DE2208380C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Mischeinkristallen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von MischeinkristallenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Einkristallen aus einer Schmelzlösung in einem
Tiegel durch Einstellen und Aufrechterhalten eines Temperaturgefälles unter Kühlung der Bodenmitte bei
ständig abwechselndem Erhöhen und Senken seiner Drehgeschwindigkeit
Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einem allseits
verschlossenen Schmelztiegel, der in einem Ofen um eine zur Oberfläche der Schmelzlösung parallele Achse
drehbar angeordnet ist und in der in Ausgangsstellung oberen Hälfte ein Entlüftungsrohr aufweist, das an der
ίο Außenseite des Tiegels nach unten abgebogen ist und
eine derartige Länge besitzt, daß im gedrehten Zustand (Kristallisationsstellung) aus dem Tiegel keine Schmelzlösung
ausfließen kann.
Einkristalle werden in vielen Vorrichtungen für Naturwissenschaft, Medizin und Industrie als leistungsentscheidende Bauelemente genutzt. So werden z. B. für die Halbleiter- und Laserherstellung sowie für Mikrowellenbauteile und Lichtmodulatoren Einkristalle mit optimalen magnetischen, elektrischen, optischen und akustischen Eigenschaften benötigt Auf vielen Anwendungsgebieten, z. B. bei Mikrowellenfiltern, besteht Bedarf nicht nur an Einkristallen, die aus einem einzigen chemischen Stoff bestehen, sondern auch an Misch-Einkristallen oder substituierten Einkristallen. So kann z. B.
Einkristalle werden in vielen Vorrichtungen für Naturwissenschaft, Medizin und Industrie als leistungsentscheidende Bauelemente genutzt. So werden z. B. für die Halbleiter- und Laserherstellung sowie für Mikrowellenbauteile und Lichtmodulatoren Einkristalle mit optimalen magnetischen, elektrischen, optischen und akustischen Eigenschaften benötigt Auf vielen Anwendungsgebieten, z. B. bei Mikrowellenfiltern, besteht Bedarf nicht nur an Einkristallen, die aus einem einzigen chemischen Stoff bestehen, sondern auch an Misch-Einkristallen oder substituierten Einkristallen. So kann z. B.
die Sättigungsmagnetisierung (4 srMs) von Yttrium-Eisen-Granat
(Y3FesOi2) dadurch herabgesetzt werden,
daß ein Teil des Eisens durch nichtmagnetische Ionen, z. B. Gallium- oder Aluminiumionen, substituiert wird. Um
brauchbare Einkristalle dieser Art zu erzielen, ist es sehr wichtig, daß der Gallium- bzw. Aluminiumgehalt über
einen großen Kristallbereich konstant und vorhersagbar ist.
Die Herstellung von Einkristallen, insbesondere Granatkristallen, durch langsames Abkühlen einer
J5 Schmelzlösung von Granat in einem Tiegel und Abtrennen der entstandenen Kristalle von der noch
flüssigen Restschmelze durch Drehen des Tiegels ist bekannt (DE-PS 17 69 659). Auf diese Weise können
jedoch grundsätzlich keine Mischeinkristalle mit homogener Zusammensetzung erhalten werden, wenn das
Verhältnis der Mischkomponenten in der Lösung und im Kristall verschieden ist. Im allgemeinen wird sich
dieser Verhältnis auch mit der Temperatur ändern. Es sind bereits Versuche bekanntgeworden, diese Einflüsse
durch entsprechende Schmelzzusammensetzungen (H. S. P e i s e r [Herausgeber], Crystal Growth, Oxford
1967, S. 457-461) oder durch erhöhten Gasdruck (J. Crystal Growth Bd. 3, 4 (1968), S. 452 bis 454)
abzuschwächen.
V) Es ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von Einkristallen eines Materials durch Kristallisation aus
einer Lösung des Materials in einer Hilfsschmelze bekannt, bei dem die Lösung bei einer Konzentration
des gelösten Materials, die anfänglich nicht höher als die Sättigungskonzentration bei der Temperatur der
kühlsten Zone ist, einem Temperaturgradienten unterworfen wird und bei dem fortlaufend zusätzliches
gelöstes Material eingespeist wird, während der Temperaturgradient aufrechterhalten wird, wodurch
M) Kristallisation und fortlaufendes Kristallwachstum des
gelösten Materials in der kühlsten Zone hervorgerufen wird. Hierbei können geringe Mengen an Zusatzstoffen
in die Kristalle eingebaut werden (GB-PS 9 52 385). Auch dieses Verfahren ist nicht geeignet, Mischkristalle
>-·■■ mit homogener Zusammensetzung herzustellen, was
sich daraus ergibt, daß die Zusatzstoffe sich nur in der ursprünglichen Schmelze, nicht aber in dem zusätzlich
eingespeisten Material befinden und daß außer der
natürlichen Konvektion keine Möglichkeit zur Einstellung des Gleichgewichts besteht
Schließlich ist es noch bekannt, durch alternierend beschleunigte und verzögerte Rotation des Kristallisationsgefäßes
um seine vertikale Achse eine gute Durchmischung von Kristallschme'zen zu erzielen (J.
Crystal Growth Bd. 8 (1971), S. 304).
Eine prinzipielle Ursache der Inhomogenität des Substituentengehalts des Mischkristalls liegt in den
bisher angewandten Verfahren selbst Entsprechend dem Nernst'schen Verteilungsgesetz ändert sich die
Konzentration im Kristall und in der Schmelze proportional zum Gewicht des wachsenden Mischkristalls,
wenn der Verteilungskoeffizient nicht eins ist
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesem Effekt entgegenzuwirken und Mischeinkristalle herzustellen,
in denen der Substituent homogen verteilt ist, die also ein konstantes Verhältnis der Mischkomponenten
aufweisen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der eingangs erwähnten Art gelöst, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß bei der Herstellung von Mischeinkristallen die ein Stoffgemisch von der
nominellen Zusammensetzung des Mischkristalls enthaltende Schmelze unter ständig abwechselndem
Erhöhen und Senken der Drehgeschwindigkeit des Tiegels auf eine Temperatur oberhalb des Beginns der
spontanen Keimbildung erhitzt, dann langsam abgekühlt und nach spontaner Keimbildung die Temperatur
gehalten und unter gleichzeitigem Entfernen der durch spontane Keimbildung entstandenen Kristalle eine
zusätzliche Menge an Stoffgemisch von der nominellen Zusammensetzung des Mischkristalls in die wärmste
Zone -der Schmelzlösung gebracht wird, daß dann die Schmelzlösung auf Kristallisationstemperatur gebracht
und gehalten wird und die Kristallisation durch Abtrennen der Schmelze vom Einkristall beendet wird.
Um ein gezieltes Wachstum einzuleiten, ist es zweckmäßig, beim Entfernen der durch spontane
Keimbildung entstandenen Kristalle und beim Einbringen der zusätzlichen Menge an Stoffgemisch in die
wärmste Zone der Schmelzlösung gleichzeitig einen Keimkristall in die kälteste Zone der Schmelzlösung zu
bringen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorzugsweise eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art verwendet, bei der der Tiegel eine zweite, zur ersten vertikale Drehachse aufweist und
beide Achsen vom Tiegel trennbar sind, bei der ein zweiter, mit öffnungen versehener Tiegel innerhalb des
ersten Tiegels derart angeordnet ist, daß eine im zweiten Tiegel befindliche zusätzliche Menge des zu
kristallisierenden Stoffgemisches erst nach Drehung des ersten Tiegels um die erste Achse in Kristallisationsstellung
über die öffnungen mit der Schmelzlösung in Berührung kommen kann, und bei der ein Kühlfinger
derart in den Ofen hineinragt, daß er die Wandung des Tiegels in Kristallisationsstellung berührt.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren findet also die Kristallisation in an sich bekannter Weise in einem
Temperaturgradienten statt Während der Tiegel der erfindungsgemäßen Vorrichtung sich in Ausgangsstellung
befindet, wird die Schmelzlösung (im folgenden auch schmelzflüssige Lösung genannt) durch Abkühlen
gesättigt, ohne in Kontakt mit dem zusätzlich einzuspeisenden Material und dem Keimkristall zu
stehen. Erst beim Drehen des Tiegels um seine horizontale Achse in Kristallisationsstellung wird die
gesättigte Lösung in Kontakt mit dem Keimkristal! und dem Nutrienten gebracht wobei gleichzeitig die bei der
Abkühlung der Schmelzlösung durch spontane Keimbildung entstandenen Kristalle aus der Lösung herausgebracht
werden. Dieser Vorgang kann innerhalb des Existenzbereiches des zu kristallisierenden Stoffes bei
beliebigen Temperaturen durchgeführt werden. Die Schmelzlösung wird durch die variable Drehung des
Tiegels um seine vertikale Achse in an sich bekannter Weise gut durchmischt Die isolierende Wirkung des
wachsenden Kristalls wird durch kontinuierliche Veränderung des Temperaturgradienten mittels eines Luft-Kühlfingers
ausgeglichen. Nach Beendigung des Kristallisationsvorganges wird der gewaschene Kristall durch
Drehen des Kristallisationsgefäßes um seine horizontale Achse aus der schmelzflüssigen Lösung herausgebracht.
Der Tiegel befindet sich dann also wieder in Ausgangsstellung. Auf diese Weise wird beim erfindungsgemäßen
Verfahren, gegebenenfalls ausgehend von einem Keimkristall, durch konstante Wachstumstemperatur in einem Temperaturgradienten mit konstantem
Verhältnis der Mischkomponenten durch gute Durchmischung der schmelzflüssigen Lösung in Anwesenheit
eines zusätzlich einzuspeisenden polykristallinen Materials eine gleichmäßige Substitution, z. B. eines
Teils des Eisens durch Gallium in Yttrium-Eisen-Granat, erreicht und so ein homogener Mischkristall erhalten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden an Hand
von Versuchen näher beschrieben. Es zeigen F i g. 1 den Ofen mit dem darin angeordneten Tiegel,
F i g. 2 der Tiegel in Ausgangsstellung, F i g. 3 der Tiegel während der Kristallisation,
F i g. 4 die Endstellung des Tiegels, die der Ausgangsstellung entspricht,
F i g. 5 und 6 zerteilte, in den nachfolgend beschriebenen Versuchen erhaltene Mischkristalle mit Bezeichnung
der Meßgebiete der in den Tabellen 1 und 2 aufgeführten Analysenergebnisse und F i g. 7 eine graphische Darstellung der an erfindungsgemäß
hergestellten Mischkristallen gemessenen Sättigungsmagnetisierung (4 π Μι).
F i g. 1 ist eine schematische Darstellung des in den nachfolgend beschriebenen Versuchen angewendeten
Ofens. Der Ofen ist in einem äußeren Metallschirm 1 angeordnet. Zwischen diesem Schirm und der Isolierung
des Ofens ist ein Luftraum mit Lufteinlässen 2 und Absaugvorrichtung 3 freigelassen. Die Isolierung des
Ofens besteht aus von außen nach innen aufeinanderfolgenden Schichten aus gepreßtem Asbest 4, Isolationsfasern
5 und Isolationssteinen 6. Der Ofen ist mit Heizelementen 7, z. B. aus Siliciumcarbid, und
Thermoelementen 8 ausgestattet Der Tiegel 9, ist im Innenraum des Ofens mittels einer Halterung 10, z. B.
aus Aluminiumoxid, die mit Isolationsfasern 11 ausgekleidet ist, angeordnet.
Der Tiegel 9 ist in F i g. 1 ohne die Einzelheiten seines inneren Aufbaus dargestellt. (Diese Einzelheiten sind in
den F i g. 2 bis 4 wiedergegeben.) Der Tiegel 9 ist um bo eine zur Oberfläche der schmelzflüssigen Lösung 12
vertikale Achse 13 und ferner um eine zweite zur Oberfläche der schmelzflüssigen Lösung 12 parallele
Achse 14 drehbar bzw. schwenkbar oder kippbar, wobei du. beiden Achsen 13 und 14 vom Tiegel 9 trennbar sind,
so daß der Tiegel 9 z. B. um die vertikale Achse 13 rotieren kann, während die horizontale Achse 14
entfernt ist, und umgekehrt. Im Tiegel 9 ist in der in Ausgangsstellung oberen Hälfte des Tiegels 9 ein
Entlüftungsrohr 15 angebracht. Das Entlüftungsrohr 15 ist an der Außenseite nach unten abgebogen und so lang,
daß im gedrehten Zustand, d. h. in Kristallisationsstellung (F i g. 3) des Tiegels 9, keine schmelzflüssige
Lösung 1 ausfließen kann.
In den F i g. 2 bis 4 ist der die schmelzflüssige Lösung 12 enthaltende, allseits verschlossene und im (hier nicht
gezeigten) Ofen angeordnete Tiegel ebenfalls mit 9 bezeichnet. Der Keimkristall 16 ist im Tiegel 9 in
Ausgangsstellung (Fig.2) oberhalb der schmelzflüssigen Lösung 12 angeordnet. Die zusätzliche Menge des
zu kristallisierenden Stoffgemisches 17 befindet sich in
einem zweiten Tiegel 18, der mit öffnungen 19 versehen und innerhalb des ersten Tiegels 9 derart angeordnet ist,
daß die zusätzliche Menge des zur kristallisierenden Materials 17 erst nach Drehung des ersten Tiegels 9 in
Kristallisationsstellung (F i g. 3) über die öffnungen 19 mit der schmelzflüssigen Lösung 12 in Berührung
kommen kann. Der in den Ofen (Fig. 1) hineinragende Kühlfinger 20 berührt die Wandung des Tiegels 9 in
Kristallisationsstellung (F i g. 3) an der Stelle, an der sich der Keimkristall 16 befindet.
Mit einer derartigen Vorrichtung wurden folgende Versuche durchgeführt:
Versuch 1
900 g einer Schmelze der Zusammensetzung
900 g einer Schmelze der Zusammensetzung
Mol-% | Gew.-% | |
PbO PbF, Fe2O3 |
35,00 30,00 9,90 |
36,43 34,29 7,37 |
Σ Hilfsschmelze Y2O3 Ga2O3 Fe2O3 |
74,90 9,40 2,51 13,19 |
78,09 9,90 2,19 9,82 |
Ϊ Granat
25,10
21,91
wurden bei 11000C in den Tiegel in Ausgangsstellung
(F i g. 2) eingefüllt. Das Kristallisationsgefäß bestand aus einem Platintiegel 9 (0=70 mm, Höhe= 100 mm) in
den am Boden ein Innentiegel 18 (0=21 mm, Höhe = 50 mm) eingeschweißt worden war. In den Innentiegel
18 wurden 33 g zusätzliches zu kristallisierendes Stoffgemisch in Form eines Sinterkörpers 17 aus
polykristallinem Granat eingefüllt. Die nominelle Zusammensetzung des Granats in beiden Tiegeln war
Y3Fe42Ga08O,?.
Nach dem Einfüllen des Sinterkörpers 17 wurde der Innentiegel 18 mit einem als Sieb ausgebildeten
Platindeckel 19 verschlossen. Der Druckausgleich während des Aufheizens wurde durch ein in den Deckel
des Tiegels 9 geschweißtes Rohr 15 ermöglicht An diesem Deckel wurde auch der Keimkristall (0,5 g) 16
aus nichtsubstituiertem Yttrium-Eisen-Granat befestigt In Ausgangsstellung (F i g. 2) wurde der Tiegel 9 zur
Homogenisierung der Schmelze 12 für 2 Stunden auf 12800C aufgeheizt Die Durchmischung wurde durch
ständiges Beschleunigen und Verzögern der Drehgeschwindigkeit des Tiegels gefördert (Drehung um Achse
13). Die Drehzahl wurde innerhalb von 15 Sekunden von
20 auf 80 U/min erhöht und anschließend gleichartig erniedrigt
Nach erfolgter spontaner Keimbildung wurde zur Einstellung des Gleichgewichtes die Schmelze 24
Stunden lang auf einer Temperatur von 10850C gehalten. Danach wurde das Krislallisationsgefäß um
180° um seine horizontale Achse 14 in die Kristallisationsstellung
(Fig. 3) gekippt. Dabei wurde der Keimkristall 16 in die Schmelze 12 eingebracht.
Gleichzeitig wurden die durch spontane Keimbildung entstandenen Kristalle aus der Schmelze entfernt.
Nach konstantem Temperaturverlauf über ein Wochenende (68 Stunden) wurde der Keimkristall 16 durch
ίο den Kühlfinger 20 gekühlt. Die Strömungsgeschwindigkeit
der Kühlluft wurde langsam erhöht, so daß die Temperatur des Thermoelements 8 (F i g. 2) mit 0,4°C/h
auf 1071 °C gesenkt wurde.
Mittels der beschriebenen variablen Drehung des Tiegels 9 wurde der Materialtransport vom Sinterkörper
17 in die Schmelze 12 und zum Keimkristall 16 verstärkt. Nach weiterem sechstägigen konstanten
Temperaturverlauf — ohne Erhöhung des Kühlluftstromes — wurde die Kristallisation durch Kippen des
Tiegels in die Ausgangsstellung (Fig.4) beendet. Das
Gewicht des Keimkristalls hatte sich von 0,5 g auf 6 g erhöht.
Versuch 2
Die Restschmelze vom Versuch 1 wurde durch Nachfüllen der dem entnommenen Kristall entsprechenden
Oxidmengen wieder auf die Ausgangszusammensetzung gebracht. Als Keimkristall 16 wurde ein
nichtsubstituierter Yttrium-Eisen-Granat-Einkristall
jo eingesetzt. Die Homogenisierung der Schmelze entsprach
der des Versuchs 1. Der Keimkristall 16 wurde bei 10850C in die Schmelze 12 gedreht. Nachdem durch
zunehmende Kühlluft der Tiegelboden mit dem Keimkristall mit ca. -0,4°C/h auf 1074° C abgekühlt
j5 worden war, wurde versucht, durch Aufheizen mit
10°C/h bis auf 1084° C eventuell entstandene Konkurrenzkristalle aufzulösen. Die Kristallisationstemperatur
wurde anschließend entsprechend dem vorhergegangenen Ansatz auf 10690C durch die Kühlluft eingestellt.
Die Durchmischung der Schmelze durch variable Drehung wurde durch den seitlichen Einbau eines
Rührbleches 21 verstärkt.
Nach viertägigem konstantem Temperaturverlauf wurde die Kristallisation beendet. Das Gewicht des
Keimkristalls hatte sich von 0,5 g auf 14 g erhöht.
Der Kristall aus Versuch 1 wurde entsprechend Fig.5 zerteilt. Mit der Röntgenfluoreszenzanalyse,
unter Verwendung dichtgesinterter polykristalliner galliumsubstituierter Granate als Eichmaterial, wurde
so die Galliumanalyse mit einer Blende von 3,5 mm Durchmesser an den polierten Schnittflächen der
Teilstücke ΓΙ/1, Γ1/2, 7"'l/3 und T2bdurchgeführt Die
Ergebnisse für die in F i g. 5 dargestellten Meßgebiete sind in Tabelle 1 zusammengestellt Der Mittelwert
betrug χ = 0,76 (für YFe5-ZjSi1Pn)- Die maximalen
Abweichungen, bei einem Analysenfehler von weniger als ±0,01 betrugen ±0,03, wobei in der Mitte des
Kristalls der Wert innerhalb der Analysengenauigkeit mit dem Durchschnittswert übereinstimmte.
Meßgebiet
x-Werte
1
1
7Ί/1 oben
7Ί/1 unten
Π/2 oben
7Ί/1 unten
Π/2 oben
0,79
0,77
0,77
0,76
0,76
0,76
Fortsetzung
Meßgebiet
.v-Werte
1
1
TMl unten
7Ί/3 oben
7"2b seitlich
7Ί/3 oben
7"2b seitlich
0,79
0,79
0,78
0,79
0,78
0,76 0,77 0,76
0,77 0,76 0,77
Der Kristall aus Versuch 2 wurde entsprechend F i g. 6 zerteilt. Die Meßgebiete und Analysenergebnisse
sind Fig.6 und Tabelle 2 zu entnehmen. Der mittlere
Galliumgehalt wurde mit χ = 0,776 ± 0,015 gefunden. Er
lag für die gesamten untersuchten Teilstücke nur wenig außerhalb des Analysenfehlers, im größten Teil des
Kristalls sogar innerhalb des Analysenfehlers.
10
15
Tabelle 2 | jf-Werte | 2 | 3 | 4 | 5 |
Meßgebiete | 1 | 0,79 | 0,79 | 0,78 | 0,79 |
0,78 | 0,78 | 0,78 | |||
T1 oben | 0,78 | 0,77 | 0,78 | 0,79 | 0,76 |
T1 unten | 0,78 | 0,77 | 0,77 | 0,77 | |
Γ 2 oben | 0,76 | 0,77 | |||
Tl unten | |||||
Γ3 oben | |||||
20
25
Um die Sättigungsmagnetisierung (4 π M5) bei so
Zimmertemperatur zu messen, wurden Kugeln von 0,7 mm aus dem Kristall aus Versuch 1, Teilstück Γ1/2,
hergestellt. Desgleichen aus Versuch 2, TI und 72, wobei in diesem Fall jeweils die Mitte und das
Randgebiet der Kristallplatten voneinander getrennt aufgearbeitet wurden. An den Kugeln konnte aus dem
Frequenzunterschied zwischen der 210- und der 110-Walkermode der magnetischen Resonanz die
Sättigungsmagnetisierung bestimmt werden. Die Ergebnisse sind in Fig. 7 zusammengestellt. Zum Vergleich
sind die Meßwerte eines Kristallsegments, das durch Abkühlen der schmelzflüssigen Lösung ohne zusätzliche
Menge das zu kristallisierenden Materials erhalten wurde, angegeben.
Die Leergüte Q> des Mikrowellenresonators ist bei
Kugeln aus Ansätzen nach dem hier beschriebenen Verfahren im Durchschnitt wesentlich höher als bei
Kugeln aus den bekannten Verfahren. Alle verwendeten Teilstücke waren ohne Einschlüsse des Lösungsmittels.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, Mischkristalle aus der schmelzflüssigen Lösung
zu kristallisieren, die eine fast konstante Verteilung der Mischpartner aufweisen. Die noch geringere Streuung
des Galliumgehaltes bei dem Kristall aus Versuch 2 ist auf die stärkere Durchmischung der Schmelze und
bessere Umspülung der zusätzlichen Menge des zu kristallisierenden Materials infolge des Seitenbleches
am Reaktionsgefäß zurückzuführen. Aus diesem Ansatz konnten 40 Kugeln hergestellt werden, deren 4 π
Ms-Wert bei 530 ± 5 Gauß lag, der Galliumgehalt (Y3Fe5_«Ga/)i2) lag bei χ = 0,77 innerhalb der
analytischen Fehlergrenze von ± 0,01.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Einkristallen aus einer Schmelzlösung in einem Tiegel durch Einstellen
und Aufrechterhalten eines Temperaturgefälles unter Kühlung der Bodenmitte des Tiegels und
Rotieren des Tiegels bei ständig abwechselndem Erhöhen und Senken seiner Drehgeschwindigkeit,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Herstellung von Mischeinkristallen die ein Stoffgemisch
von der nominellen Zusammensetzung des Mischkristalls enthaltende Schmelze unter ständig
abwechselndem Erhöhen und Senken der Drehgeschwindigkeit des Tiegels auf eine Temperatur
oberhalb des Beginns der spontanen Keimbildung erhitzt, dann langsam abgekühlt und nach spontaner
Keimbildung die Temperatur gehalten und unter gleichzeitigem Entfernen der durch spontane Keimbildung
entstandenen Kristalle eine zusätzliche Menge an Stoffgemisch von der nominellen
Zusammensetzung des Mischkristalls in die wärmste Zone der Schmelzlösung gebracht wird, daß dann
die Schmelzlösung auf Kristallisationstemperatur gebracht und gehalten wird und die Kristallisation
durch Abtrennen der Schmelze vom Einkristall beendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Entfernen der durch spontane
Keimbildung entstandenen Kristalle und beim Einbringen der zusätzlichen Menge an Stoffgemisch
in die wärmste Zone der Schmelzlösung gleichzeitig ein Keimkristall in die kälteste Zone der Schmelzlösung
gebracht wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2 mit einem allseits
verschlossenen Schmelztiegel, der in einem Ofen um eine zur Oberfläche der Schmelzlösung parallele
Achse drehbar angeordnet ist und in der in Ausgangsstellung oberen Hälfte ein Entlüftungsrohr
aufweist, das an der Außenseite des Tiegels nach unten abgebogen ist und eine derartige Länge
besitzt, daß im gedrehten Zustand (Kristallisationsstellung) aus dem Tiegel keine Schmelzlösung
ausfließen kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Tiegel eine zweite, zur ersten vertikale Drehachse
(13) aufweist, daß beide Achsen (13,14) vom Tiegel (9) trennbar sind, daß ein zweiter, mit öffnungen (19)
versehener Tiegel (18) innerhalb des ersten Tiegels (9) derart angeordnet ist, daß eine im Tiegel (18)
befindliche zusätzliche Menge (17) des zu kristallisierenden Stoffgemisches erst nach Drehung des
Tiegels (9) um die erste Achse in Kristallisationsstellung über die öffnungen (19) mit der Schmelzlösung
(12) in Berührung kommen kann, und daß ein Kühlfinger (20) derart in den Ofen hineinragt, daß er
die Wandung des Tiegels (9) in Kristallisationsstellung berührt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der seitlichen Innenwand des
Tiegels (9) ein Rührblech (21) angeordnet ist.
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ID=5836746
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1973
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