DE220902C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-JVl 220902 • KLASSE 42g·.. GRUPPE
FRANZ EWALD THORMEYER in HAMBURG.
eines photographischen Serienapparates und einer Sprechmaschine.
Für die Vorführung sog. sprechender, lebender Bilder hat man Vorrichtungen zu benutzen
versucht, bei denen die beieinander befindlichen Apparate miteinander gekuppelt und von einem gemeinschaftlichen Motor oder
von Hand angetrieben wurden. Da der Kinematograph stets in einer größeren Entfernung
von der Projektionsfläche aufgestellt werden muß, so ergab sich, daß bei der Durchprojektion,
bei welcher die Projektionsleinwand sich zwischen Zuhörerschaft und Sprechapparat
befand, der Vortrag von dem Sprechapparat recht undeutlich gehört wurde, da die Leinwand als Schalldämpfer wirkte, während
bei der Drauf projektion der Vortrag im Rücken der Zuhörer erklang, wodurch die Vorführung ebenfalls beeinträchtigt wurde.
Eine naturgetreue Wiedergabe von Szenen bedingt aber, daß Sprache, Gesang u. dgl.
unter allen Umständen von dem Bilde her ertönt.
Die Apparate werden daher getrennt voneinander aufgestellt, gewöhnlich in einer Entfernung
von 15 bis 60 m.
Erfolgte der Antrieb der getrennten Apparate durch zwei getrennte, aber miteinander
synchronisierte Motoren, die elektrisch miteinander verbunden, also abhängig voneinander
sind, so können zwar Unterschiede im Gang beider Apparate nicht vorkommen, wohl aber,
wenn z. B. die Grammophonnadel aus einer Kurvenwindung in die andere überspringt,
konstante Phasendifferenzen beider Apparate, die schwer zu beseitigen sind. Man hat z. B.
hierfür bei solchen Apparaten, bei denen der eine den Stromverteiler des anderen steuert,
besondere Einrichtungen zur Phasenverstellung der Steuerung eingeschaltet.
Erst nachdem man den Antrieb der Apparate ' unabhängig voneinander machte und die
Entfernung zwischen ihnen mit Hilfe eines elektrischen Fernzeigers, welcher hörbare oder
sichtbare Zeichen gab, derart überbrückte, daß diese Anzeigevorrichtung den Gang des Sprechapparates
anzeigte, konnte der Lauf des Kinematographen bzw. dessen Antriebsmotor
sowohl in bezug auf Phasenfehler wie auf ■ Gangfehler überwacht und geregelt werden.
Hierbei eignet sich aber der unmittelbare Antrieb, der zwar für den Sprechapparat gut
verwendbar ist, nicht für den Kinematographen.
Erfolgte der Antrieb des letzteren mittels eines Elektromotors, so zeigte sich der Übelstand,
daß infolge der unvermeidlichen Spannungsschwankungen in der Netzleitung der Motor bald schneller, bald langsamer lief und
somit dem Sprechapparat bald vor-, bald nacheilte, wodurch eine Störung in der Übereinstimmung
zwischen Ton und Bild verur-
sacht wurde. Bei der Beseitigung dieses Fehlers ergab sich dann oftmals, daß während
der Regulierung der Strommenge mit Hilfe eines Widerstandes neue Spännungsschwankungen
auftraten, die die Regulierung entweder illusorisch machten, so daß dann die Regulierung
selbst zur Ursache von neuen Fehlern wurde, oder der Fehler wurde noch vergrößert. Die nachteiligen
Wirkungen der Spannungsschwankungen hat man durch periodisch wirkende Bremsvorrichtungen vergeblich zu beheben gesucht.
Für den unmittelbaren Antrieb des Kinematographen eignet sich praktisch auch kein
mechanischer Motor (Feder-, Gewichtsmotor o. dgl.); für die entsprechende Kraftleistung
sind nämlich so beträchtliche Größen und Gewichtsverhältnisse für den Motor erforderlich,
daß dadurch seine Anordnung an den Kinematographen mit recht erheblichen Schwierigkeiten verbunden ist. Die Anlagekosten werden
ungebührlich verteuert. Außerdem ist die Betriebsdauer beschränkt, da diese großen
mechanischen Motoren aus technischen Gründen nicht so hergestellt werden, daß sie während
des Betriebes aufziehbar sind, z. B. muß das Gewicht nach seinem Ablauf immer wieder
aufgewunden werden, was einen Stillstand des Motors voraussetzt usw. Selbst wenn der
Motor während des Betriebes aufziehbar sein würde, so würde während der Zeit des Aufziehens
die Anzeigevorrichtung nicht genügend beobachtet werden können, um Störungen zwischen Ton und Bild zu vermeiden, oder
das Aufziehen, das einen erheblichen Kraft- und Zeitaufwand erfordert, müßte durch einen
Hilfsmann erfolgen, wodurch die Unkosten um den Lohn dieses Mannes vergrößert werden
würden.
Aus diesen und noch anderen Gründen, insbesondere aus dem Grunde, daß auch der
motorische Antrieb eine ständige Beobachtung der Anzeigevorrichtung erforderlich macht,
regelt man den Gang des Kinematographen dadurch nach dem Lauf des Sprechapparates,
daß man ihn trotz aller druckschriftlich veröffentlichten Vorschläge bezüglich eines motorischen
Antriebs von Hand in Bewegung setzt. Hierbei hängt die Übereinstimmung zwischen
Ton und Bild völlig von der Intelligenz und Geschicklichkeit des Bedienungspersonals des
Apparates ab.
Nach vorliegender Erfindung wird nun der geforderte Antrieb der beiden getrennt voneinander
arbeitenden und mit besonderen Antriebsyorrichtungen
versehenen Vorführungsapparate (Aufnahme wie Wiedergabe) dadurch ermöglicht, daß eine dritte Antriebsvorrichtung
vorgesehen ist, die zweckmäßig zwischen beide Antriebsvorrichtungen der Einzelapparate
eingeschaltet werden kann und mit der Antriebsvorrichtung des einen Apparates ein
Anzeigewerk zur Kontrolle des Ganges in derselben Weise treibt, wie dies sonst die beiden
Antriebsvorrichtungen der Apparate direkt tun, während sie andererseits die Antriebsvorrichtung
des zweiten Apparates in derselben Weise zwangläufig steuert, wie dies sonst die Antriebsvorrichtung
des ersten Apparates direkt tut. Man kann dann die sonst für die Verbindung der beiden Antriebsvorrichtungen bekannte
Kupplung mit elastischer Lagerung und vorgeschriebenem Spiel zwischen der
ersten und der dritten Antriebsvorrichtung versehen und die .sonst für die Phasenver-Stellung
der Steuerung ebenfalls zwischen beiden Antriebsvorrichtungen angebrachte Vorrichtung
zwischen die zweite und die dritte Antriebsvorrichtung legen.
Anstatt die Antriebsvorrichtung des oben besprochenen zweiten Apparates, wie bei der
dargestellten Ausführungsform angenommen worden ist, kann, um dem Erfindungsgedanken
Rechnung zu tragen, die dritte Antriebsvorrichtung auch irgendeinen geeigneten angetriebenen
Teil des zweiten Apparates selbst ■steuern.
Werden die unabhängig voneinander arbeitenden Motoren nahe beieinander angeordnet,
so können drehbare Teile auslösbare Kupplungen besitzen, die eine gegenseitige Beeinflussung
der Motoren zulassen. Werden diese Kupplungen als Mitnehmer ausgebildet, so erfolgt
die Beeinflussung, wenn sie sich um einen Winkel von vorgeschriebener Größe gegenseitig
gedreht haben. Zweckmäßig werden die Kupplungen elastisch gemacht, um eine gegenseitige Beeinflussung der Motoren allmählich
eintreten zu lassen. Durch die Anwendung der- Kupplung erübrigt sich eine
ständige Überwachung des Laufes der Motoren bzw. der Apparate.
Die Anzeigevorrichtung kann zweckmäßig von den nahe beieinander befindlichen Motoren
mechanisch angetrieben werden, so daß die bisher angewendeten komplizierten elektrischen
Einrichtungen oder die elektrische Verbindung mit letzteren in Fortfall kommen könnte. So kann der Lauf der Motoren z. B.
durch je einen Zeiger kenntlich gemacht werden. Außer dieser Anzeigevorrichtung kann
noch ein Einstellzeiger in Anwendung kommen, der durch irgendeinen Teil des Motors oder
Apparates beeinflußt wird, z. B. in der Weise, daß seine Stellung durch eine schräge
Fläche an der Vorrichtung zum Regeln der Motorgeschwindigkeit bestimmt wird und somit
den Synchronismus der Motoren anzeigt, zum Zweck, nach erfolgter Regulierung einer
Vortragsstörung den Synchronismus der Mo-
toren schnell wieder herbeizuführen, wie weiter unten noch näher erklärt werden wird.
Bei der in der Zeichnung gezeigten Ausführungsform einer Anlage zum Vorführen
sprechender, lebender Bilder sind zwei Federmotoren ι und ia, die dauernd unter Bremswirkung
stehen und nahe beieinander angeordnet sind, vorgesehen, welche durch auf die
Wellen 2 und 2a aufzusetzende Handkurbeln
aufgezogen und in bekannter Weise mittels Bremshebels 3 bzw. 3a in ihrem Lauf geregelt
werden können.
Der Motor 1 soll hier zum Antrieb der Tragscheibe 4 einer Sprechplatte dienen und
der Motor i" zum Antrieb der Steuerung, in diesem Falle einer Stromverteilungsvorrichtung
5 für den Antriebsmotor 6 des Kinematographen 7.
Mit dem Getriebe eines jeden Motors 1 und ia
steht ein Zeiger 8 bzw. 8a in Verbindung. Diese Zeiger sind so angeordnet, daß sie
nebeneinander laufen können. Bei der dargestellten Ausführungsform wird die Anzeigevorrichtung
mechanisch bewegt. Die Welle des Zeigers 8 ist hohl ausgebildet und dient
gleichzeitig als Lagerung für die Welle des Zeigers 8a. Die Zeiger sind einstellbar (zweckmäßig
durch Reibung) auf ihren Wellen befestigt. Der Zeiger 8 wird durch eine Scheibe gebildet, auf der sich eine einfache oder doppelte
Skala und ein besonderer Zeigerstrich befindet. Die eine Einteilung entspricht der Umdrehungszahl
der Sprechplatte bei einer einmaligen Umdrehung der Zeigerscheibe, die andere gibt die
Anzahl der während einer Plattenumdrehung projizieren Bilder an.
Der Lauf der Motoren 1 und τα wird nun
so geregelt, daß der Zeiger 8a sich mit dem Zeigerstrich der Scheibe 8 ständig deckt. Zur
Regelung der Geschwindigkeit der Motoren stehen bei der gezeigten Ausführungsform die
gespannten Federkräfte mittels der Bremsregulatoren unter dauernder Bremswirkung der
Bremshebel 3 bzw. 3 a, deren Stellung bzw.
Wirkung durch einen Winkelhebel 3* mit
einer Stellschraube 3C verändert wird. Ein
Ansatz oder eine kegelförmige oder schräge Fläche einer Stellschraube 3C wirkt auf einen
zweiarmigen federbelasteten Hebel 3rf ein,
dessen zweiter Arm 3e als Zeiger ausgebildet
ist. Gegenüber oder neben der Bahn des Zeigers 3 e ist ein fester, zweckmäßig mit Einteilung
versehener Bogen 3/ angebracht, auf welchem ein Markierungsstift 3«" einstellbar
sitzt. Die Einteilung entspricht der Umlaufgeschwindigkeit des Phonogrammträgers 4,
welche für die normale Tonlage eines phonischen Vortrages jeweilig erforderlich ist.
Läuft der Motor 1 des Sprechapparates mit einer für die Tonlage eines (phonischen) Vortrages normalen Geschwindigkeit, z. B. mit 80 Umdrehungen des Plattentellers 4, so wird nach seinem Gang der Lauf des anderen Motors ia durch Verstellen der Stellschrauben 3 c so eingestellt, bis man durch die Stellung des Zeigers 8 a gegenüber dem Zeigerstrich 8 erkennt, daß der Gleichlauf beider Motoren vorhanden ist. Unter der Einwirkung der schrägen Fläche der Stellschraube 3C nimmt hierbei der Zeiger 3 e eine bestimmte Stellung ein, die stets 7" der Geschwindigkeit für 80 Umdrehungen des Sprechapparates entspricht und auf dem Bogen 3/ markiert wird. In gleicher Weise kann die jeweilige Stellung des Zeigers 3e für andere Laufgeschwindigkeiten der Motoren 1 und ia ermittelt werden. Auf diese Einteilung kann der Zeiger 36' gleich zu Beginn der Vorführung eingestellt werden, um während des Betriebes bei etwaiger Änderung der Laufgeschwindigkeit diese bestimmte Stellung ohne weiteres wieder erkennen zu können. Die Stellschrauben 3 c halten für gewöhnlich die Bremshebel 3 und 3 a in einer solchen Lage, daß die Motoren 1 und τα synchron zueinander laufen.
Läuft der Motor 1 des Sprechapparates mit einer für die Tonlage eines (phonischen) Vortrages normalen Geschwindigkeit, z. B. mit 80 Umdrehungen des Plattentellers 4, so wird nach seinem Gang der Lauf des anderen Motors ia durch Verstellen der Stellschrauben 3 c so eingestellt, bis man durch die Stellung des Zeigers 8 a gegenüber dem Zeigerstrich 8 erkennt, daß der Gleichlauf beider Motoren vorhanden ist. Unter der Einwirkung der schrägen Fläche der Stellschraube 3C nimmt hierbei der Zeiger 3 e eine bestimmte Stellung ein, die stets 7" der Geschwindigkeit für 80 Umdrehungen des Sprechapparates entspricht und auf dem Bogen 3/ markiert wird. In gleicher Weise kann die jeweilige Stellung des Zeigers 3e für andere Laufgeschwindigkeiten der Motoren 1 und ia ermittelt werden. Auf diese Einteilung kann der Zeiger 36' gleich zu Beginn der Vorführung eingestellt werden, um während des Betriebes bei etwaiger Änderung der Laufgeschwindigkeit diese bestimmte Stellung ohne weiteres wieder erkennen zu können. Die Stellschrauben 3 c halten für gewöhnlich die Bremshebel 3 und 3 a in einer solchen Lage, daß die Motoren 1 und τα synchron zueinander laufen.
Ereignet es sich nun, daß auf der Sprechplatte die Membrannadel auf eine falsche
Windung der phonischen Linie überspringt, wodurch die Übereinstimmung von Ton und
Bild verloren geht, so ist es die Aufgabe des Vorführenden, die Geschwindigkeit des Motors
ι a und damit die des Kinematographen
so zu ändern, daß Ton und Bild wieder richtig zusammentreffen. Hat er dieses erreicht/
so ist es weiter seine Aufgabe, die Geschwindigkeit des Motors ia auf die frühere
zurückzubringen, um nunmehr wieder Gleichlauf eintreten zu lassen. Diese Regelung
führt er aus unter Beachtung der Zeiger 3 e
und zs■ Bei der Änderung des Laufes des
Motors ι a mit dessen Stellschraube 3 c hatte
sich naturgemäß der Zeiger 3 e vom Stift 3 s
entfernt. Den jetzt aber wieder gewünschten Synchronismus erreicht der Wärter also dadurch,
daß er durch Drehen der Schraube 3 c
des Motors ia den Zeiger 3e schnell wieder
bis zu dem Stift 3^" zurückführt. Dadurch
erzielt er eine schnelle Grobeinstellung. Die genaue Feineinstellung wird alsdann erreicht
unter Beachtung der Zeiger 8a und 8 bzw.
des nunmehr maßgebenden Teilungsstriches der Skala auf der Scheibe 8, vor welchem
der Zeiger 8a, ihn deckend, einzustellen ist.
Solange Störungen dieser oder ähnlicher Art nicht vorkommen, ist es erforderlich, die
Motoren 1 und ia synchron laufen zu lassen.
Man kann während dieser Zeit auch eine Vorrichtung zur Anwendung bringen, die verhindert,
daß der eine Motor infolge ungleichmäßigen Abwickeins seiner Feder dem anderen %?.o
Motor zeitweilig ein wenig vor- oder nacheilt, und die ein ständiges Regulieren des Motors ΐΛ
erübrigt. Diese Vorrichtung besteht aus einer Kupplung., ζ. B. aus einem Mitnehmerpaar 9
und 9 a, von welchem der eine Mitnehmer an
einem drehbaren. Teil des einen Motors und der andere Mitnehmer an einem entsprechend
sich gleich schnell drehenden Teil des anderen Motors sich befindet. Diese Mitnehmer 9 und
ga sind derart einstellbar, daß sie entweder vollkommen außer Bereich miteinander gebracht
werden und somit einen verschiedenartigen Lauf der Motoren zueinander gestatten,
oder einander genähert werden können, daß sie gleichlaufend, der eine in der Bahn
des anderen, sich bewegen, wodurch die Tragwellen dieser Mitnehmer nicht mehr als eine
volle Umdrehung gegeneinander sich verdrehen können. Die Mitnehmer können auch federnd eingerichtet sein, so daß bei der zeitweilig
verschiedenartigen Einwirkung der Motorfedern nur ein leichtes Berühren der Mitnehmer aneinander stattfindet. Hierdurch
wird ein absoluter Gleichlauf der Motoren gewährleistet und Tonschwankungen sind vermieden.
Bezüglich der Stromverteilungsvorrichtung ist zu bemerken, daß deren Lamellen in bekannter
Weise der Reihenfolge nach mit den Spulen des als Synchronmotor arbeitenden Antriebsmotors 6 0. dgl. für den · Kinematographen
7 leitend in Verbindung stehen, wodurch dieser Motor dem Einfluß der Spannungsschwankungen
entzogen ist. Zwischen
ihnen kann ein gewisses, elektrisches Übersetzungsverhältnis
bestehen, derart, daß die Anzahl Leiter einem Mehrfachen der Anzahl
Lamellen bzw. Spulen entspricht, so daß gegenüber dem Lauf der Stromverteilungs-Vorrichtung
der Lauf des Synchronmotors den einen Vorführungsapparat zwangläufig antreibt, beschleunigt oder verlangsamt werden
kann. Das Neue an dieser Anlage ist, daß für die Stromverteilungsvorrichtung ein eigener
Antriebsmotor vorgesehen ist.
An der Stelle des Motors ia und der Stromverteilungsvorrichtung
läßt sich z. B. auch ein Gleichstrom-Wechselstrom-Transformator
verwenden, der ja in gewissem Sinne einen motorischen Stromverteiler darstellt, um den
empfangenen Gleichstrom als Ein- oder Mehrphasenstrom in die Fernleitung zu dem Antriebsmotor
ο. dgl. für den Kinematographen zu senden. Sein Lauf kann durch Veränderung der elektrischen Widerstandsverhältnisse
durch eine Bremsvorrichtung nach dem Gange des anderen Motors, der wie bei der dargestellten Ausführungsform zweckmäßig
einen Sprechapparat antreibt, von Hand oder automatisch geregelt werden.
Die Handhabung der oben beschriebenen Anlage ist folgende:
■ Da der Geichlauf der Federmotoren 1 und ι a von der Stellung der Bremshebel 3 und
3 a abhängt, werden zunächst zur Bestimmung
der Einteilung auf der Skala 3/ die Motoren unter voller Belastung in Gang gesetzt und
die Stellschrauben 3C so eingestellt, bis man
an den Zeigern 8 und 8a erkennt, daß Gleichlauf für die gewünschte Tonlage vorhanden
ist. Der Zeiger 8fl muß dabei gegenüber dem
Zeigerstrich auf der Scheibe 8 synchron laufen. Die Stellung des Zeigers 3e wird auf der
Skala 3/ markiert und auf diese Marke der Stift 3# gebracht. Durch Einwärtsschieben
von Sperrschiebern 13, die in die Bahn von Anschlagarmen 14 eingreifen, werden die Motoren
in Stillstand gesetzt. In dieser Weise erfolgt die Einteilung der Skala 3/ entsprechend
den verschiedenen Geschwindigkeiten des Plattenträgers 4. Die Bremshebel 3 und ,
3a nehmen bei der oben beschriebenen Einstellung
eine solche Lage ein, daß bei erneutem Ingangsetzen der Motoren diese wieder die gewünschte Geschwindigkeit in synchronem
Lauf annehmen. Zweckmäßig ist hierbei die Kupplung 9 und ga einzurücken, so daß
etwaige kleine, beim Anlauf der Apparate oder auch während des Betriebes durch die
schwankende Kraft der · Federmotoren 1 und τα sich ergebende geringe Störungen beseitigt
sind oder auf die Grenzen einer Wellenumdrehung beschränkt bleiben. Jetzt sowie für
jede weitere Wiederholung der Vorführung ist es nur nötig, das Anfangsbild des Films in -95
das Fenster des Kinematographen zu bringen und die Membrannadel auf die Anfangsstelle
der Sprechplatte zu setzen, und die Anlage ist zur Vorführung fertig. Diese beginnt damit,
daß der Stromkreis geschlossen und die Sperrschieber 13 'zurückgezogen werden. Erkennt
man bei der Vorführung, daß größere Störungen sich ereignen, beispielsweise eine
solche, die durch Überspringen der Membrannadel auf eine andere Windung der Sprechplatte
entsteht, so sind die Mitnehmer sofort voneinander zu entfernen und durch Regeln
des Bremshebels 3 a mittels der zugehörigen
Stellschrauben 3 c die Geschwindigkeit des
Kinematographen so zu erhöhen oder zu verlangsamen, daß dieser den jetzt vor- bzw.
nachlaufenden Sprechapparat einholt und somit die Übereinstimmung von Ton und Bild
herbeigeführt wird. Ist dieses Ziel erreicht oder bei geschickter Handhabung annähernd
erreicht, so wird die vorher einwärts gedrehte Schraube 3C wieder zurückgedreht, bis der
Zeiger 3e wieder gegenüber dem Stift 3* steht.
Der Zeiger &a hat sich hierbei um eine oder mehrere Plattenumdrehungen entsprechende
Bewegung von dem Zeigerstrich entfernt, so daß beim weiteren Betriebe der Zeiger Sa
mit dem Zeigerstrich auf der Scheibe 8 nunmehr den so gebildeten Winkel einzuhalten
hat, was in einfachster Weise mit Hilfe der Kupplung bewirkt wird.
Man könnte die Störung in der Übereinstimmung zwischen Ton und Bild auch in der
bekannten Art durch Verstellen der drehbaren
ίο Bürstenbrücke 5C gegenüber den Lamellen der
Stromverteilungsvorrichtung 5 aufheben. Ein solches Verstellen kann bei den Anlagen, bei
denen die Sprechmaschine die Stromverteilung für den Serienapparat bewirkt oder bei denen
ein gemeinsames Triebwerk für Stromverteilungsvorrichtung und Sprechapparat vorgesehen
ist, sehr unliebsame Schwankungen in der Tonlage des Sprechapparates und ein lästiges
Flimmern der projizierten Bilder bzw. unter Umständen sogar einen Stillstand des Elektromotors
und damit auch einen Stillstand des Films im Fenster des Kinematographen hervorrufen,
wodurch der Film unter der Einwirkung der hohen Wärme der Projektionslampe sich entzünden kann. Bei der vorliegenden
Anlage kann eine Verschiebung der Bürsten keinen Einfluß auf die Tonlage des Sprechapparates haben, da dessen Antriebsvorrichtung
ι sich unabhängig von der Tätigkeit oder Regulierung der Stromverteilungsvorrichtung
5 bewegt, die ja vom Motor xa abhängig ist. Ferner wird der Elektromotor
dauernd in Bewegung erhalten, auch wenn die Bürstenverschiebung im Sinne der Drehrichtung
des Stromverteilers erfolgt.
Um eine Verschiebung der Bürsten entsprechend einer bestimmten Anzahl Bilder im
Kinematographen genau und sicher ausführen zu können, ist es nötig, die Winkelgröße der
Verschiebung am Apparat ablesen zu können. Dieser Zweck kann dadurch erreicht werden,
daß mit der Bürstenbrücke 5C eine Scheibe 15
in fester Verbindung steht, an welcher ein mit Einteilungen versehener drehbarer Ring 16 angeordnet
ist. Die Teilstriche auf diesem Ring entsprechen der Anzahl Bilder, welche bei einer Umdrehung des Strom Verteilers an dem
Fenster vorbeigeführt werden. Mit Hilfe eines federbelasteten Sperrstiftes 17, welcher in entsprechende
Löcher an der Scheibe einzugreifen vermag, wird letztere und somit der Bürstenträger
5C in der eingestellten Lage gehalten. Neben der Scheibe kann noch ein Zeiger 18
angeordnet werden. Der Stift 17 kann auch als Zeiger benutzt werden, gegenüber welchem
der Ring 16 mit seinem Nullstrich einzustellen ist. Soll die Bürstenverschiebung beispielsweise
um zwei Bilder erfolgen, so wird der Zeiger 18 nach dem zweitnächsten Felde ge^
rückt, worauf er bei gleichzeitigem Abheben des Stiftes 17 mit der Scheibe 15 und dem
Bürstenträger 5C zusammen so weit gedreht
wird, daß er dem Zeiger oder Stift 17 gegenübersteht, worauf dieser in ein neues Loch
zum Eingriff gebracht wird. Diese Einrichtung hat den Vorteil, daß die Verschiebung
der Bürsten, die bisher nur nach Gutdünken ausgeführt wurde, sicher und schnell und auch
wiederholt bewirkt werden kann, ohne daß dabei der synchrone Gang der Motoren 1 und τα γο
unterbrochen wird.
An Stelle von Sprechapparat und Kinematograph können auch andere Vorführungsapparate treten, so z. B. Musikinstrumente
und Apparate zum Bewegen tanzender Figuren u. dgl. Desgleichen können auch an Stelle
der Federmotoren beliebige andere von Hand regelbare Kraftmaschinen Anwendung finden,
die die Apparate in Bewegung setzen.
Die Einrichtung kann auch in umgekehrtem Sinne zur Ausführung gelangen, so daß der
Motor ia bzw. der Elektromotor 6 den Sprechapparat
in Tätigkeit setzt, während der Antrieb des Kinematographen durch den Motor 1
erfolgt.
Claims (5)
1. Einrichtung zur Überwachung des Gleichlaufs zweier getrennt voneinander
aufgestellter und mit getrennten Antriebsvorrichtungen versehener Vorführungsapparate,
insbesondere eines photographischen Serienapparates und einer Sprechmaschine, gekennzeichnet durch eine dritte Antriebsvorrichtung
(ia), die einerseits in an sich bekannter Weise mit der Antriebsvorrichtung
(1) des ersten Apparates, z. B. der Sprechmaschine (4), ein Anzeigewerk (8, 8")
betreibt und mit Hilfe dessen mit dieser Antriebsvorrichtung (1) im Gleichlauf zu
erhalten ist, andererseits ebenfalls in an sich bekannter Weise die Antriebsvorrichtung
(6) des zweiten Apparates, z. B. des photographischen Serienapparates (7) steuert
und hierdurch diese Antriebsvorrichtung (6) .105 zwangsweise mit sich selbst (ia) im Gleichlauf
erhält.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Antriebsvorrichtung (1) des ersten Appa- no
rates, ζ. B. der Sprechmaschine (4), und der dritten Antriebsvorrichtung (ia) eine
ein- und ausrückbare Kupplung (9, ga) vorgesehen
ist, die in an sich bekannter Weise elastisch ausgebildet sein und ein freies Spiel von vorgeschriebener Größe besitzen
kann.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der dritten
Antriebsvorrichtung (ΐα) eine besondere
Vorrichtung (3 c, 3d, 3ε, 3/, ^s) zur schnellen
Regulierung grober Gangfehler vorgesehen ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der
dritten Antriebsvorrichtung (ia) und der
von ihr gesteuerten Antriebsvorrichtung^) des zweiten Apparates, z. B. des photographischen
Serienapparates (7), in ebenfalls an sich bekannter Weise eine Vorrichtung
(5> 5C) zur Phasenverstellung der Steuerung
und damit zur Beseitigung einer Phasendifferenz beider Apparate (4, 7) vorgesehen
ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Vorrichtung
(5, 5C) zur Phasenverstellung der Steuerung eine besondere Vorrichtung (15,
16, I7> 18) zur Anzeige der Phasendifferenz
beider Apparate (4, 7) verbunden ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE220902C true DE220902C (de) |
Family
ID=481920
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT220902D Active DE220902C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE220902C (de) |
-
0
- DE DENDAT220902D patent/DE220902C/de active Active
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