtet — miteinander verschmolzen, 45 Kristall von 15 mm Durchmesser hat eine Länge von
nachdem das Ende des fein geätzten Keimkristalls 9 bis 10 cm.
vorsichtig auf die im Tiegel 8 sich befindenden GaI- Die nach dem erfiadungsgemäßen Verfahren erüumarsenidstäbe
gesetzt worden war. Mittels des haltenen versetzungsfreien Kristalle und solche mit
Abziehstutzens 7 wird nun die Ampulle evakuiert kleiner Versetzungsdichte mit verbesserter Reinheit
und der Teil oberhalb des Tiegels 8 bei 620° C eine 50 und Güte eignen sich infolge ihrer hohen Kristall-Stunde
ausgeheizt. Perfektion zur Fertigung von Halbleiterbauelementen Nach dem Abkühlen im Vakuum läßt man Kryp- mit optimal möglichen Eigenschaften, beispielsweise
ton-Xenon-Gasgemisch ein, bis in der Ampulle ein für Lumineszenzdioden, optoelektronische Koppel-Druck
von 0,5 Atm herrscht. Nun kann die Ampulle elemente, Injektionslaser, Modulation von z. B. CO2-durch
Abziehen des Abziehstutzens 7 geschlossen 55 Laserstrahlung, Substratkristalle für die epitaktische
werden. Die nunmehr für die Zieharbeit vorbereitete Beschichtung mit anderen Verbindungshalbleiter-Ampulle
1 wird in die Ofenanlage gebracht. Diese materialien und Mischkristallen, z. B. Ga (As, P), als
besteht aus dem Widerstandsofen 11, bestehend aus Keimkristalle zum Ziehen von z. B. Galliumarsenideinem
geschlitzten Rohr. Es umfaßt die Ampulle 1 einkristallen nach dem Schutzschmelzeverfahren.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines versetzungSr Vorrichtung gemäß deutscher Patentschrift 1044 769
freien einkristallinen GaUiumarsenidstabes in 5 oder einer anderen geschlossenen Einrichtung hereinem
allseitig geschlossenen Quarzrohr durch gestellt.
Ziehen eines Einkristalls aus einer Gallium- Galliumarsenideinkristallstäbe hergestellt durch
arsenidschmelze, die sich in einem Graphittiegel Ziehen aus der Schmelze nach Czochralski in oben
befindet, der induktiv geheizt wird, wobei die und unten zugeschmolzener Ampulle mit magneti-Höhenveränderung
und die Drehung des Keimes io scher Kopplung und Führung der Keimhalterung
mittels magnetischer Kopplung der Keimhalte- nach deutsche Patentschrift 1 044 769 befriedigen
rung erfolgt und die Temperatur so geführt wird, vielfach nicht. Mit diesem Normalziehverfahren köndaß
auf einer Strecke von etwa 2 cm der Kristall nen keine versetzungsfreien Einkristalle erhalten
auf einen möglichst kleinen Durchmesser ver- werden, da die im Keim vorhandenen Versetzungen
jungt und dann allmählich auf den gewünschten 15 in den Kristall weiterwachsen, vermehrt um die an
Durchmesser verstärkt wird, dadurch ge- der Ansatzstelle Keim-Kristall neu gebildeten. Auch
kennzeichnet, daß vor dem Zuschmelzen werden neue Versetzungen durch zu große Abscheider
Ziehampulle über die Galliumarsenid-Tiegel- dungsraten, d. h. starke Durchmesservergrößerung
füllung mit einem Druck von 0,2 bis 0,8 Atm ein auf kurzer Strecke in den Kristall eingebaut. A.
Inertgas oder ein Inertgasgemisch gegeben wird, 20 Steinemann und U. Zimmerli haben in der Zeitschrift
dessen Wärmeleitzahl bei 300 K ^ 0,45 · IO-4 cal · The Journal of Physics and Chemistry of Solids,
cm-1 · s-1 · K-1 und bei 1500 K ^ 0,75 · ΙΟ"4 cal · Supplement Nr. 1, 1967, S. 81 und ferner im Aufsatz
cm-1 · S"1 · K"1 ist, während die Arsenzuwaage so »Dislocation-Free Gallium Arsenide Single Crystals«
bemessen wird, daß der Arsenpartialdruck beim das Ziehen von versetzungsfreien Galliumarsenidein-Ziehprozeß
0,8 bis 1,5 Atm beträgt und ein 25 kristallen beschrieben. Sie wendeten dabei eine
Keimkristall-Durchmesser von 2 bis 10 mm ge- Dünnhalszieh-Methode an. Diese wird unter andewählt
wird. rem von G. Ziegler in seiner Arbeit »Zur Bildung
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- von versetzungsfreien Siliciumeinkristallen« in der
kennzeichnet, daß als Inertgas (e) Krypton und/ Zeitschrift für Naturforschung, Band 16 a, Heft 2,
oder Xenon verwendet wird (werden). 30 1961, S. 219 beschrieben. Sie besteht darin, daß un-
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch mittelbar nach Beginn des ZieEens der Durchmesser
gekennzeichnet, daß dem (den) Inertgas(en) des wachsenden Kristalls auf 1 bis 2 mm reduziert
Argon und/oder Stickstoff zugemischt wird wird. Der kleine Durchmesser soll auf einer Kristall-(werden).
länge von 10 bis 20 mm bestehen bleiben; dann er-
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2 oder 3, 35 weitert man den »Dünnhals« des Kristalls allmählich
dadurch gekennzeichnet, daß die Ziehampulle bis zum gewünschten Kristalldurchmesser. In der
mit einem Inertgas oder Inertgasgemisch von Dünnhalszone wachsen die Versetzungen gegen die
0,5 Atm Druck bei Raumtemperatur gefüllt wird. Kristalloberfläche und verschwinden. Der untere Teil
5. Verfahren nach einem oder mehreren der des dünnen Halses ist also völlig versetzungsfrei und
vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekenn- 40 die weitere Aufgabe des Kristallziehens besteht in
zeichnet, daß die Arsenzuwaage so bemessen der Folge nur noch darin, die Bildung neuer Verwird,
daß der Arsenpartialdruck beim Ziehprozeß - Setzungen zu verhindern.
1,3 Atm beträgt. ' Da die Mehrzahl der beim Tiegelziehen gebildeten
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Versetzungen durch plastische Deformation infolge
vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekenn- 45 von Wärmespannungen entstehen, sind die Wärmezeichnet,
daß ein Keimkristall mit einem Durch- Verhältnisse in der Nähe der Erstarrungsfront von
messer von 5 bis 6 mm verwendet wird. großem Interesse.
Gemäß den Ausführungen auf Seite 82 der Veröffentlichung von Steinemann und Zimmerli müssen
... . . ■ ι ·-■. 50 für versetzungsfreies Kristallwachstum folgende Vor
aussetzungen erfüllt sein:
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